8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
T.Lentze, Tuesday, 04.01.2005, 10:25 (vor 7454 Tagen)
Und das mit der Rechtfertigung: "Mein Bauch gehört mir."
Das ist so, wie wenn man jemanden, den man eingelassen hat, über den Balkon kippt mit den Worten: "Meine Wohnung gehört mir."
Das Thema ist ein alter Hut. Stimmt. Aber das Morden geht weiter. Ich komme jetzt darauf, nachdem ich gestern abend in der Buchhandlung zufällig ein Büchlein in die Hand bekam mit dem Titel "Schluß mit lustig", von Peter Hahne, in der 11.Auflage (innerhalb eines Jahres ?) Da geht es nur ganz am Rande um den - ich sags in meinen Worten - "pränatalen Massenmord". Aber da nun manche User/innen gelegentlich, oder auch immer wieder, hervorheben, welche Rolle ihre Gefühle oder ihre Spontaneität spielen als Auslöser für ihre Äußerungen, so möchte ich nicht verhehlen, daß gewisse Sätze in diesem Buch, in dem ich nur blättern konnte, mich nicht unberührt gelassen haben und zur Mitteilung bewegen. Z.B.:
"Wollen wir ernsthaft noch mehr alte Leute, die nicht sterben dürfen, zum Preis von Kindern, die nicht leben dürfen ?"
"Ein wesentlicher und schamvoll verschwiegener Grund für den Bevölkerungsrückgang ist die hohe Zahl der Abtreibungen." Dazu der Hinweis, daß diese zu 90 % staatlich finanziert werden.
Nichts gegen Mutterschutz. Niemand ist verpflichtet, jemanden zu retten, wenn er sich dazu selbst in Todesgefahr begeben müßte. Aber es geht ja wohl mehr - oft ganz unverhohlen - um das weibliche Recht auf Sich-Wohlfühlen. Und dieses Sich-wohl-fühlen-dürfen hat nun seinen Preis.
Ich habe übrigens einen klaren Standpunkt, ab wann ein Mensch ein Mensch ist: ab Befruchtung der Eizelle. Da ist ein Vertrag zustandegekommen. Und ein Mord ist dadurch Mord, daß er eine berechnende Tötung ist, an einem Leben, das schutzbedürftig ist. Niemand aber ist schutzbedürftiger als dann, wenn er sich am allerwenigstens wehren kann; und in dem Maße, als er die höchste Potenz der Entfaltung in sich hat.
Alles das ist, wie gesagt, ein alter Hut. Aber es kann nicht oft genug daran erinnert werden.
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
ein weiterer Andreas, Tuesday, 04.01.2005, 11:24 (vor 7454 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von T.Lentze am 04. Januar 2005 08:25:15:
Moin allerseits,
die Feministen behaupten ja immer (mehr rhetorisch) sie wüßten eigentlich selbst nicht genau, was Feminismus sei. Jedoch sei ihnen immer der Vorwurf gemacht worden ein Feminist zu sein, wenn sie einen Gedanken geäußert hätten, der sie im Selbstwertgefühl von einem Fußabtreter unterschieden hätte. So oder so ähnlich jedenfalls, sinngemäß.
Dein Beitrag ruft mir die Definition von Spengler in Erinnerung:
Der Feminismus ist die Freiheit der Frau von dem Kinde.
Die Persönlichkeitsentfaltung der Frau wird im Zweifelsfalle über das Lebensrecht des Kindes gestellt. Das allein ist schon pervers genug. Man muss sich aber den darin liegenden Zielkonflikt vergegenwärtigen: Warum empfinden die Frauen überhaupt das Kind in zunehmenden Maße als Einengung ihrer Persönlichkeit?! Die Antwort führt auf deren Lebenseinstellung. Und da liegt eigentlich der Hund begraben.
Die von Dir zitierten Zusammenhänge sind im übrigen ein gesamtgesellschaftlicher Skandal und Dekadenzphänomen par excellence. Unsere Gesellschaft hat durch die Schrumpfung und Vergreisung infolge der Kinderlosigkeit realiter keine Zukunft mehr. Da mag sie sich selbst ob ihrer Werte feiern wie sie will. Das interessiert vor der Geschichte nicht, denn bald ist sie weg. Bei einer Reproduktionsrate von durchschnittlich 1,3 Kindern pro Frau (oder 1,1 wie in Italien) ist eben nach einer Generation nur noch etwas mehr als die Hälfte da, nach 2 Generationen ein Viertel ...
Sie ist auch im geistigen Sinne zukunftslos, da sie keine zukunftsfähige, lebensbejahende Moral mehr aufbringt. Der einzelne strebt egozentrisch nach einem unbeschwerten (d.h. zuvörderst vom Aufziehen von Kindern befreiten) Leben. Der letzte in einer langen Ahnenreihe zu sein ficht ihn dabei nicht an. Unsere Spaßgesellschaft (Scholl-Latour) verabschiedet sich aus dem Dieseits.
Neu ist das Phänomen indessen nicht:
Das Imperium ist genießt den vollkommensten Frieden; es ist reich, es ist hochgebildet; es ist gut organisiert; es besaß von Nerva bis Marc Aurel eine Herrscherreihe wie sie der Cäsarismus keiner zweiten Zivilisation aufzuweisen hat. Und trotzdem schwindet die Bevölkerung rasch und in Massen dahin, trotz der verzweifelten Ehe- und Kindesgesetzgebung des Augustus ... trotz der massenhaften Adoptionen, der ununterbrochenen Ansiedlung von Soldaten barbarischer Herkunft. (Spengler)
Das Zuwanderungsgesetz wird (abgesehen von den Integrationsproblemen) auch keine Abhilfe bringen, da die Zugewanderten ziemlich rasch unsere Lebenseinstellungen übernehmen werden (färbt ja schließlich ab; ist diesem Sinne auch Integration) ebenfalls wieder zuwenig Kinder haben. Notwendig wäre also ein dauerhafter Zustrom. Wie man aber unter einem solche Integrationsleistung vollbringen will, wo einem doch sonst an allen Ecken und Enden die Sinnkrise begegnet, bleibt schleierhaft ...
Sehr bezeichnend ist auch, daß die Kinderlosigkeit in der öffentlichen Debatte meist auf die Frage nach der Finanzierung zukünftiger Renten hin verkürzt wird. Das bedeutet doch unter dem Strich nicht mehr, als daß sich die heutigen Kinderlosen fragen wer sie zukünftig zu unterhalten gedenkt!
Gruß
Andreas
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Nikos, Tuesday, 04.01.2005, 12:15 (vor 7454 Tagen) @ ein weiterer Andreas
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von ein weiterer Andreas am 04. Januar 2005 09:24:02:
Hallo Andreas.
Eine Feministin hat es mir so erklaert:
"Auf der Erde leben sowieso viel zu viele Menschen. Die Erde geht dadurch kaputt"
Vielleicht hat sie recht? Dann musste aber auch Hitler recht gehabt haben.
Nikos
(sich bewusst in der Gefahr bewegend, aus dem Forum ausgeschlossen zu werden, der aber sogar sein Leben dafuer riskieren wuerde, um seine Meinung frei aeussern zu duerfen)
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
ein weiterer Andreas, Tuesday, 04.01.2005, 12:42 (vor 7454 Tagen) @ Nikos
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Nikos am 04. Januar 2005 10:15:38:
Eine Feministin hat es mir so erklaert:
"Auf der Erde leben sowieso viel zu viele Menschen. Die Erde geht dadurch kaputt"
Eine geschickte Gegenfrage wäre gewesen, ob sie (nebst ihres ggf. vorhandenen Co-Feministen) denn ein Kind aus der 3. Welt adoptieren und zu einem Mitglied unserer Gesellschaft erziehen will.
Gruß
Andreas
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Nikos, Tuesday, 04.01.2005, 12:53 (vor 7454 Tagen) @ ein weiterer Andreas
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von ein weiterer Andreas am 04. Januar 2005 10:42:52:
Dadurch wurde ich Verantwortung fuer das Leben einer radikal-feministischen Frau uebernehmen. Dafuer ist mir miene Zeit viel zu schade.
Sie soll weiter verwirrt durch die Gegend laufen. Irgendwann kappiert sie es vom selbst.
Danke trotzdem.
Nikos
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Ekki, Tuesday, 04.01.2005, 22:44 (vor 7453 Tagen) @ ein weiterer Andreas
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von ein weiterer Andreas am 04. Januar 2005 10:42:52:
Eine Feministin hat es mir so erklaert:
"Auf der Erde leben sowieso viel zu viele Menschen. Die Erde geht dadurch kaputt"
Eine geschickte Gegenfrage wäre gewesen, ob sie (nebst ihres ggf. vorhandenen Co-Feministen) denn ein Kind aus der 3. Welt adoptieren und zu einem Mitglied unserer Gesellschaft erziehen will.
Gruß
Andreas
Ja, das wäre eine geschickte Gegenfrage gewesen.
Siehe hierzu mein Antwort-Posting an Nikos: index.php?id=38823
Gruß
Ekki
Mord bleibt Mord. Der Name "Abtreibung" ändert daran nichts.
Sven, Tuesday, 04.01.2005, 13:04 (vor 7454 Tagen) @ Nikos
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Nikos am 04. Januar 2005 10:15:38:
"Eine Feministin hat es mir so erklaert:
"Auf der Erde leben sowieso viel zu viele Menschen. Die Erde geht dadurch kaputt"
Sehr einleuchtend.
Warum fängt Sie dann nicht bei sich selbst damit an ?
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Ekki, Tuesday, 04.01.2005, 22:42 (vor 7453 Tagen) @ Nikos
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Nikos am 04. Januar 2005 10:15:38:
Hallo Andreas.
Eine Feministin hat es mir so erklaert:
"Auf der Erde leben sowieso viel zu viele Menschen. Die Erde geht dadurch kaputt"
Da machte die Dame sich was vor - wie alle, die "Sorge um den Bestand der Erde" als Grund dafür vorschützen, daß sie keine Kinder wollen.
Ich mache mir und anderen nichts vor. Ich sage frei heraus:
Blagen gehn mir auf die Nerven. Ich will ficken, ohne zu zeugen.
Vielleicht hat sie recht? Dann musste aber auch Hitler recht gehabt haben.
Unter Hitler gab's Mutterkreuze und Verdammung der Abtreibung (sieht man von Zwangsabtreibungen bei "Untermenschen" ab, die ich natürlich abscheulich finde).
Es bleibt bei Wilhelm Reich, der festgestellt hat, daß die Verdammung der Abtreibung ein allen Diktaturen eignendes Mittel ist, weil dadurch die Sexualität eingedämmt und neurotische Menschen erzeugt werden. Sexuell freizügige Menschen dagegen sind nicht dazu zu bewegen, sich zu Bütteln einer Diktatur machen zu lassen.
Nikos
(sich bewusst in der Gefahr bewegend, aus dem Forum ausgeschlossen zu werden, der aber sogar sein Leben dafuer riskieren wuerde, um seine Meinung frei aeussern zu duerfen)
Im Forum riskierst Du jedenfalls nicht Dein Leben. Und auch der Ausschluß droht wohl nicht, wenn Du Dir die vorherrschenden Meinungen zu diesem Thema in diesem Thread mal anguckst.
Im Übrigen: Das mit der Bereitschaft, sein Leben zu diskutieren, war für meinen Geschmack etwas dick aufgetragenes Pathos.
