Zweiter Versuch
12. Gewalt gegen Frauen
12. 1. Allgemeines
Es gibt Indizien, dass die von den Medien veröffentlichten Zahlen, wie viel Prozent der Männer eines Landes Frauen gegenüber gewalttätig sind, zu hoch angesetzt sind.
12. 2. Die Quellen für die Gegenbeweise
12. 2. 1. Matthias Matussek
Auszug aus dem Buch "Die vaterlose Gesellschaft" des bekannten deutschen Journalisten, in welchem er sich mit der Situation von Vätern in der Bundesrepublik des ausgehenden 20. Jahrhunderts beschäftigte.
"Wann haben Sie in welchem Frauenhaus gearbeitet?
Im autonomen Frauenhaus in Kassel von 1984 bis 1987 und im Göttinger Frauenhaus von 1988 bis 1989.
(...)
Welche Aufgaben kamen auf Sie als Mitarbeiterin in einem Frauenhaus zu?
Zunächst war das ehrenamtlich, nur der so genannte Ämterscheiß: Schriftverkehr erledigen, die Leute zum Sozial- und Jugendamt begleiten. Nach drei Monaten wurde ich gefragt, ob ich nicht fest dort arbeiten wolle, und ich sagte ja. Ich stieg richtig in den Betrieb ein.
Ich machte die Neuaufnahmen, führte Einzelgespräche mit den Frauen, machte Gruppenbetreuung, half beim Ausfüllen des Aufnahmebogens, also Name, Adresse, Schulbildung etc..
Das ergab folgendes Bild: 80 % Hauptschule, 80 % ohne abgeschlossene Berufsausbildung, 70 % Ausländerinnen (davon zu 90 % Türkinnen). (...)
Was war der Grund für die Aufnahme im Frauenhaus?
Ungefähr 90 % gaben an, geschlagen worden zu sein.
Bezog sich das auch auf die Kinder?
Das wurde auch manchmal gesagt. Meist haben wir dann aber gesehen, daß gerade diese Frauen ihre Kinder selber geschlagen haben. Dagegen sind wir aber immer - in beiden Häusern - ganz schnell vorgegangen.
Was gab es sonst noch für angegebene Gründe?
Von Relevanz nur noch, daß die Männer eine neue Partnerschaft hätten. Ansonsten bekamen wir in vielen Fällen in den Wochen nach der Aufnahme mit, daß die Familien hoffnungslos überschuldet waren.
Wie erfuhren Sie davon?
Nun, bei uns flatterten dann doch die ganzen Mahnungen und Mahnbescheide ein, es gab ja Nachsendeanträge über ein Postfach. Vielen wäre eh in den nächsten Tagen eine Räumungsklage zugegangen, weil sie die Miete nicht mehr zahlen konnten. In vielen Fällen waren es die Frauen selber, die zu der Überschuldung beigetragen hatten, meist durch Bestellungen bei Otto, Quelle und so, halt bei den ganzen Versandfirmen.
War das auch ein Grund dafür, daß die Frauen bei Ihnen vor der Tür standen?
Doch, mit Sicherheit. Heute würde ich sogar sagen, es war der überwiegende Anteil, der unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu uns kam - oder auch, seltener, weil sie selber guten Grund für einen Streit gegeben hatten und der Reaktion aus dem Weg gehen wollten. Zum Beispiel, wenn sie ein Verhältnis mit einem anderen Mann eingegangen hatten und das ungestört fortführen wollten. Zu Hause ging das ja nicht.
Aber wenn eine Frau gekommen ist und hat gesagt: 'Ich wurde geschlagen', dann wurde das nicht weiter hinterfragt, ob es nicht vielleicht auch andere Gründe geben könnte?
Nein, nein, überhaupt nicht. Es wurde gesagt, kommt sofort rein. Meist folgte dann auch unmittelbar ein Arztbesuch. Vergewaltigung oder gar sexueller Mißbrauch waren eigentlich - bis auf drei mir bekannte Fälle - nie ein Thema.
(...)
Gut, die Frauen waren nun da, alle Formalien erst mal erledigt. Was passierte dann?
Erst mal haben wir uns darum gekümmert, daß die Frauen finanziell versorgt waren, also gemeinsam zum Sozialamt, da gab es Bargeld. Dann der gemeinsame Einkauf, damit was zu essen da war. Jede hat da ja ihr eigenes Fach im Kühlschrank gehabt. Wenn das gesichert war, wurden noch Einzelgespräche angeboten - davon wurde aber kaum Gebrauch gemacht. Wir haben dann auch erklärt, was wir für Betreuungsangebote für die Kinder haben.
Und dann ging auch schon der Alltag los: Die Zimmer waren gerade halbwegs eingerichtet - und schon haben sich manche feingemacht, gepudert, gespachtelt, geschminkt und ab auf die Rolle.
Was kann man darunter verstehen?
Nun, es warteten schon andere, neue Männer vor der Tür. Wenn wir Glück hatten, waren die Frauen zum Frühstück wieder da.
Und die Kinder?
Um die kümmerte sich der Nachtdienst. Der war eigentlich fürs Telefon da - das war ja rund um die Uhr besetzt. Aber hauptsächlich kümmerte sich der Nachtdienst um die Kinder, wenn die Mütter nicht da waren. Da war zum Teil die Hölle los, die mußten sich um einen ganzen Stall voll Kinder kümmern.
Wenn die Mütter morgens noch nicht wieder da waren, mußten wir die Schulkinder wecken, damit die zur Schule kamen. Oft war dann auch nichts zu essen da. Da mußten wir dann an die Notkasse ran und erst mal Brötchen einkaufen für die Kinder.
(...)
Was war das vorrangige Motiv, im Frauenhaus zu arbeiten?
Frauen zu helfen - Frauen helfen Frauen, halt auch das typische Helfersyndrom. Die meisten waren sehr aktiv in der Frauenbewegung. Und es war eben klar, daß Frauen in dieser Gesellschaft grundsätzlich Opfer sind.
Wenn ich gesagt habe, verdammt noch mal, die Weiber müssen auch mal ihren Hintern hochbekommen, dann wurde das grundsätzlich abgeblockt. 'Die haben doch so viel mitgemacht, siehst du denn nicht, daß die jetzt erst mal ihre Ruhe brauchen? Die sind geschlagen worden, die brauchen jetzt erst mal Zeit zur Selbstverwirklichung.' Manchmal konnte ich über das Chaos nicht mehr wegsehen. Die Küche, der Aufenthaltsraum waren ein Schlachtfeld, auch die Zimmer unaufgeräumt, überall lagen benutzte Pampers herum, der Gestank war teilweise bestialisch. Aber bei meinen Kolleginnen war nichts zu machen, ich sollte endlich ruhig sein, auch wenn es manchmal ein Horrorfilm war.
Und das änderte sich auch dann nicht, wenn man sehen konnte, die Kinder gehen - so ganz ohne Betreuung durch die Mutter - langsam auf dem Zahnfleisch?
Nein, dann kam wieder die alte Leier: 'Du siehst doch, die Frauen können das im Moment nicht leisten.' Außerdem waren wir dann ja für die Kinder da.
Also Verantwortung für die Kinder war kein Thema? Die hätten dann doch auch zu Hause bleiben können ...?
Ach, Verantwortung war kein Thema.
Hat sich das Jugendamt nicht mal für die Kinder interessiert?
Die hatten im Frauenhaus nichts zu suchen.
Aus welchem Grund?
Das Frauenhaus ist ein geschützter Raum für Frauen, da haben Externe nichts zu suchen. Außerdem hatten wir unsere eigenen Sozialpädagoginnen. Wenn es mal zu Auffälligkeiten der Kinder kam, dann sind wir halt mit den Frauen zum Jugendamt. Aber rein kam bei uns keiner. Das war klar, und da bestand auch gar kein Interesse.
Kam es denn tatsächlich so selten vor, daß die Männer ihre Kinder sehen wollten?
Wenn es so einen Fall gab, dann haben wir die Frauen ganz schnell in eine andere Stadt verlegt.
Und haben die Kinder nicht ab und zu nach ihrem Vater gefragt?
Das haben wir ganz schnell abgeblockt, die meisten waren ja noch klein. Da mußten wir schon mal trösten. Bei den größeren kam die Frage schnell gar nicht mehr auf. Da saß man dann zu fünft beim Kreuzworträtsellösen, und dann wurde natürlich über die Kerle hergezogen. Da kommt die Frage nach dem Vater gar nicht mehr auf, die Kinder merken sehr schnell, was da los ist. 'Männer sind Schweine.'
