Falschbeschuldigung: Sozialarbeiterin muß sitzen
Heiße Nächte im Gefängnis“. Der Titel könnte passen für einen schmuddligen Erotikfilm.
Doch manchmal wird die Fiktion von der Realität eingeholt.
So geschehen in der Justizvollzugsanstalt Kaisheim.
Im Sommer 2007 ist es in dem früheren Kloster, das seit dem 19. Jahrhundert als Strafanstalt für Schwerkriminelle genutzt wird, sehr freizügig zugegangen.
Eine Sozialarbeiterin, für einige Monate als Ein-Euro-Jobberin eingestellt, versorgte die Gefangenen mit Sex, Drogen und Wodka, vermutlich auch mit Handys. Nach polizeilichen Ermittlungen, die am Dienstag vor dem Augsburger Landgericht publik wurden, nutzte die 43-Jährige aus, dass sie unkontrolliert ins Gefängnis kam, wo sie sich frei für Unterrichtszwecke bewegen konnte. Doch statt Deutschstunden oder einem Anti-Aggressions-Training gab es in leer stehenden Büros Sex, wenn Mitarbeiter bereits nach Hause gegangen waren.
So mit einem aus dem Kosovo stammenden Häftling. Obwohl am Dienstag als Zeuge geladen, verzichtete das Gericht darauf, den Ex-Häftling sowie mehrere Justizbeamte anzuhören. Denn auch mit dem einen oder anderen der verheirateten Wachbeamten soll die Frau sich während des Dienstes vergnügt haben. Gegen die Betreffenden laufen Disziplinarverfahren. Mit einem der Aufseher soll sich die zierliche, rothaarige Frau sogar tagsüber auf einem der Wachtürme im Gebäudeinneren vergnügt haben. „Wo wir zu Mann und Frau wurden“, vertraute sie ihrem Tagebuch an, das die Polizei später in ihrer Wohnung neben Nacktfotos von etlichen Männern sicherstellte. Unter ihnen auch Aufnahmen aus dem Wachturm – fotografiert, wie Richter Klaus Jellinek erwähnte, mit der Kamera der Abteilungsleiterin der JVA.
Nach stundenlangem Leugnen legte die Angeklagte gestern Nachmittag ein Geständnis ab. Sie bestätigte damit die Einschätzung des Amtsgerichts in Nördlingen. Die Angeklagte, Mutter eines zehnjährigen Sohnes, muss für knapp zwei Jahre selbst ins Gefängnis. Wegen Handels mit Betäubungsmitteln, Missbrauchs von Gefangenen und Freiheitsberaubung. Da ihr der Kosovare, inzwischen aus der Haft entlassen, lästig geworden war, zeigte sie ihn bei der Polizei an und beschuldigte ihn, sie mehrfach geschlagen und vergewaltigt zu haben.
Ein Fehler. Zwar wurde der 39-Jährige sofort festgenommen und saß drei Monate in Haft. Dass er unschuldig war, kam erst ans Licht, als die Ermittler die Wohnung der Frau durchsuchten. Peter Richter
Quelle: Augsburger Allgemeine
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Pascal,
26.02.2010, 19:15
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Timothy,
26.02.2010, 19:28
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Timothy,
26.02.2010, 19:33
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Ein Leser,
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