Wurde diese Bereitschaft schon jemals von Dir abgefordert? Bist Du in einer Diktatur aufgewachsen?
Gruß
Ekki
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Magnus, Wednesday, 05.01.2005, 01:19 (vor 7453 Tagen) @ Ekki
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Ekki am 04. Januar 2005 20:42:17:
Ich mache mir und anderen nichts vor. Ich sage frei heraus:
[quote]Blagen gehn mir auf die Nerven. Ich will ficken, ohne zu zeugen.[/quote]
Dann lass dich sterilisieren, wenn du ein verantwortungsbewußter Mensch bist. Die Sache ist doch dann klar. Sofern aber jemand drittes aus deinem Handeln entsteht, kannst du nicht über dieses Menschenleben verfügen, nur weil es dir nicht passt. So ist zwar derzeitige Gesetzgebung, aber sie ist unerträglich und verlogen - genauso unerträglich empfinde ich Personen, die für ihr Handeln keine Verantwortung übernehmen wollen.
>Vielleicht hat sie recht? Dann musste aber auch Hitler recht gehabt haben.
Unter Hitler gab's Mutterkreuze und Verdammung der Abtreibung (sieht man von Zwangsabtreibungen bei "Untermenschen" ab, die ich natürlich abscheulich finde).
Schon mal auf die Bevölkerungsstatistiken verschiedener Länder und Völker geschaut? Hitler war die beste Geburtenkontrolle im letzten Jahrhundert.
Im Übrigen: Das mit der Bereitschaft, sein Leben zu diskutieren, war für meinen Geschmack etwas dick aufgetragenes Pathos.
[quote]Wurde diese Bereitschaft schon jemals von Dir abgefordert? Bist Du in einer Diktatur aufgewachsen?[/quote]
Ich, ja. Aber auch in der BRD werden Personen wegen Meinungsdelikten eingesperrt, weil sich die BRD in einer historischen Sache ein Inquisitionsgesetz erlassen hat, das jede freie Forschung in diesem Bereich unmöglich macht, wenn das Ergebnis von derzeit gültigen Tatsachen abweicht.
Magnus
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Nikos, Wednesday, 05.01.2005, 15:37 (vor 7453 Tagen) @ Ekki
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Ekki am 04. Januar 2005 20:42:17:
Hi Eki.
Im Forum riskierst Du jedenfalls nicht Dein Leben. Und auch der Ausschluß droht wohl nicht, wenn Du Dir die vorherrschenden Meinungen zu diesem Thema in diesem Thread mal anguckst.
Im Übrigen: Das mit der Bereitschaft, sein Leben zu diskutieren, war für meinen Geschmack etwas dick aufgetragenes Pathos.
Wurde diese Bereitschaft schon jemals von Dir abgefordert? Bist Du in einer Diktatur aufgewachsen?<
Darum geht es nicht. Eher darum, wie wichtig ist dir dein Anliegen. Pathos ist in dem Fall in Ordnung, wenn auf der anderen Seite die (Einschraenkung der) freie Meinungsaeusserung steht.
Es ist natuerlich schwer das eigene Leben zu riskieren oder gar zu opfern. Ob man dies dann auch tut, unmoeglich zu sagen. Mir ist es aber lieber so, wenigstens zu behaupten, im Ernstfall diesen Schritt "das eigene Leben zu opfern." tun zu wollen, trotz meines Unwissens, was ich dann tatsaechlich tun wuerde, als diesen Schritt von vorne rein abzulehnen.
Freiheit braucht Mut (und Aufrichtigkeit). Wer nicht mutig genug ist, bleibt versklavt. Wie auch immer dies zu bewerksteligen ist, das eigene Leben zu opfern ist die letzte Konsequenz des Mutes, wenn gar nicht mehr anders geht. Wenn zb gesagt wird "du darfst hier nicht mehr reden, oder du stirbst auf der Stelle", wobei "hier" die gesamte Gesellschaft waere, was wuerdest du dann tun?
Schweigen? Dann kannst du auch gleich damit anfangen.
So war das gemeint.
Auch wenn es theoretisch klingt, ist es von enormer Wichtigkeit solche Dinge von vorne rein fuer sich geklaert zu haben.
Nikos
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Ekki, Tuesday, 04.01.2005, 22:33 (vor 7453 Tagen) @ ein weiterer Andreas
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von ein weiterer Andreas am 04. Januar 2005 09:24:02:
Moin allerseits,
die Feministen behaupten ja immer (mehr rhetorisch) sie wüßten eigentlich selbst nicht genau, was Feminismus sei. Jedoch sei ihnen immer der Vorwurf gemacht worden ein Feminist zu sein, wenn sie einen Gedanken geäußert hätten, der sie im Selbstwertgefühl von einem Fußabtreter unterschieden hätte. So oder so ähnlich jedenfalls, sinngemäß.
Dein Beitrag ruft mir die Definition von Spengler in Erinnerung:
Der Feminismus ist die Freiheit der Frau von dem Kinde.
Die Persönlichkeitsentfaltung der Frau wird im Zweifelsfalle über das Lebensrecht des Kindes gestellt. Das allein ist schon pervers genug. Man muss sich aber den darin liegenden Zielkonflikt vergegenwärtigen: Warum empfinden die Frauen überhaupt das Kind in zunehmenden Maße als Einengung ihrer Persönlichkeit?! Die Antwort führt auf deren Lebenseinstellung. Und da liegt eigentlich der Hund begraben.
Und der Mann soll nicht "frei vom Kind" sein dürfen, wenn er dies wünscht?
Das Zuwanderungsgesetz wird (abgesehen von den Integrationsproblemen) auch keine Abhilfe bringen, da die Zugewanderten ziemlich rasch unsere Lebenseinstellungen übernehmen werden (färbt ja schließlich ab; ist diesem Sinne auch Integration) ebenfalls wieder zuwenig Kinder haben.
Das dauert aber mindestens eine Generation. Und bis dahin ist das Problem zumindest gemildert, um so mehr, als die Zuwanderer ja große Familien mitbrächten.
Sehr bezeichnend ist auch, daß die Kinderlosigkeit in der öffentlichen Debatte meist auf die Frage nach der Finanzierung zukünftiger Renten hin verkürzt wird. Das bedeutet doch unter dem Strich nicht mehr, als daß sich die heutigen Kinderlosen fragen wer sie zukünftig zu unterhalten gedenkt!
Zu exakt dieser Haltung bekenne ich mich.
Gruß
Ekki
"Mein Bauch gehört mir."
Sven, Tuesday, 04.01.2005, 13:16 (vor 7454 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von T.Lentze am 04. Januar 2005 08:25:15:
"Mein Bauch gehört mir."
Nirgendwo wird der kranke und rücksichtslose Egoismus der deutschen Emanzen so deutlich,
wie in diesem Satz.
Für ihre Bequemlichkeit gehen Sie in ihrer Ignoranz über Berge von Kinderleichen.
Und das beste: sie fühlen sich immer noch als OPFER.
8 Mio. ermordetete Kleinkinder - zeigen, dass die kinderliebende Mutter
und die mitfühlende und liebende Frau eher eine Ausnahmeerscheinung ist.
Gute Nacht Deutschland!
Re: "Mein Bauch gehört mir."
Ferdi, Tuesday, 04.01.2005, 15:40 (vor 7454 Tagen) @ Sven
Als Antwort auf: "Mein Bauch gehört mir." von Sven am 04. Januar 2005 11:16:39:
"Mein Bauch gehört mir."
[quote]Nirgendwo wird der kranke und rücksichtslose Egoismus der deutschen Emanzen so deutlich,
wie in diesem Satz.
Für ihre Bequemlichkeit gehen Sie in ihrer Ignoranz über Berge von Kinderleichen.
Und das beste: sie fühlen sich immer noch als OPFER.
8 Mio. ermordetete Kleinkinder - zeigen, dass die kinderliebende Mutter
und die mitfühlende und liebende Frau eher eine Ausnahmeerscheinung ist.
Gute Nacht Deutschland![/quote]
Hallo Sven!
Danke, dass Du im Zusammenhang mit der Verlogenheit, mit der "Gerechtigkeits"-Ministerin Zypries an das Problem der Kuckuckskinder und an das Problem der Betrugsaufklärungs-Verhinderung rangeht, das Thema Abtreibung anschneidest. Kein anderes Thema ist drastischer in der Lage, die Verlogenheit des Feminismus und seiner Ausgeburten darzulegen. So sieht's also am Beginn 2005 aus: Nur Männer sollen bestraft werden, weil sie sich Klarheit darüber verschaffen wollen, ob sie von Frauen betrogen wurden. Da die Betrüger Frauen sind, muss natürlich ein Gesetz her, das bestimmt, dass Frauen keine Betrüger sein können. Die Inverdachtnahme von Frauen durch Männer, einen Betrug in Form von Kindesunterschiebung begangen zu haben, soll also bestraft werden. Mit Gefängnis!
So! Und was ist mit den zahllosen legalisierten Abtreibungen, wo Menschen getötet werden, weil Frauen Gott spielen wollen, weil sie sich als Herrinnen über Leben und Tod aufgeschwungen haben, was nur möglich ist, weil sie Beihelferinnen in der Gesetzgebung gefunden haben? Die gehen für dieses beispiellos schwerere Delikt nicht nur straffrei aus, denen wird die Ausübung des Tötungsdeliktes auch noch vom Staat finanziert! Wird hier etwa nach der "informationellen Selbstbestimmung" der ungeborenen, heranwachsenden Menschen gefragt?
Ich könnte jetzt Bilder hier ins Forum stellen, die allen halbwegs mitfühlenden Menschen das Blut in den Adern gefrieren lassen. Ich tue das nicht, weil diese Bilder nur was für Menschen sind, die Nerven wie Drahtseile haben. Ich warne vor diesem Link. Es ist wirklich nur was für starke Nerven. Im Zweifelsfalle bitte diesem Link nicht folgen!
Gruss,
Ferdi
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Garfield, Tuesday, 04.01.2005, 14:56 (vor 7454 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von T.Lentze am 04. Januar 2005 08:25:15:
Hallo Thomas!
Das Thema Abtreibung ist für mich auch wieder so eine zweispältige Geschichte.
Es ist ja heute so, daß es für Frauen sehr wirksame und bequem anzuwendende Verhütungsmittel gibt, die von der Mehrheit der Frauen auch gut vertragen werden. Obendrein bezahlen die Krankenkassen jungen Frauen diese Mittel sogar. Das gibt den allermeisten Frauen die Möglichkeit, sich bewußt für oder gegen eine Schwangerschaft zu entscheiden. So dürften Abtreibungen eigentlich gar nicht mehr nötig sein, und es stellt sich schon einmal die Frage, wieso es eigentlich trotzdem relativ viele Abtreibungen gibt.
Wie man zu Abtreibungen steht, hängt stark davon ab, wie man einen Menschen definiert. Du siehst es offenbar ganz eng, also so, daß der Mensch durch seinen genetischen Code als solcher definiert wird. Nun hat aber kein Mensch exakt denselben genetischen Code, und manche Menschenaffen sind dem Menschen genetisch enorm ähnlich... Und was wäre eigentlich mit intelligenten außerirdischen Lebewesen, wenn es sie denn geben würde? Könnte man die dann bedenkenlos töten, weil sie genetisch gesehen keine Menschen sind?
