Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

Homepage - Archiv 1 - Archiv 2 -- Hilfe - Regeln für dieses Forum - Kontakt - Über uns

125454 Einträge in 30656 Threads, 293 registrierte Benutzer, 397 Benutzer online (1 registrierte, 396 Gäste)

Entweder bist Du ein aktiver Teil der Lösung, oder ein Teil des Problems.
Es gibt keine unbeteiligten Zuschauer!

    WikiMANNia
    Femokratieblog
Avatar

Konstruierte, künstlich herbeigeführte "Höherbegabung" als Beweis? (Allgemein)

Cyrus V. Miller ⌂ @, Sunday, 11.11.2012, 20:50 (vor 4156 Tagen) @ Cardillac

Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Liebe Kollegin, der Empirie, die ich hier zitiert habe, muss man sich stellen. Die Wahrheit ist, dass im statistischen Durchschnitt junge Mädchen besser in der Schule sind als Jungen,

dass sie die besseren Schulabschlüsse und auch die besseren Universitätsabschlüsse haben.

Fragt sich nur, in welchen Studiengängen. MINT?

Diesen offenen Sexualrassismus in die Öffentlichkeit hinausposaunt zu haben wird ohne Nachteile für Jürgen Trittin und seine grüne Partei bleiben. Im Grunde denken inzwischen fast alle so, und nur aus Höflichkeit oder Scham spricht man es nur hinter vorgehaltener Hand aus. Es ist der linken Abgeordneten hoch anzurechnen, hier kritisch eingegriffen zu haben. Von den anderen Parteien hätte dies keiner getan.

Man stelle sich diese Lobhudelei mal für Männer vor... in einem der zahlreichen, von ihnen nach wie vor mit Exzellenz dominierten Bereichen.

Unten im Text von M. Klein weist dieser darauf hin, dass die Ursache für Nachteile von Jungen und Männern in den Bildungsinstitutionen noch der Erforschung bedürfen und lediglich Andeutungen darauf existieren, dass es sich um aktive Benachteiligungen handelt. Auch ich glaube, dass dieses Vorhaben sehr schwierig wird. Die besseren Leistungen von Mädchen an den Schulen sind so evident, dass jeder unbefangene Beobachter sie zunächst als biologisch bedingt ansieht. In der Regel wird hier ein physisch-geistiger Entwicklungsvorsprung der Mädchen als Ursache angegeben und die Frage des Potentials als solches eher ausgeklammert.

Interessant ist in diesem Kontext, daß Mädchen zwar bessere Schulnoten haben, gleichaltrige Jungs bei allgemeinen Intelligenztests jedoch regelmäßig besser abschneiden.
Neben Entwicklungsunterschieden spielt hier die bessere Angepaßtheit des Schulsystems an Mädchen (und umgekehrt) eine Rolle; die Überrepräsentanz von Frauen im Elementar- und Primarbereich sowieso. Das ganze Thema ist aufgrund dieser Implikationen heikel, unbequem und politisch völlig unkorrekt. Unabhängig geforscht wird da ganz sicher nicht - man sieht ja am Beispiel, welche "Erkenntnisse" sich Herr Trittin gewünscht und auch bekommen hat.

Als ob die Lage nicht schon schlimm genug wäre, so hat die Verkürzung der gymnasialen Schuldauer auf 8 Jahre die Lage der Jungs noch zusätzlich verschlimmert. In der 12. und 13. Klasse fingen die Jungs an spürbar aufzuholen und die Mädchen vielfach zu überholen. Dieser Abschnitt kommt jetzt an der Schule nicht mehr zum Tragen.

Das Ganze folgt aber einer perversen Logik: "Gleichstellung um jeden Preis" kann überhaupt NUR durch Privilegierung von Frauen bzw. durch Benachteiligung von Männern "erfolgreich" durchgezogen werden.
Am schnellsten geht es in Kombination von beidem. Da stehen wir heute.

Nevertheless: Das gesellschaftlich Ganze lässt sich nicht durch Beobachtung seiner Teile erkennen. Die Erklärung für Nachteile von Jungs im Bildungssystem scheint schon die empirische Sozialwissenschaft zu überfordern.

Mit der von Trittin bemühten "Empirie" ist hier auch nichts mehr zu holen: Er beobachtet ja nur den Zustand, den die rotgrüne Brut selber herbeigeführt hat. Seine Schlussfolgerungen sind daher selbstreferenziell - und somit wertlos.

Hier im antifeministischen Lager wird ja auch biologisiert auf Teufel komm raus, wenn es gerade in den Kram passt.

Natürlich - der Mensch ist nun mal primär "biologisch", wobei Männer und Frauen sich physisch und psychisch nachweislich erheblich unterscheiden - ohne daraus eine "Wertigkeit" abzuleiten.

Der ganze Genderwahn zielt ja darauf ab, diesen Aspekt völlig abzuwerten und Geschlechterunterschiede ausschließlich(!) "sozial" zu definieren - und damit beliebig formbar. Die Lebenswirklichkeit des Menschen als soziales UND biologisches Wesen wird damit völlig ignoriert und presst gerade Frauen in Rollen, die sie selber gar nicht wollen.

Man hat Trittin und den Millionen anderen Mitläufern im Grunde nichts vorzuwerfen. Sie deuten aus, was sie sehen.

Nein - nur, was sie sehen WOLLEN.
Genau das kann man ihnen sehr wohl vorwerfen.

"Das Große bleibt groß nicht, und klein nicht das Kleine". Es sind die Verlierer, die die Dialektik für sich entdecken, wie schon Nietzsche erkannte. Lernen wir draus.

Man will gar nichts daraus lernen, fürchte ich.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum