Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Frauen haben die Liebe erfunden

Garfield, Thursday, 30.03.2006, 19:52 (vor 6612 Tagen) @ Cleo

Als Antwort auf: Frauen haben die Liebe erfunden von Cleo am 30. März 2006 15:58:16:

Hallo Cleo!

Hm, diese Theorien erscheinen mir überhaupt nicht plausibel. Ich glaube, daß die Körperbehaarung sich erst gelichtet hat, als die Menschen begonnen hatten, Kleidung zu tragen. Auch vor der Eiszeit dürfte das in nördlichen Regionen im Winter nötig gewesen sein. Mit der Kleidung wurde die Behaarung unwichtiger, stark behaarte Menschen hatten somit also keinen Vorteil mehr, und ihre Gene konnten sich nicht mehr bevorzugt durchsetzen. Wahrscheinlich war es im Gegenteil sogar zunehmend so, daß die Menschen einen geringer behaarten Körper als attraktiver empfanden. Heute ist das definitiv so, und das muß sich ja irgendwann mal herausgebildet haben, vielleicht, weil man bei weniger behaarten Menschen die körperlichen Qualitäten besser einschätzen kann. So hat sich die "Enthaarung" des Menschen dann beschleunigt.

Der aufrechte Gang dürfte nur die logische Konsequenz daraus gewesen sein, daß unsere Vorfahren aus irgendeinem Grund die Bäume verlassen mußten. Vielleicht war dies durch eine Klimaänderung nötig. Das könnte z.B. so abgelaufen sein:

Anfangs war das Klima warm und es gab riesige Waldflächen, in denen unsere Vorfahren lebten. Sie kamen dort prima zurecht und hatten somit keinen Grund, sich weiter zu entwickeln.

Dann wurde es aber kälter, und die riesige Waldfläche löste sich langsam in kleinere Waldgebiete auf. In Äquatornähe blieben noch große Wälder erhalten, in denen die Verwandten unserer Vorfahren weiter lebten wie zuvor und sich dann im Laufe der Zeit auch nicht so wesentlich verändern mußten.

In anderen Gegenden schrumpften die verbliebenen Waldgebiete aber und wichen einer Steppenlandschaft. Die Verwandten unserer Vorfahren, die in der Nähe der großen Äquator-Wälder lebten, konnten dorthin gelangen und wie bisher weiter leben. Unsere Vorfahren jedoch lebten zu weit entfernt vom Äquator und mußten hilflos zusehen, wie ihr Lebensraum immer mehr verschwand. Das zwang sie zunehmend auf den Boden.

Sie waren an das Leben auf Bäumen angepaßt. Dort konnten sie sich mühelos und schnell fortbewegen. Dort waren sie auch sicher vor vielen Feinden. Auf dem Boden dagegen waren sie eher unbeholfen. Es fiel ihnen auch schwer, sich dort zu ernähren. Als reine Pflanzenfresser wären sie nun wahrscheinlich ausgestorben. Zum Glück waren sie aber Allesfresser. Aber die schnellen Steppentiere waren unerreichbar für sie, und vor größeren Raubtieren konnten sie sich nur auf die Bäume flüchten, von denen es aber immer weniger gab.

Es gibt Hinweise darauf, daß unsere Vorfahren zeitweise tatsächlich als Aasfresser lebten. Sie ernährten sich also von der spärlicher werdenden Vegetation und von dem, was die größeren Raubtiere übrig ließen. Das war eine schmale Existenzbasis, aber sie gab ihnen die nötige Zeit, um sich weiter zu entwickeln.

Um auf dem Boden schneller laufen zu können - was zunächst vor allem für die Flucht vor stärkeren Raubtieren auf die immer weiter entfernten Bäume nötig war - mußten ihre Hinterbeine länger werden. So schafften sie es dann auch schon gelegentlich, ein verletztes oder altes Tier zu erlegen. Aber ihr Körper bot kein ausreichendes Entwicklungspotenzial, um sich schnell an höhere Laufgeschwindigkeiten anzupassen. So hatten unsere Vorfahren kaum eine Chance, ein gesundes Beutetier zu erlegen.

Dafür hatten sie andere Vorteile: Sie hatten durch das Leben auf den Bäumen geschickte Hände mit Fingern. So konnten sie Gegenstände als Werkzeuge und Waffen benutzen und damit die Unzulänglichkeiten ihres Körpers manchmal ausgleichen. Und sie waren Gruppen-Lebewesen. Sie lernten schnell, daß Aktionen in einer Gruppe ihnen mehr Erfolg bescherten. Und es zeigte sich, daß ihr Gehirn mehr Entwicklungspotenzial hatte als der Rest ihres Körpers. Sie entwickelten immer bessere Jagdmethoden, immer bessere Waffen und Werkzeuge, und sie wurden so erfolgreich und so tödlich, daß selbst die ursprünglich gefährlichsten Raubtiere eine instinktive Angst vor ihnen entwickelten.

Das ist natürlich auch nur eine Theorie, aber sie erscheint mit wesentlich plausibler als die in dem verlinkten Text. Da habe ich stark das Gefühl, daß es wieder einmal nur darum geht, auf-Teufel-komm-raus irgendeine Überlegenheit der Frau zu konstruieren.

Freundliche Grüße
von Garfield


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