Man könnte auch sagen, daß der Mensch durch sein Bewußtsein definiert wird. Dann wäre ein Embryo kein Mensch. So mancher Koma-Patient und auch einige Menschen mit geistiger Behinderung aber auch nicht...
Wie man es auch dreht und wendet: Es ist sehr schwierig, den Menschen exakt zu definieren. Somit ist es auch schwierig, zu entscheiden, ob eine Abtreibung Mord ist oder nicht.
Wenn es seit 1974 8 Millionen Abtreibungen gegeben hat, dann bedeutet das noch längst nicht, daß wir ohne diese Abtreibungen jetzt 8 Millionen Menschen mehr hätten. Denn es ist völlig normal und natürlich, daß Embryonen im Mutterleib auch mal von ganz allein absterben. Manche Frauen bemerken eine Schwangerschaft deshalb gar nicht. (Im Guiness-Buch der Rekorde habe ich mal von einem ganz extremen Fall gelesen: Da wurde im Bauch einer indischen Frau ein mumifizierter Embryo gefunden, der dort schon seit Jahrzehnten gelegen hatte.)
Sicher wären viele dieser ungewünschten Kinder geboren worden. Aber wie hätte ihre Kindheit ausgesehen, mit einer Mutter, die sie nicht wollte und sie das oft hätte spüren lassen? Wieviele dieser Kinder wären in Kinderheimen gelandet und somit der Gesellschaft zur Last gefallen? Wieviele von ihnen wären asozial und kriminell geworden? Welche Chancen hätten sie im späteren Leben gehabt?
Dann muß man auch sehen, daß unsere Gesellschaft sich mittlerweile in einer Weise entwickelt hat, die Bevölkerungswachstum gar nicht mehr zuläßt. Wie sollten sich 8 Millionen zusätzliche Bürger ihren Lebensunterhalt erarbeiten, wo wir doch auch ohne diese 8 Millionen Menschen schon Millionen von Erwerbslosen haben?
Bevor man überhaupt daran denken kann, ernsthaft ein Bevölkerungswachstum anzustreben, muß man erst einmal die Lebensbedingungen so gestalten, daß alle Menschen einen Platz in unserer Gesellschaft finden. Es bringt außer weiteren Schaden überhaupt nichts, da den zweiten Schritt vor dem ersten zu machen.
So gesehen passen Abtreibungen leider prima in unsere Gesellschaft rein...
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
ein weiterer Andreas, Tuesday, 04.01.2005, 15:20 (vor 7454 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Garfield am 04. Januar 2005 12:56:24:
Sicher wären viele dieser ungewünschten Kinder geboren worden. Aber wie hätte ihre Kindheit ausgesehen, mit einer Mutter, die sie nicht wollte und sie das oft hätte spüren lassen? Wieviele dieser Kinder wären in Kinderheimen gelandet und somit der Gesellschaft zur Last gefallen? Wieviele von ihnen wären asozial und kriminell geworden? Welche Chancen hätten sie im späteren Leben gehabt?
Die Abtreibungsgegner haben die Lebensgeschichte historischer Persönlichkeiten auf dieses Argument hin abgeklopft. Ergebnis: eine Vielzahl bedeutender Leute wäre abgetrieben worden. Ich kann mich aus der langen Liste von Namensnennungen leider nur noch an Beethoven erinnern.
Aber im Grundsatz: das obige Argument kann man nicht gelten lassen. Nur deshalb, weil das Leben schwer werden könnte, es gleich zu Beginn vernichten, oder es weil die Mutter dem Kind später ihren Mutwillen spüren lassen würde, das kann man nicht im Ernst behaupten.
Dann muß man auch sehen, daß unsere Gesellschaft sich mittlerweile in einer Weise entwickelt hat, die Bevölkerungswachstum gar nicht mehr zuläßt. Wie sollten sich 8 Millionen zusätzliche Bürger ihren Lebensunterhalt erarbeiten, wo wir doch auch ohne diese 8 Millionen Menschen schon Millionen von Erwerbslosen haben?
Unsere Wirtschaftsstagnation kann doch nicht über das Lebensrecht entscheiden. Das ist ja radikal-merkantil gedacht.
Im übrigen lehrt uns die volkswirtschaftliche Wachstumstheorie, dass eine Ausweitung des Faktorangebots (also zB Arbeit) auf einen höheren Wachstumspfad führt.
Wenn die Tagespresse in punkto Wirtschaft etwas genauer beobachtest wirst Du feststellen, daß die Analysten (Wirtschaftsweise etc. pp.) die Wachstumsschwäche im EU-Raum gegenüber den USA immer auch auf die Bevölkerungsentwicklung beziehen. Die USA haben ein deutliches Bevölkerungswachstum.
110 Leute produzieren ceteris paribus eben mehr als 100.
Bevor man überhaupt daran denken kann, ernsthaft ein Bevölkerungswachstum anzustreben, muß man erst einmal die Lebensbedingungen so gestalten, daß alle Menschen einen Platz in unserer Gesellschaft finden. Es bringt außer weiteren Schaden überhaupt nichts, da den zweiten Schritt vor dem ersten zu machen.
Wann waren denn unsere Lebensbedingungen besser als jetzt?
Gruß
Andreas
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Garfield, Tuesday, 04.01.2005, 16:16 (vor 7454 Tagen) @ ein weiterer Andreas
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von ein weiterer Andreas am 04. Januar 2005 13:20:43:
Hallo Andreas!
"Die Abtreibungsgegner haben die Lebensgeschichte historischer Persönlichkeiten auf dieses Argument hin abgeklopft. Ergebnis: eine Vielzahl bedeutender Leute wäre abgetrieben worden."
Ja, davon habe ich auch schon gehört. Allerdings entscheidet sich ja auch heute nicht jede Frau bei einer ungewollten Schwangerschaft für eine Abtreibung. So gesehen ist es Unsinn, zu behaupten, daß Beethoven heute abgetrieben worden wäre.
"Nur deshalb, weil das Leben schwer werden könnte, es gleich zu Beginn vernichten, oder es weil die Mutter dem Kind später ihren Mutwillen spüren lassen würde, das kann man nicht im Ernst behaupten."
So meinte ich das auch nicht. Es ist aber ein Faktor, den man in Betracht ziehen muß, vor allem, wenn man damit argumentiert, daß wir diese ungeborenen Kinder heute dringend brauchen würden.
"Unsere Wirtschaftsstagnation kann doch nicht über das Lebensrecht entscheiden. Das ist ja radikal-merkantil gedacht."
Richtig. Trotzdem nützt es gar nichts, die Bevölkerungszahl zu erhöhen, wenn man die zusätzlichen Menschen dann chancenlos unter die Brücke schickt. Das macht keinen Sinn.
"Im übrigen lehrt uns die volkswirtschaftliche Wachstumstheorie, dass eine Ausweitung des Faktorangebots (also zB Arbeit) auf einen höheren Wachstumspfad führt."
Das stimmt nur bedingt. Es wird ja nicht um des Produzierens Willen produziert, sondern um die Produkte zu verkaufen. Bevor überhaupt produziert wird, wird erst einmal der Markt analysiert. Wenn sich dabei herausstellt, daß nicht genügend kaufkräftige Kunden vorhanden sind, dann wird nicht produziert. Und selbst wenn jemand dann trotzdem produzieren will: Sofern er dafür einen Kredit benötigt, wird er wahrscheinlich keinen kriegen. Die Banken sehen sich nämlich normalerweise auch erst einmal den Markt an.
Wenn mehr Kinder geboren werden, produzieren die natürlich mehr Nachfrage. Aber es ist ja nun nicht so, daß pro geborenem Kind irgendwo ein neuer Mitarbeiter eingestellt wird. Man muß dabei auch bedenken, daß die Produktion in Deutschland mittlerweile hoch automatisiert ist. Jede Fabrik hat üblicherweise Überkapazität, die bei Nachfrage-Erhöhungen genutzt werden kann. Die Zahl der Beschäftigten wird dann auch nicht unbedingt erhöht, denn dafür gibt es ja Überstunden. Damit die weniger kosten, arbeitet man jetzt fleißig darauf hin, die Wochenarbeitszeit zu erhöhen und den Sonnabend wieder zum normalen Arbeitstag zu erklären. Diese Maßnahmen werden weitere Erwerbslose generieren.
Durch ein Bevölkerungswachstum würde die Zahl der Erwerbslosen eventuell langsamer steigen, aber auf keinen Fall sinken. Das hat sich sehr deutlich Anfang der 1990er Jahre gezeigt, nachdem sich die Bevölkerung der Bundesrepublik schlagartig um 17 Millionen Menschen erhöht hatte. Nach dieser ominösen "Wachstumstheorie" hätte das einen gewaltigen Aufschwung erzeugen müssen. Hat es aber nicht. Zwar wurde im Westen teilweise tatsächlich mehr Personal eingestellt, aber das hielt nicht lange vor. Als dafür im Osten nämlich immer mehr Menschen arbeitslos wurden und damit ihre Kaufkraft sank, und die übrigen mit deutlich niedrigeren Löhnen bald fast die vollen westlichen Lebenshaltungskosten decken mußten, ging auch der Absatz wieder zurück. Und schon stiegen die Arbeitslosenzahlen schneller als zuvor.
"Wenn die Tagespresse in punkto Wirtschaft etwas genauer beobachtest wirst Du feststellen, daß die Analysten (Wirtschaftsweise etc. pp.) die Wachstumsschwäche im EU-Raum gegenüber den USA immer auch auf die Bevölkerungsentwicklung beziehen. Die USA haben ein deutliches Bevölkerungswachstum."
Die USA kann man mit Europa nicht wirklich vergleichen. Die USA nützen nämlich ihre politische, wirtschaftliche und militärische Vormachtstellung aus, um ihre Wirtschaft auf Kosten anderer Länder immer wieder anzukurbeln. Kriege generieren immer wieder Bedarf an Rüstungsgütern. Embargos werden genutzt, um ausländische Unternehmen von Märkten zu verdrängen und die so entstandenen Lücken flugs durch US-Unternehmen zu füllen. Die US-Militärmacht wird eingesetzt, um Länder zu besetzen, die über wertvolle Rohstoffquellen verfügen, die US-Unternehmen dann ausbeuten können. Diese Möglichkeiten stehen den Europäern und vor allem den Deutschen nur sehr begrenzt zur Verfügung.
Der Bevölkerungszuwachs in den USA wird vor allem in den Schichten der Bevölkerung mit niedrigen Einkommen generiert. Denen fehlt die nötige Kaufkraft, um die Wirtschaft stark anzukurbeln.
"Wann waren denn unsere Lebensbedingungen besser als jetzt?"
Als noch jeder, der arbeiten wollte, auch Arbeit gefunden hat und damit auch genügend Geld verdienen konnte, um nicht nur seine Lebenshaltungskosten zu finanzieren, sondern sich auch den einen oder anderen Luxus zu leisten.
Heute geht es zwar vielen immer noch gut, aber das ändert sich langsam und wird sich in Zukunft noch schneller ändern, wenn so weiter "reformiert" wird wie bisher.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
ein weiterer Andreas, Tuesday, 04.01.2005, 17:37 (vor 7454 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Garfield am 04. Januar 2005 14:16:36:
"Die Abtreibungsgegner haben die Lebensgeschichte historischer Persönlichkeiten auf dieses Argument hin abgeklopft. Ergebnis: eine Vielzahl bedeutender Leute wäre abgetrieben worden."
