Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Traditionelle Rollenverteilung?! (Gesellschaft)

Maesi @, Saturday, 22.03.2014, 02:00 (vor 3937 Tagen) @ Blue

Hallo Blue

bist Du für oder gegen die traditionelle Rollenverteilung (Frau im Haus, Mann außer Haus)?

Einfach antworten, + für ja, - für nein.

Die Frage ist unsinnig, weil keineswegs klar ist, was traditionelle Rollenverteilung ueberhaupt sein soll. Wie andere Poster schon angemerkt haben, ist allein schon die Fragestellung reine Femipropaganda.

Die haeufigste Lebensweise eines Mannes war in den Zeiten vor dem Aufstieg des Buergertums vor 200 Jahren die des nichtverheirateten Mannes; analog waren auch die Frauen mehrheitlich unverheiratet. Uneheliche Kinder waren haeufiger als eheliche Kinder. Die Ehe war lediglich in hoeherstehenden Schichten ueblich und hatte meist dynastische Gruende. Genetisch wurde ausserdem festgestellt, dass sich nur ungefaehr die Haelfte aller Maenner ueberhaupt fortpflanzte (wovon die Mehrzahl nicht in einer Ehe); bei Frauen war die Fortpflanzungsrate hoeher (etwa bei 80 Prozent). Die wahrhaft 'traditionelle Rolle' des Mannes bestand also waehrend mehreren Jahrtausenden menschlicher Kulturgeschichte darin, unverheiratet und kinderlos zu sein.

Um es hier wieder einmal zu erwaehnen. Die Kind-gehoert-zur-Mutter-Ideologie wurde erdacht von einem waschechten Linken, naemlich J. J. Rousseau. Vorher gab es eine solche Ideologie nicht, wobei Kleinkinder normalerweise auch vor der Aufklaerungszeit bei der Mutter waren, weil sie halt gestillt werden mussten. Ansonsten waren Kinder immer in einer groesseren Gemeinschaft (Grossfamilie, Hausgemeinschaft, Sippe etc.) eingebunden, und die Mutter hatte keineswegs den herausragenden Stellenwert bei der Kindererziehung wie heute. Wer von hohem Status war und es sich leisten konnte, schob die eigenen Kinder an Ammen und Erzieher ab. Nur arme Leute mussten sich selbst um ihre Kinder kuemmern, wobei Kinder schon frueh in die Wertschöpfungsprozesse eingebunden wurden. Kind zu sein, war in jenen Zeiten kein Kinderspiel.

Was heute gemeinhin unter einer 'traditionellen Rollenverteilung' verstanden wird, ist also eine kulturgeschichtlich junge Errungenschaft aus einer Zeit (Aufklaerung), in der erstmals Ansaetze von ideologisch begruendeten und politisch propagierten Gesellschaftskonzepten auftauchten. Der Staat wurde wiederum als geeignete Machtinstitution erachtet, ebendiese auf dem Reissbrett der Ideologien entworfenen Gesellschaftskonzepte notfalls auch gegen Widerstaende und mit Gewalt durchzusetzen. Eine solche staatliche Einmischung in Familienangelegenheiten ist weder traditionell noch konservativ sondern originaer links und progressiv.


Gruss

Maesi


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