Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: @Maesi. Re: Emanzipation auf Kosten unsrer Kinder?

Maesi, Friday, 05.05.2006, 03:36 (vor 6780 Tagen) @ Flint

Als Antwort auf: @Maesi. Re: Emanzipation auf Kosten unsrer Kinder? von Flint am 01. Mai 2006 18:57:02:

Hallo Flint

Hab's doch noch geschafft mit der Antwort.

Antwort auf
index.php?id=67229 (Thread war schon geschlossen.)

Seit wann gibt es denn Ganztagskindergärten, Ganztagsschulen usw.?

Erst seit kurzer Zeit, soweit es sie ueberhaupt gibt. Die Frage nach dem 'Warum' ist jedoch weitaus interessanter als nach dem 'Seit wann'.

Die Frage nach dem ‚seit wann’ ist für mich deshalb sehr wichtig weil es ein Hinweis darauf ist ob es natürlich ist oder nicht. Die Frage ‚Warum’ ist natürlich auch sehr wichtig, hier wird aber oft der Fehler gemacht, die Gründe (das Warum) in neumodischen, unnatürlichen Beweggründen zu suchen und diese –ungeachtet ihrer möglichen Widernatürlichkeit- als legitim anzusehen.

Die Frage der 'Natuerlichkeit' ist im Rahmen menschlicher Verhaltensweisen oftmals aeusserst schwierig zu beantworten, da ja gerade die mentale Flexibilitaet auf unterschiedliche Situationen adaequat zu reagieren beim Menschen sehr weit entwickelt ist. Wenn etwas sehr lange besteht, kann man daraus noch lange nicht ableiten, dass es deshalb 'natuerlich' ist, denn normalerweise entstand auch das Althergebrachte irgendwann einmal, neu und die damaligen (konservativen) Zeitgenossen haetten das damals noch Neue als unnatuerlich abqualifizieren koennen.

Die wichtigere Frage ist, ob Ganztagskindergaerten/-schulen kindgerecht sind. Leider scheint es zu diesem Thema zwar viele Meinungen aber wenig wissenschaftlich erhaertete Fakten zu geben. Um diese Frage zu beantworten gibt es wahrscheinlich kaum eine andere Moeglichkeit, als das in der Praxis einfach auszuprobieren und nachhher die Auswirkungen wissenschaftlich zu erfassen und auszuwerten.

Dazu kommt natuerlich noch, dass die Art dieser Kinderbetreuung sehr unterschiedlicher Qualitaet sein kann und obendrein die Kinder, je nach Temperament und Charakter auch ziemlich unterschiedlich darauf reagieren. Generell stimme ich Dir zu, dass man die Kinder nicht zu frueh und nicht zu lange am Stueck in solche Einrichtungen geben sollte, da sie ja die sozialen Kontakte zu anderen Gleichaltrigen (v.a. bei fehlenden Geschwistern) ja erst einmal erlernen muessen; ob Ganztagskinderhorte fuer Babies das Gelbe vom Ei sind, daran zweifle ich.

Nicht alles, was es schon sehr lange gibt, ist gut. Aber noch viel weniger von dem, was es erst seit kurzem gibt, ist gut.

Zustimmung

In der Interaktion mit der ausserfamilialen Umgebung lernt das Kind sich von den Eltern abzukoppeln,[...]

Selbstverständlich. Diese außerfamiliale Umgebung hat es bereits in der Nachbarschaft, im Dorf oder der Gegend wo es wohnt. Man braucht es dazu nicht in Institutionen einzusperren!

Aber diese ausserfamiliale Umgebung gibt es heute immer weniger. Die zunehmende Vereinzelung trifft auch die Familien;[...] Da koennen Begegnungsorte durchaus eine wichtige soziale Funktion erfuelllen; und die Orte, wo Kinder sich begegnen, sind nun mal die Schule oder der Kindergarten.

Daß es heute in der Mehrzahl nur noch Einzelkinder gibt ist richtig. Warum sollten sich diese Einzelkinder nicht an freiwillig ausgesuchten Begegnungsorten treffen können?

Richtig. Bloss obliegt gerade bei kleineren Kindern die Entscheidungshoheit darueber bei den Eltern. Ob eine staatliche Kindergartenpflicht sinnvoll ist, wage ich hingegen zu bezweifeln.

In der Nachbarschaft gibt es immer genügend Kinder dafür. So viele braucht man dazu nicht. Oft genügen 2-3. In der Stadt spielen meist 4-6 Kinder um das Haus herum oder hinterm Haus. Auf dem Dorf ist der Kreis größer. Da wird auch weiter entfernt gespielt.