[quote]Ja, davon habe ich auch schon gehört. Allerdings entscheidet sich ja auch heute nicht jede Frau bei einer ungewollten Schwangerschaft für eine Abtreibung. So gesehen ist es Unsinn, zu behaupten, daß Beethoven heute abgetrieben worden wäre.[/quote]
Gemessen an dem Argument der Abtreibungsbefürworter hätte Beethovens Mutter moralisch das Recht gehabt abzutreiben. Die Absurdität liegt offen zutage.
"Nur deshalb, weil das Leben schwer werden könnte, es gleich zu Beginn vernichten, oder es weil die Mutter dem Kind später ihren Mutwillen spüren lassen würde, das kann man nicht im Ernst behaupten."
[quote]So meinte ich das auch nicht. Es ist aber ein Faktor, den man in Betracht ziehen muß, vor allem, wenn man damit argumentiert, daß wir diese ungeborenen Kinder heute dringend brauchen würden.[/quote]
Was heißt "als Faktor mit Betracht ziehen"? Doch wohl, daß dies die Frage für und wieder Abtreibung beeinflusst. Also wird letzten Endes doch der mütterliche Mutwillen einschränkend gegen das Lebensrecht des Kindes gesetzt. Meiner Meinung nach unhaltbar.
"Unsere Wirtschaftsstagnation kann doch nicht über das Lebensrecht entscheiden. Das ist ja radikal-merkantil gedacht."
[quote]Richtig. Trotzdem nützt es gar nichts, die Bevölkerungszahl zu erhöhen, wenn man die zusätzlichen Menschen dann chancenlos unter die Brücke schickt. Das macht keinen Sinn. [/quote]
Die Lebenschancen kannst man ja heute im Einzelfall gar nicht abschätzen und hat es auch nie gekonnt. Ob das Schicksal für ein noch nicht geborenes Kind in petto hat, dieses unter der Brücke enden zu lassen, ist reine Spekulation.
Nochmal zu Grundsatz: die Arbeitslosenrate oder die Obdachlosenrate oder die Wirtschaftswachstumsrate oder die xyz-Rate ist kein Argument gegen das Lebensrecht eines einzelnen.
Außerdem geht es im bundesdeutschen Kontext ja bei weitem nicht einmal um Bevölkerungswachstum, sondern um Verlangsamung der Schrumpfung. Haltung der Bevölkerungszahl ist schon utopisch vor dem Hintergrund der realen Zahlen.
"Im übrigen lehrt uns die volkswirtschaftliche Wachstumstheorie, dass eine Ausweitung des Faktorangebots (also zB Arbeit) auf einen höheren Wachstumspfad führt."
[quote]Das stimmt nur bedingt....[/quote]
Say'sches Theorem: Das Angebot schafft sich die Nachfrage selbst.
"Wenn die Tagespresse in punkto Wirtschaft etwas genauer beobachtest wirst Du feststellen, daß die Analysten (Wirtschaftsweise etc. pp.) die Wachstumsschwäche im EU-Raum gegenüber den USA immer auch auf die Bevölkerungsentwicklung beziehen. Die USA haben ein deutliches Bevölkerungswachstum."
[quote]Die USA kann man mit Europa nicht wirklich vergleichen. Die USA nützen nämlich ihre politische, wirtschaftliche und militärische Vormachtstellung aus, um ihre Wirtschaft auf Kosten anderer Länder immer wieder anzukurbeln. Kriege generieren immer wieder Bedarf an Rüstungsgütern ...[/quote]
Ich habe den Vergleich EU/USA vor dem Hintergrund der binnenwirtschaftlichen Wachstumsdynamik gezogen. Die weitaus höhere Wachstumsleistung der USA aus einem imperialen Ausbeutungsmechanismus zu erklären halte ich für eine abstruse Verschwörungstheorie.
"Wann waren denn unsere Lebensbedingungen besser als jetzt?"
[quote]Als noch jeder, der arbeiten wollte, auch Arbeit gefunden hat und damit auch genügend Geld verdienen konnte, um nicht nur seine Lebenshaltungskosten zu finanzieren, sondern sich auch den einen oder anderen Luxus zu leisten. [/quote]
Das Imperium genießt den vollkommensten Frieden; es ist reich, es ist hochgebildet; es ist gut organisiert; es besaß von Nerva bis Marc Aurel eine Herrscherreihe wie sie der Cäsarismus keiner zweiten Zivilisation aufzuweisen hat. Und trotzdem schwindet die Bevölkerung rasch und in Massen dahin, trotz der verzweifelten Ehe- und Kindesgesetzgebung des Augustus ... trotz der massenhaften Adoptionen, der ununterbrochenen Ansiedlung von Soldaten barbarischer Herkunft. (Spengler)
Siehst Du nicht auch die parallelen. Das Abstruse besteht ja gerade darin, daß zu schweren Zeiten wie beispeilsweise der industriellen Revolution die Bevölkerungszahl explodiert, in Zeiten überschwenglichen Luxus aber plötzlich die Schrumpfung eintritt. Darin liegt ja das Dekadenzphänomen. Den Leuten geht es gut, aber sie verlieren trotzdem den Fortpflanzungswillen.
Gruß
Andreas
Hybride Dekadenz
Nick, Tuesday, 04.01.2005, 17:50 (vor 7453 Tagen) @ ein weiterer Andreas
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von ein weiterer Andreas am 04. Januar 2005 15:37:10:
Das Imperium genießt den vollkommensten Frieden; es ist reich, es ist hochgebildet; es ist gut organisiert; es besaß von Nerva bis Marc Aurel eine Herrscherreihe wie sie der Cäsarismus keiner zweiten Zivilisation aufzuweisen hat. Und trotzdem schwindet die Bevölkerung rasch und in Massen dahin, trotz der verzweifelten Ehe- und Kindesgesetzgebung des Augustus ... trotz der massenhaften Adoptionen, der ununterbrochenen Ansiedlung von Soldaten barbarischer Herkunft. (Spengler)
Siehst Du nicht auch die parallelen. Das Abstruse besteht ja gerade darin, daß zu schweren Zeiten wie beispeilsweise der industriellen Revolution die Bevölkerungszahl explodiert, in Zeiten überschwenglichen Luxus aber plötzlich die Schrumpfung eintritt. Darin liegt ja das Dekadenzphänomen. Den Leuten geht es gut, aber sie verlieren trotzdem den Fortpflanzungswillen.
Andreas
Anders als im antiken Rom ist es heute der Griff nach der TOTALEN MACHT:
...über die ganze Erde und alle Völker
...über die vollständige Gegenwart
...über die gesamte Vergangenheit
...und sogar über die Zukunft, die nicht mehr stattfinden wird, weil sie in diese perverse Gegenwart "hineingenommen" wird.
Nick
Re: Hybride Dekadenz
Rüdiger, Tuesday, 04.01.2005, 20:18 (vor 7453 Tagen) @ Nick
Als Antwort auf: Hybride Dekadenz von Nick am 04. Januar 2005 15:50:39:
Siehst Du nicht auch die parallelen. Das Abstruse besteht ja gerade darin, daß zu schweren Zeiten wie beispeilsweise der industriellen Revolution die Bevölkerungszahl explodiert,[/i]
Das lag nicht daran, daß die Leute während der industriellen Revolution so besonders sittlich gefestigt waren, nein, sie waren eigentlich, wie sie immer gewesen waren, und bekamen haufenweise Kinder, wie sie immer haufenweise Kinder bekommen hatten. Nur daß jetzt aufgrund verbesserter Medizin nicht mehr so viele starben. Folge: Bevölkerungsexplosion. Das ist alles ....
Gruß, Rüdiger
Re: Hybride Dekadenz
ein weiterer Andreas, Tuesday, 04.01.2005, 21:17 (vor 7453 Tagen) @ Rüdiger
Als Antwort auf: Re: Hybride Dekadenz von Rüdiger am 04. Januar 2005 18:18:46:
Das lag nicht daran, daß die Leute während der industriellen Revolution so besonders sittlich gefestigt waren, nein, sie waren eigentlich, wie sie immer gewesen waren, und bekamen haufenweise Kinder, wie sie immer haufenweise Kinder bekommen hatten.
Kinder zu haben in die Normalität des menschlichen Daseins, das an sich keiner Gründe bedarf. Insofern stimme ich Dir zu, daß die Menschen damals nicht besonders sittlich waren. Wir sind besonders unsittlich. Daraus ergibt sich die Diskrepanz.
Vielleicht kennst Du dieses Buch von Anonyma, das vor ca. 1 Jahr in den Bestsellerlisten war. Darin schildert eine Berlinerin die Zeit nach der Kapitulation in Berlin im Frühjahr und Sommer '45.
Unter anderen berichtet sie über einen Austausch mit einer russischen Soldatin. Die Russin hat sich darüber mokiert, daß die deutschen Frauen so wenig Kinder hätten. Das sei ihr alles sehr verwunderlich. Die russischen Frauen hätten alle mehrere Kinder und das verstünde sich denen von selbst.
Da haben wir es wieder. Die natürliche, ganz selbstverständliche Einstellung zu Leben hier, die überkünstelte Entfremdung und Verzagung da.
Wenn Menschen nach Gründen für Kinder suchen, das Für und Wider erwägen, dann ist die Sache schon verloren. Dann blickt schon ein kaltes rationales, egozentrisches Gedankengebilde auf einen Lebensprozeß.
Ganz ähnlich ist es mit den zeitgenössischen Christen, die immer ausbreiten, welche Gründe sie für ihren Glauben haben. Sie sind Atheisten, denn Gläubige brauchen keine Gründe. Kardinal Wetter von München hat einmal in Rede gesagt, das Christentum müsse geachtet werden, weil es die angestammte traditionelle Religion des Abendlandes sei. Damit offenbart er nur, daß er dem von ihm vertretenen Glauben selbst keine Überzeugungskraft mehr zubilligt. Ansonsten hätte er nicht unter Rückgriff auf Zweckmäßigkeitsüberlegungen des Kulturkonservatisimus argumentiert.
Gruß
Andreas
Re: Hybride Dekadenz
Ekki, Tuesday, 04.01.2005, 22:24 (vor 7453 Tagen) @ ein weiterer Andreas
Als Antwort auf: Re: Hybride Dekadenz von ein weiterer Andreas am 04. Januar 2005 19:17:04:
Wenn Menschen nach Gründen für Kinder suchen, das Für und Wider erwägen, dann ist die Sache schon verloren. Dann blickt schon ein kaltes rationales, egozentrisches Gedankengebilde auf einen Lebensprozeß.
Begeisterte Zustimmung[/u], obwohl oder gerade weil ich bewußt keine Kinder will. Ungewollte Kinder sind die unglücklichsten.
Ganz ähnlich ist es mit den zeitgenössischen Christen, die immer ausbreiten, welche Gründe sie für ihren Glauben haben. Sie sind Atheisten, denn Gläubige brauchen keine Gründe. Kardinal Wetter von München hat einmal in Rede gesagt, das Christentum müsse geachtet werden, weil es die angestammte traditionelle Religion des Abendlandes sei. Damit offenbart er nur, daß er dem von ihm vertretenen Glauben selbst keine Überzeugungskraft mehr zubilligt. Ansonsten hätte er nicht unter Rückgriff auf Zweckmäßigkeitsüberlegungen des Kulturkonservatisimus argumentiert.
Gruß
Andreas
Standing ovations![/u]
Ekki
Gedankenlosigkeit?