Auf der Seite der Mitarbeiterinnen lief das nicht anders. Wenn wir nicht-lesbischen Frauen da mal gesagt haben, man muß auch mit den Männern reden, haben wir uns auf dem Mitarbeiterinnenplenum schon öfter mal einen Satz heiße Ohren geholt, da waren wir in der Minderheit.
Das heißt also, es wurde grundsätzlich nicht gefragt: Liegt wirklich eine Mißhandlung vor, oder hat es halt nur einen Streit gegeben - vielleicht auch mit Tätlichkeiten -, aber da ist vielleicht noch was zu kitten, es gibt da vielleicht die Möglichkeit, daß die sich wieder zusammenraufen, daß man doch noch miteinander klarkommt ...?
Nein, überhaupt nicht.
Wie sah die finanzielle Situation der Frauenhäuser aus?
Wir kamen über die Runden. Das größte Problem war, daß der Haushalt durch den intensiven Gebrauch der Frauen sehr belastet wurde. Es mag komisch klingen, aber solche Sachen wie Toilettenpapier, Waschmittel und so weiter - die waren oft Mangelware. Das ging weg wie nix. Und dann war der Jahreshaushalt meist schon im Oktober aufgebraucht. Da haben wir dann improvisieren müssen, auch weil die Frauen oft schon zum 15. das Geld verbraucht hatten und einfach nichts mehr zu essen da war. Meist sprang dann schon das Sozialamt ein, ohne große Nachfrage. Aber wenn sich das wiederholte, gab es auch da irgendwann mal Probleme. Natürlich haben wir immer über zuwenig Geld geklagt, das gehörte dazu - aber wir kamen über die Runden.
(...)
10 Jahre später: Was ist heute Ihre inhaltliche Hauptkritik an der Arbeit der Frauenhäuser, an dem, was Sie damals erlebt haben?
Es wurde überhaupt nicht auf die Männer gehört ... Deren Belange und deren Version, die Belange der gesamten Familie wurden überhaupt nicht berücksichtigt. Die Frauen konnten diese Einrichtungen gnadenlos ausnutzen - und viele haben es auch getan. Überhaupt kann ich nur sagen: Notwendig ist ein Mindestmaß an staatlicher Kontrolle. Da fand damals ja gar nichts statt, und ich glaube, auch jetzt tut es das nicht.
Richtig zum Nachdenken bin ich dann gekommen, als ich vor zwei Jahren den Ludwig kennengelernt habe, wir haben Freundschaft geschlossen. Der war damals in der ganz großen Krise, hatte zwei Söhne. Der war einer von diesen 'gewalttätigen' Männern. Seine Frau war damals von einem anderen Mann schwanger, die lebten schon in zwei Wohnungen, aber noch im selben Haus. Ludwig hat ihr damals auch tatsächlich zwei Ohrfeigen gegeben - aber sie stand mit einem Riesenküchenmesser vor ihm und hat ihn bedroht. Und als ich dann später die damaligen Kontoauszüge gesehen habe, konnte ich die Ohrfeigen auch aus diesem Grund verstehen. Da habe ich mich an meine Frauenhauszeit erinnert und gedacht: 'Wie viele Frauen hast du bedauert, die dir gegenübergesessen und ihre Geschichte zum Besten gegeben haben.' Und ich habe gedacht: 'Mein Gott, das hätte auch Ludwigs Frau sein können.'"
(Quelle: Matthias Matussek: "Die vaterlose Gesellschaft. Briefe, Berichte, Essays." Rowohlt Tb., Reinbek bei Hamburg, 1999.)
12. 2. 2. Ein Kommentar auf "Welt Online"
"(...) 'Jede dritte Frau in Deutschland wird körperlich misshandelt.' So und ähnlich war es zu lesen, seit vor einigen Tagen erste Daten einer Studie des Bundesfamilienministeriums gezielt an die Öffentlichkeit gegeben wurden. Demnach wurden 58 Prozent sexuell belästigt, Opfer körperlicher Misshandlung wurden 37 Prozent.
(...) Aber auch gut gemeinte Statistiken müssen stimmen. So geht es um die Frage, wie hier welche Phänomene gemessen wurden. Zum einen galt eine Frau als von Gewalt betroffen, wenn sie 'eine Gewaltform mindestens einmal im Erwachsenenleben' erlebt hatte. Da hier - anders als in allen europäischen Vergleichsstudien - auch Frauen bis zum 85. Lebensjahr befragt wurden, tauchen in der Statistik also auch alle schrecklichen, aber historischen Kriegs- und Vertreibungserlebnisse dieser Generation auf. Sie tragen zu der Zahl von '37 Prozent' bei, die heute so verkauft wurde, als wäre ein Drittel aller Frauen permanenter Gewalt ausgesetzt.
Zudem wird 'Gewalt' von den Autorinnen der Uni Bielefeld doch sehr weit gefasst. So gilt bereits 'Werfen von Gegenständen' und 'wütendes Wegschubsen' als statistisch relevantes Gewalterlebnis. (...) So betreibt das Ministerium einen Klassiker moderner Klientelpolitik: Eine Opfergruppe wird künstlich ausgeweitet, auf dass noch mehr Forschungs- und Aktionsgelder fließen. (...)"
(Quelle: Kommentar auf "Welt Online", 22. September 2004)
12. 2. 3. Ein Artikel aus der französischen Zeitung "L'Express"
"Nach Angaben des Europarats ist häusliche Gewalt für Frauen im Alter von 16 bis 44 Jahren die wichtigste Todes- und Invaliditätsursache, und zwar noch vor Krebserkrankungen oder Verkehrsunfällen. Diese Behauptungen spanischer Feministinnen aus dem Jahr 2003 werden überall zitiert, insbesondere in dem Bericht des Europarats. War ich die Einzige, die aufschreckte, als sie dies las? Die Statistiken des Institut National de la Santé et de la Recherche Médicale (INSERM) besagen für das Jahr 2001, dass 2402 Frauen im Alter von 16 bis 44 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben sind!
(...)
Vierte Illustration der werbewirksamen Nutzung von Statistiken: im Jahr 1980 publizieren zwei Forscherinnen, Linda MacLeod und Andrée Cadieux, einen Bericht über geschlagene Frauen in Québec und machen darin die Zahl von 300.000 geschlagenen Frauen und 52 von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordeten Frauen geltend. Über 24 Jahre hinweg werden die '300.000' zur Schlagzeile der feministischen Bewegungen in Quebec; bis das Institut de la statistique du Québec im Jahr 2004 eine Untersuchung veröffentlicht, die diesen Namen verdient, und die nicht mehr als 14.209 Frauen zählt, die sich als Opfer von Partnergewalt bezeichnen. Was die 52 von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordeten Frauen in Quebec betrifft, so findet sich in der Veröffentlichung der Sécurité publique du Québec für die Jahre 2000 - 2001 die Zahl von 14 Frauen und 7 Männern, die von ihrem Partner ermordet wurden. Linda MacLeod hat ihren Irrtum 1994 eingeräumt."
(Quelle: Aus einem Vortrag der französischen Philosophin und Historikerin Elisabeth Badinter unter dem Titel "Die Wahrheit über Partnergewalt". Veröffentlicht in "L'Express" vom 20. 06. 2005. Gefunden am 04. Juni 2007 auf www.vev.ch.)
12. 2. 4. Prof. Dr. Gerhard Amendt
Eine Analyse des Professors vom Institut für Geschlechter- und Generationenforschung an der Universität Bremen:
"Die Zahlen, die hier in Deutschland verwendet werden, stammen in aller Regel von Frauenberatungsstellen oder Häusern für geschlagene Frauen, die sie recht beliebig aus ihrer eigenen Arbeit zusammengebastelt haben. Das wird auf die Bevölkerung hochgerechnet, und die Politik schluckt das dann bereitwillig. Die Zahlen sind nicht repräsentativ, sie sind irreführend. In Deutschland verläuft die ganze Debatte derart ängstlich, dass in Politik und Wissenschaft niemand zu fragen wagt, woher die Zahlen kommen, durch die Vorurteile über Männer in die Welt gesetzt werden."
(Quelle: "Men's Health", 17. 09. 2008)
12. 2. 5. Walter Hollstein
"Nach der neuesten Studie im deutschsprachigen Raum von Luedtke und Lamnek ergibt sich, dass sich in knapp sechs Prozent der Familien die Gewalt gegen den Partner richtet."