Zweifellos. Aber ueberall dort koennen auch die von Dir erwaehnten kindlichen Randalierer auftreten.

Ausserdem erachte ich (Gross-)Staedte als Gift fuer gesunde Kinder (insbesondere Kleinkinder) - weniger wegen der Umweltverschmutzung sondern wegen der allgegenwaertigen Hektik, den oberflaechlichen Sozialkontakten und den fehlenden Moeglichkeiten, die Welt einigermassen gefahrlos (ohne den gefaehrlichen Strassenverkehr und ohne gewalttaetige Spinner) auf eigene Faust zu entdecken. Die Staedte erzeugen IMHO Neurotiker am laufenden Band und sind ein schlimmeres Gefaengnis als Kindergaerten.

Ich sehe nicht, wieso die Tatsache, daß wir mehr Einzelkinder haben, mehr für Kindergarten und Schule sprechen soll. Wenn ein Einzelkind noch zu klein ist, um alleine vor die Tür gehen zu können, ist es sowieso fragwürdig, es dann schon in den Kindergarten zu stecken.

Naja, bei Einzelkindern besteht IMHO bei den Eltern eine gewisse Tendenz zur Ueberbehuetung; auf das Einzelkind konzentriert sich mangels Geschwister die gesamte elterliche Aufmerksamkeit, von denen dann wiederum sozusagen exklusiv die Aufmerksamkeit des Kindes eingefordert wird. Diese permanente Aufmerksamkeit kann jedoch auch bedrueckend sein und unbelastete Kontakte des Kindes zu Gleichaltrigen unterbinden.

Ich halte es für unerläßlich, hier in jedem Einzelfall sehr sorgfältig darauf zu achten ob es dem Kind –wenn man es schon in den Kindergarten steckt- gut geht oder nicht. Auch die Zeitdauer ist wichtig.

Zustimmung

Im Fernsehen wurde in einer Dokumentation (aus Frankreich) gezeigt, wie dort häufig verfahren wird:
• Morgens um 6:00 Uhr, wenn die berufstätigen Eltern aufstehen, muß das Kind (ca. 3 Jahre alt) auch aufstehen[...]
• Nach dem Frühstück wird das Kind in die Kindertagesstätte gekarrt. Dort bleibt es, bis es abends wieder abgeholt wird.[...]
Und das Ganze verkauft man uns hier in Deutschland als den viel weiter entwickelten Fortschritt in Frankreich.
Für mich ist das ein Verrat der Eltern am Kind!

Das mit der gnadenlosen Unterwerfung des Kindes unter den elterlichen Arbeitszyklus ist in der Tat ein gutes Argument gegen die Kinderkrippen. Insbesondere Kleinkinder haben einen gaenzlich anderen Lebenszyklus als die Erwachsenen.

Eine Hackordnung unter den Kindern gab es aber schon immer[...]

Das ist richtig. Das weiß ich. Habe auch nichts anderes behauptet.

Gerade in Kindergaerten oder Schulen koennte solchen Subjekten besser Einhalt geboten werden.

Kaum. In den Pausen und auf dem Nachhauseweg ist ausreichende Kontrolle absolut unmöglich. Und gerade dort werden Kinder niedergemacht.

Eine lueckenlose Kontrolle ist in jedem Fall unmoeglich und IMHO auch nicht sinnvoll, denn ein Kind muss ja auch lernen mit Situationen klarzukommen, in denen es nicht auf die elterliche Dauerobhut zaehlen kann. Dabei lernt es Selbstaendigkeit. Natuerlich muessen die Eltern darauf achten, dass solche selbstaendig zu meisternde Situationen einigermassen altersgerecht sind. So ab fuenf bis sechs Jahren halte ich ein Kind im Normalfall fuer reif genug, mit gleichaltrigen Kameraden zu spielen, ohne dass sie jederzeit lueckenlos beaufsichtigt werden; allerdings sollte eine Aufsichtsperson nie allzuweit weg sein, sodass das Kind diese bei Bedarf jederzeit aufsuchen kann.

