Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

Homepage - Archiv 1 - Archiv 2 -- Hilfe - Regeln für dieses Forum - Kontakt - Über uns

126176 Einträge in 30929 Threads, 293 registrierte Benutzer, 326 Benutzer online (1 registrierte, 325 Gäste)

Entweder bist Du ein aktiver Teil der Lösung, oder ein Teil des Problems.
Es gibt keine unbeteiligten Zuschauer!

    WikiMANNia
    Femokratieblog

Kollaps komplexer Gesellschaften – Interview mit Prof. Dr. Joseph Tainter (Politik)

Christine ⌂ @, Friday, 13.03.2015, 09:40 (vor 3350 Tagen) @ Cpt.Chilli

Zunächst einmal zum Niveau des Forum: Es steht und fällt mit den Protagonisten. Das hat, wie so vieles, mehrere Gründe. Menschen, die den ganzen Tag hart gearbeitet haben, ob das nun körperlich oder geistig ist, wollen sich nach Feierabend doch eher mit weniger komplexen Themen beschäftigen. Vermutlich gibt es deswegen auch abends so viele leichte Unterhaltung(sshows) und es sind auch beileibe nicht nur Frauen, die sich so etwas anschauen.

Im Forum ist es das Gleiche. Viele Threads mit wenig Relevanz werden stark aufgebauscht, andere wichtigere Beiträge werden dagegen kaum beantwortet. Wichtig ist aber nicht alleine, ob ein Beitrag viele Antworten erhält, sondern wie die Zugriffszahlen sind. Oftmals kann man das eher nach einiger Zeit richtig einschätzen.
Aber letztendlich ist es egal, jeder muss das machen, was er für richtig hält. Ich persönlich fand Deinen Beitrag sehr wichtig und nun zu dem, was ich zum Thema noch beizutragen habe.

Ich finde das nachstehend verlinkte Interview nicht nur sehr interessant, es ist auch kurzweilig beschrieben, so dass ich den Text (wie im übrigen auch Deinen sehr langen Text ;-) ) komplett gelesen habe.

In dem Interview werden die Themen, welche aktuell anstehen, teilweise aus der Vergangenheit auf die heutige Zeit übertragen. Als Hauptpunkt wurde der Untergang des römischen Reiches und so nebenbei auch der Untergang der Maya als Beispiele heran gezogen.

Für die große Mühe, den Text ins Deutsche zu übersetzen, danke ich dem Autor Christoph Becker und seiner Frau, so dass auch Menschen, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, an den Gedankengängen teilhaben können.

Ich habe ein Beispiel heraus gesucht, der auch staatlicherseits im Feminismus eine Rolle spielt.

Dr Tainter: Sicher. Lassen Sie uns die Entwicklung der modernen Wissenschaft betrachten. Im 19.Jahrhundert wurde Wissenschaft in erster Linie von Einzelgängern wie Darwin oder Gregor Mendel betrieben. Das waren Personen, die die Gesellschaft fast nichts gekostet haben und dennoch produzierten sie Ergebnisse, die die wissenschaftliche Aktivität revolutionierten. Da wären zum Beispiel Erfinder wie Henry Ford. Das waren Personen, deren Arbeit die Gesellschaft sehr wenig kostete, und doch erzeugten oder erfanden sie Dinge, die unsere Art zu leben revolutionierten und in vielen Fällen außerordentlich verbesserten. Aber in dem Maße wie sich die Wissenschaft entwickelt und wie sich die Wissenschaft als Ganzes entwickelt, stellen wir fest, dass die Instituionen immer komplexer werden. Es gibt heute nicht mehr so viele einsame Wölfe unter den Naturforschern, die bedeutende Beiträge zur Wissenschaft leisten. Stattdessen ist die Wissenschaft ein hoch komplexes Unternehmen, das hauptsächlich von interdisziplinären Forschungsteams betrieben wird, die von großen Institutionen mit Personal, Gebäuden und administrativem Überbau unterstützt werden. Max Planck sah das vor vielen Jahrzehnten voraus, als er darauf hinwies, dass Wissenschaft, wenn sie wächst, schließlich einen Punkt erreicht, wo es immer teurer wird, Ergebnisse von großer Bedeutung zu erzielen. Und in dem Maße wie sich die Wissenschaft entwickelt, finden wir, dass sie immer unproduktiver wird.

http://www.freizahn.de/2014/11/kollaps-komplexer-gesellschaften-interview-joesph-tainter/

Es sind noch mehr Beispiele mit Analogien zum Thema Feminismus eingestellt, aber ich will dem Beitrag nicht weiter vorgreifen.

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohl angepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum