Re: Mich graust es schon vor dem JA...
Als Antwort auf: Mich graust es schon vor dem JA... von Klausz am 08. Januar 2006 08:08:
Termin habe ich telef. mit dem JA ausgemacht - die JA-Bearbeiterin sagte gleich am Telefon: "Aber Sie wissen schon, dass für ein gem. Sorgerecht die Mutter ausdrücklich zustimmen muss?" Das zeigt schon deren Einstellung.
[quote]Ich bin in der gleichen Situation wie Du - möchte auch demnächst mit meiner Freundin das vorgeburtliche gem. Sorgerecht beantragen und die Vaterschaftserklärung abgeben.[/quote]
Zuerst gilt: Immer schön abwarten und Tee trinken. Aufgrund es Umzuges war ich leider gezwungen ein anderes Jugendamt zu besuchen. Beim ersten Jugendamt war die Mitarbeiterin äußerst freundlich und zuvorkommend.
Dass die Mutter dem gmeinsamen Sorgerecht zustimmen muss ist klar - sie musste übrigens auch der Vaterschaft zustimmen. Da der Standesbeamte nicht die Konsequenzen vorgelesen hat, was Vaterschaft bedeutet (ich habe es geahnt), habe ich das im Vorfeld schon geklärt und bin das im Nachhinein auch noch mal mit meiner Freundin durchgegangen.
Aufgrund der Tatsache jedoch, dass die gemeinsame Sorgerechtserklärung für meine Freundin im Grunde genommen die Nachteilige Entscheidung war, habe ich sie beim JA anrufen lassen.
Warum hast Du die Vaterschaftserkl. beim Standesamt, nicht auch beim JA abgegeben?
Das hatte ausschließlich den Grund, dass ich meiner Freundin vertraute und ihr das auch so gezeigt habe. Wir waren eigentlich aus einem anderen Grund im Rathaus und ich habe einfach den Vorschlag gemacht, daß - da wir ja schon hier sind - auch gleich die Vaterschaft anerkennen möchte.
Gut gefühlt habe ich mich trotzdem nicht so sehr, weil einem bei dieser Geschichte schon klar wird, was der Vater für eine Rolle spielt: die Zahl-Rolle. Denn Vaterschaft bedeutet rechtlich in erster Linie nicht nur Umgang (das ist ein Punkt), sonder noch ne ganze Din A4 Seite über Verpflichtende Zahlungen, Geld und Zwangspfändung etc.
Das JA sehe ich - wenn ich sowas lese - als eine Art männerfeindliche Mafia an, die nur dazu da ist, den Kindern ihre Väter zu nehmen und die Frau gegen ihren Mann auszuspielen.
Jupp, in der Tat, das kann so sein.
Ich muß mir unbedingt noch ein paar gute Argumente überlegen, warum wir das gem. Sorgerecht wollen. Eigentlich sollte es ganz selbstverständlich sein, dass der Vater AUTOMATISCH das gem. Sorgerecht hat. Es ist doch krank, die Kinder als Eigentum der Mutter zu betrachten, wobei die "Rechte" des Vaters allein darin bestehen, zu zahlen.
Während der Schwangerschaft hatte ich eine Petition eingereicht und diesen Mißstand erklärt. Ich kann es einfach nicht nachvollziehen, dass ein Paar in eheähnlicher Gemeinschaft Mann und Frau rechtlich so unterschiedlich behandelt werden. Es kam, was kommen musste: sie wurde in dieser Pseudo-Demokratie abgelehnt, obwohl es vielen Umliegenden und Europäischen Staaten eigentlich Gang und Gebe ist, die gemeinsame Sorge mit der Vaterschaftsanerkennung zu koppeln.
Nun gibt es natürlich viele Argumente, die man schon vorher mit seiner Freundin absprechen sollte - egal wie sie zu der Sache steht.
Im Internet gibt es dazu verschiedene Seiten - auch mit Pro- und Contra Darstellung:
Das wichtigste ist eines: man sollte ANFANGS auch die Nachteile und den Verlust von Rechten aufzeigen, den deine Freundin bei gemeinsamer Sorge in Kauf nimmt - beim JA wird sie jedenfalls nur die Nachteile hören, deswegen ist das gut das auch schon abzuklären, weil es dann den Eindrück übermittelt, dass du als Partner sachlich und fair schon alles vorher abgeklärt hast und sie nicht überreden wolltest. Wenn deine Freundin z.B. ausländerin ist, dann solltest du ihr Klar machen, dass mit der gemeinsamen Sorge es deiner Zustimmung bedarf, wenn sie mit dem Kind zurück ins Heimatland will - du es aber kategorisch ablehnen würdest, da du den Kontakt zum Kind auch im Trennungsfall aufrecht erhalten willst.
Vorteile (für eine gesunde Beziehung sind):
Das gemeinsame Sorgerecht bedeutet letzten Endes gleichberechtigte Elternschaft, dir natürlich auch für das Kind förderlich ist. D.h. Mutter und Vater bestimmen alle relevanten Dinge im Leben des Kindes, z.B. ob und wie musikalische Förderung gewählt wird, in welchen Sportverein es geht, die Höhe des Taschengeldes, welche Kindergarten oder in welche Schule es geht, welche Impfungen gemacht werden, Arztwahl etc.. Liegt hier ein einseitiges Sorgerrecht vor, merkt es früher oder später auch das Kind und wird dementsprechend um das Wohlwollen der Mutter buhlen oder gar zum Vater sagen: "du hast eh nichts zu sagen" - besonders in der Pubertät ist so eine anständige Erziehung durch Vater und auch Mutter kaum möglich.
