Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

Homepage - Archiv 1 - Archiv 2 -- Hilfe - Regeln für dieses Forum - Kontakt - Über uns

126156 Einträge in 30923 Threads, 293 registrierte Benutzer, 270 Benutzer online (1 registrierte, 269 Gäste)

Entweder bist Du ein aktiver Teil der Lösung, oder ein Teil des Problems.
Es gibt keine unbeteiligten Zuschauer!

    WikiMANNia
    Femokratieblog
Avatar

Die Notwendigkeit einer Leitkultur (Politik)

Cpt.Chilli @, Thursday, 12.03.2015, 22:42 (vor 3350 Tagen)

NB/Im Nachgang zum NWO-Faden unten: Die Befehle der Georgia-Guidestones (GG, errichtet 22.03.1980) sind in acht Sprachen verfasst. Die deutsche fehlt, was kein Zufall sein kann; man sollte angesichts der aktuellen Lage über dieses scheinbar nebensächliche Faktum nachdenken. Die GG begründen in einer sehr allgemeinen, aber ungemein verbindlichen Form eine globale Leitkultur, die sich auf jeden Lebensaspekt anwenden lässt und auch die Möglichkeit der finalen Sanktion einschließt, was ja schon im ersten Satz steht. Denn wenn 500.000 Millionen das Maximum sein sollen, dann müssen sieben Milliarden weg. Wie und wohin, das ist uns noch unklar. Denen, die diese Steine aufgestellt haben, dürfte das aber längst klar und die notwendigen Dispositionen hierzu dürften getroffen sein. Das soll zur angeblichen „Verschwörungstheorie NWO" genügen.

Fragmentarische Gedanken zur Leitkultur und warum diese notwendig ist

Leben als bloßes Leben im Unterschied zu nicht lebender Materie betrachte ich als zweckfrei. Leben ist einfach. Warum, weshalb und wieso spielt an dieser Stelle keine Rolle und um die Voraussetzungen nicht zu verkomplizieren, lasse ich auch transzendentale Erwägungen bewusst aus. Wenn Leben an sich zweckfrei ist, heißt das aber noch lange nicht, dass es auch sinnfrei sein muss oder auch nur ist. Wie kommt dieser Sinn zustande? Durch den Einzelnen selbst, das Individuum. Dieses gibt seinem Leben durch sein Werden, Sein, Denken, Fühlen, Handeln usw. einen Sinn. Ob das richtig oder falsch, gut oder schlecht, viel oder wenig ist, und was der Kriterien weitere sein könnten, tut nichts zur Sache. Für den Einzelnen entscheidend ist die Lebensbilanz, periodenbezogen und am Ende seiner Tage. Nüchtern betrachtet könnte man sagen: Ist diese bzw. sind die Abschnittsbilanzen positiv, ist es vermutlich ein sinnvolles Leben bzw. hat es sich um ein solches gehandelt. Das 'vermutlich' entfällt, wenn das Individuum so etwas wie Lebensglück oder Lebenszufriedenheit empfindet.

Das Individuum steht aber nicht alleine. Es befindet sich in einer Lage, die natürlich und urban, vor allem aber sozial geprägt ist. In und mit dieser Lage "interagiert" es, was letztlich nur bedeuten kann, dass diese Lage m.o.w. Einfluss auf die Bilanzen des Individuums nimmt, und wenn es schlecht läuft, diese sogar maßgeblich bestimmt. Dann ist es Essig mit dem Positiven, dem Glück und der Zufriedenheit. Aus Sicht des Einzelnen ist es daher nicht nur wünschenswert, sondern geradezu erforderlich, dass die "Lage" sich an Spielregeln hält. Wer oder was ist Lage und wie, bitte schön, soll die sich an Spielregeln halten? Geht's noch? Ja, geht noch. Die natürlichen und urbanen Aspekte kann man vernachlässigen, die spielen allenfalls ausnahmsweise eine Rolle. Anderes gilt für das Soziale und das sind wir, die sogenannte Gesellschaft. Schon hier kommen Spielregeln zum Tragen: Sind wir nur eine Gesellschaft, die durch das Prinzip des Tausches konstituiert wird? Oder sind wir eine Gemeinschaft, die gesellschaftlich organisiert ist und das Prinzip des Opfers kennt, was grundsätzlich die Aufopferung des Einzelnen für das Fortbestehen der Gemeinschaft einschließt. Die Gemeinschaft zeichnet sich aus durch eine gemeinsame Sprache und Geschichte, ein Mindestmaß an Homogenität, die Unterscheidung von Eigenem und Fremdem, einen Bestand von Sitten und Gebräuchen sowie einen moralischen Codex, was man zusammenfassend allgemein als sinn-, identitäts- und wertestiftende Überbau bezeichnen könnte. Dieser enthält, bestimmt und entwickelt die Spielregeln, die für das Individuum in Form von verbindlichen und unverbindlichen sozialen Verhaltenserwartungen so wichtig sind. Neben seinen eigenen Fähigkeiten sind es diese geschriebenen und ungeschriebenen Gesetze, die es befähigen und ermächtigen mit und in der Lage (Gemeinschaft) zu interagieren, also in Wechselwirkung zu treten.

