Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Grüne. - Das Land verändert - nur in welche Richtung?

scipio africanus, Monday, 09.05.2005, 18:55 (vor 7529 Tagen) @ chrima

Als Antwort auf: Re: Grüne. - Das Land verändert - nur in welche Richtung? von chrima am 09. Mai 2005 13:51:

Also Odin, Mann kann nicht antifeministisch sein und grün gut finden.

Du hast zwar Odin angesprochen, aber dazu möchte ich dann doch auch mal etwas sagen: Mann muß nicht alles was antifeministisch daherkommt auch gut finden.

Das ist natürlich richtig. Nur sehe ich immer wieder, dass sich Männerrechtler (so nenn ich die (meisten) Schreiber in diesem Forum mal pauschal) sich ins Zeug legen, wenn die Grünen angegriffen werden, und es fällt mir schwer, das nachzuvollziehen.

Das Gesülze des Ursprungartikels ist wirklich nicht diskussionswürdig. Eine Haltung Frauen-zurück-an-den-Herd kann es ja wohl nicht sein (oder möchte jemand den dann drohenden Fras wirklich zu sich nehmen müssen?).
Wenn diese Haltung Kern des Antifeminismus sein sollte, dann müßte ich hoffen, daß dem Antifeminismus das selbe Schicksal droht wie dem Feminismus.

Vermehrte Erwerbstätigkeit der Frauen ist im Prinzip tatsächlich ein Anliegen, dass von den Männerrechtlern Unterstützung erhalten sollte, WENN ..
es nicht zur weiteren Diskriminierung der Väter instrumentalisiert werden würde. Das zugrundeliegende Leitbild ist nicht das der Arbeits- und Erziehungsteilung, sondern das von der Vaterschaft unabhängigen Karrierefrau, die, so ganz Frau, auch noch Mutter sein kann.
Frau Zypries hat unlängst bei den Diskussionen um den Vaterschaftstest deutlich gemacht, wie sie sich die "Gleichberechtigung" in der Partnerschaft vorstellt. Vater ist, wer als Vater vermutet wird. Vaterschaft bedeutet, zahlungspflichtig zu sein. Eine soziale Funktion ist dabei nicht unbedingt vorgesehen. Somit wird auch zwischen biologischem und sozialem Vater unterschieden.
Wir stehen mitten in einem sozialen Wandel, nämlich der Auflösung der traditionellen Familie, soweit es die Bedeutung der Vaterschaft betrifft. In einem sozialen Umfeld, das die Vaterschaft auf die Versorgerrolle reduziert, sollten sich Männerrechtler überlegen, ob sie die Bestrebungen der FeministInnen unterstützen sollten, der Frau mehr Freiräume zu verschaffen, die sie nutzen oder auch ablehnen kann, weil da immer noch der Zahlungspflichtige (früher Vater genannt) ist. Solange die FeministInnen bei Bedarf an der reaktionären Idee der Versorgerpflicht des Mannes festhalten, ohne dass dem Versorger das Recht auf eine angemessene soziale Funktion "Vaterschaft" zugestanden wird, solange sollten die Maskulisten nicht ohne Gegenleistung, sprich Totalrevision des Familienrechts, diese Bestrebungen unterstützen.
So sehe ich das.

scipio


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