Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: @Faima und CnndrBrbr Re: fehlende Worte... - Ausdrückliche Unterstützung!

Maesi, Wednesday, 27.04.2005, 02:39 (vor 7541 Tagen) @ Melanie Sophia

Als Antwort auf: Re: @Faima und CnndrBrbr Re: fehlende Worte... - Ausdrückliche Unterstützung! von Melanie Sophia am 25. April 2005 13:43:

Hallo Melanie Sophia

Nicht weil männliche Opfer irgendwie schwerer wiegen würden, sondern weil sie auch erwähnt werden müssen. Denn das, was Männern in vielen Ländern angetan wird, steht den Gräueln, denen Frauen teilweise ausgesetzt sind, in keiner Weise nach, und oft ist die Zahl der männlichen Opfer sogar höher als die der weiblichen.

Jetzt aber mal langsam. Du wirst doch hoffentlich nicht bestreiten dass die überwiegende Zahl der Gewaltopfer Frauen sind?

Doch das bestreite ich. In der Dunkelfeldforschung zur Haeuslichen Gewalt gibt es normalerweise keine signifikanten Haeufigkeitsunterschiede zwischen den maennlichen und weiblichen Opferzahlen. In kriegerischen Konflikten ist es ohnehin klar (und ebenfalls statistisch erwiesen), wer weit haeufiger ins Gras beisst. Wer beispielsweise die Ereignisse im Irak mitverfolgt, erkennt sehr bald, dass Maenner ein wesentliche hoeheres Risiko tragen getoetet oder verwundet zu werden.

Laut Amnesty wird jede dritte Frau einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt. Ich glaube kaum dass jeder dritte Mann ähnliches erfahren muss.

Dunkelfelduntersuchungen nach conflict-tactic-scale-Methoden kommen normalerweise auf Quoten von ca. 15% (z.B. in der Untersuchung des Kriminologischen Forschungszentrums Niedersachsen 'Kriminalitaet im Leben alter Menschen'). Zwei Fragen hierzu:

Wie wird die Gewalt definiert, die zum obigen Befund fuehrt?
Wurden Maenner ebenfalls dazu befragt?

Theoretisch ist es moeglich Gewaltdefinitionen zu finden, wonach 100% der Bevoelkerung Gewalt erfahren haben. Ueberhoehten Opferquoten liegen zumeist schwammige/subjektive Gewaltdefinitionen zugrunde. Leider bleibt uns auch AI die Antwort schuldig, welche Gewaltdefinitionen sie ihren Behauptungen zugrunde legen - wahrscheinlich kennen sie sie selbst nicht so genau und berufen sich auf irgendwelche obskure (parteiische) 'Experten'.

Vermutlich liegt bei Maennern die subjektiv empfundene Schwelle, ab der sie ein Ereignis als empfundene Gewalt deklarieren, tendenziell hoeher als bei Frauen; 'erlittene Gewalt' hat einen fuer Maenner - bedingt durch ihre Sozialisation - unangenehmen Beigeschmack. Maenner werden viel eher dazu erzogen erlittene Gewalthandlungen auszuhalten und nichts darueber zu sagen - ein Indianer kennt keinen Schmerz. Prof. Amendt hat in seiner Vaeterstudie deshalb ausdruecklich nach 'Handgreiflichkeiten' gefragt und nicht nach Gewalterfahrungen. Der wertneutrale Begriff 'Handgreiflichkeit' erlaubte es den davon betroffenen Maennern diese zuzugeben, ohne sich gleich in die von ihnen verpoente Opferrolle begeben zu muessen. Wenn ich mich recht erinnere, berichteten dabei ueber 60% der Maenner in Scheidungs-/Trennungssituationen von Handgreiflichkeiten durch ihre Exe in spe.

Wir halten also zuächst einmal fest: Frauen sind von Gewalt öfter betroffen.

Wenn Du an laengst widerlegten Vorurteilen festhalten willst, ist das Deine Sache.

In diesem Zusammenhang darf nicht unerwähnt bleiben, dass Frauen häufiger Opfer von Gewalt in Beziehungen sind.

Leider falcsh. Siehe Dunkelfeldforschung.

Wie sieht es nun bei den schwersten Verbrechen sprich Mord aus?
Nach etwas Rechereche kommt folgendes etwas überraschendes Ergebnis. Männer scheinen häufiger Mordopfer zu sein als Frauen.

Das ist ueberhaupt nicht ueberraschend sondern seit vielen Jahrzehnten statistisch nachgewiesen.

Insgesamt gab es im Jahr 2002 955 Morde und Totschläge in D. Darunter waren 543 Opfer männlich. Von Familienangehörigen wurde jedes vierte männliche Opfer umgebracht. Von den 412 weiblichen Toten wurde aber jedes zweite Opfer (52,4 Prozent) durch Familienmitglieder umgebracht. Das zeigt, auch wenn die Statistik das nicht genau aufschlüsselt, dass Frauen ein sehr viel höheres Risiko tragen, vom Ehemann umgebracht zu werden.
Männer sind demnach außer Haus stärker bedroht.

Ja und? Wenn 216 Frauen im Jahr 2002 von Familienangehoerigen umgebracht wurden gegenueber gut 130 Maennern, dann ist das Risiko eines gewaltsamen Todes durch Familienangehoerige noch immer verschwindend klein. Es ist wesentlich wahrscheinlicher, den Tod im Strassenverkehr zu erleiden als durch die Hand von Familienmitgliedern. Desweiteren steht da nur etwas von Totschlag (inkl. Mord) durch Familienangehoerige und nicht innerhalb von Lebensabschnittspartnerschaften; es besteht somit keine Deckungsgleichheit zu Totschlag/Mord im Rahmen der Haeuslichen Gewalt.

Damit will ich keineswegs die toedlich ausgegangenen Tragoedien im Rahmen der Haeuslichen Gewalt bagatellisieren, aber sie werden etwas relativiert. Eine Versachlichung ist in der emotional aufgepeitschten Debatte um Haeusliche Gewalt jedenfalls dringend notwendig.

Wie sieht es bei häuslicher Gewalt aus?
In den ersten zwölf Monaten nach Inkfrafttreten des Gewaltschutzgesetzes ist die Kölner Polizei allein in 1332 Fällen gerufen worden.
Bei mehr als der Hälfte der Einsätze sind auch Kinder betroffen.
Weit über 90 Prozent der Gewaltopfer sind Frauen. Die immer wieder aufgeworfene These dass immer mehr Männer Opfer von Gewalt werden, bewahrheitet sich also nicht.

Allerdings sind die Fallzahlen fuer eine Grossstadt wie Koeln ziemlich niedrig, insbesondere wenn man noch die Mehrfachzaehlungen miteinbezieht. Dass diese Faelle nicht repraesentativ sind und damit nicht die Geschlechterverteilung bei den wesentlich hoeheren Dunkelziffern wiedergeben, ist hinlaenglich wissenschaftlich gesichert.

Zur Wirkung des GewSchG: kein serioeser Statistiker wird eine Trendwende bereits nach 12 Monaten konstatieren koennen - er wird vielmehr die Entwicklung weiterer Jahre abwarten und dann einen wesentlich besser erhaerteten Befund abgeben. Ausserdem wurde das GewSchG ja gerade mit grossem propagandistischen Aufwand als Schutz fuer gepruegelte Frauen hingestellt. Es ist kaum anzunehmen, dass unter solchen ideologisch fixierten Praemissen ploetzlich scharenweise geschlagene Maenner ihre Partnerinnen anzeigen. Dass Maenner in Partnerschaften ebensooft Opfer von Gewalt sind wie Frauen, ist den meisten Vollzugsbeamten und Richtern ohnehin kaum bewusst - kein Wunder bei der massiven feministischen Indoktrination. Damit ist die Chance eines Mannes, als Gewaltopfer wahrgenommen zu werden, stark reduziert. Es wird noch Jahre gehen (wenn nicht sogar eine ganze Generation) bis hier die Verantwortlichen den feministisch-ideologischen Ballast vollends abgeworfen und die wissenschaftlichen Erkenntnisse adaptiert haben.

Du selber entpuppst Dich ja ebenfalls als typische Vertreterin der feministischen Sichtweise: unkritisch vermischst Du nichtrepraesentative Polizeistatistiken mit ueberhoehten Opferquoten, denen kaum eine serioese Gewaltdefinition zugrundeliegt. Da kommt selbst in 100 Jahren nichts Gescheites heraus. Tatsache ist, dass Frauen als Opfer bis zum Abwinken erforscht wurden, waehrend eine analoge Forschung ueber Maenner als Opfer von Haeuslicher Gewalt weitestgehend fehlt. Wie so oft wird Nichtwissen mit jeder Menge Ideologie wettgemacht - das ist allemal einfacher und bequemer als das Nichtwissen mittels gezielter Forschung zu beseitigen.

Gruss

Maesi


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