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Wie homo-Perverse kleine Kinder ficken: "Der alltägliche Missbrauch in einer grünen Kommune" (Gewalt)

Mr.Präsident @, Sunday, 11.08.2013, 18:07 (vor 4133 Tagen) @ Sachse

Bei folgendem Beitrag bekommt man schon fast das kalte Kotzen (da die staatliche Zensur zuschalgen könnte habe ich mir erlaubt den Beitrag unkommentiert als Vollzitat einzustellen):

21.07.2013
Der alltägliche Missbrauch in einer grünen Kommune
Matthias Griese wuchs in den 80er-Jahren in einer Wohngemeinschaft auf, wo Sex mit Kindern zum Alltag gehörte. Der Chef dieser Kommune war Mitglied im NRW-Landesvorstand der Grünen.
Von Freia Peters

Er habe schon als Zwölfjähriger ein Gesicht gehabt, das Pädophile mochten, sagt Matthias Griese*. "Kleiner Mund, trauriger Blick." Wie der heute 46-Jährige am Lenkrad eines Lieferwagens sitzt, erinnert er an Marius Müller-Westernhagen als Fernfahrer in "Theo gegen den Rest der Welt".

Grieses Kampf hat ihm Furchen ins Gesicht gegraben, die Backenknochen treten weit aus seinem mageren Hals hervor, seine Statur aber ist die eines Heranwachsenden, Jockey könnte er sein. Den Lieferwagen leiht Griese sich aus, wenn er Elektronikschrott entsorgt und damit seinen Hartz-IV-Satz aufbessert.

Er steuert den Wagen auf einen Parkplatz und zieht die Handbremse. Seit er ausgezogen ist vor 29 Jahren, ist er nicht mehr hier gewesen, auf dem Dachsberg in Kamp-Lintfort, einem Städtchen am Niederrhein nahe der holländischen Grenze. Wenn er anfängt, von damals zu erzählen, muss er eine seiner Selbstgedrehten rauchen, "Schwarzer Krauser", eine von 30 am Tag, sagt er, das sei seit seinem 13. Geburtstag konstant geblieben.

"So sah ich aus, als ich befummelt wurde", sagt Griese und schlägt ein Fotoalbum auf, das auf dem Beifahrersitz liegt, die Seiten sind schon etwas vergilbt. Eine Aufnahme zeigt ihn auf dem Vorhof eines großen Anwesens, des ehemaligen Landschulheims auf dem Dachsberg.

"Heute würde man von Prostitution sprechen"

1979 bis 1984 lebte Griese mit seiner Mutter hier in einer linksalternativen Lebensgemeinschaft, beim Einzug war er zwölf Jahre alt. Die WG gehörte zur Emmaus-Gemeinschaft, die sich den Prinzipien des französischen Priesters und Wohltäters Abbé Pierre verschrieb: immer zuerst an den zu denken, der unglücklicher ist als man selbst. Jenem zu dienen, der am meisten leidet.

Es sollte eine andere Form des Zusammenlebens von 68ern erprobt werden, ökologisch sollte es zugehen. Damals kam die Bewegung der Grünen auf, die für die Leute in der Lebensgemeinschaft wie eine Offenbarung war: Was sie dachten und fühlten, bekam jetzt eine politische Richtung.

"Wir waren etwa 25, davon rund zehn Kinder, das Haus lag abseits mitten im Wald. Wir hatten ein total freies Leben, bekamen keinerlei Grenzen", sagt Griese. "Nach außen hin waren wir der nach Abbé Pierre lebende Emmaus-Verein. Aber wenn ich Schulkameraden mitbrachte, wurden die angefummelt. Von daher ging es natürlich schon rum: Da leben die Pädophilen."

Seine Mutter habe die Mitbewohner ermahnt, die Finger von den Kindern zu lassen. "Aber nützt es, dreimal im Jahr etwas anzumahnen, was täglich passierte?", fragt Griese. "Ich habe mich drauf eingelassen. Mein Interesse war groß an Süßigkeiten, Pornoheften, Bargeld, Zigaretten. Manchmal bekam ich 20 Mark. Mit Pornoheften konnte ich in der Schule ganz groß punkten. All diese Vorteile bekam man, wenn man sich auf die Fummeleien einließ. Heute würde man von Prostitution sprechen. Sex gegen Kohle."

Freiheitlich. Gewaltlos. Antiautoritär.

Vereinsvorsitzender der Lebensgemeinschaft war Hermann Meer, Architekt, inzwischen verstorben, ab 1980 Mitglied des NRW-Landesvorstandes der Grünen. Am 27. Oktober 1983 übertrug der WDR eine dreistündige "Hallo Ü-Wagen"-Sendung live vom Dachsberg zum Thema Überflussgesellschaft; darin vertrat Meer die Lebensgemeinschaft der Emmaus-Brüder als Alternative zur Ex-und-hopp-Mentalität.

Mit Kurt Biedenkopf, damals für die CDU im Düsseldorfer Landtag, diskutierte er über Wege aus der Wegwerfgesellschaft. Die Emmaus-Brüder gingen regelmäßig über den Markt und sammelten die Reste ein, damit die Lebensmittel nicht weggeworfen wurden. Außerhalb des Zusammenlebens ging keiner einem Beruf nach; auf dem Gelände wurde ein Tagungsbetrieb eingerichtet. Jeder zahlte einen kleinen Obolus als Mietersatz, der Rest ging in die Gemeinschaftskasse.

Prominente Grünen-Politiker besuchten die Lebensgemeinschaft auf dem Dachsberg, zum Beispiel auf dem Weg zu einer großen Anti-Atom-Demo.

1983 war das Jahr der Stationierung der Pershing-II-Raketen, die Grünen forderten den Stopp der Nato-Nachrüstung und sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke.

Die Partei war damals eine Mischung aus Feministinnen, Linksintellektuellen, Revoluzzern, Atomkraft-Gegnern, liberalen Christen. Vor allem eines war ihnen gemein – es anders zu machen als bislang: Wir verändern jetzt die Welt. Freiheitlich. Gewaltlos. Antiautoritär.

"Meer trug seine Pädophilie offen zur Schau"

Griese ist nicht der Einzige, der heute das erste Mal über seine Jugendzeit auf dem Dachsberg spricht. Auch Anselm Rörig*, Lektor, wohnte fünf Jahre lang mit seiner Mutter und seinen Geschwistern dort. "Es gab durchaus liebevolle Ansätze, aber, das habe ich schon damals als Jugendlicher erlebt, der Anspruch, einen besseren Umgang miteinander zu pflegen als ,die da draußen', die Spießer, das Establishment, wurde überhaupt nicht umgesetzt. Es gab böse Gemeinheiten", sagt Rörig.

"Überwiegend kamen esoterische Gruppen zu uns, Selbsterfahrungsgruppen oder Anhänger der Urschrei-Therapie; das waren für uns Kinder komische Erfahrungen, da hörte man die Lustschreie quer durch den Wald hallen."

Man käme nicht so leicht auf die Idee, dass Rörig unter Hippies aufwuchs. Vielmehr sieht er aus wie ein Mitglied der Jungen Union, mit seinen 48 Jahren nur ein wenig angegraut. Gestärkter Kragen, Hornbrille, kariertes Sakko. Rörig machte nach seinem Auszug eine kaufmännische Lehre und studierte BWL. Er steckt sich eine Zigarette an. "Das ist wie eine kleine Streicheleinheit für die Seele", sagt er.

"Wenn ich ganz angespannt bin, mich nicht gut fühle, tut mir das Rauchen gut, auch wenn es nur ein kurzer Kick ist." An Hermann Meer kann sich Rörig gut erinnern. "Meer trug seine Pädophilie offen zur Schau. Da wurde kein Geheimnis draus, sondern vielmehr Werbung für gemacht. Auch die griechischen Philosophen hätten ihre Lustknaben und mit ihren Schülern sexuellen Umgang gehabt. Das waren Sätze, die für mich gang und gäbe waren, gewissermaßen Fakten, da hat keiner widersprochen."

Meer habe nur auf Jungs gestanden

Rörig hatte Glück. Als er einzog, war er schon 14 Jahre alt. Meer fasste ihn nicht an. "Mich nahm er einmal in seinem grünen alten Volvo auf eine Spazierfahrt mit. Wir fuhren durch die Gegend, und irgendwann setzte er mich wieder zu Hause ab. Fand ich einfach nur schräg damals. Heute rückblickend ordne ich das anders ein. Wahrscheinlich war ich entweder zu verschlossen oder schon zu alt für ihn. Da muss ich 16 oder 17 Jahre gewesen sein. Er muss wohl Absichten gehegt haben, sonst hätte diese Fahrt keinen Sinn gehabt."

Meer habe nur auf Jungs gestanden. "Ich erfuhr erst später, dass Meer wohl mit einigen Kindern aus der Lebensgemeinschaft Sex hatte. Ich weiß von mindestens zwei, wahrscheinlich drei Jungs. Sie bezeichnen es als sexuelle Übergriffe. Das war keine liebevolle Freiwilligkeit, wie das dargestellt wurde."

Matthias Griese sagt, er habe zunächst einige Monate versucht, Meers Übergriffe abzuwehren. Er hat noch nie darüber geredet. Jetzt sprudeln die Worte in das Führerhaus des Lastwagens. "Es dauerte, bis ich mich drauf einließ. Ich versuchte, das zu blocken. Ich war ja noch nicht in der Pubertät. Und dann ... Je mehr mein sexuelles Interesse geweckt war, umso mehr fragte ich mich, ob ich es mal ausprobiere."

Passende Zeitungsartikel hätten immer auf den Toiletten gelegen, es ging immer um das Thema Kinder und Erotik, die Forderungen nach freiem Sex. David Hamilton sei ein großes Vorbild gewesen mit seinem Film "Bilitis" über die Ferienerfahrungen einer 13-Jährigen auf dem Land. "Es hingen große Bilder an den Wänden von zwölf-, 13-jährigen Mädchen, nackt oder halb nackt, mit Weichzeichner. Da waren alle der Meinung, das ist gut, das ist genau das, was wir wollen, unbefangen nackte Kinder."

"Er fummelte zwischen meinen Beinen rum"

Vor dem ersten Übergriff habe es eine Vorwarnung gegeben. "Irgendjemand sagte, der Meer ist schwul, der fummelt einen immer an. Dann ... das erste Mal ... Er saß unten im Keller am Schreibtisch. Er fummelte zwischen meinen Beinen rum und machte meinen Hosenschlitz auf. Ich machte erst mal gar nichts weiter. Ich war irritiert, sicher. Ich hoffte nur, dass es keiner gesehen hat. Ich war zwölf oder 13 Jahre. Mir hat man damals eingeredet, ich könnte alles selbst entscheiden mit zwölf Jahren. Das endete natürlich komplett im Chaos. Ich war total überfordert."

Griese ist jetzt nicht mehr zu stoppen.

"Es gab Tage, an denen ich sagte, ich will nicht. Das wurde akzeptiert, aber Meer verstand es nicht. Wieso ließ ich das Gefummel mal zu und mal nicht? Meistens fing es in einem der öffentlichen Räume an. Dann sagte ich halt nach zwei Minuten, lass mal stecken, will ich heute nicht, ich habe kein Interesse, mit nach oben zu kommen. Das führte zu schlechter Laune. Und wenn ich mich dann weiter im selben Raum aufhielt, wurde dann doch wieder gefummelt. Das müssen Sie sich so nebenbei vorstellen, als wenn Ihnen einer das Bein massiert, während der andere telefonierte, ein Buch las, mit anderen diskutierte. Oder filmreif unterm Tisch. Viel passierte beim Autofahren, so weit es während des Fahrens technisch ging, bei Spaziergängen, selbst auf dem Waldfriedhof wurde dann mal kurz angehalten, das meiste ging im Stehen.

Penetration fand nicht statt, gar nicht. Es wurde geblasen, gewichst, gestreichelt. Gegenseitig. Hermann Meer war schon über 60 Jahre. Er wirkte körperlich schon sehr verbraucht. So viele Falten ... das war sehr unappetitlich ... überhaupt nicht schön anzusehen. Dünne Beine, dicker Bauch. Ich gucke mir alte Männer nicht so oft an, aber ich glaube, die sehen alle so aus.

Die Übergriffe haben regelmäßig stattgefunden, manchmal täglich. Insgesamt bin ich von ein paar Männern angegrapscht worden ... vielleicht zehn. Die meisten waren Tagungsgäste. Konstant außer Meer gab es noch einen zweiten Bewohner, Moritz H.* Er wurde polizeilich gesucht und versteckte sich auf dem Dachsberg. Wenn er rausging, setzte er sich eine blonde Perücke auf, damit er nicht erkannt wurde. Seine Pädophilie war aktenkundig geworden, außerdem war er ein RAF-Sympathisant. Er lud mich häufig zu sich aufs Zimmer.

Bei Moritz war es so, dass man sich direkt auf seinem Zimmer traf, der hat das fast nicht verlassen. Der stand auf Kinder, je jünger, desto besser, da war er der Einzige. Manches Mal musste ich spazierende Kinder aus seinem Zimmer entfernen. Kinder, die hier im Sommer im Wald zelten wollten. Die lud er in sein Zimmer ein, und ich schickte sie wieder raus in den Wald. Die waren vielleicht zehn, elf Jahre, maximal, das ging gar nicht. Das war, kurz bevor sie ihn geschnappt haben. Ich find's für mein Leben nicht dolle, aber die Zeit mit dem Moritz ... Da gibt es für mich nichts zu verurteilen. Er war ein charismatischer Mensch, der seine Ausstrahlung leider dazu nutzte, um Kinder zu verführen."

Griese verstummt. Das Reden habe ihn sehr angestrengt.

"Es sind die gleichen Typen, Künstler"

Er wolle jetzt spazieren gehen, sagt er, steigt aus dem Laster und betritt das Gelände des Waldfriedhofes in Kamp-Lintfort. Er will den alten Trampelpfad nehmen, quer durch den Wald, den Hügel rauf, wie früher. Der Weg ist längst zugewachsen, er schlägt sich durch die Büsche, ein paar Dornen ratschen die Haut auf.

Dann steht er schließlich im Garten des Anwesens, ein großes Gebäude, das heute der Hochschulverein Novalis pachtet; Studenten aus Polen können hier günstig Zimmer mieten. Ein paar Fenster sind geöffnet, unten gibt es eine Werkstatt, einige Bilder lehnen von außen an der Hauswand. Ab und zu geht jemand über den Kiesweg zum Parkplatz. "Kann ich helfen?", fragt einer. "Nee, danke, ich hab hier mal gewohnt", sagt Griese. "Ach so, fühl dich frei!", erwidert ein Mann mit grauem Bart.

"Wenn ich mir die Menschen angucke, sehe ich die Leute von damals, sagt Griese leise. Es sind die gleichen Typen, Künstler." Es tue ihm nicht gut, hier zu sein, sagt er nach ein paar Minuten.