Gegen das Gegebene (globalistisch-ökonomistische plutokratische Tauschgesellschaft) setze ich den Wunsch nach dem Bestehen einer Gemeinschaft, wie ich sie eben umrissen habe. Damit ist aber nichts anderes beschrieben, als eben jene Leitkultur (LK) und auch die Notwendigkeit dieser ist damit schon gezeigt, sofern die Lebenszufriedenheit des Einzelnen und die der Gemeinschaft tatsächlich primär und verbindlich sein sollen. Der Begriff LK beschreibt also die inneren Regeln nach denen eine solche Gemeinschaft funktioniert, egal ob es sich dabei um die individuelle Ebene oder die unterschiedlichsten metaindividuellen Ebenen handelt. Leitkulturelle Paradigmen, aber auch ihre aktuellen Negationen, werden immer und überall wirksam. Je nach Gemeinschaft sind sie sogar obligat und damit bestimmend für das Tun und Lassen (z.B. Islam). Eine Gemeinschaft ohne LK verlöre ihren inneren Kompass und triebe ins Chaos, in die Anomie, in die Anarchie und letztlich in den Krieg aller gegen alle. Freilich geschieht das nicht sofort und unmittelbar, das braucht etwas Zeit, aber wir sind auf dem besten Wege dorthin. Wann wir begonnen haben, diesen Weg zu gehen? 1968! Seither wird der Begriff Leitkultur verleumdet und geschmäht, auch wenn er nicht (immer) explizit dabei genannt wird. Noch eines hat damals begonnen: Die zunächst endemische (linksexklusive) und dann epidemische (auf alle Parteien) ausgedehnte Weigerung darüber nachzudenken, unter welchen Voraussetzungen Demokratie funktionieren kann. Das war der Anfang der kollektivistisch-plutokratischen Demokratiesimulation, die uns tagtäglich zugemutet wird, und die den Demokratiebegriff völlig entkernt hat, d.h. den antiken hellenistischen aristotelischen Gehalt allenfalls noch der Form nach vorzugweise in Sonntagsreden kennt, aber ansonsten durch gnadenlos opportunistische, inkonstante und zeitgeistige Ideologismen ersetzt hat. Unverschämteste Zumutungen finden statt, wenn mediokre biobasierte Erscheinungen wie der Bundesgauckler oder die Kandisbrunzlerin uns in Fernsehansprachen ein X für ein U vormachen und sich tatsächlich dabei einbilden, die lustvolle Selbstbesuhlung im Schuldkult oder der Ausverkauf der Interessen des Deutschen Volkes nach Kleinasien, die Levante, nach Arabien und Nordafrika würden freudigst begrüßt und entsprächen dem Wesenskern unserer gemeinschaftlichen Interessenlage. Aus irgendeiner geschlossenen Anstalt müssen die doch abgängig sein. War da 1989/90 nicht irgendwas? Mal nachdenken …

