Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Verfassungsfeinde im Willy -Brandt- Haus? (Politik)

Narrowitsch @, Berlin, Saturday, 27.07.2013, 15:15 (vor 3934 Tagen) @ knn
bearbeitet von Narrowitsch, Saturday, 27.07.2013, 15:46

Da steht es schwarz auf weiß und kaum jemand fällt er auf:

"Zur Gleichstellung in der Politik kann es notwendig werden, Wahlsysteme in Bund, Ländern und Gemeinden zu ändern."

Sehr wage, nicht wahr? Sehr unauffällig, ein bisschen versteckt. Was könnte er wohl bedeuten?

Es ist sicher nicht zu weit hergeholt, wenn wir davon ausgehen, die SPD, oder besser ihre Führungsriege, strebt nach den Wahlmodie, wie sie sie selbst praktizieren. Das bedeutet theoretisch: Per 50/50 Quote darf unter bestimmten Umständen eine Person darauf rechnen, mit einer einzigen, nämlich der eigenen Stimme auf die Kandidatenliste gesetzte zu werden, immer dann, wenn nicht genügend Bewerber für die eine oder andere Geschlechtsgruppe zur Verfügung steht. Und wie bei der Kanditatenkür , so auch bei der Wahl. Kandidaten des unterrepräsentierten, gequoteten Geschlechts bedürfen keiner Mehrheit, es genügt, wenn sie überhaupt jemand wählt.

Mit dem GleichheitsWahlrecht haben solche Verfahrensweisen, freilich nichts zu tun, vielmehr rückt es in Form einer Art 2Klassenwahlrecht, welches die jeweilige Klasse zwar nicht nach Vermögen oder Stand konstituiert, statt dessen aber nach Geschlecht, in die Nähe des viel gescholtenem 3 Klassen Wahlrecht zu Kaisers Zeiten. Das Prinzip der Gleichwertigkeit der Stimmen um das Staatsrechtler soviel Bohei in Debatten um direkte oder indirekte Demokratie machen,wäre längst ausgehebelt, ginge es nach roten und auch grünen Parteidirektiven. Funktioniert übrigens schon jetzt. Einfach, für derzeitige Verhältnisse ausgedrückt, ein Mann, der auf einen Posten gewählt werden will,muss in der SPD die Mehrheit der Gesamtheit aller weiblichen und männlichen Stimmberechtigten auf sich vereinen, eine Frau braucht solche Mehrheiten der Quote wegen nicht. Heißt in der Konsequenz: der Wert einer Stimme, die eine Frau erhält, steigt, der Wert der Stimme, die einen Mann wählt, fällt. Gleiches Wahlrecht - adé.
Das ist gezielter Wahlbetrug, die Mentalität des Wahlvolks kalkulierend, welches naiv der Behauptung folgt, in der BRD habe alles seine demokratische Richtigkeit und wer auf KanditatInnenlisten steht, wird schon nach üblichen demokratischen Regeln dahin gekommen sein. Eben nicht.

Ohne das weite Feld des allgemeinen, freien und gleichen Wahlrechts hier weiter zu beackern, müsste jedem,der die die Prozedere der Sozen beobachtet, klar vor Augen stehen, wohin sie (und auch die Grünen und die Linke sowieso) steuern wollen: auf die Dekonstruktion Demokratischer Grundprinzipien; sie gehörten deshalb vom Verfassungsschutz beobachtet. Wenn Schlapphüte glatzköpfige Radaubrüder und braune Rattenfänger mit Schlips und Anzug beobachten, weil sie Gefahr für die Demokratie und den Staat BRD wittern, obwohl die Verantwortlichen sehr wohl wissen, dass deren politische Einfluß auf rechtsstaatliche Prinzipien - zumindest mittelfristig - eher unbedeutend bleiben wird, so müsste er, wollte er in seinem eigenen Namen handeln, sich längst um andere Gruppen weit aus mehr Sorgen machen. Den wirkungsvollsten Angriff auf die Demokratie tragen derzeit Führungscliquen aus etablierten Parteien vor.

Auch wenn der Feminismus innerhalb besagter Parteien die treibende Kraft hinter bestimmten antidemokratischen Bestrebungen stellt, so ist er dennoch nicht das Problem; das Problem für die Demokratie, sind all jene, die für eigene Wunschvorstellungen, wie eine Gesellschaft zu funktionieren hat, Grundpfeiler eines wenigstens demokratisch gedachten Gemeinwesens anzugehen. Wer bereit ist das Fundament anzugreifen, dem ist das ganze Haus gleichgültig. Tragischer weise betätigen sich die am emsigsten gegn Demokratie, die am weitesten das Maul aufreißen,wenn es darum geht, unserer Väter-und Großvätergeneration politisches und menschliches Totalversagen zu bescheinigen, weil die in ihrer Zeit antidemokratische Machenschaften nicht sehen wollten oder nicht sehen konnten. Und genau da lauert die wahre Gefahr, immer sind es die Selbstgerechten, die alle Automatismen in Kauf nehmen, die statt ins Paradies in die Katastrophe führen.

Mir ergeht es wie "mir reichts", ich freue mich in den nächsten Wochen auf die roten Klinkenputzer und Stimmenfänger in den Fussgängerzonen. Sie alle werde mit obigen kleinen Satz konfrontieren und fragend der Verfassungsfeindlichkeit überführen.Coram publico - versteht sich. Männlein und Weiblein. Vermutlich staunen sie mich abermals mit großen Augen an, so wie schon bei der letzten Wahl; dem Fußvolk dämmert es oft genug nicht einmal, für wen und wofür sie bei Hitze,Wind und Wetter betteln.

Und ich werde sie erinnern, an jene Sozen, die seinerzeit noch Kopf und Kragen und Gefängnis riskierten- für das allgemein, freie und gleiche Wahlrecht.

Vielleicht sollte jeder Kritiker in diesen Wochen ein paar ausgedruckte Spicker bei sich führen, eine Handreichung für Demokraten sozusagen, und sie verteilen.

Jede Stimme die Femiwahlvereine und Demokratieverächter verloren geht- zählt. Und das gute Gefühl, einmal mehr bei einer politischen Schweinerei nicht mitzumachen - auch.

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Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.


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