Rüdiger, Tuesday, 04.01.2005, 22:38 (vor 7453 Tagen) @ ein weiterer Andreas
Als Antwort auf: Re: Hybride Dekadenz von ein weiterer Andreas am 04. Januar 2005 19:17:04:
Unter anderen berichtet sie über einen Austausch mit einer russischen Soldatin. Die Russin hat sich darüber mokiert, daß die deutschen Frauen so wenig Kinder hätten. Das sei ihr alles sehr verwunderlich. Die russischen Frauen hätten alle mehrere Kinder und das verstünde sich denen von selbst.
Da haben wir es wieder. Die natürliche, ganz selbstverständliche Einstellung zu Leben hier, die überkünstelte Entfremdung und Verzagung da.
Wenn Menschen nach Gründen für Kinder suchen, das Für und Wider erwägen, dann ist die Sache schon verloren. Dann blickt schon ein kaltes rationales, egozentrisches Gedankengebilde auf einen Lebensprozeß.
Mag ja sein. Ich find ja Kinder auch schön und gut, aber dennoch können wir den Menschen schlecht verbieten, sich darüber Gedanken zu machen, ob sie welche wollen. Wir Menschen sind ja nicht wie die Tiere völlig unseren Instinkten oder Trieben ausgeliefert, sondern können ÜBERLEGT WÄHLEN, wie wir uns dazu verhalten wollen, das erhebt uns ja über die Tiere. Siehe folgender Textauszug, geschrieben Mitte der 80er Jahre:
"Für viele gehören sie einfach dazu, die lieben Kleinen. Man kriegt sie ebenso bedenkenlos, wie man sie später ohrfeigt oder ohrfeigen möchte. (...) Diesen Eltern fehlt etwas ohne Kinder, sie gehören dazu. Bei wem sie nicht existieren, der macht sich verdächtig, der ist unvollkommen, oder es klappt nicht.
Fast ohne Ironie will ich solche Eltern als glückliche bezeichnen, wenngleich ich mit diesem Glück nicht tauschen möchte. Es ist mir doch ein wenig zu dumpf. SCHLIESSLICH BIN ICH NICHT AUF DER WELT, UM ALLES ZU AKZEPTIEREN, WAS ES SO GIBT. (...) Das allgemeine Akzeptieren dessen, was man vor die Nase gesetzt bekommt, ist eine ganz abscheuliche Willfährigkeit, ganz egal ob das Politiker sind, (...) Steuern oder Videokunst, Hausfassaden oder raketenförmige Autos, von den echten Raketen ganz zu schweigen. Weil man gar nicht weit genug gehen kann in seiner Ablehnung, akzeptiere ich nicht nur nicht die geplante Computerkennkarte, das tut ja mittlerweile schon jeder, ich akzeptiere noch nicht einmal die Schrift auf dem heutigen Reisepaß, die sich vor Jahren irgendein gelangweilter Bundesgrafiker einfallen ließ, obwohl doch der alte Schrifttyp hübscher war. Ebensowenig findet das seit etwa zehn Jahren kursierende Fünfmarkstück vor meinen Augen Gnade. (...) Das ist weniger krankhafter Skeptizismus, das ist gesündester Krämergeist: Kein Käufer akzeptiert den Preis, den der Verkäufer zunächst nennt. Und wer sagt, es sei kindisch, alles abzulehnen, dem stimme ich bei, denn er führt mich zum Thema zurück: Erst einmal nein zu sagen, ist kindisch, aber auch gut.
Den Fortpflanzungstrieb unüberlegt als von Gott oder sonst jemand gewollte Selbstverständlichkeit hinzunehmen, finde ich beschämend gedankenlos. Als halbwegs denkender Mensch erwarte ich vom Kinderhaben mehr als nur die Befriedigung eines angeblichen Triebes. Wenn ich mich schon weniger in Kneipen und Cafés herumtreiben kann, möchte ich als Entschädigung nicht nur sanfte Penatencremedüfte.
Worin der VORTEIL vom Kinderhaben liegen sollte, war mir nicht klar. Alle kinderkriegenden Frauen und Freundinnen verwandelten sich nämlich in abgehetzte Geschöpfe, die das Wort "Streß" noch häufiger und japsender im Munde führten als der Rest der Bevölkerung. Sie sprachen keinen Gedanken mehr zu Ende aus und hörten keinem mehr zu Ende zu, weil ihre Augen ständig ihren Babys hinterherzuckten.
Meine wohlüberlegte Kindesablehnung erfuhr ihren ersten Knacks in einem Café, [wo ihm von einem markerschütternd kreischenden Kleinkind ein im Entstehen begriffener Essay im wahrsten Sinne des Wortes ZERBRÜLLT wurde, die Gedankengänge waren futsch, aber - so entdeckte er - das war kein Grund zur Trauer:]
Seither weiß ich, daß das ärgste Kindergeplärr besser ist als hysterische Poetenblicke. Seither kann ich Kindern vieles abgewinnen. Nicht nur das trotzige NEIN habe ich von ihnen gelernt. Wenn ich meine Erkenntnisse kurz zusammenfassen darf: Genau das, was auch von kinderfreundlichen Leuten GEGEN Kinder vorgebracht wird, spricht FÜR sie.
Sie sorgen dafür, daß man zu nichts kommt, und das ist gut so; denn das meiste, zu dem man kommen will, ist sowieso nicht der Mühe wert. Mit ihrem Geschrei, wenn es nur laut genug ist, verhindern sie die Karrieren ihrer Eltern, was kein Schaden ist. Sie sind laut, zerstörerisch und unordentlich und sorgen so für die Demontage der preußischen Begriffe von Ruhe und Ordnung, wofür ihnen höchster Dank gebührt. Sie machen alles kaputt, wenn man sie nur läßt, und auch das ist gut. Denn es macht uns großzügig und lehrt uns, daß wir unser Herz nicht an Albernheiten wie kostbare Vasen und Perlenketten hängen sollen. Sie zerreißen Bücher und nehmen uns die falsche Ehrfurcht vor dem gedruckten Wort. Sie kreischen in Schlössern und Museen und stören beflissene Kulturtouristen bei ihrer stillen Zwiesprache mit der Kunst. Sie sind voller Leben und weisen uns dennoch unsanft auf die Vergänglichkeit hin. Was will man mehr, kein Philosoph bringt das fertig. - Ach wie schön das klingt, in friedlicher Nacht notiert, und wie gräßlich bitter schmeckt es am Tag.
Kinder verhindern mit ihren Forderungen ernsthafte Gespräche, die nie ein Ergebnis gebracht hätten, sowie Seitensprünge ihrer Eltern, die nur wieder zu ernsthaften Gesprächen führen würden. Ohne Kinder begibt man sich früher oder später womöglich auf Abenteuerreisen, sammelt alte Puppen oder Bilderbücher, legt sich Hunde zu, die auf Bürgersteige kacken, oder segelt mit dem Surfbrett herum und behauptet, das alles könne man mit Kindern nicht tun; und überhaupt sei es unverantwortlich, in diese Welt Kinder zu setzen, was eine ebenso vernebelte Bemerkung ist wie die des Familienministeriums, das eben jene kinderlosen Surfbrettsegler zum Kinderkriegen anregen will, indem es drohend auf unsere mageren Renten hinweist. Dies ist ja nun der allergemeinste Grund, Kinder in die Welt zu setzen, eine völlig asexuelle Ministeridee. Wir brauchen jemanden, der uns gründlich erzieht, deshalb brauchen wir Kinder, auch wenn die Bälger höllisch sind. Ohne Kinder ist erst recht der Teufel los. Lieber drei brüllende Kinder als ein brüllender Vorgesetzter."
Aus: Joseph von Westphalen (Vater zweier Kinder), Warum ich trotzdem nichts gegen Kinder habe (Essay).
Sorry für die off-topic-Abschweifung und Gruß
Rüdiger
Re: Gedankenlosigkeit?
Ekki, Tuesday, 04.01.2005, 23:00 (vor 7453 Tagen) @ Rüdiger
Als Antwort auf: Gedankenlosigkeit? von Rüdiger am 04. Januar 2005 20:38:14:
Meine wohlüberlegte Kindesablehnung erfuhr ihren ersten Knacks in einem Café, [wo ihm von einem markerschütternd kreischenden Kleinkind ein im Entstehen begriffener Essay im wahrsten Sinne des Wortes ZERBRÜLLT wurde, die Gedankengänge waren futsch, aber - so entdeckte er - das war kein Grund zur Trauer:]
Für mich nicht nachvollziehbar.
Sie sorgen dafür, daß man zu nichts kommt, und das ist gut so; denn das meiste, zu dem man kommen will, ist sowieso nicht der Mühe wert. Mit ihrem Geschrei, wenn es nur laut genug ist, verhindern sie die Karrieren ihrer Eltern, was kein Schaden ist.
So? Tun sie das in allen Fällen? Und wer hält es dem Papa nachher vor, wenn er nicht genügend Geld nach Hause bringt und andere Kinder es besser haben?
Sie machen alles kaputt, wenn man sie nur läßt, und auch das ist gut. Denn es macht uns großzügig und lehrt uns, daß wir unser Herz nicht an Albernheiten wie kostbare Vasen und Perlenketten hängen sollen.
Ach ja? Die Alternative lautet "Alles kaputt gemacht kriegen" oder "Sein Herz an Albernheiten hängen"? Zum Erkennen wirklicher Werte ist man ohne Kinder nicht fähig?
Sie zerreißen Bücher und nehmen uns die falsche Ehrfurcht vor dem gedruckten Wort.
Jetzt hört's auf! Nichts anderes würde ich so wenig wegwerfen wie Bücher. Die Ehrfurcht vor dem Wort, vor dem Geist, der den Menschen über das Tier erhebt, die gehört zerstört? Spätestens hier ist klar: Der Autor redet einer Infantilisierung der Erwachsenen das Wort.
Aber selbst wenn man Kinder will, kann und sollte man sie meiner Meinung nach dazu erziehen, Bücher nicht zu zerreißen. Der von Westphalen ist ein hochgradiger Spinner![/u]
Sie kreischen in Schlössern und Museen und stören beflissene Kulturtouristen bei ihrer stillen Zwiesprache mit der Kunst.
"Stille Zwiesprache mit der Kunst" - wie edel und kultiviert das klingt und auch ist! Und es soll gut sein, wenn Kinder da rumrkeischen?!
Ach wie schön das klingt, in friedlicher Nacht notiert, und wie gräßlich bitter schmeckt es am Tag.
Ach ja? Hat der Autor sich vielleicht doch ab und an über Kinder geärgert?
Kinder verhindern mit ihren Forderungen ernsthafte Gespräche, die nie ein Ergebnis gebracht hätten, sowie Seitensprünge ihrer Eltern, die nur wieder zu ernsthaften Gesprächen führen würden.
Letzteres ist wahr und einer der Hauptgründe, warum ich Kinder ablehne!
Ohne Kinder begibt man sich früher oder später womöglich auf Abenteuerreisen, sammelt alte Puppen oder Bilderbücher, legt sich Hunde zu, die auf Bürgersteige kacken, oder segelt mit dem Surfbrett herum und behauptet, das alles könne man mit Kindern nicht tun;
Ohne Kinder kann man es auf jeden Fall unbeschwerter tun.
und überhaupt sei es unverantwortlich, in diese Welt Kinder zu setzen, ...
Das allerdings ist übelste Heuchelei, vorgebracht von Leuten, die zu feige sind, zuzugeben, daß sie schlicht und einfach nich kinderlieb sind.
