Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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WEN wunderts ? Die Anzahl der Femi-Ego-Wahnsinnigen ist bei uns GIGANTISCH. (nT)

Sven, Sunday, 08.01.2006, 12:00 (vor 7131 Tagen) @ Magnus

Als Antwort auf: Erlebnis im Krankenhaus und beim Jugenamt von Magnus am 08. Januar 2006 00:31:13:

Ich muss euch mal sagen, was ich heute erlebt habe.
Da kommt eine Krankenschwester in unsere Zimmer zum Nachbarbett, in dem eine Frau und ihr neugeborenes Kind liegt, ihr Ehemann, Mutter und die kleine Tochter waren auch da. Die beiden Frauen tratschen miteinander und die Mutter beglagt sich über ihre 4 jahre alte Tochter, dass die immer zu Oma will. Da sagt die Krankenschwester frei heraus (ich versuche es so gut wie möglich wiederzugeben):
"Als ich mich von meinem Mann getrennt habe, da wollte meine kleine Tochter auch immer zu Papa. Da habe ich zu ihr gesagt: "Wenn du zu Papa willst, dann pack deine Koffer und verschwinde." Sie hat mich dann nur angeschaut und ist wieder in ihr Zimmer gegangen. Eines Tages hat sie mich noch mal gefragt, da habe ich wieder gesagt: "Ja los, dann Pack halt deine Koffer und geh zu ihm." Nach dem zweiten Mal hat sie mich nie wieder gefragt. (Krankenschwester lacht)."
Mir rutschte danach unmittelbar das Wort "unverschämt" heraus, was sie aber - dank ihrer Freude über das Erzählte - gar nicht mitbekam. Der Ehemann neben dem Bett seiner Frau grinste nur gequält, über diesen "tollen Tipp".
Was geht hier eigentlich ab? Da spielt eine Mutter mit den Gefühlen ihrer Tochter, die lediglich den Wunsch äußert, ihren Vater zu sehen. Und dann stellt die Mutter die Tochter praktisch vor die Wahl: wenn du zu Papa gehen willst, dann pack Koffer, nach dem Motto: brauchst nicht wieder zurückkommen. Man kann nur hoffen, dass sie eines Tages tatsächlich ihre Koffer packt, wenn sie etwas älter geworden ist. So mit den Verlustängsten eines kleinen Kindes zu spielen ist schon unverschämt, aber dann auch noch diese Story angeberisch herauszuprahlen ist für mich absolut unbegreiflich.
Was diese Frau und auch viele andere (Eltern) nicht begreifen: nicht sie haben letzten Endes ein Recht auf das Kind, sondern das Kind hat ein Anrecht auf beide Eltern.
Im Jugendamt
Es ist übrigens eine ähnliche Schote ein paar Monate zuvor beim Jugendamt passiert. Ich habe das Gespräch mit der Mitarbeiterin für meine persönlichen Belange sogar aufgenommen: es ging um die vorgeburtliche Erklärung der gemeinsamen Sorge. Nun versuchte im Vorfeld die Jugendamtmitarbeiteren bereits meiner Freundin schon am Telefon die Absicht, die gemeinsame Sorge zu erklären, auszureden. Nachdem ein Termin trotzdem zustande gekommen war, und wir dort eingetroffen sind, habe ich schon - beim ersten Blick ihrerseits gemerkt was Sache war: Feministin hoch 30 - ich war nämlich laut ihren Blicken äußerst unwillkommen.
Nun fing das Gespräch ganz langsam an. (Die Vaterschaft hatte ich übrigens schon im Standesamt ein paar Tage zuvor anerkannt - ohne übrigens, dass der Standesbeamte sich um eine verpflichtende Beratung bemühte.) Am Anfang war die Jugendamtmitarbeiterin (JM) relativ sachlich. Sie erklärt was wichtig ist und was nicht und was letzten Endes die gemeinsame Sorge für beide Partner, insbesondere die Frau, bedeutet. Das war alles noch akzeptabel.
