Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Biologismus, der ernst zu nehmen ist, blendet den Einfluß der Kultur nicht aus.

Roslin, Tuesday, 18.08.2009, 01:47 (vor 5976 Tagen) @ Mirko
bearbeitet von Roslin, Tuesday, 18.08.2009, 01:56


Aus genau diesem Grund wehre ich mich gegen biologistische Erklärungen,
z.B. bei der Intelligenz. Im ersten Schritt wird das Phänomen "erklärt", im
zweiten vorgeschrieben. Und schon sind wird dort, dass bei Förderung nach
Hirngröße selektiert wird - nein Danke.

Empirische Evidenz zu verleugnen, Mirko, ist aber kontraproduktiv.
Nur die Wahrheit macht uns frei.
Du solltest Dich gegen den Mißbrauch biologischer Erkenntnisse wehren, nicht gegen diese selbst.
Biologische Erklärungen, die einfach viel plausibler sind, viel besser mit den empirischen Daten übereinstimmen als soziologistische Konstrukte, lassen doch jede Menge Raum für individuelle Freiheit.
Sie verleugnen außerdem nicht den Einfluß der Umwelt/Kultur (50% grosso modo lautet die etwas hilflose konsensuelle Kompromissformel in den Biowissenschaften, allerdings gerade beim IQ ist der Erbanteil eben erheblich höher).
Es heisst ja gerade nicht, JEDE Frau ist so, JEDER Mann anders, JEDE Frau ist dumm, JEDER Mann klug usw.
Die Durchschnittsunterschiede in der Merkmalsausprägung bei distinkten Gruppen von Lebewesen sind einfach vorhanden.
Und alle Versuche, sie wesentlich zu beeinflussen mittels Social Engineering sind bisher gescheitert.
Allein das spricht ex negativo für ihre biologische Verursachung.
Ich kann sie doch nicht ignorieren, nur weil Schlichtbiolgisten sie mißbrauchen könnten und, das fürchte ich, um so sicherer mißbrauchen werden, je heftiger die Verleugnung dieser Gruppenunterschiede in der Gegenwart ist.

Es wäre viel wichtiger, die Menschen darauf hinzuweisen, dass das, was für die meisten Mitglieder einer Gruppe zutrifft, das was den "normalen" Gruppendurchschnitt definiert, NIE für ALLE Gruppenmitglieder zutrifft und deshalb JEDER Mensch das Recht hat, als Individuum betrachtet und beurteilt zu werden, NICHT beurteilt werden DARF nach dem Durchschnitt der Gruppe, der er angehört.

Das ist sein Menschenrecht und unsere Menschenpflicht, weil gerade es, dieses konkrete Individuum, vom Durchschnitt der Gruppe, der er es angehört, abweichen kann und NATÜRLICHERWEISE auch abweichen darf.
Ich kann doch das eine tun und trotzdem die Realität anerkennen, dass es diese Unterschiede zwischen Gruppen einfach gibt, auch wenn sie sich nicht bei jedem Angehörigen der Gruppe zeigen.
Ich kann die Wahrheit, empirische Evidenz, nicht verleugnen, nur weil ich ihren Missbrauch fürchte.


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