Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: *neugierig*

Jörg, Saturday, 28.07.2001, 18:54 (vor 8326 Tagen) @ BartS

Als Antwort auf: Re: *neugierig* von BartS am 28. Juli 2001 12:06:37:

>Mich würde mal interessieren, wer wirklich daran glaubt, daß nur Männer häusliche Gewalt ausüben. Gibt es dazu Äußerungen, Statistiken oder anderen Quellen?

So wie ich informiert bin, äußerte sich die derzeitige Bundesfrauen-
ministerin vor nicht allzu langer Zeit in einer Pressemitteilung ungefähr
so: "Jede dritte Frau erfährt Gewalt durch ihren Partner."

Nun gut, so ein Satz impliziert ja nicht, daß Frauen keine Gewalt ausüben.[/i]

Richtig, aber auffällig ist die saubere Trennung von Gewalt in Frauen-
und Männergewalt mit dem Schwerpunkt darauf, daß Männer vom Prinzip her die
"Schuldigen" sind. Das stimmt jedoch nur in bezug auf einschlägige
Hellfeldstudien (die im Bereich der häuslichen Gewalt jedoch
witzlos sind).

Diese Äußerung löste verständlicherweise eine Welle der Empörung aus, nicht zuletzt, weil Kundgaben dieser Art auch den Weg ebnen für solche Sachen wie
das geplante Gewaltschutzgesetz (offizieller Leitspruch: "Der Schläger geht,
die Geschlagene bleibt.").

Die Aufregeung kann ich sogar verstehen.

Im Bereich der häuslichen Gewalt ist die Rollenzuschreibung eindeutig (Mann hat gefälligst Täter zu sein und Frau das Opfer).

Ich finde trotzdem, daß das eine persönliche Interpretation ist.[/i]

Nenn es meinetwegen eine pointierte Darstellung, eine frei erfundene
Interpretation ist es sicherlich nicht.

Aber davon abgesehen, ich habe mich ja gewundert, wie Joachim darauf kommt, das es Menschen gibt die meinen, häusliche Gewalt geht nur von Männern aus?

So weit würde ich persönlich nicht gehen.

Und so werden bisherige
gesetzliche Regelungen auch angewendet: Beim Projekt "Rote Karte" in Baden-
Württemberg (von den Medien als erfolgeich bejubelt) sind fast ausschließ-
lich Männer aus ihren Wohnungen rausgeflogen.

Gibt es dazu einen Link, würde mich mal interessieren.[/i]

Ich habe vorhin mal nachgeschaut, die Seite befindet sich leider nicht mehr
auf dem Server.

Inhaltlich ging es darum, daß aufgrund dieses Projektes im Laufe nur eines
Jahres in Baden-Württemberg 600 Männer ihrer Wohnung verwiesen wurden.
Und gerade einmal eine einzige Frau. Niemand ist dabei offenbar auf den
Gedanken gekommen, daß hinter einem solchen Ergebnis eine ziemliche
geschlechtsspezifische Schieflage stehen könnte. Im Gegenteil: das Projekt
wurde sogar noch als erfolgreich bezeichnet.

Eventuell läßt sich noch per Suchmaschine was über dieses Thema finden.

Es geht das Gerücht um, daß das geplante Gewaltschutzgesetz zu einer Art
Hexenhammer für Männer werden könnte (was ich für nicht unwahrscheinlich
halte, sofern es nicht vom Bundesverfassungsgericht als verfassungswidrig
eingestuft wird).

Na wer hört schon auf Gerüchte *fg*.[/i]

Immerhin wurde dieser Ausspruch von einer Sachverständigen in die
Welt gesetzt, die sich wohl auch eingehend mit diesem Gesetzentwurf befaßt
hatte. (Näheres unter dem unten angegebenen Link.)

Gruß, Jörg

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