Plötzlich verschränkt sie ihre Arme und spricht mit einem Kopfnicken nach vorne aus: "Also ich würde die gemeinsame Sorge NICHT erklären." Dabei kippte der Kopf bei dem stark betonten Wort "NICHT" schlagartig nach vorne und die Arme verschränkten sich trotzig.
Ich war ziemlich überrascht, über soviel Dreistigkeit (angeblich sollen ja solche Gespräche "neutral" ablaufen).
Ich (verwundet und entrüstet zugleich): "Warum?"
JM: "Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus. Da hat eine Mutter einen Iren geheiratet, die gemeinsame Sorge abgegeben und ist mit ihm nach Irland gegangen. Jetzt haben sie sich getrennt und sie möchte gerne nach Deutschland zurück aber ihr Exman will nicht dass sie ihr Kind mitnehmen kann und jetzt muss sie dableiben".
(Hier ist eigentlich schon alles klar: JM betrachtet ihren Job darin, dass sie für die Mutter arbeitet - nicht für das Kind. Denn hier muss man folgendes bewerten: wenn das Kind schon älter ist und einen Freundeskreis in Irland aufgebaut hat - sei es Kindergarten oder Schule - dann ist es durchaus für das Kind das beste, nicht aus seiner vertrauten Umgebung herausgerissen zu werden, erst recht auch nicht tausende Kilometer weit weg vom Vater.). Ich sagte dann: "Naja, als Eltern sollte man sich aber auch arrangieren und für das Kind die besten Entscheidungen treffen. Es hat alles seine Vor- und Nachteile."
JM: "Wenn ALLE so denken würden wie SIE, dann hätte ich hier hinten nicht soviele Ordner stehen. Ich fühle mich jetzt von Ihnen ANGEGRIFFEN, weil sie mir hier unterstellen ich würde keine neutrale Beratung machen. Es gibt EINEN Vorteil für das gemeinsam Sorgerrecht, dass ist, wenn der Mutter etwas zustöst bzw. stirbt, sie von vornherein das Sorgerecht behalten und nicht erst beantragen müssen. DAS ist der Vorteil."
M: "Naja, da gibt es aber noch andere Vorteile. Z.B. die gleichberechtigte Elternschaft (Für diese JM offenbar kein Vorteil). Ohne Sorgerecht kann ich z.B. nicht allein zu Elternabenden gehen oder allein das Kind vom Kindergarten abholen etc."
JM: "Also zum Elternabend können sie auch mit ihrer Partnerin mitgehen, aber gut, wir brauchen hier gar nicht diskutieren, das bringt uns nicht weiter. Sie wollen also die gemeinse Sorge erklären?"
Beide: "Ja".
Dann ging sie die Formulare holen... Das Gespräch ist hier etwas verkürzt wiedergegeben. Aber diese Mitarbeiterin hat auf dieser Position definitiv nichts verloren. Was die gemacht hat, das war keine Beratung sondern Propaganda. Ich habe natürlich versucht, dass das Gespräch nicht eskaliert, schließlich war noch nichts unterschrieben und wer weiß wie diese Frau sich sonst quer gestellt hätte. Dass sie sich jedoch bereits nach einer Frage ("Warum?") und einem Satz ("Das Eltern sich arrangieren müssen.") angefühlt hat, ist schon ziemlich grotesk. Was für eine Mimose, diese Frau ist und was für eine beschränktes Weltbild sie besitzt. Ihr wurde offenbar noch nie widersprochen - und ja: sie versteht offenbar ihren Job falsch, aber das scheint wohl niemanden zu kümmern. Im Jugendamt war es also ungefähr so wie auf der Wikipedia.
Naja, das alles ist jetzt (erstmal) wurscht. Ich verstehe mich super mit meiner Partnerin und meiner frischgebackenen Tochter geht es gut. Ich hoffe, dass alles in richtigen Bahnen läuft.
Magnus


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