Gewalttaetigen Kindern muss moeglichst frueh in ihrer Entwicklung Einhalt geboten werden; daran fuehrt absolut kein Weg vorbei. Dass man deren potentielle Opfer gewissermassen vor ihnen wegsperrt, indem man sie zuhause behaelt, halte ich fuer den faschlen Weg. Ich weiss aber auch, dass es noch nie so schwer war, als Eltern gegenueber gewalttaetigen Kindern mit einer gewissen Autoritaet aufzutreten; hier hat die antiautoritaere Erziehung eine tiefe Verunsicherung bei Erwachsenen hinterlassen, wodurch sich kaum mehr jemand getraut, einem kleinen Gewalttaeter mit der noetigen Konsequenz entgegenzutreten.

Allerdings nicht mit den heutigen weichgewaschenen Lehrern, die gegenueber solchen Typen voellig hilflos sind.

Da gibst du mir dann also recht wenn ich sage, die Kinder sind in diesen geschlossenen Einrichtungen diesen einzelnen Kanaillen praktisch ausgeliefert?!

Teilweise gebe ich Dir recht, ja. Allerdings war das nicht immer so, sondern hat sich erst in den letzten 20 Jahren dahin entwickelt.

Wir braeuchten wieder Lehrer, welche Autoritaet ausstrahlen und Respekt einfloessen. Leider sind solche Lehrer heute nicht gefragt, vielmehr sind rueckgratlose Weicheier gewuenscht; Lehrer, die niemals irgendeinem Kind irgendeine Kritik zumuten duerfen, denn davon koennte das Kind ja 'traumatisiert' werden. Heute wird viel zuviel herumpsychologisiert, die moeglichen Beweggruende jedes Schlaegertyps hundertmal durchanalysiert und deren Opfer werden sowieso psychologisch betreut;

Da stimme ich Dir völlig zu. Mit dieser Aussage hast du mich (positiv) überrascht..

Naja, die Auswirkungen der modernen Paedagogik koennen ja auch kaum geleugnet werden. Leider sind diese Paedagogen oftmals in ihrer eigenen Ideologie gefangen; sie scheinen zwar zu spueren, dass irgendwas schieflaeuft, koennen es aber nicht wahrhaben, weil sie sonst tiefverwurzelte Dogmen preisgeben muessten - gerade, was deren ausserordentlich starke Abneigung gegen jegliche Art von Autoritaet anbelangt. Ohne Autoritaet Kinder erziehen zu wollen, ist aber voellig aussichtslos.

dabei braeuchte bloss mal jemand daherzukommen, sich die Haudraufs gezielt zu greifen und denen mal so richtig die Meinung zu geigen - im Falle von Jungs gewissermassen 'von Mann zu Mann'.

Ich fürchte, da springst du (bezüglich der Charaktere die ich oben meinte) zu kurz. Es gibt sicher Jungen, wo dies die perfekte Vorgehensweise wäre. Das sind aber Jungen die ich noch im Rahmen ‚NORMAL’ ansiedeln würde, also Jungen, denen nur entsprechend „zugeredet“ werden muß.
Ich meine mit 'Kanaillen/Bestien/Gestoerten' aber die Unheilbaren. Diejenigen, die von niemandem auf der Welt zurechtgebogen werden können. Wo nichts hilft, weder reden, noch strafen, denen niemand Herr werden kann. Es sind die, die 'krank' sind und zu 99,99% krank bleiben werden bis ins Grab. Ich spreche hier von (verborgenen, versteckten) Psychosen. Psychosen kann man keinem ausreden oder austreiben, -übrigens auch nicht mittels Psychopharmaka. Diese machen alles nur noch schlimmer…

Selbst diese 'Kanaillen/Bestien/Gestoerten' kommen meist nicht mit Psychosen/Neurosen zur Welt; sie entwickeln diese erst spaeter sukzessive. Inwieweit beispielsweise Fremdbetreuung im Fruehstadium der Kindheit die Entstehung Psychosen/Neurosen foerdert oder zumindest ein statischer Zusammenhang besteht, weiss ich nicht. Diesbezuegliche Untersuchungen waeren allerdings aeusserst interessant; gibt es eigentlich solche Untersuchungen?

Psychopharmaka koennen IMHO lediglich die Symptome von psychischen Stoerungen mindern; fuer die Steigerung der Lebensqualitaet des Kranken sowie seiner Umwelt kann das durchaus sinnvoll sein. Die Verabreichung von Psychopharmaka muss jedoch serioes abgeklaert werden und gehoert auf jeden Fall in die Haende erfahrener Psychiater mit entsprechender medizinischer Ausbildung. Leider verschreiben auch erfahrene Mediziner immer haeufiger routinemaessig Pharmaka, ohne eine serioese Abklaerung zu treffen.