(Walter Hollstein: "Was vom Manne übrig blieb". Aufbau-Verlag, Berlin, 2008.
Hollstein bezog sich dabei auf:
Siegfried Lamnek und Ralf Ottermann: "Tatort Familie. Häusliche Gewalt im gesellschaftlichen Kontext". Opladen 2003.)
12. 2. 6. "Genderama"
"USA: 'Falschbeschuldigungen wegen häuslicher Gewalt kosten Steuerzahler 20 Milliarden Dollar im Jahr'
Die US-Bürgerrechtsgruppe RADAR (Respecting Accuracy in Domestic Abuse Reporting) verweist auf Studien, denen zufolge die Rate der Falschbeschuldigung bei häuslicher Gewalt bei 60 bis 80 Prozent liegen und legt eine Kalkulation der entstehenden Kosten vor."
(Quelle: http://genderama.blogspot.com, 27. Juli 2009)
12. 2. 7. "MANNdat Geschlechterpolitische Initiative e. V."
"Ihr in der Fußnote verborgener Hinweis 'Es bleibt im Gutachten unerwähnt, dass mit der bundesweiten Frauenhauskoordinierung an einer bundesweit einheitlichen Statistik gearbeitet wird' beruhigt uns folglich nicht im Geringsten, denn objektive und verlässliche Zahlen sind von einer solchen Institution nun wirklich nicht zu erwarten. So steht zu befürchten, dass wir auch weiterhin zu den sattsam bekannten Anlässen in der Presse zu lesen bekommen werden, dass jährlich angeblich 45.000 Frauen in Deutschland in Frauenhäuser flüchteten, ohne dass eine wahrhaft neutrale, vertrauenswürdige Institution diese Zahlen gegengeprüft, 'Drehtüreffekte' und Mehrfachbelegungen (eine Frau in verschiedenen Frauenhäusern) angemessen berücksichtigt hätte."
(Quelle: www.manndat.de/index.php?id=544)
"Wenn es in diversen Schlagzeilen immer mal wieder heißt, jede dritte oder vierte Frau werde Opfer häuslicher Gewalt, dann suggeriert das dem Leser, jede dritte oder vierte Frau in Deutschland bekäme regelmäßig (vielleicht sogar jeden Abend) Prügel von ihrem Mann. Das wären immerhin fast 14 Millionen ständige Opfer männlicher Gewalt.
Natürlich ist diese Interpretation falsch. Jede dritte (oder auch jede vierte) Frau ist laut einschlägiger Studien vielmehr im Laufe ihres Lebens irgendwann einmal betroffen, vielleicht nur ein einziges Mal, vielleicht häufiger. Hinzu kommt, dass in den Erhebungen der Gewaltbegriff sehr weit gefasst ist. (...) genügt es, einmal im Leben von einem Mann wütend weggeschubst worden zu sein, um in dieser Statistik aufzutauchen.
Wer allerdings nur die Überschriften liest und nicht den Text, der solche Aussagen (sofern überhaupt) näher erläutert, wird womöglich empört, schockiert und betroffen reagieren, bekräftigt in seiner Auffassung, Frauen werde hierzulande von Männern besonders übel mitgespielt. Reaktionen, welche denjenigen, die die Gewalt von Männern an Frauen für ihre Zwecke instrumentalisieren, natürlich nur allzu gelegen kommen.
Die Wirklichkeit sieht indes weit differenzierter aus. Laut einer repräsentativen Studie des Bundesfamilienministeriums aus dem Jahr 2007 (...) wurde mindestens jede vierte der 10.000 befragten Frauen zwischen 16 und 85 Jahren im Laufe ihrer Partnerschaft von ihrem Mann geschlagen oder musste sexuelle Übergriffe über sich ergehen lassen. Bezieht man die Zahl der Vorfälle auf den Zeitraum von 70 Lebensjahren, so ergibt sich, rein statistisch, für jede Frau pro Jahr eine Wahrscheinlichkeit von rund 0,36 Prozent, Opfer häuslicher Gewalt zu werden. Das ist etwas mehr als ein Hundertstel jener 33 Prozent, die angeblich betroffen sind. Selbst wenn man zugesteht, dass viele Frauen im Laufe ihres Lebens häufiger Gewalt erleben als nur einmal, tut sich dennoch eine riesige Kluft zwischen Realität und Propaganda auf.
Zu beachten ist ferner, dass nicht jede Gewalthandlung gleich eine schwere ist. Legt man die in der Einleitung genannten Zahlen der KFN-Studie (Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, Anm.) von 1992 zugrunde (1,59 Mio. weibliche und 1,49 Mio. männliche Opfer physischer Gewalt insgesamt, 246.000 Frauen und 214.000 Männer von schwerer häuslicher Gewalt betroffen), dann ergibt sich ein Anteil schwerer Gewalthandlungen von ca. 15 Prozent. Auch wenn 'schwere Gewalt' je nach Studie unterschiedlich definiert wird, so ist doch der allergrößte Teil der Auseinandersetzungen sicherlich eher den leichteren Fällen zuzuordnen.
Als Quelle für die 'Jede-dritte-Frau'-Aussage wird oft die Studie 'Facts and Figures on violence against women' der UN-Frauenorganisation UNIFEM (United Nations Development Fund For Women) vom 25. November 2003 genannt. Dort heißt es wörtlich: 'Mindestens eine von drei Frauen weltweit wurde im Laufe ihres Lebens geschlagen, zum Sex gezwungen oder auf andere Weise misshandelt, wobei es sich beim Misshandelnden üblicherweise um eine ihr bekannte Person handelte.' (http://www.unifem.org/campaigns/vaw/facts_figures.php)
Die Fragwürdigkeit solcher Aussagen beginnt bereits damit, dass sie kein Wort über eine Vergleichszahl betroffener Männer verliert. (...) Die für diese Auslassung vorgebrachte Begründung ist immer dieselbe. Sie besteht aus zwei Argumenten: 'wir haben keine Statistiken, aber wir haben gute Gründe für die Annahme, dass Partnergewalt zu 98 % von Männern ausgeht.' (komplett unter mann-als-opfer.com/downloads/berichtelisabethbadinter.pdf)
Wir erfahren ferner nicht, wie sich diese 'mindestens 33 Prozent weltweit' zusammensetzen. Wieviele Frauen wurden denn nun geschlagen (und von wem?), wieviele zum Sex gezwungen, wieviele 'auf andere Weise misshandelt' - und was genau steckt hinter dieser Formulierung? Auf der genannten Webseite sind u. a. Genitalverstümmelung, Ehrenmorde, Zwangsheirat, Frauenhandel und Gewalt in bewaffneten Auseinandersetzungen genannt. Müsste man nicht das eine oder andere von den 33 Prozent geschundener Frauen weltweit abziehen, wenn man sich nur auf das Thema 'häusliche Gewalt durch den Partner' konzentriert, um das es ja in erster Linie geht?
Und schließlich: Wer sagt eigentlich, dass die 'ihr bekannte Person', die diese Misshandlung vorgenommen hat, ein Mann war? Genitalverstümmelung zum Beispiel ist eine Praxis, die von Frauen an Mädchen ausgeübt wird. Und auch häusliche Gewalt muss nicht zwangsläufig von einem männlichen Familienangehörigen ausgehen, sondern kann genauso gut auf das Konto von Schwester, Mutter, Tochter oder lesbischer Lebenspartnerin gehen.
Die UNIFEM-Statistik wirft also mehr Fragen auf, als sie zu beantworten vermag. Dennoch ist sie mit ihren fragwürdigen Daten fester Bestandteil vieler Kampagnen 'gegen Gewalt an Frauen'. (...) Bekannt ist lediglich, dass jährlich 2500 'seelisch und körperlich misshandelte Frauen' Zuflucht in den sechs Berliner Frauenhäusern suchen - das sind weniger als 0,2 Prozent der in Berlin lebenden Frauen. (...)"
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=548)
"Die meisten Frauenhäuser geben sich als autonom aus, d. h. unabhängig von öffentlicher Finanzierung und staatlicher Einflussnahme (...). Aufgrund dieses 'autonomen' Status agieren sie weitgehend aus dem Verborgenen heraus und legen z. B. gegenüber der Öffentlichkeit nicht offen, von wie vielen Menschen sie tatsächlich in Anspruch genommen werden. Weil eine verlässliche, neutrale Instanz fehlt, die die Richtigkeit von Aussagen wie '40.000 Frauen flüchten jährlich ins Frauenhaus' überprüft, und weil die Öffentlichkeit die Belegungszahlen von Frauenhäusern von sich aus nicht kritisch hinterfragt, gelten solche Angaben weithin als unumstritten. Dabei wissen Frauenhauspraktiker von Fällen, in denen eine Frau, die immer wieder in ein und dasselbe Frauenhaus zurück kam (so genannter 'Drehtüreffekt'), jedesmal neu als Opfer gezählt wurde.
'Sind Frauenhäuser rechtsfreie Räume? Eine sich als kundig darstellende Frau berichtet, daß die Polizei keine Kinder aus Frauenhäusern heraus holt - selbst wenn eine gerichtliche Entscheidung über das Aufenthaltsbestimmungsrecht anderes bestimmt', heißt es auf www.binnen-i.de/Frauenhaus.htm. Dort erfahren wir auch einiges über den in der Öffentlichkeit wenig bekannten Frauenhaustourismus. 'Frauen werden oftmals nicht in ortsnahen Häusern, sondern in mehreren, teilweise weit entfernten Häusern herumgereicht. Notwendig ist dies sicherlich nicht, da die Adressen der Häuser geheim sind. Angst davor, die Männer könnten dort auftauchen, brauchen die Feministinnen also nicht zu haben. Es gibt zwei Gründe für diesen Tourismus:
- Eine Frau, die weit entfernt von zu Hause untergebracht ist, verliert ihre bisherigen sozialen Kontakte. Sie läßt sich somit leichter im Sinne der Frauenhausbetreiberinnen beeinflussen.
- Die Belegungszahlen von Frauenhäusern lassen sich leichter manipulieren. Es ist kaum noch überprüfbar, welche Frau wie lange in welchen Häusern lebt. So kann leichter die angebliche Belegung von Plätzen hochgerechnet werden. Ein und dieselbe Frau kann in verschiedenen Häusern, in denen sie tatsächlich einmal untergebracht war, als Bewohnerin geführt werden.'
(...) Der US-Soziologe Murray Straus fand außerdem heraus, dass die Hälfte der von ihm im Frauenhaus befragten Frauen ihren Partner von sich aus angegriffen hatte. (...)"
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=554)
12. 2. 8. Erin Pizzey
Die britische Familienrechtsaktivistin Erin Pizzey begründete 1971 das erste moderne Frauenhaus der Welt im Londoner Stadtteil Chiswick. Von Pizzey stammt mit "Scream Quietly Or The Neighbours Will Hear" (1974) auch das erste Buch über häusliche Gewalt. Allerdings fand Pizzey schnell heraus, dass von den ersten 100 Frauen, die ihr Frauenhaus aufsuchten, 62 ebenso gewalttätig oder noch gewalttätiger als ihre Männer waren. Für diese Aussagen wurde sie von Feministinnen bedroht.
12. 3. Einige weitere Mythen über männliche Gewalt
12. 3. 1. Was genau ist denn nun eigentlich alles Gewalt?
"Im Übrigen muss der Gewaltbegriff, so wie er heute zur Bezeichnung jeder erdenklichen Handlung ungeachtet ihres Kontexts verwendet wird, neu überdacht werden. Man kann ein und dasselbe Wort nicht für eine ungehörige Geste an einem öffentlichen Ort und für eine Vergewaltigung verwenden. Und ebenso wenig für die zahlreichen unterschiedlichen Situationen, die in den Untersuchungen über Partnergewalt aufgeführt werden. Eine unangenehme Bemerkung, eine Beschimpfung, eine unpassende autoritäre Handlung oder selbst die Androhung einer Ohrfeige lässt sich nicht mit einem zerstörerischen Angriff auf den Anderen gleichsetzen."
(Quelle: Aus einem Vortrag der französischen Philosophin und Historikerin Elisabeth Badinter unter dem Titel "Die Wahrheit über Partnergewalt". Veröffentlicht in "L'Express" vom 20. 06. 2005. Gefunden am 04. Juni 2007 auf www.vev.ch.)
Ein konkretes Beispiel dafür ist eine Studie des SORA-Institutes über das Sicherheitsgefühl von Frauen in Wien. Veröffentlicht wurde die Meldung in der Tageszeitung "Österreich" vom 23. Oktober 2009 auf Seite 16:
"Potenzielle Opfer. 40 Prozent der Befragten halten es für ziemlich sicher, einmal Opfer von Handtaschendiebstahl oder Beschimpfungen zu werden - oder waren es bereits."
Handtaschendiebstahl oder Beschimpfungen. Ein bereits sehr kühnes Zusammenwürfeln von Bedrohungsszenarien, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten ...
Was an dieser Studie außerdem noch aufschlussreich war: Laut ihren Angaben hielten 48 Prozent der befragten Frauen es für "wenig wahrscheinlich" und 28 Prozent für "gar nicht wahrscheinlich", einmal Opfer eines tätlichen Angriffs zu werden.
12. 3. 2. Keine eigenen Schuldanteile der Frau?
12. 3. 2. 1. "MANNdat Geschlechterpolitische Initiative e. V."
"These 6: Häusliche Gewalt im Spannungsfeld von dichotomer und interaktionistischer Betrachtungsweise
Dichotome Aussagen sind Bestandteil der deskriptiven Statistik. Sie beschreiben zwei unabhängig voneinander bestehende Kategorien, die nicht aufeinander bezogen sind. Eine Kategorie im Kontext von häuslicher Gewalt wäre das Geschlecht eines Menschen. Hier ist nur schwer bzw. nicht vorstellbar, dass Mann und Frau, vor allem dann, wenn sie in einer engen sozialen Beziehung leben, nicht aufeinander bezogen sein sollten. Diese Sichtweise gilt es zu verlassen und die Vereinfachung real existierender Sachverhalte, also die 'dichotomische' Betrachtungsweise, durch eine interaktionistische Sichtweise, d. h. wechselseitig aufeinander bezogenes Verhalten von Mann und Frau, zu ersetzen.
In einem Vortrag hat Lupri (2004) vor den Teilnehmern des runden Tisches zur häuslichen Gewalt in Calgary begründet, warum eine interaktionistische Betrachtung den Akteuren von Gewalt gegenüber angemessener sei: 'Intimate relationships are dynamic and reciprocal, inherently ambivalent, often conflicted and contradictory. If they are abusive, certain behaviours or responses in one partner provoke a violent reaction in the other. Thus violence is a relationship issue, not a male issue. To presume that intimate violence is a one-way street or unidirectional, is a conceptual fallacy' (Lupri 2004)."
(Quelle: www.manndat.de/index.php?id=57)
"Dabei ist es für jeden Menschen mit gesundem Menschenverstand einleuchtend, dass eine Auseinandersetzung zwischen zwei Erwachsenen, die in Gewalttätigkeit mündet, sich häufig gegenseitig hochschaukelt, wobei dann auch das spätere Opfer (egal welchen Geschlechts) durch Provokationen und Handgreiflichkeiten seinen Anteil an der Eskalation der Auseinandersetzung haben kann, auch wenn es an der eigentlichen gewaltsamen Handlung natürlich nicht unmittelbar schuld ist. Dass dies bei einem Teil der Frauen, die ins Frauenhaus flüchten, nicht viel anders ist, liegt auf der Hand.
(...)
Faktisch läuft auch das wieder darauf hinaus, dass jegliche Verantwortlichkeit der Frau am Zustandekommen und Eskalieren einer gewalttätigen Auseinandersetzung kleingeredet, relativiert und letztlich geleugnet wird - ein bemerkenswert anti-emanzipatorischer Ansatz, der der Frau die Rolle als passiv-unschuldiges Opfer der Umstände zuweist und sie von allem Negativen frei spricht, was sie als Folge ihrer eigenen Handlungen zu verantworten hat. Wenn es also der 'guten' Sache dient, scheuen selbst Feministinnen nicht davor zurück, die Frau zum passiven, verantwortungslosen Heimchen zu degradieren. Der allumfassende Opferstatus der Frau ist viel zu wertvoll und einträglich, als dass er vor den eigenen Grundsätzen Bestand haben könnte. Diese machiavellistische Praxis, der zufolge der Zweck die Mittel heiligt, ist höchst bemerkenswert."
(Quelle: www.manndat.de/index.php?id=544)
"In einem Vortrag im Mai 2004 hat Prof. Eugen Lupri vor den Teilnehmern des Runden Tisches zur häuslichen Gewalt in Calgary (Kanada) begründet, warum eine solche interaktionistische Betrachtung den Akteuren von Gewalt gegenüber angemessener sei: 'Intime Beziehungen sind vom Charakter her dynamisch und wechselseitig, grundsätzlich ambivalent, häufig konfliktbeladen und widersprüchlich. Wenn einer der Partner dem anderen gegenüber Gewalt anwendet, können bestimmte Verhaltensweisen oder Antworten des einen Partners beim anderen eine gewalttätige Reaktion auslösen. Gewalt ist demnach ein Beziehungsproblem, kein grundsätzlich männliches Problem. Anzunehmen, Gewalt in Beziehungen laufe immer in einer Richtung ab, (...) ist ein Trugschluss.'
Ein Trugschluss, dem erstaunlicherweise sehr viele Sozialarbeiter zu erliegen scheinen, die es doch eigentlich besser wissen sollten.
Die vorsätzliche Ausblendung der Verantwortlichkeit der Frau beim Entstehen und bei der Eskalation häuslicher Auseinandersetzungen ist nicht nur eine gezielte Irreführung der Öffentlichkeit. Man erweist damit auch der Gleichberechtigung der Frau einen Bärendienst, indem man sie von einem erwachsenen, verantwortungsvoll handelnden Menschen zu einer unschuldigen und hilflosen Person herabstuft, die für ihr Verhalten keine Verantwortung zu übernehmen braucht und eigentlich immer nur Opfer sein kann. Ein beachtlicher Widerspruch zum Ansinnen der Frauenbewegung, Frauen stark zu machen!"
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=557)
12. 3. 2. 2. Ein weiterer Ausschnitt des Artikels aus "L'Express"
"Von dem amerikanischen Psychologen Michael P. Johnson (2000) übernahmen die Kanadier die mir fundamental erscheinende Unterscheidung zwischen zwei Arten von Partnergewalt: der 'Terrorisierung des Partners' und der 'situationsgebundenen Gewalt'.
Schwer wiegende Gewalt, zu der es in einem Kontext der 'Terrorisierung des Partners' kommt, definiert sich durch den Willen, den Partner in jeder Hinsicht (psychisch und physisch) zu zerstören. Diese Gewalt wird mehrheitlich von Männern ausgeübt.
Hingegen werden die meisten betroffenen Männer zu Opfern ihrer Partnerin in einem Kontext der 'situationsgebundenen Gewalt', die entweder aus der Selbstverteidigung der Frau oder aus gegenseitig ausgeübter Gewalt erwächst, oder auf einen Machtkampf der beiden Partner zurückgeht. Hier wird der Begriff der 'interaktiven Gewalt' eingeführt, der von entscheidender Bedeutung für das Verständnis eines großen Teils der Partnergewalt ist.
Man stellt also fest, dass Frauen, auch wenn sie mehrheitlich Opfer von Gewalt, und zwar insbesondere physischer Gewalt sind, diese Gewalt ebenfalls ausüben, wenn sie in der physisch oder psychisch dominierenden Position sind." (Hervorhebung im Text durch den Autor.)
(Quelle: Aus einem Vortrag der französischen Philosophin und Historikerin Elisabeth Badinter unter dem Titel "Die Wahrheit über Partnergewalt". Veröffentlicht in "L'Express" vom 20. 06. 2005. Gefunden am 04. Juni 2007 auf www.vev.ch.)
12. 3. 2. 3. Auszug aus einem Kommentar von Prof. Dr. Dr. Michael Bock
"Oft sind es beide Partner, die Gewalt anwenden. Schwere physische Gewalt ist meist nur das Ende einer langen Kette von Eskalationen und wechselseitigen psychischen und verbalen Demütigungen und Verletzungen. Dieser Befund stellt die etwas bequeme Rückzugsposition in Frage, immerhin bekämpfe man mit der männlichen Gewalt die Hälfte der Gewalt. Denn an diesen Verhaltensmustern von Frauen und Männern lässt sich nachhaltig nur etwas verändern, wenn die gemeinsame 'Geschichte' dieser konfliktreichen Beziehungen auch gemeinsam bearbeitet wird. Alle konstruktiven Formen von kommunikativer Konfliktlösung, von Therapie oder Mediation werden jedoch von vornherein im Keim erstickt, wenn einem der beiden Konfliktpartner, nämlich der Frau, ein rechtliches Instrumentarium in die Hand gegeben wird, mittels dessen sie nicht nur völlig risikolos und wirksam den 'störenden' Partner enteignen und loswerden, sondern vor allem eine einseitige Rollenverteilung zwischen einem bösen Täter und einem guten Opfer rechtlich und sozial verbindlich machen kann. Dies aber bewirkt nichts als eine verständliche Verhärtung auf Seiten des zu Unrecht als allein schuldig stigmatisierten Mannes und zu einer Verdrängung oder Verharmlosung des eigenen Anteils an der Gewaltgeschichte auf Seiten der allein als Opfer umsorgten Frau. Sind Kinder vorhanden, so werden sie bei ihren Eltern keine Verhaltensänderung erleben, die eventuell noch die schon durch Gewalterlebnisse angerichteten Schäden kompensieren könnten. Gehen die beiden gewalttätigen Partner neue Partnerschaften ein, wiederholen sich dieselben Mechanismen, weil durch die Maßnahmen des Gewaltschutzgesetzes nur Siegerinnen und Verlierer produziert werden, aber keine in Lernprozessen gewachsenen Partner."
(Quelle: www.vev.ch, 28. Mai 2007)
12. 3. 2. 4. "Genderama"
Der Männerrechtler-Informationsdienst "Genderama" schrieb zu dem Thema:
"Gewaltforscherin: Bereitschaft von Frauen zur Gewalt bestimmt ihr Risiko, Opfer zu werden
Die amerikanische Sozialwissenschaftlerin Deborah Capaldi weist auf einen oft übersehenen Faktor bei häuslicher Gewalt hin: Die Höhe des Risikos einer Frau, Opfer zu werden, hängt maßgeblich davon ab, wie sehr sie selbst dazu neigt, häusliche Gewalt auszuüben. Schließlich handele es sich hierbei um einen Prozess, bei dem Gewalthandlungen einander gegenseitig bedingen. So zeigt sich bei Studien über Frauen, die in einem Frauenhaus lebten, dass zwei Drittel von ihnen im vergangenen Jahr selbst schwere Gewalt gegen ihren Partner ausgeübt hatten. Und Männer, die in der Partnerschaft mit einer Frau körperlich aggressiv sind, weisen bei einer anderen, friedlicheren Partnerin ebenfalls ein gänzlich anderes Verhalten auf - was die Behauptung, bestimmte Männer seien nun mal Schläger, widerlegt. All dies, so Dr. Capaldi, zeige, dass die gängigen Versuche, häusliche Gewalt zu bekämpfen, wobei der tatsächliche Stand der Forschung ignoriert wird, auch Frauen weit eher schaden als nutzen (...)"
(Quelle: http://genderama.blogspot.com, 07. Juli 2009)
12. 3. 3. Patriarchat - nur eine Verschwörungstheorie?
"These 7: Häusliche Gewalt vor dem Hintergrund einseitig favorisierender Theorie
Familiäre Gewalt gegen Frauen und Kinder wird auch deshalb als allgegenwärtig angesehen, weil ihr Zustandekommen vor dem Hintergrund gesellschaftlich patriarchalischer Machtstrukturen erklärt wird. Der Begriff Patriarchat in seiner ursprünglichen historischen Fassung (vgl. Gordon 1994) bezeichnet eine Familienform, in der Väter die Kontrolle über Kinder, Frauen und Bedienstete ausübten.
Die Power-Control-Theory rekurriert auf patriarchalische Machtstrukturen. Zwei zentrale Elemente dieser Theorie, nämlich Macht und Kontrolle, die häufig herangezogen werden, um das Zustandekommen von Gewalt zu erklären, wurden von Schmitt (2001) hinsichtlich des Zusammenhanges von Geschlecht und Gewalt empirisch geprüft. Sein diesbezügliches Ergebnis: 'Die in dieser Studie erfolgte Überprüfung der zentralen Annahme, nach der vom Geschlecht auf Gewalt zu schließen wäre, konnte nicht bestätigt werden. Auf heutige gesellschaftliche Verhältnisse bezogen, ist es mir u. a. aus der praktischen Arbeit mit Opfern von häuslicher Gewalt nicht möglich, diese Vorherrschaft des Mannes (bzw. Vaters) über die Familie als ein zentrales Merkmal wahrzunehmen.'