Hinzukommen noch: Ohne Sorgerecht kann der Vater
*) das Kind vom Kindergarten nicht alleine abholen
*) nicht alleine zum Elternsprechabend in die Schule gehen (Mutter kann ja auch mal krank sein - und immer mit eienr Vollmacht auftreten ist ja auch scheiße)
*) oder gar Erziehungsurlaub nehmen und die Frau arbeiten lassen (was ja nun angeblich gesetztlich notwendig wird, um das vollständige Familiengeld zu erhalten)
Wenn das Kind also zu einem kommt und später sagt: "der Lehrer ist so und so und kannst du mal mit ihm reden?". "Nein mein Schatz, das kann nur deine Mutter, ich darf das nicht." So kann eine anständige Familie nicht funktionieren. Im Klartext ist fehlendes gemeinsames Sorgerecht bereits der Anfang vom Ende einer Beziehung. Früher oder später würde die Beziehung auseinanderbrechen. Wenn die Mutter obiges nicht als Vorteile für eine Partnerschaft und Familie ansieht, ist es vermutlich schon zu spät, weil offenbar kein Interesse an einer gleichberechtigten Partnerschaft vorliegt.
Dann kommen natürlich noch andere Kleinigkeiten wie: Wenn die Mutter mal sterben sollte, man sich als erstes darum kümmern muss, auch das Sorgerecht als Vater zu erhalten. Sprich, man muss dann zum Jugendamt, welches dann erstmal eine empfehlung für den Familienrichter aussprechen muss - na klasse. Das hatte ich - nachdem diese Tussy im JA so abgedreht ist - auch gefragt (obwohl ich es wußte). Die hat dann nur gesagt: "Sie kommen dann zu mir und ich stelle ihnen dann diese Empfehlung aus - und kein Richter der Welt wird dann etwas anderes entscheiden". Sarkastisch hatte ich nach dem Theater nur noch gesagt: "Aha - zu IHNEN muss ich also kommen."
Meine Freundin hatte schon Sorgen, dass wir (Jugendamtmitarbeiterin und ich) noch prügeln werden, aber diese Frau hat es definitiv verdient, links und rechts eine die Fresse zu bekommen, so ihre Befugnisse zu mißbrauchen. Da die JM aber ihr nichts neues erzählen konnte, war das mit Sorgerecht von vornherein klar.
Also einfach mal google anwerfen und das wichtigste im Vorfeld - Contra und Pro klären. Wichtig ist nur eines: zuerst die Nachteile für deine Freundin klären, dann die Vorteile für Kind und Partnerschaft. Das Jugendamt wird garantiert nur die Nachteile für die Mutter erwähnen, wenn man dann Vorteile kurz mit einbringt, dann scheint es eher so, dass die JA jemanden überreden will und nicht du (was ja auch faktisch der Fall ist). Aus diesem Grund fühlte sich die JM ja auch gleich angegriffen und hat überreagiert, aber umstimmen konnte sie dann so jedenfalls niemanden mehr. Es braucht etwas Fingerspitzengefühl. Wichtig ist nur eines: JM darf keine neuen Nachteile für deine Freundin erzählen, dass muss alles vorher schon abgeklärt sein.
Mein Tipp an dich: Wichtig ist nur eines: eine Gute Beziehung zu deiner Freundin. Ist gegenseitiges Vertrauen da, kann erstmal nichts schiefgehen. Sind beide Elternteile in der Erziehung gleichberechtigt, dann ist eine anständige Grundlage geschaffen, andernfalls ist von vornherein das Ende vorprogrammiert. Eine gute Beziehung schaffen kann man nicht dadurch, sich bei der Freundin "einzuschleimen", sondern nur durch gegenseitigen Respekt. Es nützt nichts, wenn du oder deine Freundin keinen Respekt dem anderen zollst. Ich habe da Gott sei Dank den richtigen Menschen getroffen - wir kennen uns da aber auch schon fünf Jahre.
So, ich muss jetzt wieder los ins Krankenhaus.
gesamter Thread:
- Erlebnis im Krankenhaus und beim Jugenamt -
Magnus,
08.01.2006, 02:31
- Mich graust es schon vor dem JA... -
Klausz,
08.01.2006, 10:08
- Re: Mich graust es schon vor dem JA... -
Magnus,
08.01.2006, 12:46
- Re: Mich graust es schon vor dem JA... -
Jeremin,
08.01.2006, 21:44
- Re: Mich graust es schon vor dem JA... -
Magnus,
09.01.2006, 03:03
- Re: Mich graust es schon vor dem JA... -
Magnus,
09.01.2006, 03:03
- Re: Mich graust es schon vor dem JA... -
Jeremin,
08.01.2006, 21:44
- Re: Mich graust es schon vor dem JA... -
Magnus,
08.01.2006, 12:46
- WEN wunderts ? Die Anzahl der Femi-Ego-Wahnsinnigen ist bei uns GIGANTISCH. (nT) -
Sven,
08.01.2006, 12:00
- Re: Erlebnis im Krankenhaus und beim Jugenamt -
Olsen-Twins-Fan,
08.01.2006, 12:36
- Re: Erlebnis im Krankenhaus und beim Jugenamt -
ChrisTine,
08.01.2006, 13:53
- Mich graust es schon vor dem JA... -
Klausz,
08.01.2006, 10:08