Die Opfer vom Dachsberg waren nicht nur Jungen. Die Jungen, die unter Meer und H. litten, vergriffen sich wiederum an einem kleineren Mädchen aus der Wohngemeinschaft, zehn Jahre. Es gab kein Bewusstsein, dass irgendetwas falsch daran wäre. "Ich war ein Jugendlicher, etwa 15 Jahre alt", sagt Rörig.

"Jetzt bist du zu alt, was soll ich mit dir?"

"Ich hab nicht kapiert, dass das etwas Falsches ist. Wenn ich mir die Folgen anschaue, wie traumatisiert diese Frau bis heute ist ... Wie soll ich sagen, es war ein Klima, das kein Unrechtsbewusstsein aufkommen ließ. Es hörte sofort auf, als wir darauf angesprochen wurden. Das Mädchen wandte sich irgendwann an seine Mutter und sagte, ,das nervt mich, das will ich nicht'. Da war dann Riesenaufregung. Zwar wusste die Mutter, dass ihre WG-Bewohner für freien Sex mit allen waren. Aber die Toleranz hielt nur so lange, bis die Sache im eigenen Haus aufschlug. In dem Moment, wo uns klargemacht wurde, das geht nicht, setzte ein Erkennen ein, dass das falsch ist. Es ging nicht um Gewalt, es ging um ein gemeinsames Spiel, und mit sanfter Überredung überschritten wir ... na ja. Das kommt mir bis heute nicht über die Lippen."

Das Mädchen sei heute eine Frau Anfang 40. Sie leide so stark unter Angststörungen, dass sie ihre Wohnung kaum verlassen könne. "Sie hat mir von einem Dutzend Jugendlichen und Männern erzählt, die damals übergriffig geworden sein sollen", sagt Rörig. "Sie machte das wahrscheinlich in dem Bewusstsein, das muss ja irgendwie okay sein. Aber irgendwann realisierte sie: Das will ich gar nicht! Das gefällt mir eigentlich gar nicht! Das waren ja alles Menschen, die ihr bekannt waren, zu denen sie teilweise ein enges Vertrauensverhältnis hatte. Sie hat das dann mitgemacht."

Ein älterer Mitbewohner über 20 sei mit dem Mädchen eine Beziehung eingegangen, da war es zwölf Jahre alt. "Mit 15 Jahren ließ er sie mit den Worten fallen: Jetzt bist du zu alt, was soll ich mit dir?", erzählt Griese.

Legalisierung von Sex mit Kindern

Es ist nicht so, dass die Pädophilen ihre Neigung damals zu verbergen suchten. Am 24. und 25. September 1983 richteten die Grünen im Tagungszentrum auf dem Dachsberg einen vom Parteivorstand finanzierten Kinder- und Jugendkongress aus. Sex mit Kindern war das zentrale Thema. "Nicht nur im Plenum, auch im Hof, beim Kaffee", sagt Rörig.

Teilnehmer waren auch die "Stadtindianer", eine Kommune aus Nürnberg, eine anarchistische Gruppe, deren Hauptforderung die Legalisierung von Sex mit Kindern war. "Angeblich sollen die ja die ungewollten Exoten gewesen sein. Da war meine Wahrnehmung eine völlig andere", sagt Rörig.

"Es war auf diesem Kongress eine völlig offene Diskussion mit den Pädophilie-Befürwortern, bei denen die ,Stadtindianer' die aggressive Speerspitze bildeten, die aber eine große Zahl von Unterstützern hatten. Die Hauptforderung war, sexuellen Verkehr ab dem Alter von sechs Jahren grundsätzlich freizugeben, sofern der Sex in Übereinkunft stattfindet. Sechs oder acht Jahre, das war auf jeden Fall eine einstellige Zahl. Andere nahmen eine "gemäßigtere" Position ein und argumentierten für eine Altersgrenze von zwölf Jahren. Die Zahl derer, die dafür waren, war auf jeden Fall groß genug, dass diese ,Stadtindianer' sich halten konnten. Wenn ich mich dazustellte, hörte ich Rede und Gegenrede, da war keine Gruppe in der eindeutigen Überzahl. Die Meinungen hielten sich die Waage."