Aber damit muss man schon frueh anfangen. Wer in der Grundschule schon nie Respekt gelehrt bekommt, dem wird man auch spaeter nur schwer welchen lehren koennen.

Bin dafür, gewissen Kindern zu lehren, Respekt vor Anderen zu haben, wo es sich noch um ‚normale’ Kinder handelt. Bei den ‚kranken’ Kindern fruchtet das allerdings erfahrungsgemäß leider nicht.

Zustimmung. Allerdings scheint die Zahl der 'kranken' Kinder in den letzten 20 Jahren erheblich zugenommen zu haben. Das warum ist fuer mich dabei schon von grundlegender Bedeutung.

Das ist auch der Grund, warum ich mich hier (und in anderen Foren) über kurz oder lang mehr zurückziehen werde. Aber das nur nebenbei.

Womit Du das Feld eben jenen Meinungsfuehrern ueberlaesst, denen Du nicht zustimmst.

Deshalb gehe ich auch nicht GANZ weg ;-)

Eben. Vielleicht treffen wir uns ja im Nachfolgeforum wieder.

Die Existenzberechtigung von Schulen brauchen wir IMHO nicht zu diskutieren.

Warum eigentlich nicht? Was hältst du von Privatlehrern? Mir hat diese Idee immer gefallen.

Durchaus bestechend, diese Idee. Aber fuer die meisten Eltern wohl aus oekonomischen Gruenden nicht praktikabel. Selbst wenn man annaehme, dass ein Privatlehrer sozusagen im seriellen Schichtbetrieb vielleicht vier bis fuenf Kinder ausbilden koennte, wuerden die Kosten geradezu explodieren.

Außerdem plädiere ich dafür, daß Kinder nur das Nötigste lernen müssen sollten (Lesen, Schreiben, Rechnen). Den Rest kann es sich –wenn es interessiert ist- dann selbst besorgen.

Wobei so manche Kinder nicht einmal in der Lage sind, aus einer praktischen Problemstellung einen simplen Dreisatz aufzustellen oder einen mittelmaessig schweren Text zu verstehen - PISA laesst gruessen. Mit der Umformung der allgemeinen Zinsformel hatten nicht wenige (v.a. Maedchen) in meiner kaufmaennischen Lehrzeit erhebliche (!) Probleme; so wurden dann je nach gesuchter Groesse (Zins, Kapital, Zinsfuss, Laufzeit) vier verschiedene Formeln auswendig gelernt und damit der innere logische Zusammenhang dieser simplen Formel gar nicht erkannt. Trainiert wurde also hoechstens das Auswendiglernen und nicht die dahinterstehende Logik, was eine gewisse Intelligenz vorausgesetzt haette. In dieser Beziehung scheinen v.a. Grundschulen immer oefter zu versagen.

Dafür sollte es dann breite Angebote geben (z.B.nach Art von Volkshochschulkursen). Für dieses Grundwissen würde das Kind nicht lange Zeit brauchen. –Wenn ich daran denke was für einen Unsinn wir jahrelang in der Schule lernen mußten während draußen die Sonne schien und das ideale Jagd – und Fußballwetter war, wird mir schlecht. Wir mußten lernen wie man den Inhalt eines Zylinders berechnet, wie hoch der prozentuale Anteil der Kohlrübenernte 1950 in China war und irgend etwas über Rosa Luxemburg und ähnlichen Schrott. Ich sage, da wird das Leben ruiniert, die Lebenskräfte traumatisiert. Es ist eine Sünde am Leben.

Damit wuerdest Du die Problematik lediglich in die 'breiten Angebote' verschieben, es sei denn auch dort kaemen die teuren Privatlehrer zur Anwendung. Dass die Ausbildung teilweise wenig praxisorientiert ist, steht auch fuer mich ausser Frage. Heute wird zuviel Schulstoff in die Ausbildung gestopft und das Gelernte zuwenig geuebt (gerade auch das Lesen, Schreiben, Rechnen). Auch die motorischen Faehigkeiten (Sport, handwerkliches Arbeiten) fristen zumeist ein stiefmuetterliches Dasein; dabei koennte gerade damit die Energie der 'Bestien' auf konstruktivere Gebiete gelenkt und damit gebunden werden.

