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Wer nicht von dreitausend Jahren sich weiß Rechenschaft zu geben (Feminismus)

Wiki (Der Echte), Wednesday, 07.06.2017, 21:49 (vor 2731 Tagen) @ Rosta

Am Ende blieb jedoch meinerseits wie schon anfangs die Frage: Warum wird überhaupt der wischiwaschi-Begriff "postmodern" benutzt?

"postmodern" ist überhaupt kein Wischiwaschi-Begriff, weil es sich klar und eindeutig auf eine bestimmte europäische Kulturepoche bezieht.

Auf deutsch bedeutet er ja nicht anderes als "nicht mehr zeitgemäß" (post=danach, modern=neu, neuzeitlich).

Und nein, "postmodern" bedeutet nicht "nicht mehr zeitgemäß", sondern NACH der Epoche der Moderne.

Bleibt die Frage ob der gute Peterson eigentlich diesen verwurschtelten Begriff (postmodern) tatsächlich nötig hat.

Offenbar vermutet Peterson die Wurzel des Übels in der Epoche der Postmoderne und dann muss er das auch so benennen. Wie soll er es denn sonst benennen?

Mit anderen Worten: Peterson lässt sich auf die vorgegebenen Begrifflichkeiten und Lehren der Universitäten ein.

Wobei zugegeben, es ist ein Dilemma.

Der Begriff Postmoderne ist nicht nur in Universitäten geläufig. Und ein Professor kann sich nun mal nicht wie der Pöbel ausdrücken, will er sich nicht lächerlich machen. Warum sollte er? Nur weil Leute wie Rainer mit der Vorsilbe "post" überkreuz liegen?

Johann Wolfgang von Goethe:
Wer nicht von dreitausend Jahren
sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib im Dunkeln unerfahren,
mag von Tag zu Tage leben.

West-östlicher Divan, Rendsch Nameh: Buch des Unmuts


Im West-östlicher Divan setzte sich Goethe mit der Literatur eines persischen Dichters auseinander. Kultur ist eben mehr als nur der eigene Vorgarten. Aber es gibt Menschen, denen ist ihr Vorgarten genug und sitzen da und fragen verständnislos: "post-"? Verstehe ich nicht, ist das sowas wie "Bahn"? Das ist vollkommen in Ordnung. Bedeutet aber auch, dass es sinnlos ist mit diesen Leute über andere Dinge reden zu wollen, die über ihren Vorgarten-Horizont hinausgehen.

Das was er anspricht ist im Grunde genommen das ganze "Kritische Theorie"-Gedöns.
Und wie sich dieser auf Menschen und das Zusammenleben auswirkt.

Wer in seinem Vorgarten sitzt, mag (nach Goethe) "von Tag zu Tage leben". Wer aber die Hintergründe von Feminismus, Genderismus, PC und Kritische Theorie wissen will, muss (frei nach Goethe) eben etwas mehr wissen.

Sie haben in ihrem Beitrag Die Geschichte der Politischen Korrektheit verlinkt. Darin werden einige Hintergründe angesprochen. Unter anderem:
Ist "Political Correctness" ein neues Phänomen? Wir zeigen Ihnen heute Abend, dass die "Political Correctness" schon seit mehr als 80 Jahren propagiert wird. Und es scheint, dass der Zerfall der Gesellschaft genau das ist, was die "Political Correctness" beabsichtigt. Aber was ist "Political Correctness" genau? Sie werden es sehen: "Political Correctness" ist nichts weiter als eine marxistische Ideologie. Marxismus, der von der ökonomischen Ebene auf die kulturelle Ebene übertragen wurde. Und das nicht erst seit den 1960er Jahren, sondern schon seit dem 1. Weltkrieg.
und
1916 fragte Lukács, der für den brilliantesten marxistischen Theoretiker seit Marx gehalten wurde: "Wer rettet uns vor der westlichen Zivilisation?" 1919 wurde Lukács stellvertretender Kommissar für Kultur in der bolschewistischen Regierung von Béla Kun in Ungarn. Dort startete er ein Programm des kulturellen Terrorismus. Als Teil dieses Programms initiierte Lukács ein radikales Sexual­erziehungs­programm in den ungarischen Schulen. "Political Correctness", wie wir sie kennen, nahm damals bereits erste Formen an.
"Er versuchte, die Einheit der Familie zu untergraben, und das war einer der Gründe, wieso er Sexualkunde einführte."

Ist es nicht genau das, womit wir es heute - 100 Jahre später - (immer noch) zu tun haben? Kulturzerstörung, Familienzerstörung, Schulpläne mit Frühsexualisierung und homosexuellen Darkroom, Untergrabung von Gesellschaft, Familie und sexuelle Identität?

Das Ganze basiert also nicht (nur) auf der Dummheit von heute, sondern hat einen (langen) Vorlauf und basiert auf rund 100 Gehirnwäsche. (Einschub: Es ist immer wieder lustig zu beobachten, wenn derart Gehirngewaschene sich berufen fühlen: Moslems wegen des Islam Vorwürfe zu machen. An die eigene Nase fassen ist das mehr als angebracht.)

Ich finde es gut, wenn Leute wie Jordan Peterson diese Rückbezüge kennen und auch erklären. Dabei bleiben allerdings Leute, die sich schon an Vorsilben wie "post-" empören, außen vor.


Jetzt noch was anderes:
Als Nietzsche durch Zaratustra sagen ließ: "Gott ist tot! Wir haben ihn getötet!", hat er damit einen Umbruch beschrieben, der welterschütternder nicht sein könnte. Er spricht auch die Konsequenzen an: Wenn der Mensch Gott tötet (figürlich für: aus selbem Welterklärungsmodell entfernt), dann bleibt dem Menschen nichts anders übrig, als sich selbst auf den (dann leeren) Stuhl Gottes zu setzen (= Übermensch). Er setzt wird die Schöpfung Gottes durch Konzepte wie: Evolultion, Überleben des Stärkeren, Darwinismus und Sozialdarwinismus.

Es lohnt sich, sich hier weiter einzulesen. Lesetipps:
* Die Geschichte des Genderismus
* CIBA-Symposium
* Wer ist Pro Familia?
* Planned Parenthood
* Margaret Sanger
* Hans Harmsen (Nazi-Rassenhygieniker UND Bundesverdienstkreuzträger)
* http://commons.wikimannia.org/File:Sterilization_states.jpg
* http://commons.wikimannia.org/File:United_States_eugenics_advocacy_poster.jpg
* http://commons.wikimannia.org/File:Wir_stehen_nicht_allein.png
* http://de.wikipedia.org/wiki/Gesetz_zur_Verhütung_erbkranken_Nachwuchses

Man muss allerdings mehr wissen wollen..., wie Goethe seinerzeit...


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