Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

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Veganer-Kreuzfahrt für Klimaschützer (Gesellschaft)

Garfield @, Friday, 26.07.2019, 12:48 (vor 1736 Tagen) @ Christine

Hallo Christine,

von dieser Veganer-Kreuzfahrt hab ich ja noch gar nicht gehört. Dümmer geht eben immer.

Zu dem Paech: Manches, was er da gesagt hat, ist ja gar nicht falsch. Nur setzen solche Möchtegern-Weltverbesserer immer an der falschen Stelle an. Sie tun so, als hätten wir hier überall freie Märkte, auf denen die Konsumenten die alleinigen Könige sind und bestimmen können, was verkauft wird und was nicht. Folglich setzen sie immer bei den Konsumenten an, in dem Irrglauben, man müsse sie nur richtig erziehen, um die schöne, neue Welt zu bekommen.

Das scheitert in der Praxis immer wieder am real existierenden Kapitalismus. Der sieht nämlich mittlerweile so aus, daß einige wenige große Konzerne sehr große Marktanteile haben und obendrein immer auch noch Kartelle untereinander bilden, so daß sie dem Endverbraucher tatsächlich immer öfter frei diktieren können, was er zu kaufen hat.

Wenn jemand im ländlichen Bereich wohnt und irgendwo arbeiten möchte, dann findet er in seinem Wohnort meist nichts. Die Zeiten, in denen das noch überall möglich war, sind lange vorbei. Er muß also anderswo Arbeit suchen, und dann wird er beim Vorstellungsgespräch üblicherweise gefragt, ob er ein Auto hat. Wenn er diese Frage verneint, dann kriegt er den Job nicht. Wer also nicht in Hartz IV landen will, braucht ein Auto. In einer Großstadt, wenn man dort leben und arbeiten kann, nicht zwingend, aber wer pendeln muß, ist oft auf ein Auto angewiesen, durchaus auch schon bei relativ kurzen Strecken, weil der öffentliche Nahverkehr ja auch in den letzten Jahrzehnten häufiger eher ausgedünnt als ausgebaut wurde und obendrein auch oft zu teuer ist.

Nun haben deutsche Autohersteller ja schon in den 1970er Jahren Prototypen mit alternativen Antrieben gebaut. Mit Wasserstoff und Brennstoffzellen z.B. wurde damals schon experimentiert. Das war vor allem durch die Öl-Krise getrieben. Aber die ging vorbei, und Öl-Scheichs kauften dicke Aktienpakete deutscher Autohersteller. Also blieb es beim Verbrennungsmotor. Im Zuge des Skandals um manipulierte Abgasreinigungssysteme kam so nebenbei heraus, daß zumindest deutsche Autohersteller ein Kartell gebildet und sich in Bezug auf diese Manipulationen untereinander abgesprochen haben. Wenn ich mir allerdings die Modelle der französischen Hersteller ansehe, drängt sich der Verdacht auf, daß die da genauso mit drin stecken. Und daß da noch sehr viel mehr untereinander abgesprochen wurde und wird. Und daß das wohl auch der Grund ist, wieso sehr lange überhaupt keine Autos mit wirklich alternativen Antrieben auf den deutschen Markt gebracht wurden.

Jetzt verkauft zwar Toyota Autos mit Wasserstoffantrieb, aber die Ausbreitung dieser Technik wird noch durch ein sehr dünnes Tankstellennetz behindert. Außerdem ist das Ganze auch noch nicht so ganz ausgereift. Das wäre sicher anders, wenn man diese Technologie in den letzten Jahrzehnten konsequent fortentwickelt hätte.

Und was tun die deutschen Autohersteller? Sie wollen uns nun Elektroautos mit Akku-Antrieb verkaufen, obwohl es massive Probleme durch die Produktion der Akkus und vor allem auch der Rohstoffe dafür gibt und es heute schon absehbar ist, daß damit jede Menge Sondermüll erzeugt wird.

Der Verbraucher soll daran nun wieder schuld sein und demnächst mit "CO2-Steuern" bestraft werden. In einigen Jahren, wenn die Probleme mit Elektroautos offensichtlich sind und nicht mehr geleugnet werden können und die deutschen Autoproduzenten den Anschluß an die technologische Entwicklung vielleicht geschafft haben, wird man den Besitzern der Elektroautos auch wieder irgendwelche Straf-Steuern aufdrücken. Aber jetzt sollen wir alle Elektroautos kaufen.

Das Problem mit den Kreuzfahrschiffen könnte auch längst gelöst sein. Die Deutsche Marine betreibt schon länger U-Boote mit Brennstoffzellenantrieb. Für Schiffe bietet sich das an, weil man da weniger Probleme mit der Kühlung hat. Auch für Überwasserschiffe hätte man solche Antriebe längst einführen können. Es ist aber lange nichts geschehen - erst jetzt beginnt sich da allmählich etwas zu bewegen.

Es dauert immer viel zu lange, bis echte Alternativen verfügbar sind, oder sie werden komplett blockiert, weil irgendjemand dadurch seinen Reibach gefährdet sieht. Und die Endverbraucher werden als Sündenböcke dafür hingestellt.

Freundliche Grüße
von Garfield


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