Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Aktion gegen sexuelle Belästigung im Schwimmbad

Bombe 20, Friday, 22.04.2011, 16:16 (vor 5360 Tagen) @ Regenbogendieb

Schade, daß so viele Kommentarmöglichkeiten von Zeitschriften die Zeichenzahl limitieren:

Eigentlich eine löbliche Aktion: Wenn sexueller Mißbrauch an Kindern geschieht, dann soll sich jeder zuständig fühlen, nicht wegschauen, sondern zumindest jemand Zuständigen informieren. "Ich sag's" dem Bademeister, und der wird mich nicht als Spinner abtun. Positiv auch, daß sich unter den "Linktipps" auch das Bremer Jungenbüro findet, das Jungen, männlichen Jugendlichen und jungen Männern Beratung anbietet, wenn sie Gewalt erlebt haben, wo doch oft nur Mädchen in den Fokus genommen werden.
Doch geschiet der meiste Mißbrauch nicht in den eigenen, eigentlich sicher geglaubten, vier Wänden? Wie häufig sind solche Vorfälle in Schwimmbädern wirklich? Die Bremer Bäder beruhigen auf der Kampagnenseite, natürlich seien ihre Einrichtungen sicher, die Aktion rein präventiv. Aber wird sie dann nicht mehr schaden als nutzen? Das eben noch dem Spaß dienende Schwimmbad ist plötzlich zu einem Ort geworden, an dem man überall nach Kinderschändern Ausschau halten muß.

Zudem ist die Kampagne in der Innen- wie der Außendarstellung erschreckend einseitig: Die Projektleiterin Sandra Lachmann verkündet im Radiointerview, sie sei der Meinung, "daß kein Mann etwas im Kinderbecken verloren hat", und der Badleiter des Westbades erklärt, man könne "oftmals ... schlecht einschätzen, ob der Mann, der mit den Kindern im Wasser spielt, ... ein Fremder sei".
Selbst konservative Studien kommen heute zu dem Schluß, daß bis zu 30% des sexuellen Mißbrauchs an Kindern von Frauen ausgehen. Trotzdem wird hier vom alten Stereotyp ausgegangen: Mann Täter, Frau und Kinder Opfer. Nicht zuletzt auch in vielen Medienberichten, die den auf Kinder gemünzten Schutz der Kampagne wie selbstverständlich auch auf die armen, von Männern begafften Frauen ausdehnen.

So ist es dann auch kein Wunder, daß im mitterweile gelöschten(!) Gästebuch der Kampagne ein Mann berichten konnte, er sei von mehreren Mädchen sexuell belästigt worden, habe aber nur ein grinsendes Achselzucken geerntet, als er sich beim Bademeister darüber beschwert habe. Ein Vater beschrieb, er habe sich mehrmals vor dem von Frauen gerufenen Bademeister rechtfertigen müssen, sei einmal gar des Bades verwiesen worden, als er mit seiner kleinen Tochter die "Familien"-Umkleiden und -Duschen genutzt habe.

Diese Vorfälle werden sich eher noch häufen, denn "Ich sag's" wurde von den Bremer Bädern in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle "Schattenriss e.V." und der Fachstelle für Gewaltprävention Bremen konzipiert. Erstere bietet Hilfe bei sexuellem Mißbrauch ausschließlich für Mädchen an, letztere stellt in ihren Leitlinien fest, Gewalt sei strukturell männlich.

Ganz normal also, daß ein Mann, der seiner Tochter in der offenen Familienumkleide beim Umziehen hilft, sofort der Pädophilie verdächtig ist, während eine Frau, die mit einem Kind in einer Einzelkabine verschwindet, höchstens bemitleidet wird, wenn daraus plötzlich lautes Kreischen zu hören ist -das Kleine mag wohl noch nicht nach Hause-, aber sicher niemals das geringste Mißtauen erregen wird.
Eine Frau allein im Kinderbecken, na und? Wir erinnern uns alle an Fälle, in denen Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch sich schließlich nicht anders zu helfen wußten, als eins zu entführen. Männer dagegen sind automatisch verdächtig, wenn sie sich mit Kindern beschäftigen oder sich auch nur in deren Nähe aufhalten.

Natürlich könne es zu Falschbeschuldigungen kommen, räumen die Bremer Bäder im genannten Gästebuch ein, aber wer sich nichts habe zu Schulden kommen lassen, könne damit ja problemlos umgehen. "Aliquid semper haeret" sagt der Lateiner und meint damit, daß eben dies nicht der Fall ist. Selbst wenn der Verdacht aufgeklärt werden kann -keineswegs immer so einfach wie dargestellt-, bleibt der Makel, überhaupt des Kindesmißbrauchs beschuldigt worden zu sein, oft noch lange haften.

Dieses Vorgehen schadet mehr Menschen, als es schützt. Diejenigen, die sexuellen Mißbrauch durch eine Frau erleiden mußten, erfahren einmal mehr, daß dies doch eigentlich gar nicht möglich sei, Frauen doch nie Täter, nur Opfer seien, müssen zusätzlich zu ihrer Traumatisierung mit Selbstzweifeln leben. Kinder erleben, wie ihr Vater vom Bademeister -einer Autoritätsperson- (und gern zusätzlich von einer Schar empörter Mütter) als Verbrecher beschuldigt wird, nur weil er liebevoll mit ihnen umgeht. Und schießlich werden, gewollt oder nicht, alle Männer unter Generalverdacht gestellt. Jeder männliche Kunde der Bremer Bäder betritt deren Einrichtungen in Zukunft mit dem Wissen, daß er als potentieller Täter gesehen wird. Mit einem unbeschwerten Badevergnügen ist es da vorbei: Habe ich etwa zu lange in die falsche Richtung gesehen? Werde ich gleich als Glotzer oder Spanner aus dem Bad geworfen? Von Vätern, die mit ihren Kindern zusammen eine schöne Zeit haben wollen, ganz zu schweigen.

Gut gemeint vielleicht, liebe Bremer Bäder GmbH, aber ganz im Sinne der herrschenden Misandrie leider nicht gut gemacht: "Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiten sind geschult, damit die Täter keine Chance haben". Und offenbar auch im Löschen von Gästebüchern, damit auch Kritiker keine Chance haben.

Leider heute keine Streumunition:
Bombe 20

--
Artikel 1 des Grundgesetzes der Bundesgynokratie Deutschland:
(1) Die Würde der Frau ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(1a) Männer? Ach...


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