Ich bin nicht kinderlieb![/u]
Lieber drei brüllende Kinder als ein brüllender Vorgesetzter."
Nie und nimmer! Dem brüllenden Vorgesetzen kann man kündigen, den eigenen Kindern nicht.
Fröhlich kinderlos
Ekki
Re: Gedankenlosigkeit?
ein weiterer Andreas, Wednesday, 05.01.2005, 00:39 (vor 7453 Tagen) @ Rüdiger
Als Antwort auf: Gedankenlosigkeit? von Rüdiger am 04. Januar 2005 20:38:14:
Mag ja sein. Ich find ja Kinder auch schön und gut, aber dennoch können wir den Menschen schlecht verbieten, sich darüber Gedanken zu machen, ob sie welche wollen.
Ja. Ich wollte ja auch nicht für einen Gebärzwang plädieren, sondern die Kinderlosigkeit als ein Phänomen eines fortschreitenden Dekadenzprozesses darstellen. Das Leute sich frei für oder gegen Kinder entscheiden können ist ganz klar. Nur das merkwürdige ist: Das sie das in zunehmenden Frage überhaupt als eine Entscheidungssituation empfinden und sich die Sache ihnen nicht von selbst versteht.
Wir Menschen sind ja nicht wie die Tiere völlig unseren Instinkten oder Trieben ausgeliefert, sondern können ÜBERLEGT WÄHLEN, wie wir uns dazu verhalten wollen, das erhebt uns ja über die Tiere.
Das ist ein weites Feld. Und es gibt durchaus Ansichten, die auch beim Menschen den Kern im Triebe sehen. ZB Schopenhauer und dessen Schüler Freud.
Siehe folgender Textauszug, geschrieben Mitte der 80er Jahre:
Das lese ich erst morgen. Bin jetzt zu müde für soviel Text.
Gruß
Andreas
Re: Hybride Dekadenz
ein weiterer Andreas, Tuesday, 04.01.2005, 21:05 (vor 7453 Tagen) @ Nick
Als Antwort auf: Hybride Dekadenz von Nick am 04. Januar 2005 15:50:39:
Anders als im antiken Rom ist es heute der Griff nach der TOTALEN MACHT:
...über die ganze Erde und alle Völker
...über die vollständige Gegenwart
...über die gesamte Vergangenheit
...und sogar über die Zukunft, die nicht mehr stattfinden wird, weil sie in diese perverse Gegenwart "hineingenommen" wird.
Wenn Du auf den heutigen, abendländischen Feminismus zielst muß ich Dir widersprechen. Auch die griechisch-römische Antike hatte eine Phase des Feminismus, mit im übrigen ganz ähnlichen Zielrichtungen, Begleiterscheinung und Ergebnissen wie der heutige. Nur ist die Geschichte der griech.-röm. Antike bereits abgeschlossen und damit das Ergebnis desselben vor unser aller Augen, wohingegen das Abendland noch im Ablauf dieses Prozesses befindlich ist.
Die griech.-röm. Emanzen hatten Platos Musterstaat zu ihrer Bibel auserkoren, da er sich auch Frauen in der Wächterrolle vorstellen konnte. Was die Sitten im kaiserzeitlichen Rom anbetrifft, so kann man sich mit dem Hinweis beschränken, daß diese ja noch bei uns sprichwörtlich sind.
Rom war übrigens zur hohen Kaiserzeit überwiegend griechisch bevölkert. In der späten Kaiserzeit jedoch schon überwiegend syrisch. Marius (ca. 100 v. Chr.) hatte noch mit Vorurteilen zu kämpfen, da er kein Stadtrömer, sondern aus Latium vom Lande kam. Bereits zur Zeit der Antoninen (ca. 150 n. Chr.) war es jedoch dahin gekommen, daß der letzte Römer auf dem Kaiserthron war. Ich bin mir nicht sicher, ob der letzte römische Kaiser Roms Hadrian oder Trajan war. Einer von beiden. Macht aber ohnehin keinen großen Unterschied, da der eine auf den anderen gefolgt ist. Der letzte kam aus Spanien konnte aber noch auf Eltern, die aus Latium stammten zurückblicken.
Gruß
Andreas
Re: Hybride Dekadenz
Nick, Tuesday, 04.01.2005, 22:53 (vor 7453 Tagen) @ ein weiterer Andreas
Als Antwort auf: Re: Hybride Dekadenz von ein weiterer Andreas am 04. Januar 2005 19:05:44:
Guten Abend Andreas!
Ich meine mit der TOTALEN Macht wirklich die totale Macht der heute lebenden Generation:
...über die ganze Erde und alle Völker
...über die vollständige Gegenwart
...über die gesamte Vergangenheit
...und über die Zukunft
Rom war ein riesiges Imperium. Aber es war dennoch lokal und hatte Grenzen. Von diesen Grenzen her kamen die Barbaren, die seinen Untergang vollzogen. Wir aber leben in der "globalisierten" Zeit, in der tatsächlich alle Völker dem einheitlichen Willen der menschlichen Hybris unterworfen sind.
Rom kannte nicht unsere Massenmedien. Heute sehen und hören alle Menschen in der Welt dieselben Bilder und Worte, durch die ihnen die Welt erklärt wird. Unsere Gegenwart ist geistig völlig gleichgeschaltet.
Die globale Welt beschränkt sich nicht auf eine Herrschaft über den Raum, sondern erobert auch die Zeit: die Geschichte wird ausgelöscht, die Gegenwart fremdbestimmt und eine freie, menschliche Zukunft wird nicht stattfinden. Denn die Menschen, die in Zukunft geboren werden, sind durch die modernen Verhütungsmethoden von Menschen selektiert und werden damit in ihrem Schicksal bereits von anderen Menschen vorbestimmt.
Demnächst wird man damit beginnen, Menschen "herzustellen". Viele freuen sich schon sehr darauf. Das ist dann das definitive Ende der Menschheit. Was danach kommt, ist nämlich das Produkt(!) der Menschheit - eine Welt also, in der es kein Schicksal mehr, sondern nur noch "Funktion" gibt. Ich möchte das deshalb eher "humanoide Biomasse" nennen, was dann da 'lebt': die Masse sieht sich bereits heute mehr und mehr selbst so und regt sich schon überall, um ihre "Funktionen" einzunehmen. Ziel der Freiheit bedeutet dann: "Ich kann fressen, was ich will. Ich kann saufen, was ich will. Ich kann ficken, wie ich will." An echter, persönlicher Freiheit, die über 'sexuelle Freizügigkeit' und garantierte Sinnenbefriedigung hinausginge (also einem echten Schicksal) ist diese Biomasse völlig desinteressiert.
Das ist das absolut Neue! Es tritt jetzt ein, weil die Menschen zustimmen. Es ist damit Ausdruck der Freiheit des Menschen - und zugleich das Ende seiner Freiheit. Es ist das, was der Mensch mit seiner Freiheit angefangen hat, das, was er daraus gemacht hat. Deshalb ist das sein Ende.
Die antike Welt hatte eine Zukunft: im Abendland.
Unsere Welt hat eine solche menschliche Zukunft nicht.
Es wird deshalb zur großen Scheidung kommen.
Nick
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Garfield, Tuesday, 04.01.2005, 18:56 (vor 7453 Tagen) @ ein weiterer Andreas
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von ein weiterer Andreas am 04. Januar 2005 15:37:10:
Hallo Andreas!
"Gemessen an dem Argument der Abtreibungsbefürworter hätte Beethovens Mutter moralisch das Recht gehabt abzutreiben. Die Absurdität liegt offen zutage."
Das Thema Moral hab ich weiter oben schon erwähnt. Moral ist dehn- und änderbar. Für den einen ist es schon moralisch verwerflich, irgendein Tier zu schlachten und zu essen, der andere hat keinerlei moralische Probleme damit, Menschen zu töten und zu essen...
Man kann sich natürlich hohe moralische Maßstäbe setzen. Dann muß man aber auch in der Lage sein, ihnen jederzeit gerecht zu werden. Und so perfekt sind wir Menschen leider nicht...
Etwas tun zu dürfen, bedeutet auch nicht automatisch, es wirklich zu tun. Und etwas nicht tun zu dürfen, bedeutet umgekehrt auch nicht, es zu lassen. Abtreibungen hat es auch vor 1974 schon gegeben. Da machte sich dann niemand Gedanken darüber, ob das Kind nicht vielleicht schon zu weit entwickelt sein könnte. Da hat sich auch niemand mit den schwangeren Frauen zusammen gesetzt und darüber mit ihnen geredet. Da gingen sie einfach zu irgendwelchen Quacksalber(inne)n, die für Geld alles taten, und zuweilen überlebte noch nicht einmal die Mutter so eine Abtreibung. War das besser?
"Was heißt "als Faktor mit Betracht ziehen"? Doch wohl, daß dies die Frage für und wieder Abtreibung beeinflusst."
Nein. Man kann aber nicht einerseits die 8 Millionen abgetriebenen Kinder als Verlust für unsere Gesellschft darstellen, sich andererseits aber keine Gedanken darüber machen, welche Perspektiven sie heute im realen Leben hätten.
"Also wird letzten Endes doch der mütterliche Mutwillen einschränkend gegen das Lebensrecht des Kindes gesetzt. Meiner Meinung nach unhaltbar."
Das kann man so sehen, aber das war de facto auch vor 1974 so. Eine Frau muß doch noch nicht einmal abtreiben: Sie kann sich auch während der Schwangerschaft ganz bewußt so verhalten, daß das Kind Schaden erleidet und dann mit hoher Wahrscheinlichkeit "ganz natürlich" stirbt.
"Die Lebenschancen kannst man ja heute im Einzelfall gar nicht abschätzen..."
Nein? Wenn jemand heute kaum die Hauptschule schafft, und zwar nicht unbedingt wegen mangelnden Fähigkeiten, sondern vielleicht nur durch das Versagen von Eltern und Pädagogen, dann kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit voraussagen, wie sein weiteres Leben verlaufen wird.
"Nochmal zu Grundsatz: die Arbeitslosenrate oder die Obdachlosenrate oder die Wirtschaftswachstumsrate oder die xyz-Rate ist kein Argument gegen das Lebensrecht eines einzelnen."
Richtig. Wer aber eine Erhöhung der Geburtenrate fordert, der muß sich auch Gedanken darüber machen, was wir mit den zusätzlichen Menschen anfangen.
"Say'sches Theorem: Das Angebot schafft sich die Nachfrage selbst."
Das ist auch wieder so eine Theorie, die nur funktioniert, wenn die Wirtschaft wächst. Solange die Einkommen steigen, ist es leicht, den Menschen immer neue Luxus-Produkte aufzuschwatzen, die sie nicht wirklich brauchen. Sinken die Real-Einkommen aber, dann bleibt den Menschen immer weniger Geld für Luxus übrig. Und dann kann man noch soviel werben - das bringt einfach nichts mehr.
"Ich habe den Vergleich EU/USA vor dem Hintergrund der binnenwirtschaftlichen Wachstumsdynamik gezogen. Die weitaus höhere Wachstumsleistung der USA aus einem imperialen Ausbeutungsmechanismus zu erklären halte ich für eine abstruse Verschwörungstheorie."
Aha. Es ist also eine Verschwörungstheorie, daß US-Unternehmen mit der Produktion von Rüstungsgütern gut verdienen? Was meinst du wohl, was allein im praktisch noch andauernden Irak-Krieg an Material verbraten wurde und wird?
