Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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"... sterbende Studierende" (Allgemein)

Nihilator ⌂ @, Bayern, Saturday, 22.06.2013, 00:09 (vor 3979 Tagen) @ bbberlin

Ich warte noch auf den Tag, an dem sie auch von lästigen "Wählerinnen und Wählern" Abschied nehmen und nur noch von den "Gewählthabenden" sprechen.

Du bist zu korrekt. Die Neusprech-Diktionär-AutorInnen sind das nicht, und das nicht nur aus Nachlässigkeit. Es ist ihnen nämlich eine Freude, ihren Opfern schlicht einen Sprachgebrauch aufzwingen zu können, doch wieviel größer ist die Freude, wenn es auch noch ein Sprachgebrauch ist, gegen den sich wegen seiner logischen Falschheit oder inneren Unsinnigkeit in ihnen alles sträubt? P.c. bedeutet ja mehr, als einfach nur ein neues Wort für eine bestimmte Sache zu lernen; es bedeutet doch in Perfektion, dem Adressaten innere Widersprüche aufzuerlegen, an denen er bei mangelnder Oberflächlichkeit zerbrechen kann. Z.B. redet man durchgängig von gender, wo man eindeutig das biologische Geschlecht meint, etwa im Sport oder in der Medizin. Oder man führt Begriffe ein, die nicht mehr eindeutig das meinen, was sie ablösen sollen, people of colour etwa, das mehr umfaßt als den früheren Neger, Schwarzen, Farbigen oder Afrikaner/Afroamerikaner. Oder man macht es genau umgekehrt, indem Begriffe nur noch eine Teilmenge des früheren Begriffes umfassen. Wo wäre ein umfassender, p.c.-aktueller Ersatz für den früheren "Behinderten" (was auch schon eine p.c.-Wortschöpfung war)? Da gibt es nur noch "Herausgeforderte" auf unterschiedlichstem Terrain, Bildungsferne und sozial Benachteiligte.

Das ist gar nicht mal etwas Neues, das ist auf jeden Fall schonmal über 100 Jahre alt; die russischen Bolschewiken waren wahre Meister darin. In der überaus reichen russischen Sprache hatten sie ein dankbares Betätigungsfeld, ebenso wie ihre kurzzeitigen, vergleichsweise plumpen und stümperhaften Nachahmer, die Nazis, in der ebenso reichen deutschen. Orwell hat all dies in seinem "1984" wunderbar dargestellt, und er tat dies in der dritten, ebenso großartigen und reichen Sprache: englisch. Ich bin sicher, daß sich dieser Roman nicht in jede beliebige Sprache übersetzen läßt, ohne daß ganz wesentliche Feinheiten verloren gehen. Wie soll man einem Volk erklären, das nie eine kommunistische Partei kannte, daß das Aussprechen irgendeines bestimmten Wortes eine Todsünde sei, die mit dem Tod, lebenslanger oder befristeter Haft zu ahnden ist? Sie werden instinktiv an Gotteslästerung denken, und damit liegen sie ja auch richtig.

Aber wem sage ich das? Den Autor eines Werkes wie "Frau ohne Welt" muß ich gewiß nicht belehren. ;-) Die "Wählerinnen und Wähler" werden, soviel ist sicher, ohne Rücksicht auf Logik, Tempi, Grammatik und gesunden Menschenverstand zu "Wählenden" transformiert werden. Warum sollte man sich mit Ihnen auch mehr Mühe machen als mit den Studenten?


Grüßla,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


Verboten:
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