In der Buchveröffentlichung 'Vatertheorien', es handelt sich dabei um eine Habilitationsschrift, hat Drinck (2005) diese Annahme als Mythos entlarvt: 'Doch gab es diesen Pater familias, diesen uneingeschränkten Herrscher über sein Haus, wie er der Antike zugeschrieben wird, wirklich? Nein, meint Drinck, Privatdozentin an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Freien Universität Berlin.' (Gottfried Oy, tazmag, 28. 05. 05)."
(Quelle: www.manndat.de/index.php?id=57)
12. 3. 4. Der unterschätzte Migrationshintergrund
"Viele Untersuchungen deuten auf eine Häufung häuslicher Gewalt in der Unterschicht sowie auch in Familien mit Migrationshintergrund hin. Das einzuräumen, wäre für Feministinnen allerdings gefährlich, denn es würde bedeuten, dass nicht etwa Männlichkeit das Hauptmerkmal für die Ausübung häuslicher Gewalt darstellte, sondern dass schwierige soziale Verhältnisse oder kulturelle Prägungen diese Gewalt viel eher begünstigten als biologisch-geschlechtliche Gegebenheiten oder ein etwaiges Machtgefälle zwischen den Geschlechtern."
(Quelle: www.manndat.de/index.php?id=544)
12. 3. 5. Gewalt gegen Frauen - ein Tabuthema?
"Gewalt gegen Frauen war Anfang der 70er-Jahre ein echtes Tabuthema, als die Feministinnen noch hart darum kämpfen mussten, mit ihrem Engagement für geprügelte Frauen in der Öffentlichkeit ernst- und wahrgenommen zu werden. Inzwischen hat sich das grundlegend geändert: Über Gewalt gegen Frauen wird nicht nur häufig in den Medien berichtet, sie ist auch fester Bestandteil der vielfältigen frauenpolitischen Initiativen in Bund, Ländern und Gemeinden. Mittlerweile ein seltsames 'Tabuthema'!"
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=546)
12. 3. 6. Gewalt ist eine der häufigsten Todesursachen von Frauen?
"Im UNIFEM-Bericht über die weltweite Gewalt an Frauen (...) heißt es, auf Englisch: 'Für Frauen zwischen 15 und 44 Jahren ist Gewalt eine Hauptursache für Tod und Behinderung'. (Wörtlich steht dort 'disability', was mehrere Bedeutungen haben kann: Arbeitsunfähigkeit, Invalidität, Körperbehinderung, Unvermögen etc.. Es ist also nicht vollkommen klar, was damit gemeint ist.)
(...)
Sie rechnen allerdings in ihrer Aussage Tod und 'disability' kühn zusammen, ohne aufzuschlüsseln, wieviele Frauen denn nun an der Gewalthandlung sterben und wieviele vielleicht nur für eine Woche krankgeschrieben werden.
(...) Im 'Weltbericht Gewalt und Gesundheit' der Weltgesundheits-Organisation WHO von 2003 heißt es auf Seite 10: 'Gewalt gehört in der Altersgruppe der 15 - 44-Jährigen überall auf der Welt zu den Haupttodesursachen und ist unter Männern für etwa 14 % und bei den Frauen für 7 % aller Sterbefälle verantwortlich.' Insgesamt also ist die weltweite Gewaltbelastung von Männern (was tödliche Gewalt angeht) in der fraglichen Altersgruppe doppelt so hoch wie die der Frauen. Vor dem Hintergrund, dass in Medienberichten immer nur die weibliche Gewaltbetroffenheit erwähnt und die männliche meist komplett verschwiegen wird, eine recht interessante Information.
In Deutschland sind die Zahlen noch weit unspektakulärer. Laut Pressemitteilung Nr. 303 des Statistischen Bundesamtes vom 22. August 2008 starben im Jahr 2007 in Deutschland insgesamt 436.016 Frauen. Davon kamen 11.568 oder 2,65 Prozent durch eine nichtnatürliche Todesursache ums Leben, wozu auch Unfälle und Suizide zählen.
Die Kriminalitätsstatistik des Bundeskriminalamts (BKA) weist für das gleiche Jahr insgesamt 362 Frauen aus, die Opfer von Mord und Totschlag wurden (http://bka.de/pks/pks2007/index2.html). Damit können 0,08 Prozent aller verstorbenen Frauen als Opfer von Gewaltdelikten gelten. Selbst wenn man eine gewisse Dunkelziffer vertuschter Morde und Totschlagsdelikte hinzurechnet sowie Körperverletzungsdelikte, die erst viel später zum Tode führten: Gewalt als 'eine der häufigsten Todesursachen von Frauen' zu bezeichnen, erscheint angesichts der vorliegenden Zahlen speziell für Deutschland absurd übertrieben.
Für Europa wurde bereits vor rund 10 Jahren (Mitte/Ende der Neunziger Jahre, Anm.) festgestellt: 'In allen Altersgruppen sind Krankheiten des Kreislaufapparats (43 %), Krebs (26 %), Atemwegserkrankungen (6 %), Selbstmord und Unfälle (5 %) die häufigsten Todesursachen bei Frauen.' (http://europa.eu/legislation_summaries/public_health/health_determinants_environment/c11558_de.htm)
(...) Obduktionen nach dem Tod sind in Deutschland die Ausnahme. Doch gerade Giftmorde - eine ausgesprochene Frauenspezialität - bleiben dadurch häufig unentdeckt."
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=549)
12. 3. 7. Häusliche Gewalt ist die häufigste Verletzungsursache von Frauen?
"(...) Als Quelle für diese Behauptung kann das Buch 'Backslash - Die Männer schlagen zurück' gelten, das die US-amerikanische Feministin Susan Faludi 1993 veröffentlichte (...).
Für die Richtigkeit dieser These finden sich jedoch keinerlei gesicherte Belege. Vieles deutet eher darauf hin, dass auch solche Behauptungen auf der kreativen Interpretation von Statistiken und der großzügigen Auslegung des Begriffs 'Gewalt' beruhen. Elisabeth Badinter (französische Philosophin und Historikerin, Anm.) merkt hierzu an: 'Die Nationale Untersuchung zur Gewalt gegen Frauen in Frankreich (Population & sociétés, Januar 2001) macht einen globalen Index von 10 % für die gegen die Französinnen gerichtete Partnergewalt geltend, die sich seltsamerweise folgendermaßen zusammensetzt: Beschimpfungen und verbale Drohungen (4,3 %), emotionale Erpressung (1,8 %), Ausübung psychischen Drucks (37 %), körperliche Angriffe (2,5 %), davon wiederholt (1,4 %), Vergewaltigungen und andere erzwungene sexuelle Praktiken (0,9 %). Journalisten und Politiker übersetzen: 10 % der Frauen in Frankreich werden geschlagen. (...)'
In einem Bericht des US-amerikanischen 'Centers for Disease Control' wurden Verletzungsursachen, die zu Notaufnahmen in Krankenhäusern führten, ausgewertet. Das statistische Material zeigt, dass häusliche Gewalt an letzter Stelle der Verletzungsursachen steht. Die meisten Notaufnahmen waren Resultate von gefährlichen Stürzen (26,9 %) und Autounfällen (13,4 %). Es folgen weitere Verletzungsursachen, erst zum Schluss dann Mord, Totschlag und Körperverletzungen mit einem Anteil von 4,1 % an allen Verletzungen von Frauen. Häusliche Gewalt machte dabei nur einen Bruchteil der letzteren Erscheinung aus (Quelle: Women's Freedom Network Newsletter, Frühjahr 1997, Vol. 4. Nr. 2).
Für Deutschland können die Befunde des Bundesgesundheitssurveys 1998 als vergleichsweise umfassendste und aktuellste Information zu dieser Thematik gelten. Hierbei wurde eine repräsentative Bevölkerungsgruppe im Alter von 18 bis 79 Jahren u. a. danach gefragt, ob sie innerhalb der letzten 12 Monate eine Verletzung oder Vergiftung erlitten hatte, die ärztlich versorgt werden musste, ferner wurden Informationen über Verletzungsart, Schweregrad (Arbeitsunfähigkeit) und Unfallort gesammelt. 11,9 % der Befragten haben innerhalb eines Jahres eine Verletzung oder Vergiftung durch einen Unfall erlitten, weitere 0,3 % durch Gewalt (Quelle: http://www.bundesaerztekammer.de/page.asp?his=1.102.155.188). Das heißt: bei lediglich 0,3 Prozent aller Menschen (Männer und Frauen), die damals in Deutschland eine Verletzung erlitten hatten, war Gewalt die Ursache. Wobei dabei noch nicht einmal nach häuslicher und sonstiger Gewalt unterschieden wurde.
