Wir sind nicht Schuld an dem Elend Afrikas (Politik)
"Wir sind nicht Schuld an dem Elend Afrikas"
Neudeck wirft afrikanischen Regierungen Korruption vor
Der Leiter der Hilfsorganisation "Grünhelme", Rupert Neudeck, sieht die deutsche Entwicklungspolitik in "einer ganz großen Rechtfertigungskrise". 40 Jahre Entwicklungshilfe für Afrika hätten keinen Erfolg gebracht. Neudeck forderte die Bundesregierung auf, die Hilfe nur noch an wenige Länder mit zuverlässigen Regierungen zu verteilen.
Aha, da hat also schon mal begriffen, dass wir nicht Schuld sind am Elend Afrikas.
Oder...
Ich denke wir müssen eines sehen. Die Entwicklungspolitik hat eine ganz große Rechtfertigungskrise, denn wir wissen mittlerweile und keiner kann das mehr verschweigen vor der Bevölkerung der Bundesrepublik, dass die Entwicklungshilfe für Afrika nach 40 Jahren, nach Milliarden von Mitteln, die dort reingeflossen sind, nicht gelungen ist. Das heißt es hat keinen Erfolg gebracht und das heißt es muss jetzt etwas anderes geschehen. [...]
Müller: Herr Neudeck, inwieweit ist so etwas politisch zu rechtfertigen, eine Auslese zu betreiben?
Neudeck: Das ist nicht nur zu rechtfertigen; das ist die einzige Lösung, mit der wir die große Rechtfertigungskrise der Entwicklungshilfe, der Mittel noch leisten können. Denn wenn das jetzt nicht geschieht, wenn wir den Wählerinnen und Wählern nicht einen Erfolg vorzeigen können, die auch die Zahler sind für diese Entwicklungshilfe, dann werden wir demnächst diese ganzen Mittel gestrichen bekommen.
Aha, denen geht der Arsch auf Grundeis. Der Wähler kann jetzt via Internet nachprüfen, was für Schindluder mit seinen Steuermitteln getrieben wird und nun haben diese Schmarotzer Angst, dass ihnen die Mittel ganz gestrichen werden.
Das hat ganz sicher damit zu tun, dass wir in der Zeit des Kalten Krieges dort Verbrecherregierungen gefördert haben. Verbrecherregierungen, Kleptokratien, wie man gesagt hat, also Regierungen, die der eigenen Bevölkerung das Geld weggenommen haben, wie zum Beispiel Mobutu in Zaire. 30 Jahre haben wir in dem großen Kongo eine Verbrecherregierung gefördert - der Westen hat das getan, die USA haben das getan, die Europäer haben das getan - und so sind dort ganz schlechte Regierungen entstanden.
Da ist jetzt die große Frage, wer ist dieses "WIR"? Also ich nicht. Wohl auch nicht das Volk, welches die Steuern gezahlt hat, die dort verbraten wurden. Das waren die deutschen Regierungen und die Gutmenschen in den Afrikahilfsorganisationen, die da auf fremde Kosten einen auf "barmherzigen Samaritaner" machen konnten...
Wir haben nun ein ganz großes Vorbild in der Entwicklungshilfe, das wir aber noch nicht kopiert haben. Das ist der berühmte Nobelpreisträger Mohammed Yunus, der in Bangladesch mit seinem Mikrokreditprogramm etwas erreicht hat, was bisher noch keine Entwicklungshilfe, keine finanzielle und keine technische Zusammenarbeit erreicht hat, nämlich er hat über neun Millionen Menschen in seinem Land Bangladesch, das ein islamisches Land ist, wobei es 93 Prozent Frauen sind, aus der absoluten Armut herausgeholt. Das heißt ich muss es anders sagen: Diese Menschen haben sich selbst herausgeholt, weil sie selbst diese Mikrokreditbank aufbauen und entwickeln. Das ist das Modell - das haben wir auf dem Evangelischen Kirchentag mit Mohammed Yunus besprochen -, das müsste in einigen Staaten Afrikas jetzt auch funktionieren und mit seiner Unterstützung könnte das auch geschehen. Ich glaube das wäre eine Sache, mit der man die große Rechtfertigungskrise der Entwicklungspolitik bereinigen könnte.
Evangelischer Kirchentag?!?? Nachtigall ick hör dir trapsen! Die Landesevangelischen um Margot Käßmann, dieser moralisch bankrotte Verein hat die Lösung für die "Rechtfertigungskrise der Entwicklungspolitik" parat?
Und bezüglich des Mikrokreditprogramms hat WikiMANNia etwas ganz anders recherchiert:
Ein Artikel der Zeit enthüllt jetzt für die Mikrokredite, die in Indien an Frauen vergeben werden, einen großen Fehlschlag. Seltsamerweise wurde ein Mann für die Idee und Praxis, an Frauen Mikrokredite zu vergeben, der Nobelpreis verliehen.[1] Jetzt stellt sich heraus, dass viele Frauen die von ihnen aufgenommenen Mikrokredite nicht zurückzahlen können, dass der Mikrokreditmarkt ähnlich der Kein Titel angegeben![ext] überhitzt ist und diese Frauen mit dem Umgang mit Geld völlig überfordert sind.