Bisher habe ich den Begriff der LK allgemein betrachtet und will ihn nun auf das Politische übertragen. Das politische Geschehen wird abseits des Konkreten beherrscht von Wieselwörtern wie Toleranz, Humanismus, Diversität, Multikulturalismus, globale Welt und was uns dergleichen mehr um die Ohren gehauen wird. All das trägt nicht. Für die Entität „Toleranz“ lässt an der bestehenden Praxis leicht zeigen, dass sie das genaue Gegenteil dessen will, was sie zu beabsichtigen behauptet. Hochgradig intolerante Ideologen schreiben dem Volk vor, was dieses zu dulden und zu erleiden hat, muckt es (z.B. Pegida), beweist dies nur, wie intolerant und verbohrt der Pöbel ist, dem durch die Avantgarde der korrekt Erleuchteten gefälligst auf die Sprünge zu helfen ist, und sei es mit Gewalt (Antifa-SA). Was an bspw. Abtreibung, jetzt sogar als menschenrechtsmissbräuchliches „Weiber.I.nnenrecht“ auf EU-Ebene im Gespräch, menschlich sein soll, erschließt sich mir nicht; ebenso wenig wie der übrige „Humanismus“ der landauf, landab gepredigt wird. Insofern ist festzustellen, dass die zeitgenössischen Begrifflichkeiten, die eine politische LK konstituieren sollen, dies nicht nur nicht leisten, sie sollen es auch gar nicht. Es sind vielmehr Worthülsen, die anlass- und interessenbezogen mit dem befüllt werden, was opportun erscheint; man könnte es auch Amphorismus nennen. Dabei heiligt der Zweck die Mittel, also die Inhalte. Es ist schon schlimm genug, keine politische LK zu haben, schlimmer aber ist, dass wir einer korrupten, fremdbestimmten, aber nicht minder wirksamen politischen Unkultur, die uns suggestiv und surrogativ als LK verkauft wird, ausgesetzt sind und die Masse der Bürger wie auch Teile der Polit-Honks (Heiopais ohne nennenswerte Kenntnisse) darauf hereinfallen.

In Anwendung der obigen leitkulturellen Paradigmata könnte man von einer republikanischen LK sprechen, wenn man die politische LK einer demokratisch verfassten Gemeinschaft meint. Der Wertekonsens der sozialen LK würde übertragen und angewandt auf das politische Geschehen, was zuallererst den freien Austausch der Gedanken, Meinungen auf einer geregelten und teilweise auch institutionalisierten Basis bedeutet. Regeln und Institutionen sind hier zum Schutz der Schwächeren, die ihre Gedanken nicht mit der Verve, Kraft und Lautstärke vortragen können, wie andere. Da viel und laut Schwätzen aber nicht notwendigerweise etwas mit der Qualität des Gesagten zu tun hat und umgekehrt, leise Vorgetragenes deswegen nicht schlecht sein muss, ist sicherzustellen, dass alle Beteiligten die gleichen Chancen haben, sich und ihre Gedanken in die politische Debatte und ihre Entscheidungen einzubringen. Man kann das durchaus als Argument gegen die bloß repräsentative Verfasstheit einer Demokratie verstehen, sogar weiter gehen und fragen: Kann eine nur repräsentativ verfasste Demokratie überhaupt demokratisch sein? Nein, ich meine nicht. Dabei sollte man ruhig zu den Schweizern schauen, da könnten wir viel lernen. Hier tauchte dann in abgewandelter und abgeschwächter Form der Opfergedanke wieder auf, nämlich als Pflicht des Einzelnen sich einer gewissen politischen Pädagogik zu unterziehen. Denn Mitreden und Mitentscheiden setzt voraus, eine Meinung, einen Standpunkt zu haben. Es genügt aber nicht, nur eine Meinung zu äußern, man muss sie sich auch bilden. Demokratie darf eben nicht in die klandestine Tyrannis der Mehrheit abgleiten, wie gegenwärtig; dann ist es die Diktatur der Dummen, wie Schiller schon feststellte. Er ergänzte, dass es darauf ankäme, die Stimmen zu gewichten, statt nur sie zu zählen. Aus dieser Sicht müssen sinkende Wahlbeteiligungen kein schlechtes Zeichen sein.

Insbesondere dann nicht, wenn man sich anschaut, wie die „Meinungsbildung“ üblicherweise erfolgt: durch die sogenannte „(ver-)öffentlich(t)e Meinung“ (ÖM). Quasi eine informelle Verlautbarungsinstanz, die dem Einzelnen die Mindeststandards verkündet, wie er zu denken (konform), wie er sich politisch zu positionieren (gegen Rechts), zu wählen (nur etablierte Parteien) und sich im Allgemeinen zum Zeitgeschehen zu verhalten hat (geduldig erleidend). Dann und wann wird von ihm verlangt, „Gesicht zu zeigen“, „Zeichen zu setzen“, einzutreten in die festgeschlossenen Reihen aller „Guten Menschen“ und fröhlich die ausgegebenen Winkelemente zu bedienen, schlimmstenfalls auch bezahlt, dass die Kameras tolle Bilder haben und die redaktionellen Schwätzwerker ihr trüb-buntes Süppchen köcheln können. Zeigt er nicht genügend Begeisterung oder widersetzt sich gar, gerät er umgehend unter Populismus-, Rechts- oder, am schlimmsten, Naziverdacht. Schnell folgen dann gezielte, politisch motivierte Benachteiligungen, weiter die soziale Ächtung, bei hartleibigen Nichtlinken greift man auch gerne zur sozialen Vernichtung. Die in den Vertrag von Lissabon eingebaute Todesstrafe dürfte demnächst auch bei Gedankenverbrechen wieder zum Einsatz gelangen; genügend Robespierres lungern in Berlin und Brüssel dafür herum.

„Die öffentliche Meinung ist ein Gift, an dem jede Demokratie stirbt, denn sie ist „in Wahrheit der Tod aller Meinungen und Meinungsbildung“.“ (Egon Flaig, Gegen den Strom, S.134). Meinungsfreiheit und ÖM, die Verbindlichkeit beansprucht und nur so wird sie wirksam, schließen sich aus. Auch die Meinungsbildung, das Erarbeiten, Erdenken einer Meinung wird dadurch gelähmt, selbst die, die dem widerstehen können, werden in ihrer Meinungsbildung und –freiheit behindert, und wenn es nur durch den Ausschluss von Informationen ist, oder durch Desinformation, die für sie nicht erkennbar ist. Wie schon während der französischen Revolution, wo die Durchsetzung der vorgeblichen volonté générale die Guillotinen ächzen und die ideologisierten Blutsäufer frohlocken ließ, fasst man die ÖM als gleichsam dem Volkswillen entsprechend auf, was die Obsession, mit der Polit-Honks auf sie zu starren pflegen, leicht erklärt. Diese Obsession und die Tatsache, dass ÖM als Ausdruck des ge- und verfälschten Volkswillens verkauft wird, bedingen eine immense und ständige Gefährdung der politischen Freiheit aller am politischen Prozess Beteiligten und besonders des Bürgers.

Es kommt aber noch schlimmer. Die sogenannte „politische Korrektheit“ (PK) tritt hinzu, was die ohnehin desaströse Wirkung der ÖM gewaltig verstärkt. Ebenso verhält es sich mit der auf dem Prinzip der Dekonstruktion beruhenden Deligitimierung der Wissenschaft, der abgesprochen wird, wahrheitsfindend (Erkenntnis) zu sein. Damit wird einerseits die Wissenschaft zur Hure des Zeitgeistes degradiert und andererseits das Prinzip Wahrheit ad absurdum geführt. Diese hat der arrogant vorgetragenen dekonstruktiven Pseudoskepsis zu weichen, die zwar selbst nichts zustande bringt, wie z.B. das irrationale und illusionäre Verkennungsgebäude des sogenannten Gender Mainstreamings bestens belegt, dafür aber die Grundsätze des zeitgenössischen pecuniär orientierten Vaginorektonautismus (penetrare necesse est) exzellent beherrscht.

Nun ist es nicht das erste Mal, dass ich einen etwas elaborierten Text hier einstelle; auch falls es nicht so scheint, ich denke mir etwas dabei. Denn nach wie vor bin ich der Meinung, dass eine isolierte Betrachtung der „Männer-Weiber-Frage“ zu kurz greift. Sie ist ein Symptom, vielleicht nur ein Symptömchen, keinesfalls aber ernstlich kausal mit dem verbunden, was tatsächlich relevant ist: Stichwort NWO. Da ist Gender Mainstreaming als Nutzanwendung des Dekonstruktionsprinzips schon ein ganz anderes Kaliber, von dem, wie die aktuellen Bildungspläne und die Vorgänge an den Universitäten zeigen, eine ganz andere Gefahr ausgeht. Daran zu erinnern, auch an Pegida und all die anderen Sachen, die damit verbunden in Bewegung gekommen sind, oder zu kommen scheinen, ist Zweck des Textes. Ich würde mich freuen, wenn er hülfe, die Forendiskussion wieder auf eine etwas breitere Basis zu bringen. Und ja, ich kann nicht umhin, es zu sagen: Niveau ist keine Hautcreme und es hat in der letzten Zeit hier gelitten. Daran sollten wir etwas ändern.

Quellen: Egon Flaig, Gegen den Strom, Springe 2013; hieraus übernommen Hannah Arendt, Über die Revolution, München 1974. Unbedingte Leseempfehlung für Egon Flaig (gilt generell).

Beste Grüße
CC


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum