Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Manifold ⌂, Tuesday, 26.06.2012, 15:17 (vor 4536 Tagen) @ Lentze

Ich will dich wirklich nicht pauschal "verdammen", aber wenn ein Begriff
dermaßen umstritten ist wie der Begriff Gleichberechtigung, dann gebietet
es allein schon die Klugheit, sich auf andere Themen zu konzentrieren.

Das feministische Verständnis von "Gleichberechtigung" ist eben nicht wahre Gleichberechtigung, wie man dir schon unzählige Male erkärt hat und was innerhalb der von dir so verachteten Männerrechtsbewegung Allgemeinwissen ist. Wahre Gleichberechtigung ist somit auch keine Errungenschaft des Feminismus.

Das dem so ist hat Savvakis schon vor Jahren geschrieben:

"Gegen die Kollaboration von Staat und Weib taugt nur ein Konzept: die Rückkehr des Individuums. Das wäre aber zugleich die Abkehr von der kollektivistischen Gleichstellung zu der individualistischen Gleichberechtigung. Und solche fordern ja die Männerrechtler konsequent. Bevor nun der Antifeminist solche Forderung als unzureichend oder gar kontraproduktiv zu geißeln sich anschickt, kann ihm versichert werden, daß bedingungslose Gleichberechtigung der Tod des Feminismus wäre; sie wäre das, was dieser nie gewollt und nie gemeint hatte, sondern stets nur als Vorwand gebrauchte, um einen Fuß in den Türspalt des politischen Ereignisses zu setzen." (Medusa schenkt man keine Rosen, S. 334)

Feministen verstehen unter dem Begriff Gleichberechtigung so etwas wie "faktische Gleichberechtigung" oder auch Ergebnisgleichheit unter den Geschlechtern, welche durch Gleichstellung erreicht werden soll. Doch Gleichstellung und Ergebnisgleichheit widersprechen ja gerade dem Wort Gleichberechtigung, weil dadurch verschiedene Gruppen unterschiedlich im Erwerb von Gütern und Rechten berechtigt werden.

Klassisches Beispiel ist die Frauenquote - Frauen erhalten eine erleichterte, günstigere Berechtigung auf einen Job als Männer, welche alleine aufgrund ihres Geschlechts eine künstlich reduzierte Berechtigung auf einen Job erhalten. Folglich sind also Männer und Frauen durch die Gleichstellungsmassnahme Frauenquote im Bezug auf den Erwerb des Jobs ungleich berechtigt.

Von Anfang an wollte der Feminismus keine wahre Gleichberechtigung - schon die Einführung des Frauenwahlrechts zeigt dies eindrücklich. Denn während Männer in der Schweiz das allgemeine Wahlrecht nur bekamen, wenn sie dafür auch Wehrpflicht oder einen Ersatzdienst dafür leisten, bekamen Frauen das Wahlrecht ohne solche Pflichten und somit zu reduzierten Kosten. Folglich erhielten Frauen eine günstigere Berechtigung für das Recht zu wählen, als die Männer, welche einen Extradienst aufgebrummt bekamen.

Folglich war schon die Einführung des Frauenwahlrechts keine wahre Gleichberechtigung gewesen, denn Männer und Frauen wurden (und werden) ungleich zum Wahlrecht berechtigt. Und so geht es weiter mit jedem einzelnen Privileg, welches der Feminismus für die Frauen "erkämpfte" und welche heute als "Errungenschaften des Feminismus" gelten.

Das Wort "Gleichberechtigung" im feministischen Zusammenhang ernst zu nehmen, vermag also nur ein uninformierter, denkblockierter Tor. Genauso wie man das Wort "demokratisch" in der Staatsbezeichnung "Deutsche demokratische Republik" nicht ernst nehmen konnte.

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"Zur Durchführung seines Zieles erachtet der Maskulismus [...] als aufrichtig und sinnvoll: [...] das ursprüngliche Anliegen einer wirklichen Gleichberechtigung beider Geschlechter." - Michail A. Savvakis


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