Und was glaubst du wohl, wieso nach der Invasion im Irak sofort hektische Betriebsamkeit in US-Unternehmen ausbrach und wieso man sofort Versammlungen von Führungskräften aus der Regierung und der Wirtschaft angesetzt hat? Um was soll es dabei wohl anders gegangen sein als um die Aufteilung des irakischen Kuchens?
Und glaubst du ernsthaft, Frankreich, Deutschland und Rußland hätten sich aus Menschenfreundlichkeit gegen diesen Krieg gestellt? Dabei ging es auch vor allem um wirtschaftliche Interessen. Denn diese Länder finden es nicht so toll, zuzusehen, wie die USA mit Waffengewalt Märkte und Rohstoffquellen für ihre Unternehmen erobern, wobei die Unternehmen aus anderen Ländern natürlich ausgebootet werden.
Und daß die USA Embargos dazu nutzen, ausländische Unternehmen unter Druck zu setzen und von den Märkten in den entsprechenden Ländern zu verdrängen und daß gleichzeitig US-Unternehmen über (oft kanadische) Scheinfirmen in diese Märkte eindringen, wobei die US-Regierung dann gern alle verfügbaren Augen zudrückt, ist auch keine Theorie, sondern eine Tatsache.
Und natürlich wirkt sich alles das auch positiv auf den US-Binnenmarkt aus. Gerade Waffen läßt man lieber im Inland produzieren. Oder glaubst du, die US-Regierung würde einen Lizenzbau beispielsweise des AEGIS-Systems in China genehmigen?
Das alles schafft Erwerbsmöglichkeiten in den USA, und so bleibt dort auch die Kaufkraft erhalten.
"Das Abstruse besteht ja gerade darin, daß zu schweren Zeiten wie beispeilsweise der industriellen Revolution die Bevölkerungszahl explodiert, in Zeiten überschwenglichen Luxus aber plötzlich die Schrumpfung eintritt."
Ich denke, das beruht auf ganz natürlichen Instinkten. Das wird aber zumindest zum Teil wieder dadurch ausgeglichen, daß bei guten Lebensbedingungen und guter medizinischer Versorgung die Sterblichkeitsrate geringer ist.
"Darin liegt ja das Dekadenzphänomen. Den Leuten geht es gut, aber sie verlieren trotzdem den Fortpflanzungswillen."
Ich fürchte, das wird bald Vergangenheit sein. Es geht wieder abwärts, Andreas. Schon jetzt sieht man deutlich, daß es immer weniger sehr reiche Menschen gibt, aber dafür immer mehr sehr arme Menschen. Die Mittelschicht bricht langsam aber sicher weg. Die Erwerbslosenzahlen werden immer weiter steigen, und das wird den deutschen Binnenmarkt weiter schwächen. Das wiederum wird den Ruin für viele kleine und mittlere Unternehmen bedeuten. Schon jetzt sieht man in den Städten immer mehr leere Schaufenster.
Das Problem besteht darin, daß unser System in jeder Hinsicht auf wirtschaftlichem Wachstum basiert. Nur wenn es Wachstum gibt, funktioniert es gut. Auf Rezession sind wir nicht eingestellt, und Politik und Wirtschaft weigern sich, die nötigen Konsequenzen zu ziehen. Und so geht nun eben langsam aber sicher alles den Bach herunter. So wird es eben in Zukunft enger werden in Deutschland, obwohl weniger Menschen hier leben werden.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
ein weiterer Andreas, Tuesday, 04.01.2005, 20:55 (vor 7453 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Garfield am 04. Januar 2005 16:56:31:
Hallo Garfield, wir kommen vom Hundersten ins Tausendste ...
Das Thema Moral hab ich weiter oben schon erwähnt. Moral ist dehn- und änderbar. Für den einen ist es schon moralisch verwerflich, irgendein Tier zu schlachten und zu essen, der andere hat keinerlei moralische Probleme damit, Menschen zu töten und zu essen...
Eine Moral hat immer auch etwas Willkürliches, etwa darin wo in einer bestimmten Frage die Grenzziehung verläuft. Aber daraus darf man nicht schlußfolgern, daß alles beliebig ist. Und gerade deshalb ist es so wichtig, daß in einer Gesellschaft konsensual eine bestimmte Moral als gültig angesehen. Ansonsten löst sich die Gesellschaft in tausenderlei auseinanderstrebende Partikularrichtungen auf. Das ist es wohl, was die Befürworter der Leitkultur meinen. Und in diesem Sinne kann ich mir nur anschließen. Multikulti funktioniert eben nicht.
Menschen zu töten ist eben nach abendländischer Moral verwerflich. Tiere zum Zwecke der Ernährung und der Bekleidung zu töten jedenfalls nicht. Deshalb ist der Vegetarismus im Abendland unmoralisch (übrigens selbst ein klassisches Dekadenzphänomen).
In Indien ist der Vegetarismus moralisch. In Rom war Menschen zu töten (Sklaven, Gladiotoren) moralisch. Aber das waren/sind eben andere Kulturen mit ihren inidividuellen Moralen. Uns bedeuten sie nichts.
Man kann sich natürlich hohe moralische Maßstäbe setzen. Dann muß man aber auch in der Lage sein, ihnen jederzeit gerecht zu werden. Und so perfekt sind wir Menschen leider nicht...
Nein, das ist zuviel verlangt. Schon das Bemühen, schon der Konsens, das gemeinsame Verständnis, etwas als anzustrebenswert zu erachten, erhebt eine Gesellschaft über die Barbarei.
Nein. Man kann aber nicht einerseits die 8 Millionen abgetriebenen Kinder als Verlust für unsere Gesellschft darstellen, sich andererseits aber keine Gedanken darüber machen, welche Perspektiven sie heute im realen Leben hätten.
Das sind zwei Dinge, die nicht zu vermengen sind. Der Mensch hat ein Lebensrecht unabhängig von der Perspektive seines Lebens. Ansonsten kommen ja wir in die Richtung Euthanasie oder den Einstellungen des Herrn Singer.
"Die Lebenschancen kannst man ja heute im Einzelfall gar nicht abschätzen..."
Nein? Wenn jemand heute kaum die Hauptschule schafft, und zwar nicht unbedingt wegen mangelnden Fähigkeiten, sondern vielleicht nur durch das Versagen von Eltern und Pädagogen, dann kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit voraussagen, wie sein weiteres Leben verlaufen wird.
Ich glaube, Du schreibst das mehr im Affekt. Das kannst Du nicht wirklich meinen. Die Wahrscheinlichkeit soll nun auch noch eine Rolle spielen.
Wenn also ein Jäger im Wald auf ein Ziel schießen will, er sich aber nicht 100%ig, sondern nur 95% sicher ist, daß es kein Mensch, sondern ein Reh ist, dann darf er schießen?!
Richtig. Wer aber eine Erhöhung der Geburtenrate fordert, der muß sich auch Gedanken darüber machen, was wir mit den zusätzlichen Menschen anfangen.
Nein. Die Menschen können in jeder Gesellschaft für sich selbst sorgen. Dafür sind auch in unserem Wirtschaftsleben gesorgt.
"Say'sches Theorem: Das Angebot schafft sich die Nachfrage selbst."
[quote]Das ist auch wieder so eine Theorie, die nur funktioniert, wenn die Wirtschaft wächst. Solange die Einkommen steigen, ist es leicht, den Menschen immer neue Luxus-Produkte aufzuschwatzen, die sie nicht wirklich brauchen. Sinken die Real-Einkommen aber, dann bleibt den Menschen immer weniger Geld für Luxus übrig. Und dann kann man noch soviel werben - das bringt einfach nichts mehr.[/quote]
Du weißt nicht was das Say'sche Theorem und dessen Hintergrund ist. Mir geht die Energie und die Zeit aus, das Nebenthema weiter zu vertiefen.
"Ich habe den Vergleich EU/USA vor dem Hintergrund der binnenwirtschaftlichen Wachstumsdynamik gezogen. Die weitaus höhere Wachstumsleistung der USA aus einem imperialen Ausbeutungsmechanismus zu erklären halte ich für eine abstruse Verschwörungstheorie."
[quote]Aha. Es ist also eine Verschwörungstheorie, daß US-Unternehmen mit der Produktion von Rüstungsgütern gut verdienen? Was meinst du wohl, was allein im praktisch noch andauernden Irak-Krieg an Material verbraten wurde und wird?[/quote]
Wir kommen auch hier vom Ausgangsthema ab. Startpunkt war meine Behauptung, daß wachsende Gesellschaften ceteris paribus ein höheres Wirtschaftswachstum als stagnierende oder schrumpfende. Es muß doch einleuchtend sein, daß eine 110köpfige Gruppe bei ansonsten vergleichbaren Umständen mehr produziert als eine 100köpfige.
"Das Abstruse besteht ja gerade darin, daß zu schweren Zeiten wie beispeilsweise der industriellen Revolution die Bevölkerungszahl explodiert, in Zeiten überschwenglichen Luxus aber plötzlich die Schrumpfung eintritt."
[quote]Ich denke, das beruht auf ganz natürlichen Instinkten.[/quote]
Eben nicht. Es beruht auf der künstlichen Lebensabgehobenheit einer dekadenten Zivilisation.
"Darin liegt ja das Dekadenzphänomen. Den Leuten geht es gut, aber sie verlieren trotzdem den Fortpflanzungswillen."
[quote]Ich fürchte, das wird bald Vergangenheit sein. Es geht wieder abwärts, Andreas. Schon jetzt sieht man deutlich, daß es immer weniger sehr reiche Menschen gibt, aber dafür immer mehr sehr arme Menschen. Die Mittelschicht bricht langsam aber sicher weg. Die Erwerbslosenzahlen werden immer weiter steigen, und das wird den deutschen Binnenmarkt weiter schwächen. Das wiederum wird den Ruin für viele kleine und mittlere Unternehmen bedeuten. Schon jetzt sieht man in den Städten immer mehr leere Schaufenster. [/quote]
Da greifst Du ein heißes Eisen an. Es ist tatsächlich so, daß die Geburtenrate um so höher ist, je niedriger die Gesellschaftsschicht. Aber das ist ja auch wiederum der Selbstauflösungsprozeß, der die kulturtragenden Oberschichten aussterben und den Schwerpunkt immer mehr ins proletarisch-kulturlose verschiebt. Die Akademiker haben bei uns die niedrigsten Geburtenraten.
Nun guck Dir die Kulturen an, die diesen Prozeß bereits hinter sich haben?! Die Inder zu Zeiten des Tadsch-Mahal-Baus waren jedefalls aus einem anderen Holz als es die heutigen sind. Von den Arabern zur Zeit Mohammeds und der großen Kalifate waren auch ganz andere, als die heutigen ...
Gruß
Andreas
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Garfield, Wednesday, 05.01.2005, 12:33 (vor 7453 Tagen) @ ein weiterer Andreas
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von ein weiterer Andreas am 04. Januar 2005 18:55:29:
Hallo Andreas!
"Eine Moral hat immer auch etwas Willkürliches, etwa darin wo in einer bestimmten Frage die Grenzziehung verläuft. Aber daraus darf man nicht schlußfolgern, daß alles beliebig ist."