Der verzweifelte Selbstmordversuch einer indischen Frau, die außerstande die Kreditraten zu zahlen sich nicht zu helfen wusste, war der Anlass für den Zeitartikel. Er benennt auch die eigentlichen Schuldigen für die erfolglosen und verzweifelten Mikrokreditnehmerinnen: Es sind geldgeile Männer, welche die Mikrokredite vergeben und somit das Elend der Frauen verursachen.[2]
Mit der Idee der Mikrokredite stirbt die Idee, dass Frauen die besseren Menschen oder besseren Unternehmerinnen sind. Es ist ein herber Rückschlag für all die Feministinnen, die angesichts der Finanzkrise behaupten, mit Frauen als Bankern wäre die Krise nicht passiert.[3]
Zitat: «"Wie oft muss man nichts finden, damit belegt ist, dass da nichts ist?", fragt Philip Mader provokant. Er spricht von Mikrokrediten und davon, dass in den vergangenen 30 Jahren kein Nachweis erbracht wurde, dass sie tatsächlich Armut reduzieren. Mader kommt in seiner Doktorarbeit "Financializing Poverty: The Transnational Political Economy of Microfinance's Rise and Crises" sogar zum Ergebnis, dass die Kleinstkredite Armut ausnutzen und verfestigen.»[4]
Der wissenschaftliche Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftswissenschaften Köln begann seine Recherchen im indischen Andhra Pradesh[wp]. Dort gab es 2010 eine Selbstmordwelle unter Mikrokreditnehmerinnen, die ihre Raten nicht mehr bezahlen konnten. Anschließend weitete Mader seine Untersuchung auf weitere Entwicklungsländer aus. So konnte er unter anderem belegen, dass Mikrokreditnehmer mehr arbeiten, aber nicht mehr verdienen, weil sie das Geld für die Tilgung der Schulden verwenden müssen. Die Investition von Mikrokrediten in unternehmerische Projekte bedeute nur die Erweiterung einer Basarwirtschaft, die schon heute allenfalls eine Notlösung für die Armen darstellt, sagt Mader. Die Mehrzahl der Kredite werde für das tägliche Überleben und die Behandlung von Krankheiten ausgegeben.
Maders Arbeit ergänzt umfassend die Belege über die negativen Auswirkungen der Mikrokredite, die von Ethnologen, Anthropologen und Journalisten schon erbracht wurden. Der bangladeschische Anthropologe Aminur Rahman etwa fand bereits in den neunziger Jahren heraus, dass nur fünf Prozent der Mikrokreditnehmer Einkommen aus Unternehmen beziehen, die sie mit dem Darlehen aufgebaut hatten. Das deckt sich mit der Feldforschung von Anu Muhammad, Wirtschaftswissenschaftler an der Jahangirnagar Universität in Bangladesch: Nur fünf Prozent der Mikrokreditnehmer profitierten von den Darlehen - und sie alle hatten bereits vorher eine zuverlässige Einkommensquelle. 50 Prozent konnten ihren Lebensstandard nur halten, indem sie zusätzliche Kredite aufnahmen. Die Lage der restlichen 45 Prozent hat sich verschlechtert.
"Ich nenne das Zweck-Mittel-Verschiebung: Es wird mittlerweile als Erfolg gewertet, dass überhaupt ein Kredit aufgenommen wurde", sagt Philip Mader. Nicht mehr die Armutsbekämpfung stehe im Mittelpunkt, sondern die finanzielle Einbindung der Armen in die Kapitalmärkte. Und das bringt Profit: Waren es 2001 nur knapp drei Milliarden Dollar, wurden 2011 fast 90 Milliarden Dollar Kredite an über 200 Millionen Männer und Frauen weltweit vergeben. Bereits im Jahr 2010 betrugen die Einkünfte der Mikrofinanzbanken fast 20 Milliarden Dollar.
"Das Mikrofinanzsystem stellt eine transnationale Kette der Disziplinierung her, die im Interesse regelmäßiger Kapitalflüsse arme Menschen dazu bringt, ihre Gürtel noch enger zu schnallen und eine nennenswerte Summe an Mehrwert aus ihrer Arbeit abzutreten", resümiert Mader in seiner Arbeit.[4]
Zitat: «Wie waren noch mal die Aussagen zu Mikrokrediten? Diese würden vor allen Dingen Frauen helfen, ein eigenständiges Leben zu führen. Wieso wird im Titel nur noch von den "Armen" gesprochen und nicht mehr von Frauen? Irgendetwas scheint da schief gelaufen zu sein.»[5]
Zitat: «Man muss der Realität ins Auge sehen, dass Frauen die nützliche Idioten der Kapitalmärkte sind. Das Muster ist klar erkennbar: Legalisierung der Abtreibung, Zerstörung der Familien, die Stoßrichtung erfolgte immer über die Frauen. Jetzt hat man die Frauen mit dem Versprechen, auch die ärmste und ungebildetste Frau zu einer erfolgreichen Unternehmerin zu machen, getäuscht und Millionen Familien in die Schuldenfalle getrieben. 150 Jahre nach Abschaffung der Sklaverei entsteht sie als Zinsknechtschaft wieder neu.»[6]
Und täglich scheißt uns der Staatfunk ins Hirn!
* "Wir sind nicht Schuld an dem Elend Afrikas", Deutschlandfunk am 12. November 2007
* Mikrokredite: Selbstmord einer großen Idee, Die Zeit am 23. November 2010
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