Am Ende stehen Verwahranstalten und Arbeitspflicht

Maxl, Linksnixtupfing, Sunday, 04.03.2007, 18:07 (vor 6633 Tagen) @ Resistance

Servus Resistance,

geht mir genauso. Was war ich vor zehn Jahren noch links! So links, daß ich beim Stehen die ganze Zeit den rechten Arm ausstrecken mußte, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Damals noch: Befreiung? Aber hallo! Befreit euch, egal von was! Wer unterdrückt wird, sich unterdrückt fühlt, wer "Unterdrückung" richtig buchstabieren kann - befreit euch! Mit links! Castro, Mao, später dann Sandinisten, Schwarzer und die Tier- und Umweltschützer - alle waren sie meine Helden. Links stand für das Gute im Menschen. Wäre mir damals einer mit Stasi, Gulag, Unterdrückter Pressefreiheit und linkem Gesinnungsterror gekommen: Ein NAZI wäre er gewesen! Nicht rot ist automatisch braun gewesen - oder braunverdächtig. Autoritäten? Fuck the authorities!
Du sagtest es bereits: Waren wir nicht dasmals gegen die Volkszählung, Anfang der 80er, wir, die Guten, die Linken? Doch, waren wir. Eine bessere Welt? Nur mit uns. Kiffen für den Weltfrieden und die soziale Gerechtigkeit! Jawoll!
Mannomann, waren wir vielleicht gut. Sowas von gut. Der Durchblick war unser!Und die Mädels erst: Die waren so unterdrückt, daß wir uns für die Eier schämten, an denen sie uns durch die Arena führten. Sowas von bessern wollten wir uns, daß wir uns mit dem Birkenstockschkappen jedesmal selbst auf die Schwänze gedroschen haben, wenn uns ein diabolischer Gedanke das Hirn vernebelte, der kurz mit "Schluck, du Luder!" zu bennen gewesen wäre.

Ich weiß nicht, von wem´s ist, aber er trifft´s: "Wer mit zwanzig kein Linker ist, der ist kein Mensch. Wer mit vierzig noch ein Linker ist, der hat keinen Verstand." So oder so ähnlich hat er´s wohl gesagt.

Eigenartig: Ich erinnere mich ganz genau, 1979 wars, als in der Nürnberger Nordstadt ein Frauenladen aufmachte, ganz in der Nähe unserer WG. Schön, habe ich mir gedacht, endlich bewegt sich was bei den Mädels, befreiungsmässig so. Dann hat mir einer gesagt, daß ich da aber nicht rein dürfte, weil ich - leider,leider - keine Mumu hätte. Ich war perplex. Aber ich war doch ein Linker? Kiffer? Anarcho? Frauenfreund? - Hilft dir nix, hat er gesagt, die dürfen selber noch nicht mal ihre Säuglinge mit reinnehmen, wenn die keine Mumu haben. Holla, hab´ich gedacht: Braune Frauen? Sagen hab´ich mich das schon nicht mehr getraut. Frauenladen und braune Frauen? Vielleicht sollte ich mal mit dem Kiffen aufhören - oder mich ersatzweise noch ein bisschen inständiger für meine Eier genieren, wenn´s mit meinem Mannsein schon so schlimm ist, daß arme, wehrlose und linke Gutfrauen die Ausgrenzungsstrategien der Nazis übernehmen müssen, um nicht unter die Männerräder zu kommen. Fortan war ich ein noch viel ärgerer Frauenfreund.
Weltfrieden nur mit den Frauen ... la-la-la.

Seit gut fünf Jahren beschäftige ich mich jetzt intensiv mit dieser unglaublich spannenden Geschlechterdebatte. Es sind die lehrreichsten Jahre meines Lebens geworden. Nein, nicht Frauen sind das Problem. Anfangs waren sie es noch.
Linke Gesellschaftsideen sind das Problem! Und der Feminismus ist sozusagen eine der "Unterideen". Während der letzten fünf Jahre ist es passiert: Ich wurde vom Linken zum Konservativen. Viele Mysterien, viele Tabus sind jetzt aufgelöst bzw. gebrochen worden. Es ist eine wirkliche Befreiung im Kopf! Es gibt eine natürliche Ordnung der Dinge. Die schränkt unsere Freiheit nicht ein, sondern setzt ihr lediglich einen Rahmen. Den gilt es zu respektieren - und dann steht unserer wirklichen Freiheit innerhalb dieses Rahmens nichts mehr im Wege - außer den linken und braunen Utopisten.
Dieses Gesocks interessiert sich nicht für den Menschen. Es liebt ihn auch nicht. Es liebt vielmehr seine Ideen, völlig unrealistische Utopien, so sehr, daß es den Menschen dafür umzubringen bereit ist. Das sind Linke: Mörder von Seele und Geist. Der Rote ist lediglich ein in der Wolle gefärbter Brauner.

Das Wort zum Sonntag - Max