"Meer sagte mir, Vogel sei schwul"

Organisiert wurde der Kongress von Werner Vogel, einem 75-jährigen Pensionär aus Mettmann bei Düsseldorf. 1983 zogen die Grünen das erste Mal in den Bundestag ein, mit ihnen Vogel, bereits seit 1980 Mitglied im NRW-Landesvorstand. Als Senior hatte er als Alterspräsident die Eröffnungsrede und damit die erste grüne Rede im Bundestag halten sollen.

Kurz zuvor wurde seine NS-Vergangenheit bekannt. Er war Mitglied der Sturmabteilung der NSDAP gewesen. Vogel trat zurück, engagierte sich aber weiter für die Grünen und das Thema Kinder und Jugendliche.

"Hermann Meer sagte mir, Vogel sei schwul", sagt Matthias Griese. "Er sagte mir das, keine Ahnung, aus welchem Grund. Aber ich hatte keine Ambitionen, einen noch älteren Mann anzufassen. Er hat mich nicht so wie Meer befummelt. Der Händedruck war schon überflüssig lange. Er hat mich auch in den Arm genommen. Ich vermute, er hatte Interesse. Aber es ist nicht dazu gekommen."

Eva Quistorp, Mitbegründerin der Grünen, engagierte sich in den 80er-Jahren vor allem in der Frauen- und Friedensbewegung. "Eine klare Linie war damals: Keine Nazis, keine Rechten. Aber bei Linksextremen, der gewaltbereiten Protestszene, Pädophilen war man nicht klar genug", sagt die 67-Jährige.

"Die antireformerischen Kräfte, die das radikale Milieu, die Minderheitenszenen überbetonten, die waren empfänglicher, nicht genau hinzuschauen bei der ,Indianerkommune' und den Pädophilen. Das Ideal einer verständnisvollen Gesellschaft, einer weicheren Pädagogik, über alles erst mal zu reden, das brachte man auch der Schwup entgegen."

"Wir-machen-alles-anders-Milieu"

Die Schwup, die grüne Arbeitsgruppe Schwule und Päderasten, erstellte ein Diskussionspapier unter dem Titel "Sexualität und Herrschaft", in dem sie die Abschaffung des Sexualstrafrechts forderte. Der NRW-Landesverband beschloss die Kernforderung des Papiers: die Streichung des Paragrafen 176 StGB, der den sexuellen Missbrauch von Kindern unter Strafe stellt. Am 9. März 1985 wurde dies ins Wahlprogramm der NRW-Grünen aufgenommen.

Es hagelte Proteste aus Basis und Bevölkerung, die Grünen verloren die Landtagswahl. Wenig später wurde eine revidierte Fassung beschlossen, in der diese Forderung nicht mehr auftauchte. Und doch dauerte es noch einige Jahre, bis sich die grünen Landesverbände zum Ausschluss der Pädophilengruppen durchringen konnten.

"Einige hatten kein klares politisches Urteil", sagt Quistorp. "Und einige dachten, das Pädophilie-Problem wird sich schon legen, es wird schon nicht auffallen. Ich muss mich jetzt um meine Karriere kümmern. Schließlich wollte man nicht, dass ein schlechtes Licht auf die Partei insgesamt geworfen wird. Und wieder andere dachten, Freiheit per se löst alle Probleme. Man wollte sich mit dem ,Wir-machen-alles-anders-Milieu' profilieren und erkannte die Problemlage vor lauter Tolerant-sein-Wollen nicht."

