Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Genderapartheid in Wien: Eine neuer Stadtteil für Frauen

Robin Hood, Tuesday, 20.05.2008, 00:22 (vor 6035 Tagen) @ Peter

Der Standard aus Wien
berichtete über die
dort geplante (und wohl schon im Bau befindliche) dritte Frauensiedlung.
Das Projekt nennt sich "(ro*sa)" (...wie originell) und es wird Wert auf
die Feststellung gelegt, dass sich auch Männer dort aufhalten dürfen...als
Besucher oder "Mitbewohner", also als wilder Untermieter ohne vertragliche
Absicherung. Denn Mietverträge gibt es nur für Frauen.

Originell sind auch die Propagandahülsen, mit denen das vom Steuerzahler
(mehrheitlich männlich) stark subventionierte Bauprojekt begründet wurde:

Ein zentrales Planungsmerkmal seien die "kurzen Wege. Kindergärten,
Arztpraxen und der Anschluss an das öffentliche Verkehrsnetz in
unmittelbarer Nähe seien für berufstätige Mütter und Alleinerzieherinnen
besonders wichtig."

-> Wahrlich kein Alleinstellungsmerkmal der Frauen.

dann noch: "intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Sicherheit durch
helle und gut einsehbare Gestaltung der Projekte."

-> Dürfte bei Neubauprojekten mittlerweile (selbst in Wien) genereller
Standard sein.

etwas dichter an der Wahrheit dann dieses Argument: "die ungleiche Vergabe
von Planungsaufträgen für Wohnbauten thematisiert worden, mittlerweile
seien mehr Architektinnen in diesem Bereich vertreten."

-> Man kann also davon ausgehen, dass es für die Planungsleistungen keine
allgemeine Ausschreibung gab, sondern nach Geschlecht vergeben wurde.

dann noch: "Bei unserem Projekt geht es um viel mehr. Die verschiedenen
Wohnungstypen sind an die verschiedenen Lebensformen und -phasen
anpassbar."

-> Was dann aber nicht weiter ausgeführt wird. Es könnte damit eine höhere
Flexibilität bei der Aufteilung der Wohnung selber gemeint sein, also das
leichte Zimmerwände einziehen und wieder entfernen. In jedem Fall aber
ebenfalls kein frauenexklusives Kriterium ist.

Und zu guter Letzt noch "...in der junge Mütter und Seniorinnen harmonisch
zusammenleben sollen". Was mich persönlich zum Lachen gebracht hat. Ich
durfte schon öfters miterleben, wie sich ältere Frauen in Nachbarschaft mit
jungen Müttern in die Haare gekriegt haben, weil sowohl
Erziehungsvorstellungen als auch Lebenstile beider Gruppen vollkommen
inkompatibel waren.

So gesehen möchte da eh kein Mann leben, das Gekeife, Gezeter und Gezicke
wenn beide Gruppen geballt auf einem Fleck hausen, hält doch kein Mensch
aus.

Bleibt die (nicht neue) Erkenntnis, dass es wohl viele Frauen gibt, welche
die Vorstellung von "gated communities" nach Geschlecht abgegrenzt ganz gut
finden. Und das es Politiker gibt, die für die praktische Umsetzung der
Genderapartheid Steuergelder hinblättern.

wo ist Nelson Mandela?


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