Ich will jetzt nicht unnoetig psychologisieren. Aber mancheiner, der in der heillos kopflastigen Schule intellektuell nicht mithalten kann und deshalb keine Anerkennung erhaelt, wird moeglicherweise deshalb zur gewalttaetigen 'Bestie', weil er dadurch jene Anerkennung 'starker Macker' bei seinen Kollegen erhaelt, die ihm ansonsten voellig versagt wird. Indem man versucht diesen Kindern (weit ueberwiegend Jungs) ihre Staerke noch abzutrainieren oder gar als schlecht hinzustellen, nimmt man ihnen genau das, worauf sie noch stolz sein koennten. Vielmehr sollte man auch sie in ihren starken Seiten foerdern, ihre Staerke aber auf positive, nichtdestruktive Ziele lenken; Sport ist gerade fuer Jungs ein sehr probates Mittel. Und weshalb nicht irgendetwas bauen (in meiner Jugend waren Seifenkisten und selbstgebaute Holzhuetten auf dafuer vorgesehenen Gelaenden der absolute Renner)? Vielleicht koennte man heute etwas zeitgemaesseres bauen, aber die paar Kroeten, die man in das Material investiert, waeren allemal besser angelegt, als in Psychotherapien oder Psychopharmaka zur Ruhigstellung der Jungs.

Ist Dir bekannt, daß Leute die (oft aus „widrigen“ Gründen), z. B. wegen Armut oder Ausbruch eines Krieges daran gehindert wurden 8, 9 oder mehr Jahre in die Schule zu gehen, und statt dessen nur 6 Jahre in die Schule gingen, im Schnitt sehr viel lebensfähiger sind als die Anderen?

Kommt natuerlich darauf an, in welchem Umfeld sie sich nachher bewaehren muessen. In der heutigen hochtechnisierten/spezialisierten/kopflastigen Welt haetten diese Leute mit lediglich einer Grundausbildung ausgestattet hoechstwahrscheinlich geringere Chancen.

Es gibt sogar Tests, wonach der IQ mit jedem weiteren Jahr Schule (ich weiß jetzt nicht ab welchem Jahr genau) abnimmt ?! Das muß an der Zunahme der mißverstandenen und falschverstandenen Begriffe liegen, die dann das Denken blockieren und in falsche Bahnen lenkt usw.

Oder dass die Intelligenz der Kinder zuwenig gefoerdert wird, weil das Kind intellektuell zuwenig gefordert ist. Z.B. bei hohem Auslaenderanteil in der Klasse, wo der Lehrer womoeglich erst den auslaendischen Schuelern die deutsche Sprache beibringen muss, eher die Regel als die Ausnahme. Oder dass heutzutage die missverstandenen oder fschlaverstandenen Begriffe nicht mehr korrigiert werden, im Irrglauben, man wuerde das Kind damit herabsetzen und 'traumatisieren'. In dieses Kapitel gehoert etwa die Abschaffung der Schulnoten oder die zwanghaft betriebene Versetzung des Kindes in das naechsthoehere Schuljahr, obwohl es den Lernstoff des abgeschlossenen Schuljahrs voellig ungenuegend beherrscht.

Der Hauptgrund fuer die Existenz von Kindergaerten ist die Vorbereitung auf die Schule (so war es zumindest zu meiner Zeit); das Kind lernt, sich in einer Gruppe einzuordnen; es gewoehnt sich an den regelmaessigen Tagesablauf, den es spaeter in einer Schule antrifft.

Hm. Graduell bin ich damit einverstanden wenn die mentalen Vorraussetzungen beim Kind stimmen. Das Ausmaß finde ich entscheidend. 2 Stunden Kindergarten ist etwas anderes als 8 oder 10 Stunden.

Acht Stunden am Stueck in permanent derselben Gruppe sind fuer kleinere Kinder sicher zuviel; auch ein Kind braucht Rueckzugsmoeglichkeiten. Konsequenterweise muesste man diese Moeglichkeit bei Ganztagsbetreuung/Kindergarten schaffen.

Eingesperrt sollten die Kinder natuerlich nicht werden. Vielmehr lebt der Kindergarten davon, dass man mit den Kindern rausgeht in die Welt (so hab ich es jedenfalls vor 35 Jahren erlebt).

