Re: Frage an Forumsteilnehmer: Länderspezifische Entwicklung des Feminismus
Als Antwort auf: Frage an Forumsteilnehmer: Länderspezifische Entwicklung des Feminismus von Gast-MS am 17. November 2005 22:14:
Hallo Gast-MS
Mich würde mal interessieren, wie die Forumsteilnehmer über die Frage denken, in welchem Land man als Mann heutzutage am besten leben könnte, ohne ständig von feministischer Propaganda bzw. staatlichen Reglements betroffen zu sein.
Rein auf feministische Propaganda und staatliche (staatsfeministische) Reglements bezogen wuerde ich sagen, derzeit nahezu ganz Asien, Afrika, Sued- und Mittelamerika sowie bedingt Ost- und Teile Suedeuropas. Tendenziell tritt der Feminismus fast ausschliesslich (wenn auch nicht unbedingt zwingend und ueberall gleich stark) in wirtschaftlich gutentwickelten Laendern auf und ist damit ein ausgesprochenes Wohlstandsphaenomen.
Desweiteren wäre ein Ausblick interessant in welchen Ländern sich in den nächsten Jahren der Feminismus noch verstärken oder auch wieder zurückbilden wird?
In den USA und Kanada wird sich der Feminismus IMHO eher wieder etwas zurueckentwickeln. Der feministische Peak wurde dort schon vor einigen Jahren erreicht.
In Europa wird sich die Tendenz in naher Zukunft wohl eher noch verstaerken. Je nachdem, wie konsequent Gender Mainstreaming in Europa realisiert wird, koennte sich hier sogar eine Genderdiktatur auf buerokratischer Basis entwickeln, obwohl ich nicht so recht an diesen worst case glauben mag...
In den islamischen Laendern (Ausnahme: gewisse Teile der Tuerkei, sowie vielleicht Bosnien-Herzegowina) sehe ich eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, dass der Feminismus einen nennenswerten Einfluss erlangen wird. In den asiatischen und afrikanischen Laendern (soweit nicht vom Islam gepraegt) schaetze ich die Wahrscheinlichkeit etwas hoeher ein, aber immer noch eher gering. Bezueglich Sued- und Mittelamerika wage ich keine Voraussage.
Ist in Ländern wie Deutschland und Schweden der "point of no return überschritten", oder werden die Männer irgendwann auch mal aufwachen und sich organisieren? Damit meine ich übrigens nicht, seinen Frust lediglich in Internet-Foren auszulassen, denn mit sowas alleine ändert man die gesellschaftlichen Verhältnisse nicht.
Weder in Deutschland, Schweden noch sonstwo gibt es einen 'point of no return'. Noch nie in der menschlichen Geschichte, in keiner einzigen Kultur sind soziale Verhaeltnisse voellig erstarrt; ueberall gab es Aenderungen, selbst wenn sie manchmal ueber laengere Zeit hinweg nur klein waren. Feminismus ist ein soziales Phaenomen, ich halte es sogar fuer ein Phaenomen mit eher geringer Ausstrahlungskraft - anders etwa als der Klassenkampfsozialismus eines Karl Marx. Insofern mache ich mir aus ideologischer Sicht nicht einmal so grosse Sorgen. Die Gefahr ist vielmehr, dass eine kleine aber entschlossene Minderheit sich bestimmter Schluesselpositionen bemaechtigt und im Zuge eines immer weiter in die Privatsphaere der Buerger eindringenden Systems enormen Schaden anrichten kann, bis dieses Bevormundungssytem endlich wieder beseitigt oder redimensioniert wird.
Ist die Vision denn wirklich so unrealistisch, dass in einigen Jahrzehnten 80% der Akademiker Frauen sein werden (machen ja immer weniger Jungen Abitur) und Männer sind nur noch für die Gefahren-Berufe bzw. die Drecksarbeit zuständig?
Diese Vision halte ich in dieser Staerke fuer Unsinn:
1. Waere eine solche Geschlechterverteilung bei den Akademikern wohl nur durch massive Diskriminierung (positiver und/oder negativer Art) der Maenner moeglich. Deutschland saesse permanent auf der Anklagebank von internationalen Gerichtshoefen...
2. Selbst wenn rein hypothetisch eine solche Verteilung im Rahmen einer Genderdiktatur zustandekaeme, wuerden die Maenner angesichts offener Grenzen einfach in andere Staaten abwandern. Deutschland koennte sich einen derart massiven Abfluss von menschlichem Potential wirtschaftlich/wissenschaftlich nicht lange leisten.
Insgesamt halte ich Maenner fuer wesentlich tuechtiger als der Feminismus in seiner Negativpropaganda uns immer wieder weismachen will. Maenner sind keineswegs auf dem 'absteigenden Ast', das 'aussterbende Geschlecht', die 'Verlierer im 21. Jhd.' und was sonst noch alles fuer idiotische Urteile kursieren. Den direkten, fairen Wettbewerb mit Frauen brauchen Maenner keinesweg zu scheuen. Das wissen im Grunde genommen auch die Feministen, denn ansonsten saehen sie sich auf politischer Ebene nicht immer wieder gezwungen, Sonderhilfsmassnahmen, Subventionen und besondere Schutzvorkehrungen fuer Frauen zu fordern.
Meiner Meinung nach ist der Begriff "Feminismus" ohnehin nicht mehr angemessen, es handelt sich doch eher um eine Form von Apartheid bzw. Rassismus.
Rassismus und in wesentlich geringerem Umfang Apartheid sind lediglich Ausdrucksformen/Praktiken, derer sich viele Leute bedienen, die man aber keineswegs eindeutig einer bestimmten Ideologie zuordnen kann. Ein religioeser Fanatiker kann ebenso rassistisch handeln wie ein Nationalist, ein Konservativer, ein Liberaler, ein Sozialist, ein Kommunist, ein Kapitalist, ein Staatskapitalist oder eben auch ein Feminist und sogar ein Maskulist. Du hast aber insofern Recht, als dass im Feminismus maennerfeindlicher Geschlechterrassismus inzwischen ziemlich weit verbreitet ist, ja der Feminismus hat in wesentlichem Umfang durch seine Desinformation und Propaganda dazu beigetragen, dass Maennerdiskriminierung (euphemistisch 'positive Diskriminierung' genannt) salonfaehig geworden ist und in bestimmten Bereichen den auf humanistischen Prinzipien aufgebauten Staat korrumpiert. Selbst Ansaetze zu apartheidlichen Methoden sind zu erkennen: etwa Maedchenspielplaetze, fuer Frauen reservierte Zugsabteile/-waggons, Bibliotheken, Universitaeten und Ausbildungslehrgaenge zu denen nur Frauen Zugang haben usw.usf; wurde nicht in einer Grossstadt sogar schon ein 'Frauenviertel' geplant?
Gruss
Maesi
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Gast-MS,
18.11.2005, 00:14
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XRay,
18.11.2005, 11:53
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