Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Frauen und Krieg. von Martin van Creveld

Zeitgenosse, Monday, 20.03.2006, 16:56 (vor 6829 Tagen) @ pit b.

Als Antwort auf: Frauen und Krieg. von Martin van Creveld von pit b. am 20. März 2006 13:35:

In der amazon-Kurzbeschreibung findet sich folgender Passus:

Die Frauen waren es, die Schutz und Verteidigung von ihren Männern einforderten, die ihnen zujubelten, wenn sie in den Kampf zogen, die für sie beteten, wenn sie im Feld waren, und die auf ihre Rückkehr warteten. Sie umarmten die Sieger und trösteten die Verlierer. Frauen dienten über Jahrhunderte als Vergrößerungsspiegel, ausgestattet mit der Magie und Kraft, die Gestalt der Männer in doppelter Größe zurückzustrahlen. Diese Spiegel waren bestimmend für alle kriegerischen und heroischen Handlungen.

http://www.amazon.de/exec/obidos/tg/stores/detail/-/books/3932425332/reviews/ref=cm_rev...

Das mit dem Trost für die Verlierer (Hervorhebung durch mich) simmt meines Wissens nach nicht in dieser Totalität.

Bei den alten Germanen beobachteten die Frauen das Kampfgeschehen aus sicherer Entfernung. Zum Kampfauftakt machten sie durch Geschrei, Getrommel und Geklapper Kampfstimmung für die Männer. Das Germaninen-Geschrei soll auf die Römer, die ja zumeist der Feind waren, konsternierend gewirkt haben. Zudem war die Erwartung an die Männer, daß diese entweder siegreich aus der Schlacht zurückkamen, oder aber bei einer sich abzeichnenden Niederlage bis zum letzten - sprichwörtlich - Mann kämpfend auf dem Schlachtfeld zurückblieben. Wer eine verlorene Schlacht überlebte und zurückkam wurde von den eigenen Weibern niedergemacht. So erscheint denn die Kampfmoral der alten Germanen in einem ganz neuen Licht ...

Was den 2. Weltkrieg anbetrifft, so findet sich in der Autobiografie der anonymen Autorin (Anonyma: Eine Frau in Berlin - April bis Juni '45) zwischen allen Russen- und Vergewaltigungsgeschichten auch ein Passus, in dem sie schildert wie die wenigen aus dem Krieg zurückgekehrten Männer nicht so sehr vom Kampfgeschehen als vielmehr von der Verteufelung durch die sie empfangenden Frauen moralisch angeknackst waren. Diese machten ihnen zum Vorwurf, den Krieg verloren zu haben, und hackten unaufhörlich auf ihnen herum. Anonymas eigener Freund/Verlobter hat sich nach einigen Tagen des Wiedersehens wieder zurück nach Ostpreußen aufgemacht.

Gruß

Zeitgenosse

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