Angenommen, es wäre ein „bestienfreier“ Kindergarten und alles andere stimmt im Wesentlichen, -also unter guten Bedingungen, dann könnte ich dem zustimmen (mit den Kindern rausgehen in die Welt). Ich fand solche Miniaturwanderungen als das einzig Gute und Befreiende in der kurzen Zeit, die ich im Kindergarten war…)

Naja, ich habe groesstenteils positive Erinnerungen an den Kindergarten, und die entspringen durchaus nicht einer nachtraeglichen Verklaerung. Vielmehr bin damals sehr gern in den Kindergarten gegangen, einige meiner besten Freunde waren dort. Allerdings hatten wir eine schon etwas aeltere, ziemlich resolute Kindergaertnerin, disziplinarische Probleme gab deshalb es so gut wie nie; mit 'Bestien' haette diese Frau kurzen Prozess gemacht. Ob das in der heutigen Kuschelpaedagogik so noch machbar ist, weiss ich nicht. Auch wir waren viel draussen (am See oder im Wald), ich hatte allerdings das Glueck am Stadtrand einer Kleinstadt zu wohnen - fuenf Minuten laufen und Du warst auf dem Land.

Was erzieherische Fehlentwicklungen der Eltern angeht wäre es gut, wenn du ein Beispiel geben kannst, was du da genau meinst.

Dass Kinder z.B. wieder Manieren erlernen, dass sie lernen, wie man sich gegenueber anderen Menschen richtig verhaelt und dass es nicht immer nach ihrem Kopf geht; aber vermehrt auch so simple Dinge, wie dass die Kinder ordentlich gekleidet daherkommen, morgens zuhause ein Fruehstueck bekommen oder sie nicht uebermaessig mit Suessigkeiten vollgestopft werden. Alldas und noch mehr ist je laenger weniger gewaehrleistet; und an solchen Fehlentwicklungen tragen die Eltern IMHO leider einen wesentlichen Anteil

Wenn ich ein Kind sehe, das sich wie in Idiot aufführt (keine Manieren usw.), sehe ich mir immer zuerst die Eltern an. Meistens ist der Elternteil mit dem das Kind zusammen ist, in einem bedenklichen Zustand. Durch falsche, fehlende und unsinnige Kontrolle seitens des Elternteils fängt das Kind dann erst an „zu spinnen“. Es kann quasi gar nicht anders als sich fehlzuentwickeln.

Logisch. Dass charakterliche/seelische Fehlentwicklungen von Eltern meist an ihre Nachkommenschaft weitergegeben werden, ist nichts neues. Das wichtigste Vorbild fuer Kinder sind ihre eigenen Eltern.

Dafür hat der Kindergarten andere Fehlentwicklungs-Prädispositionen (ich hoffe, das Wort paßt ;-)) Z.B. das Überspringen der rein individuellen Entwicklung als Einzelwesen indem zu früh „sozialisiert“ wird. Dadurch bleibt der Mensch lange Zeit (oder für immer) entwurzelt.

Natuerlich koennen gestoerte Persoenlichkeiten auch in Kindergaerten/Schulen die ihnen anvertrauten Kinder negativ beeinflussen (siehe 'Perlonstrumpf am Jungenbein…'); das funktioniert nicht bloss in der Familie so. Hier sollte dann eigentlich die Schulaufsicht, ganz bestimmt jedoch die Eltern einschreiten.

Wenn es zu einer Entwurzelung der Kinder kommt, dann sind in der Regel die Eltern daran wesentlich mitverantwortlich. Manchmal steht dann womoeglich der Lehrer dem Kind emotional sogar naeher als die eigenen Eltern - bestimmt nicht der optimale Fall, aber auch nicht der schlechteste, sofern der Lehrer charakterlich einwandfrei ist.

Am besten und gesündesten wächst ein Kind auf, welches das Glück hat, geistig/ethisch/ moralisch gesunde Eltern zu haben. Einfach normale gesunde Menschen. Da kommen Erzieher, irgendwelche Einrichtungen und was weiß ich was noch alles, die als Ersatz dienen sollen, nicht mit…

Zweifellos. Wenn allerdings die Eltern im konkreten Einzelfall nicht normale, gesunde Menschen sind, dann kann der Erzieher natuerlich auch nichts dafuer. Und da Scheidungen immer mehr emotionale Krueppel sowohl unter den Eltern als auch den Kindern produzieren, kann man wohl davon ausgehen, dass heute mehr gestoerte Menschen Eltern werden als frueher. In manchen Faellen vermag der Erzieher (so er ueberhaupt etwas taugt) als Elternersatz, das eine oder andere korrigieren koennen. Dass das aber insgesamt keine gesunde Entwicklung ist, darueber sind wir uns einig.

