Das Frauen sind besser Syndrom ist nicht neu - 1949

Thoma.s, Wednesday, 27.05.2009, 15:10 (vor 6057 Tagen) @ Thoma.s

heute nur in schamloser Weise und ganz öffentlich selbstherrlich.

„Die Frauenfreundschaften, die sie sich erhalten und schaffen kann, sind der Frau besonders kostbar. …Und was sie in erster Linie bei anderen Frauen suchen, ist eine Bestätigung ihres gemeinsamen Universums. Die diskutieren nicht über Meinungen, sondern tauschen Vertraulichkeiten und Rezepte aus. Sie schließen sich zusammen, um eine Art Gegenwelt zu schaffen, deren Werte den männlichen Werten überlegen sind. …Sie negieren die sexuelle Herrschaft des Mannes, indem sie einander ihre Frigidität gestehen, sich schamlos über die Begierden und Unbeholfenheiten des männlichen Partners lustig machen. Ironisch sprechen sie dem Ehemann und den Männern im allgemeinen auch die moralische und intellektuelle Überlegenheit ab….Die in Frauenzeitschriften regelmäßig veröffentlichten `Herzensbriefe` liefern bezeichnende Beispiele für diese Art des Austauschs.“

(Quelle : Simone de Beauvoir, „Das andere Geschlecht“, Kap. Situation, S. 684)

Simone de Beauvoir thematisiert auch ein "Unzulänglichkeitsgefühl". Komplexe neigen bekanntermaßen ja zur Kompensation.

Ich glaube, hier haben die Protagonistinnen der Frauenbewegung ihre Interpretation der Sicht der Dinge verbreitet, die typische feministische "Bildausschnittsbetrachtung" mit eigener Wahrheit, die eigentlich nur den Halo-Effekt der betreffenden Perönlichkeitsstrukturen charakterisiert. Es gibt in dem Buch Aussagen, die durchaus einen Vergleich mit Esther Vilar standhalten könnten.

Bin noch nicht ganz durch und die Lastigkeit liegt deutlicher auf der patriarchalen Männerherrschaft, jedoch habe ich bevormundende Komponenten für eine neue Frauennorm gefunden sowie auch die Definition der Männer als Opfer in dem System. Mein Eindruck bisher ist nicht so männerfeindlich wie man es heutzutage antrifft. Es wird die Gewalt von Müttern gegen ihre Kinder ausdrucksvoll beschrieben.

Abschließend bewerten kann ich das Werk noch nicht (Ausgabe März 2009).