Natürlich stehen alle diese Angaben unter dem Vorbehalt einer beträchtlichen Dunkelziffer, denn bei weitem nicht jede Person, die wegen einer durch eine Gewalthandlung erlittenen Verletzung ins Krankenhaus muss, traut sich, dies zuzugeben. Allerdings ist diese Dunkelziffer nicht geschlechtsspezifisch, denn auch - ja, sogar vor allem - Männer schämen sich bekanntlich zuzugeben, dass sie von einer Frau körperlich verletzt worden sind. Wenn auf einen Mann, der einräumt, Opfer häuslicher Gewalt geworden zu sein, deren neun Frauen kommen (...), muss man sogar annehmen, dass weit mehr Männer als Frauen gegenüber Ärzten und Krankenhauspersonal die Unwahrheit über die Ursache ihrer
Verletzung sagen."
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=550)
12. 3. 8. Häusliche Gewalt kommt in allen sozialen Schichten vor?
"Aussagen wie diese sind zwar nicht grundlegend falsch. Beim unbedarften Leser erweckt dieser Satz allerdings - zweifellos nicht ungewollt - den Eindruck, unabhängig von sozialem Status, Einkommen und Bildungsniveau käme Gewalt gegen Frauen überall gleich häufig vor - 'in der Artzvilla ebenso wie in der Arbeitersiedlung'.
Es handelt sich hierbei um den Versuch, die sozialen Faktoren auszublenden, die häusliche Gewalt nachweislich begünstigen, und diese Gewaltform so darzustellen, als sei das Geschlecht der wesentliche oder gar der einzige Faktor, der die Ausübung häuslicher Gewalt beeinflusse.
In der einschlägigen wissenschaftlichen Forschung finden sich kaum Belege, die diese These stützen.
Bastian Schwithal schreibt etwa in seiner Dissertation: 'So legt die Mehrzahl der Forschungsergebnisse die Schlussfolgerung nahe, dass häusliche Gewalt im Zusammenhang mit einem niedrigen sozioökonomischen Status steht. Auch wenn es zum Teil große Unterschiede hinsichtlich der Ergebnisse zur finanziellen Situation und zur Bildung gibt, so ist festzuhalten, dass Gewalt zwischen Intimpartnern in allen sozialen Schichten vorkommt, dass sie jedoch in der unteren sozialen Schicht signifikant häufiger auftritt.' (S. 232)
Was können die Gründe für dieses Phänomen sein? Er erwähnt an anderer Stelle (S. 15) die These einiger Wissenschaftler, 'dass Familien aus geringeren sozialen Schichten besonders anfällig für Misshandlungen sind, da sie weniger alternative Ressourcen haben. So haben sie beispielsweise weniger Prestige, Geld und Macht. Als Resultat hiervon erleben sie größere Frustrationen und Enttäuschungen.'
(...) Wer einräumt, dass die Grenze des Phänomens Beziehungsgewalt in weit stärkerem Maße, als dies derzeit geschieht, entlang der seit Jahrzehnten von der Sozialforschung identifizierten sozialen Verwerfungslinien verläuft, müsste die These von der geschlechtlichen Determiniertheit aufgeben."
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=551)
12. 3. 9. Männer wenden Gewalt an, um Macht über die Frauen auszuüben?
"Warum eigentlich schlagen Männer ihre Frauen? Wenn Feministinnen dieser Frage nachgehen, lautet die Antwort oft: weil sie das Bedürfnis haben, Macht und Kontrolle über die Frau auszuüben. (...) Andere Gründe und Motive scheinen keine große Rolle zu spielen.
Damit machen sie es sich wieder einmal recht einfach. Offensichtlich hat man doch einige Angst, dass die Erörterung anderer Gründe, die zur Ausübung von Gewalt führen können, das Verhalten der Männer allzu nachvollziehbar machen könnte. Das soll nach Möglichkeit nicht passieren; neben dem Faktor Männlichkeit und seinen offenbar typischen Begleiterscheinungen soll nichts die Gewaltausübung erklären dürfen.
Grundlage dieser Denkweise ist die Patriarchatstheorie, die von einem Machtgefälle in Familie und Gesellschaft zu Lasten der Frauen ausgeht. Dieses lebensfremde Konstrukt blendet leider alles das aus, was nicht ins künstliche Schwarz-Weiß-Schema passt: sowohl die Macht, über die Frauen (in den Familien schon immer, aber auch in der Gesellschaft allgemein) durchaus verfügen, als auch die Gewalt, die von ihnen ausgeübt wird und die (...) durchaus erhebliche Ausmaße annimmt. Von den vielfältigen Benachteiligungen zu Lasten von Männern einmal ganz zu schweigen.
(...) Aus einer Vielzahl von wissenschaftlichen Untersuchungen weiß man, welche Faktoren tätliche Auseinandersetzungen in Familien weit eher - und zudem geschlechterübergreifend - begünstigen: geringes Selbstwertgefühl, Armut, Arbeitslosigkeit, Alkoholismus, Drogensucht, geistige Störungen, Stress, biologische und neurologische Einflüsse, Zusammenleben und/oder Elternschaft zweier sehr junger Partner, emotionale oder körperliche Misshandlungen in der Kindheit, schwache Eltern-Kind-Bindungen, dazu psychische Gewalt des späteren Opfers und dessen verbale Provokationen.
(...)
Wer Gewalt gegen Partner oder Kinder als rein männliche Handlungsweise versteht und sie lediglich als Instrument zur Ausübung von 'patriarchalischer' Macht ansieht, der blendet die Vorgeschichte und die Entwicklung solcher Auseinandersetzungen, die am Ende zum gewalttätigen Streit eskaliert sind, bewusst aus. Dabei bedarf es nur eines Mindestmaßes an gesundem Menschenverstand, um sich klar zu werden: diese Konflikte spielen sich ab zwischen zwei erwachsenen, für ihr Verhalten voll verantwortlichen Menschen. Niemand ist an dessen Eskalation vollkommen schuldig oder unschuldig, auch das spätere Opfer wird in vielen Fällen dazu beigetragen haben, dass die Auseinandersetzung eskaliert ist."
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=557)
12. 3. 10. Unzulässige internationale Durchschnitte
"Es erscheint mir auch unvernünftig, die Gewalt gegen Frauen in demokratischen Staaten auf eine Stufe mit derjenigen in patriarchal geprägten, nicht demokratischen Staaten zu stellen."
(Quelle: Aus einem Vortrag der französischen Philosophin und Historikerin Elisabeth Badinter unter dem Titel "Die Wahrheit über Partnergewalt". Veröffentlicht in "L'Express" vom 20. 06. 2005. Gefunden am 04. Juni 2007 auf www.vev.ch.)
12. 4. Spezialfall Gewalt in lesbischen Beziehungen
"Bleibt ein Thema, das noch immer tabu ist, und das nur in seltenen Einzelfällen Gegenstand von Untersuchungen ist - speziell in Frankreich: die Gewalt innerhalb lesbischer Beziehungen. Eine Studie der Agence de santé publique du Canada von 1998 kommt zu dem Schluss, dass es in schwulen und lesbischen Paarbeziehungen dasselbe Ausmaß an Gewalt gibt wie in heterosexuellen Beziehungen. Bezieht man sämtliche Arten von Gewalt ein, so verweist jedes vierte Paar auf Gewalt in seiner Beziehung."
(Quelle: Aus einem Vortrag der französischen Philosophin und Historikerin Elisabeth Badinter unter dem Titel "Die Wahrheit über Partnergewalt". Veröffentlicht in "L'Express" vom 20. 06. 2005. Gefunden am 04. Juni 2007 auf www.vev.ch.)
12. 5. Zum Schluss eine Literaturliste für ganz hartnäckige Zweifler
Nachfolgend eine Liste wissenschaftlicher Studien, welche das Klischee vom einseitig-gewalttätigen Mann mit empirischen Kriterien hinterfragten. Und dabei auch zu entsprechend vielschichtigeren Ergebnissen kamen.
Erstmals veröffentlicht wurde die Zusammenstellung von "MANNdat Geschlechterpolitische Initiative e. V." im Jahr 2006 auf der Homepage des Vereins.