...Ich zitiere hier noch mal H. Hesse, der in seinem Buch „Kindheit des Zauberers“ darauf hinwies von wem er alles erzogen wurde (außer den Eltern), von der Natur usw. Das Leben selbst bewirkt eine Erziehung…

Zweifellos. Und der Kindergarten ist eben Teil des Lebens, auch wenn es natuerlich nicht das ganze Leben des Kindes ausmacht.

Das muß nicht so sein. Wir sind dem nicht hilflos ausgeliefert. WIR machen die Regeln unter denen wir dann leben müssen. Aber das weißt Du ja selber. Versteht sich ja von selbst.
Nur ein kleines Beispiel: In Tibet (ich denke an das Tibet vor 1955) waren Kindergärten sicher nicht Teil des Lebens. Die Menschen dort (einschließlich der Kinder) machten mental einen besseren Eindruck als unsere ach so sozialisierten Durchschnittsbürger…

Koennte vielleicht auch allgemein an unserer Kultur und Verherrlichung der Egozentrik liegen. Der groesste Teil der Kindererziehung geschieht durch das Agieren der Erwachsenen als Vorbild; und da sind wir gegenueber den Tibetern inzwischen vielleicht viel zu ueberkandidelt und ueberzivilisiert...

Leider sind heute manche Paedagogen im Umgang mit Kinder reichlich ueberkandidelt. Und im Zeitalter beliebig biegsamer Begriffsdefinitionen kann man nicht mehr so ohne weiteres einen (moralisch/geistig/seelisch) gesunden Erwachsenen von einem kranken unterscheiden, gut kann man nicht mehr von schlecht unterscheiden, richtig nicht mehr von falcsh.

An den Produkten kann man sie erkennen. An dem was sie tun, verursachen, fabrizieren. Es heißt ja: „An den Früchten werdet ihr sie erkennen“. Diese Aussage ist zeitlos richtig.
Es spielt überhaupt keine Rolle, wie perfekt, geschliffen und wohleuphemismusuarisiert sie daherlabern. An den Resultaten kann man das Ausmaß ihrer Kenntnisse bzw. das Ausmaß ihrer fehlenden Kenntnisse und/oder ihrer guten oder bösen Absichten, ihrer vorhandenen oder fehlenden bzw. pervertierten Ethik und Moral erkennen.

Zustimmung. Das mit den beliebig biegsamen Begriffsdefinitionen etc. war sarkastisch gemeint. Wir leben heute in einer Welt, in der mit erheblichem Aufwand Dinge schoengeredet werden, damit man Probleme besser ignorieren/leugnen kann.

Das Resultat ist eine heillose Verwirrung, weil jeder Volltrottel ohne Ruecksicht auf die Wirklichkeit irgendeinen Schwachsinn definieren und das als (definierte) 'Realitaet' hinstellen kann - schliesslich gibt es laut diesen Definierern keine 'absolute' Wirklichkeit. Bei solchen Leuten verspuere ich manchmal die Lust, ihnen einen kraeftigen Tritt in den Hintern zu verpassen und ihnen dann zu sagen, dass das nach meiner 'Realitaetsdefinition' keinen Akt der Gewalt darstellt, sondern dass ich ihnen dadurch lediglich meine Aufmerksamkeit schenke.

Da gehst du ja noch sehr differenziert ran ;-)

Die theoretisierenden Definierer in ihren ideologischen Elfenbeintuermen habe ich in der Tat gefressen… *bg*

So, wie manche Dilettanten behaupten, dass Jungs in der Schule mehr Aufmerksamkeit geschenkt wuerde als den Maedchen und dabei verschweigen, dass den Buben diese Aufmerksamkeit v.a. in der negativen Form von Massregelungen, Herabsetzungen und dergleichen zuteil wird; Tadel wird kurzerhand zu 'Aufmerksamkeit' umdefiniert, und so kann man jegliche Vorhaltungen, man kuemmere sich nicht genuegend um die Jungs, definitorisch 'widerlegen'.

Ja, das ist unaussprechliche Fiesheit. Typisch zynische Aussagen von Perversen und Linksverbildeten.

Und typisch fuer die weitverbreitete Schoenrederei von Problemen durch 'Umdefinierungen'.

Ideologisierte Lehrer, die etwa Jungen aufgrund deren Geschlechts herabsetzen [...], erfuellen diese Anforderungen definitiv nicht.

Sehr milde ausgedrückt ;-) Ich bezeichne es als Gehirnwäsche.

Wie man's nimmt. In der Sache ist ein solcher Vorwurf charakterbedingter Inkompetenz IMHO ziemlich hart - gerade auch an die Adresse eines Paedagogen.