Kinder hätten ein Recht auf Sexualität

Was Kinder anging, hieß das: "Frieden ist nur möglich ohne Erziehung." So steht es 1984 im Europa-Programmentwurf "Kinder und Jugendliche" der Grünen, zu finden im "Archiv Grünes Gedächtnis": "Die das menschliche Zusammenleben, Überleben und Glück stark gefährdenden Sexualtabus und Sexualstrafgesetze müssen endlich als schwerwiegende Bedingung für die herrschenden, zerstörerischen Wirtschaftsformen und Militärstrategien erkannt werden."

Eine der sechs Hauptforderungen im Europaparlament sei daher: "Schrittweise Angleichung und Abschaffung aller sogenannten ,Schutzalter' für sexuelle Beziehungen. ... Jede einverständliche (freiwillige) sexuelle Beziehung hat in den Strafgesetzbüchern der europäischen Länder nichts zu suchen. Die Sexualparagrafen schützen nicht das sexuelle Selbstbestimmungsrecht, sondern zerstören es."

Die Pädophilen verkehrten die Sache ins Gegenteil. Auch Kinder hätten ein Recht auf Sexualität. Sie erklärten sich zu Befreiern der unterdrückten Kinder und ernannten sich zu den wahren Kinderfreunden. So erklärt der Psychotherapeut Jürgen Lemke den Zeitgeist der 68er. "Viele sexuelle Tabus wurden gekippt und die Pädophilie gleich mit. So einen radikalen Bruch mit dem Althergebrachten gab es davor noch nicht. Sodass die Pädophilen sich als ,Revolutionäre' erlebten und dementsprechend auftraten. Den Umbruch 1968 nutzten die Pädophilen und sprangen im Windschatten der sexuellen Revolution auf den fahrenden Zug."

Lemke therapiert seit Jahren Pädophile und Missbrauchsopfer. Ein beliebtes Argument sei oft, dass ein Kind doch Nein hätte sagen können, wenn es nicht mitmachen wolle.

"Kindheit von Unsicherheit und Angst bestimmt"

Der Göttinger Parteienforscher Franz Walter soll im Auftrag vom Bundesvorstand der Grünen nun die Geschichte der Pädophilie-Befürworter in der Partei während der 80er-Jahre wissenschaftlich aufarbeiten. Griese und Rörig sind bereit, Walter Auskunft zu geben. "Nur wenn die Aufarbeitung als Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft begriffen und gehandhabt wird, ist sie erfolgreich", sagt Lemke.

"Es ist kein Problem der 70er- und 80er-Jahre – Missbrauch gibt es heute und wird es geben, auch weiterhin in Institutionen. Pädophile sind Mitglieder der Gesellschaft, und es gibt sie in allen Schichten."

Anselm Rörig prägen die Erfahrungen von damals bis heute. "Unsere Kindheit war bestimmt von Unsicherheit und Angst. Dazu noch das dauernde Bewusstsein, anders zu sein, anders zu leben. Die Kinder von damals haben alle mit den Folgen zu kämpfen. Einige kommen halbwegs gut damit zurecht, andere überleben bis heute nur mithilfe von Psychopharmaka. Für mich ist das Folge eines völlig überzogenen und realitätsfernen Verständnisses von Freiheit."

Viele der damals Erwachsenen seien selbst damit überfordert gewesen und demzufolge überhaupt nicht in der Lage, ihren Kindern die für ein gelingendes Leben notwendige Sicherheit und Nestwärme zu geben.

"Ich würde gerne einen Ort finden, an dem ich meinen Frieden habe", sagt Matthias Griese. "Ich schiebe es nicht nur auf die Zeit auf dem Dachsberg, aber ich halte mich nicht für gesund im medizinischen Sinn, schon gar nicht im psychologischen. Das Einzige ... ich bin bis hierher gekommen. Hätte vielleicht nicht jeder geschafft."

* Die Namen wurden von der Redaktion geändert
© Axel Springer AG 2013. Alle Rechte vorbehalten

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Feminismus / Gender-Wahnsinn:

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von l. nach r.:
Megan Ambuhl, Lynndie England, “Gus”[?]
(Abu Ghraib)


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