Es zeigt sich also wieder einmal: Vorhanden ist entsprechendes wissenschaftliches Material. Nur den Weg in die Massenmedien findet es kaum.
C. F. Graumann (1960): "Eigenschaften als Problem der Persönlichkeitsforschung".
In: P. Lersch, H. Thomae (Hrsg.): "Persönlichkeitsforschung und Persönlichkeitstheorie. Handbuch der Psychologie Bd. 4".
Göttingen (Hogrefe), 87 - 154.
Anke Habermehl (1989): "Gewalt in der Familie. - Ausmaß und Ursachen körperlicher Gewalt."
Dissertation, Universität Bielefeld.
Linda Gordon (1994): "Gewalt in der Familie, Feminismus und soziale Kontrolle".
In: Nancy Kaiser (Hrsg.): "Selbst Bewusst".
Reclam, Leipzig.
Michael Bock (2001): "Sachverständigengutachten? Gewaltschutzgesetz?" - Anhörung beim Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages am 20. 06. 01..
Universität Mainz.
In: B. Sticher-Gil (Hrsg.) (2002): "Gewalt gegen Männer - ein vernachlässigtes Problem!?"
Dokumentation einer Tagung am 18. November in der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege in Berlin.
Martin S. Fiebert (2001): "References Examining Assaults by Women on their Spouses or Male Partners: An annotated Bibliography".
Department of Psychology, California State University, Long Beach. www.csulb.edu/~mfiebert/assault.htm.
Stefan Schmitt (2001): "Geschlecht und Kriminalität? Eine empirische Analyse der Power-Control-Theory."
In: Stefanie et al Eifler (Hrsg.): "Soziale Probleme, Gesundheit und Sozialpolitik. - Gelegenheitsstrukturen und Kriminalität."
Materialien und Forschungsberichte der Universität Bielefeld, Nr. 2, S. 84 ff..
Jens Luedtke & Siegfried Lamnek (2002): "Schläge in jeder dritten Familie. -
Studie zu Gewalt in bayerischen Familien - Kinder am häufigsten Opfer."
In: Magazin "Agora" der Katholischen Universität Eichstätt, Nr. 1/2002, S. 8 - 9.
Helmut Wilde (2002a): Leserbrief wg. "Lief Herr S. Amok?" von Gerhard Hafner, Heft 152.
In: Switchboard - Zeitschrift für Männer- und Jungenarbeit, Nr. 153, August/September, ISSN 1 433 3341.
Helmut Wilde (2002b): "Liebe und Gewalt. - Wenn Frauen zu Täterinnen werden."
Switchboard - Zeitschrift für Männer- und Jungenarbeit, Nr. 154, Oktober/November, ISSN 1 433 3341.
Michael Bock (2003a): "Natürlich nehmen wir den Mann mit. Über Faktenresistenz und Immunisierungsstrategien bei häuslicher Gewalt."
Siegfried Lamnek & Manuela Boatcá (Hrsg.): "Geschlecht? Gewalt? Gesellschaft."
Leske & Budrich, Opladen.
Michael Bock (2003b): "Selektive Wahrnehmung führt zum Mythos männlicher Gewalt. Häusliche Gewalt - ein Problemaufriss aus kriminologischer Sicht."
In: Sicherheit und Kriminalität, Heft 1/2003. Hrsg: Landeszentrale für politische Bildung, Baden-Württemberg.
Linda Kelly (2003): "Disabusing the Definition of Domestic Abuse: - How Women Batter Men and the Role of the Feminist State."
Florida State University, Law Review - Summer 2003. www.law.fsu.edu/journals/lawreview/downloads/304/kelly.pdf.
Siegfried Lamnek & Manuela Boatcá (Hrsg.) (2003): "Geschlecht? Gewalt? Gesellschaft."
Leske & Budrich, Opladen.
Gerhard Amendt (2004): "Scheidungsväter".
Institut für Geschlechter- und Generationenforschung, Bremen (Abschlussbericht der Väterstudie).
Susann Arnhold (2004): "Häusliche Gewalt gegen Männer in heterosexuellen Partnerschaften - ein soziales Problem?"
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur, Leipzig (HTWK). Unveröffentlichte Diplomarbeit.
Elisabeth Badinter (2004): "Die Wiederentdeckung der Gleichheit".
Ullstein Hc.
Uwe Brauner (2004): "Feministischer Fundamentalismus in der 'Evangelischen Theologie'?"
Veröffentlicht bei: www.maennerbuero-trier.de/seite7-7.htm.
Barbara Drinck (2005): "Vatertheorien. - Geschichte und Perspektiven".
Budrich, Opladen.
Siegfried Lamnek & Ralf Ottermann (2004): "Tatort Familie. - Häusliche Gewalt im gesellschaftlichen Kontext."
Leske + Budrich.
Eugen Lupri (2004): "Institutional Resistance to Acknowledge Male Abuse".
Paper presented at the Counter-Roundtable Conference on Domestic Violence, Calgary, Alberta, Canada, May 7, 2004. Unveröffentlicht.
Jürgen Mansel (2003): "Die Selektivität strafrechtlicher Sozialkontrolle. Frauen und Delinquenz im Hell- und Dunkelfeld, als Täter und Opfer, als Angezeigte und Anzeigende."
In: Siegfried Lamnek & Manuela Boatcá (Hrsg.): "Geschlecht? Gewalt? Gesellschaft."
Leske & Budrich, Opladen.
Joachim Müller (2003): "Kinder, Frauen, Männer. - Gewaltschutz ohne Tabus."
In: Siegfried Lamnek & Manuela Boatcá (Hrsg.): "Geschlecht? Gewalt? Gesellschaft."
Leske & Budrich, Opladen.
Ulrike Popp (2003): "Das Ignorieren 'weiblicher' Gewalt als Strategie zur Aufrechterhaltung der sozialen Konstruktion von männlichen Tätern."
In: Siegfried Lamnek & Manuela Boatcá (Hrsg.): "Geschlecht? Gewalt? Gesellschaft."
Leske & Budrich, Opladen.
Corinna Schick (2004): "Aggressives Verhalten in der Paarbeziehung: Der Mann als Opfer und die Frau als Täterin."
Unveröffentlichte Diplomarbeit, FH Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg.
Bastian Schwithal (2005): "Weibliche Gewalt in Partnerschaften. - Eine synontologische Untersuchung."
Dissertation Universität Münster. BoD GmbH, Norderstedt, ISBN 3-8334-3156-3.
Silvia Steiner (2004): "Die Familie als Tatort. - Eine Studie über häusliche Gewalt in der Stadt Zürich."
Rüegger, Schweiz.
(Quelle: www.manndat.de/index.php?id=57)
gesamter Thread:
- Mein Senf zu Müllers Beitrag "Das verborgene Verbrechen – Häusliche Gewalt gegen Männer ..."
- Kurti, 07.06.2010, 21:41
- Mein Senf zu Müllers Beitrag "Das verborgene Verbrechen Häusliche Gewalt gegen Männer ..." -
Müller,
07.06.2010, 21:46
- Zweiter Versuch -
Kurti,
07.06.2010, 21:47
- Zweiter Versuch -
Kurti,
07.06.2010, 21:49
- Respekt Kurti! -
TZone,
07.06.2010, 22:08
- Chapeau! -
Müller,
07.06.2010, 22:51
- Chapeau! -
Müller,
07.06.2010, 22:51
- Zweiter Versuch -
Marlow,
07.06.2010, 23:21
- Zweiter Versuch -
Mirko,
07.06.2010, 23:44
- Zweiter Versuch -
Mirko,
07.06.2010, 23:44
- Respekt Kurti! -
TZone,
07.06.2010, 22:08
- Zweiter Versuch -
Kurti,
07.06.2010, 21:55
- Zweiter Versuch -
Kurti,
07.06.2010, 21:56
- Und jetzt noch der Rest -
Kurti,
07.06.2010, 23:08
- Wie gesagt, ... -
Kurti,
07.06.2010, 23:11
- Wie gesagt, ... -
Robert,
08.06.2010, 00:54
- Text aus Word exportieren -
Mus Lim,
08.06.2010, 01:31
- Wie gesagt, ... -
Robert,
08.06.2010, 00:54
- Achtung: Lob! -
Mus Lim,
08.06.2010, 01:00
- Zweiter Versuch -
Kurti,
07.06.2010, 21:49
- Mein Senf zu Müllers Beitrag "Das verborgene Verbrechen Häusliche Gewalt gegen Männer ..." -
Müller,
07.06.2010, 21:46