Das stimmt. Guter Ausdruck: charakterbedingter Inkompetenz !

Ein einwandfreier Charakter ist IMHO eines der wichtigsten Merkmale von Erziehern - seien es nun Eltern oder professionelle Erzieher - sowie von Paedagogen. Und diesen Charakter bekommt man nicht durch einen Universitaetsabschluss und schon gar nicht durch eine 'ideologisch-korrekte' Haltung, die gut und schlecht, richtig und falshc etc. als blosse Definitionen definiert. Wenn man aber Kindern nicht mehr beibringen kann, dass bescheissen, beleidigen, Faulheit, Dummheit, Niedertracht usw. usf. schlechte Dinge sind, waehrend Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft, Respekt, Fleiss, Fairness usw. gute Eigenschaften sind, dann braucht man sich nicht wundern, wenn der Nachwuchs bescheisst, beleidigt, faulenzt, sich unfair verhaelt oder Dummheit fuer eine Tugend haelt; und nur jener kann das den Kindern vermitteln, der diese Werte selber vorlebt. Leider hat eine 'wertneutrale Haltung' heutzutage Hochkonjunktur, damit kann man sich eben besonders effektiv aus jeder Verantwortung schleichen. Wie hiess doch einer der 68er Sprueche? 'Legal, illegal, scheissegal'. Die Saat dieser Denke ist aufgegangen, leider.

Für die, die den Text nicht kennen, hier der Link: http://www.genderundschule.de/iracer3/doc/doc_request.cfm?59BCA55E659C454495264AECDBE1D7AD

Ein Text, der mich das Gruseln lehrte. Solche 'Paedagogen' laesst man tatsaechlich auf die Kinder los;[...]

Volle Übereinstimmung.

Gruseln ist ein guter Ausdruck. Traf/trifft es bei mir auch ziemlich genau.

Ich gebe zu, der oben verlinkte Text hat mich ziemlich sauer gemacht. Eben weil ich die Schule grundsaetzlich fuer eine sinnvolle Einrichtung halte, finde ich, dass man mit solch inkompetenten, schaedlichen Elementen kurzen Prozess machen sollte - ansonsten geraet die Schule tatsaechlich noch tiefer in jenes schiefe Licht, in der Du sie jetzt schon siehst.

Die paar wenigen besonders guten Jungen werden sich dennoch davon nicht im gewollten Sinne beeinflussen lassen. Im Gegenteil, vielleicht dadurch sogar ein Leben lang gegen perverse Kindererziehung/Feminismus kämpfen.

Zustimmung. Aber es koennten wesentlich mehr gute Jungen sein, wenn man sie nicht derart perfide herabsetzte.

Und die paar besonders guten Mädchen werden sich immer ihres normalen Zustands bewußt bleiben und sich keine unnatürlichen Sonderqualitäten einreden lassen.

Zustimmung. Aber auch hier koennten es wesentlich mehr sein.

Dauerdiffamierungen beschaedigen den Charakter von Kindern ebenso wie Dauerbelobigungen. Ersteres schafft boesartige, nach Rache lechzende Individuen, letzteres schafft nicht minder boesartige, duenkelhafte Individuen. Zugegeben, das ist keine besonders weltbewegende Einsicht - aber eine, zu der offenbar nicht mehr besonders viele Leute kommen.

Jedes Geschlecht hat seine natürlichen, spezifischen Sonderqualitäten.

Ja. Und im Idealfall ergaenzen die beiden sich optimal.

Es gibt Gott sei Dank –und die wird es immer geben- einen gewissen Anteil an, von Geburt an feminismusresistenten Menschen. Man hat ihnen nie beigebracht, was feministische (oder andere) Gehirnwäsche ist. Sie wissen und spüren es von Hause aus. Das sind meiner Erfahrung nach die Leute, bei denen das Prinzip „Druck erzeugt Gegendruck“ am frühesten zu greifen anfängt. Und je länger und je mehr Druck kommt, desto größer, stabiler und nachdrücklicher wird der Gegendruck in ihrem Inneren aufgebaut.

Der Feminismus schafft sich seine Gegner mit jedem Tag mehr und mehr.

Langfristig gesehen stimmt das, und das macht mir immerhin Mut. Aber bis es endlich zu einem Meinungsumschwung kommt, werden noch weitere Verheerungen
angerichtet.

Gruss nach Deutschland

Maesi


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