Re: Entenhausen oder was?
Als Antwort auf: Re: Entenhausen oder was? von Maesi am 19. September 2005 19:51:55:
Guten Abend Maesi!
Ich bräuchte eigentlich wenig weiter dazu zu schreiben, denn ich stimme dir in Allem vollkommen zu. Nur wenige Anmerkungen deshalb:
"Der moderne Totalitarismus kommt nicht (mehr) im zackigen Stechschritt in schallenden Stiefeln daher; er huellt sich vielmehr perfiderweise in ein wohlmeinendes Gewand von Fuersorglichkeit und Hilfsbereitschaft. Das macht es so schwierig, ihn zu erkennen und ihm zu entgehen. Wer kann schon angebotene Hilfe ablehnen? Wer kann fuersorgende Menschen zurueckweisen?"
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Ein ganz wichtiger Aspekt bei der heutigen Sklaverei ist die Funktion der elektronischen Medien! Sie werden m.E. meist völlig unterschätzt, weil ihre Wirkung nämlich subjektiv nicht adäquat wahrnehmbar ist. Die entscheidende Rolle bei der Entwicklung des modernen Totalitarismus spielt, wie von mir erwähnt, jene Virtualisierung des Lebens, ohne die die totale Macht über den Menschen, die für die Sklaven ja verhüllt bleiben muß, technisch überhaupt nicht durchführbar wäre.
Sehr viele Menschen verschwinden inzwischen, ohne es wirklich zu bemerken, völlig in einer von den Medien suggerierten, irrealen Traumwelt, in der die Naturgesetze aufgehoben scheinen und die Ethik vom Regisseur erfunden oder untereinander jeweils verabredet wird und jeder vermeintlich "machen kann, was er will". Man lebt - auch real! - als gäbe es eine rewind-Taste und man könnte deshalb garnicht sein Leben versäumen. Man gewöhnt sich so daran, immerzu "auf Probe" zu leben. Das stimmt natürlich nicht. Die ethischen und die Naturgesetze gelten ja trotzdem weiter. Und diese Gesetze sind nunmal "althergebracht" und werden es in Ewigkeit sein. Deshalb ist die Katastrophe im Grunde unausweichlich. Aber wer will so etwas schon hören. Und wer will über etwas nachdenken, was er nicht gerne hört? Da schaltet man doch lieber ganz schnell mal den Fernseher an, um sich abzulenken...
Das Verhängnisvolle daran ist das subjektive Gefühl der totalen Sicherheit, das absolute Vertrauen in "eigenen" Gefühle, das dabei erzeugt wird. Allein deshalb kann es auch in das Gewand der völligen Freiheit gekleidet werden. In beinahe jedem Haus steht inzwischen der Altar des Weltgötzen, der die gesamte Menschheit gleichschaltet und das Denken, Fühlen und Wertempfinden prägt, und zwar so intensiv, als wären alle immer überall real anwesend.
Das ist die ultimative Suggestion, die das abstrakte Wissen darum, daß es sich ja "nur" um ein Medium handelt, letztlich durchbricht und lässig außer Kraft setzt. Die innere Welt des Menschen wird auf diese Weise nämlich einfach ausgelöscht, ohne daß es vom Einzelnen noch bemerkt wird. Alle meinen und finden dann dasselbe und nehmen ausgerechnet das als Beleg dafür, daß ihre Annahmen über die Welt zutreffen.
Das Ideal der Aufklärung kehrt sich damit in sein gerades Gegenteil, erscheint den Menschen aber weiter als "immer mehr Aufklärung". Der Mensch fühlt sich um so autonomer, je weniger er es in Wahrheit ist. Er kann auch durch nichts mehr überzeugt werden, weil er sich ja selbst "von allem überzeugen kann". Am Ende also richtig dumm gelaufen mit der Aufklärung, muß ich da lakonisch anmerken. Irgendwie braucht es halt mehr...
Wenn dieser Spuk früher oder später einmal notwendigerweise zusammenbricht, wird wenig vom Menschen übriggeblieben sein. Wahrscheinlich werden das aber die meisten nicht einmal mehr bemerken...
"Vor einiger Zeit (wenn ich mich recht erinnere in Bezug auf eine Kampagne von Amnesty International) hast Du hier einen sehr lesenswerten Beitrag ueber die unteilbaren Menschenrechte reingestellt und ausgefuehrt, was von sogenannten 'Frauenrechten' zu halten ist - naemlich nichts."
Wahrscheinlich meinst du das hier: index.php?id=26016
Naja, es hat aber - natürlich - überhaupt nichts bewirkt. Trotzdem ist es richtig, immer wieder sein Maul aufzumachen, solange noch Atem rein- und rausströmt. In diesem Sinne: danke für deinen Beitrag. Es wäre sehr wünschenswert, wenn viele hier gut darüber nachdächten.
Gruß vom
Nick
gesamter Thread:
- Entenhausen oder was? -
Andreas,
17.09.2005, 19:46
- Re: Entenhausen oder was? -
Nick,
17.09.2005, 19:57
- Re: Entenhausen oder was? -
Maesi,
19.09.2005, 22:51
- Re: Entenhausen oder was? - Nick, 20.09.2005, 01:00
- Re: Entenhausen oder was? -
scipio africanus,
20.09.2005, 16:03
- Ich glaube, Du hast nicht nur den Sarkasmus nicht verstanden - Nick, 20.09.2005, 17:03
- Re: Entenhausen oder was? -
Maesi,
19.09.2005, 22:51
- Re: Entenhausen oder was? -
Andreas (d.a.),
17.09.2005, 22:03
- Re: Entenhausen oder was? - Nikos, 18.09.2005, 01:33
- Re: Entenhausen oder was? Keine Angst, alles im GRÜNEN Bereich! - Ridcully, 18.09.2005, 01:50
- Re: Entenhausen oder was? -
Nick,
17.09.2005, 19:57