Ist es aber. Man kann moralische Grundregeln beliebig festlegen und auch jederzeit Ausnahmen definieren. Im alten Rom beispielsweise galt es durchaus als unmoralisch, Menschen zu töten. Bei Gladiatoren oder Sklaven sah man das anders, weil sie unfrei waren und somit nicht als vollwertige Bürger galten. (Obwohl manche Gladiatoren durchaus reich und angesehen waren.)
"Und gerade deshalb ist es so wichtig, daß in einer Gesellschaft konsensual eine bestimmte Moral als gültig angesehen."
Früher wurde diese Moral von oben diktiert, und wer damit nicht zurecht kam, hatte Pech. Schon bei kleinsten Vergehen gegen die Moral-Regeln konnten einem theoretisch drakonische Strafen blühen. Heute ist das nicht mehr so, und so ist es eben tatsächlich so, daß es recht unterschiedliche Moral-Vorstellungen gibt. Wenn man das ändern will, muß man zumindest zur Festlegung einer einheitlichen Moral eine Diktatur einführen. Manche Feministinnen arbeiten ja auch genau darauf hin, indem sie beispielsweise verlangen, daß nur sie entscheiden dürfen, was sexuelle Belästigung ist und was nicht. Der Rest der Gesellschaft soll sich dann danach richten.
"Nein, das ist zuviel verlangt. Schon das Bemühen, schon der Konsens, das gemeinsame Verständnis, etwas als anzustrebenswert zu erachten, erhebt eine Gesellschaft über die Barbarei."
Dem kann ich nicht so ganz zustimmen. Es hängt davon ab, was angestrebt wird. Hitler hat beispielsweise die Ausrottung der Juden zum erstrebenswerten Ziel erklärt. Dadurch hat er sich aber nun gerade nicht über die Barbarei erhoben.
Gut - man kann Abtreibung als Mord betrachten und deshalb als unmoralisch ansehen. Letzendlich hängt das davon ab, ob man einen wenig entwickelten Embryo als vollwertigen Menschen betrachtet oder auch nicht. Das Problem ist also nicht so einfach wie die Problematik der "Endlösung der Judenfrage". Ein Jude ist definitiv ein vollwertiger Mensch mit Gefühlen, Wünschen und Hoffnungen. So einen Menschen einfach zu töten, nur weil er Jude ist, ist Mord. Daran gibt es nichts zu rütteln. Ein Embryo in der Entwicklungsphase, in der Abtreibungen erlaubt sind, hat aber keine Gefühle, Wünsche und Hoffnungen. Für mich ist er damit kein vollwertiger Mensch.
Religiöse Menschen müssen das natürlich anders sehen, weil sie an eine unsterbliche Seele glauben. Deshalb muß für sie auch ein Zellhaufen schon ein vollwertiger Mensch sein. Ich glaube aber an keine unsterbliche Seele.
"Der Mensch hat ein Lebensrecht unabhängig von der Perspektive seines Lebens. Ansonsten kommen ja wir in die Richtung Euthanasie oder den Einstellungen des Herrn Singer."
Du verstehst mich falsch. Es geht mir nicht um das Lebensrecht, sondern darum, daß man nicht einfach so die 8 Millionen abgetriebenen Embryos (woher stammt diese Zahl eigentlich?) als Verlust für unsere Gesellschaft deklarieren kann.
"Die Menschen können in jeder Gesellschaft für sich selbst sorgen. Dafür sind auch in unserem Wirtschaftsleben gesorgt."
Ach ja? Es gibt sicher Menschen, die es sich in unserem sozialen Netz sehr bequem gemacht haben. Aber es gibt auch genügend, die wirklich ernsthaft eine Erwerbsmöglichkeit suchen, aber keine finden. Ich kenne beispielsweise eine Frau, die schon ewig erfolglos Bewerbungen schreibt. Vor kurzem erhielt sie versehentlich eine Kopie eines Absage-Schreibens zugeschickt, die offensichtlich nicht für sie, sondern für die interne Dokumentation des Unternehmens bestimmt war. Darauf stand in Schreibschrift "zu alt". Die Frau ist 49. Ist das zu alt?
Die Unternehmen nutzen das Überangebot auf dem Arbeitsmarkt, um ihre Ansprüche an Stellenbewerber immer weiter zu erhöhen. Überhaupt stellt man nur noch ein, wenn es wirklich nicht mehr anders geht. Ich sehe es überall in meiner Umgebung, daß Unternehmen ihre Mitarbeiter lieber endlos Überstunden schieben lassen, weil das eben billiger (manchmal sogar kostenlos) ist, als Personal neu einzustellen. Ein Küchenmonteur erzählte mir neulich gerade wieder, daß er schon seit über einem Jahr oft erst um 21 Uhr oder noch später zu Hause ist.
Ja, und da haben Menschen, die schon älter sind oder die keine gute Ausbildung haben, es eben immer schwerer. In Deutschland kann man auch nicht einfach so wie in den USA mal den Beruf wechseln. Weil die Unternehmen in Deutschland ja immer ein exakt passendes Zeugnis oder Diplom sehen möchten. (Man kann hierzulande sogar überqualifiziert sein!)Um dieses Zeugnis oder Diplom zu kriegen, muß man aber grundsätzlich eine jahrelange Ausbildung absolvieren, selbst wenn man nur als Gebäudereiniger arbeiten will. Und so eine Ausbildung kann man oft nicht mehr machen, wenn man ein bestimmtes Alter überschritten und auch nicht genügend Geld hat, um dafür zu bezahlen. Bei Umschulungen über die Agenturen für Arbeit wird auch zunehmend gespart. Und so haben eben immer mehr Menschen tatsächlich keine Chance mehr, für ihren eigenen Lebensunterhalt zu sorgen. Das wird in Zukunft noch schlimmer werden.
"Startpunkt war meine Behauptung, daß wachsende Gesellschaften ceteris paribus ein höheres Wirtschaftswachstum als stagnierende oder schrumpfende."
Du verstehst unter Wachstum aber etwas anderes als ich. Reines Bevölkerungswachstum führt nicht automatisch zu einem entsprechenden Wirtschaftswachstum! Die Wirtschaft wächst dadurch zwar auch, aber eben nicht proportional zur Bevölkerungserhöhung. Wenn die Wirtschaft sich insgesamt in der Rezession befindet und es bereits viele Arbeitslose gibt, kann somit zwangsläufig ein großer Teil der zusätzlichen Einwohner keine Erwerbsmöglichkeiten finden. Diese Menschen sind also dann auf Sozialleistungen angewiesen, die von denjenigen finanziert werden müssen, die noch Erwerbsmöglichkeiten haben. Denen muß man dann also zwangsläufig Steuern und Sozialabgaben erhöhen, was ihre Kaufkraft und damit den Binnenmarkt schwächt. So wird der relativ geringe positive Effekt der zusätzlichen Bevölkerung gleich wieder mindestens zunichte gemacht. Und genau dieses Problem haben wir in Deutschland momentan.
Bis in die 1960er Jahre hinein war das noch anders. Damals herrschte noch Arbeitskräftemangel. So fanden Einwanderer und Jugendliche leicht Erwerbsmöglichkeiten und hatten so Einkommen, das nicht von der Gesellschaft finanziert werden mußte. Die Kaufkraft stieg so durch zusätzliche Menschen, und so funktionierte dann auch die von dir erwähnte Theorie.
Wenn aber der Binnenmarkt und damit auch die Wirtschaft schrumpt, funktioniert das so nicht mehr. Dann bringen mehr Menschen effektiv mehr Schaden als Nutzen.
"Es muß doch einleuchtend sein, daß eine 110köpfige Gruppe bei ansonsten vergleichbaren Umständen mehr produziert als eine 100köpfige."
Nein. Das funktioniert nur bei wachsenden Märkten, wie bereits geschrieben. Bevor die 10 zusätzlichen Menschen da sind, muß schon irgendwo eine erhöhte Nachfrage bestehen, und die 100 bereits arbeitenden Leute müssen mehr als voll ausgelastet sein. Dann erst werden die 10 Leute irgendwo eingestellt, produzieren, bekommen dafür Lohn und können den verkonsumieren und so den Markt stärken. Wenn es aber keine erhöhte Nachfrage gibt oder wenn die 100 Leute nicht voll ausgelastet sind, dann werden die 10 zusätzlichen Leute nicht eingestellt. Sie müssen dann von Sozialhilfe leben, können so nicht viel ausgeben und auch nur wenig Nachfrage erzeugen. Diese geringe zusätzliche Nachfrage wird aber durch den Nachfragerückgang derjenigen, die nun für diese Sozialhilfe mehr Geld aus den Taschen gezogen bekommen, ausgeglichen. So läuft das in der Praxis.
"Eben nicht. Es beruht auf der künstlichen Lebensabgehobenheit einer dekadenten Zivilisation."
Das sehe ich anders, aber das jetzt auch noch zu diskutieren, würde zu weit führen.
"Von den Arabern zur Zeit Mohammeds und der großen Kalifate waren auch ganz andere, als die heutigen ..."
Ja, aber die Ursache dafür sehe ich weniger in Dekadenz (die Mehrheit der Menschen in den meisten arabischen Ländern hat niemals Wohlstand erlebt), sondern einfach in der Tatsache, daß Europäer und Amerikaner ihre technologische Übermacht ausgenutzt haben, um den Hauptteil des Profits aus den Bodenschätzen im arabischen Raum zu ziehen und daß auch in vielen arabischen Ländern, die mittlerweile auf eigene Rechnung Öl fördern und verkaufen, der so erzielte Reichtum nur einigen wenigen Menschen zugute kommt.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
ein weiterer Andreas, Wednesday, 05.01.2005, 13:41 (vor 7453 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Garfield am 05. Januar 2005 10:33:49:
"Und gerade deshalb ist es so wichtig, daß in einer Gesellschaft konsensual eine bestimmte Moral als gültig angesehen."
Früher wurde diese Moral von oben diktiert, und wer damit nicht zurecht kam, hatte Pech. Schon bei kleinsten Vergehen gegen die Moral-Regeln konnten einem theoretisch drakonische Strafen blühen. Heute ist das nicht mehr so, und so ist es eben tatsächlich so, daß es recht unterschiedliche Moral-Vorstellungen gibt. Wenn man das ändern will, muß man zumindest zur Festlegung einer einheitlichen Moral eine Diktatur einführen...
Eine Diktatur einzuführen wird auch nicht funktionieren, da sich die Menschen in ihrem Freiheitsgefühl verletzt sehen würden, und opponierten. Eine Gesellschaft kann nur dann eine Kultur sein, wenn ihre Moral derart grundlegend konsensual ist, daß das den einzelnen gar nicht mehr als solches bewußt wird. Das ist Kultur.
Wenn jedoch die Moral ins Belieben gestellt wird, relativiert wird, hinterfragt wird. Dann ist dieser Vorgang einer Bewußtwerdung immer zugleich ein Zersetzungsvorgang, da dann zwangsläufig die von Dir angeführten Argumente kommen und natürlich nicht widerlegt werden können. Die Sache ist in dem Augenblick, indem sie sich rechtfertigen muss, verloren. Die Folge ist ein sukzessiver Abbauprozeß der gesellschaftlichen Moral, da immer mehr Aspekte als willkürlich "entlarvt" werden. Der Vorgang ist Zivilisation.
Die Zivilisation bedeutet den sukzessiven Abbau innerlich nicht mehr vorstandener kultureller Formen, bis schließlich wieder der Endezustand der Barbarei erreicht ist.
Manche Feministinnen arbeiten ja auch genau darauf hin, indem sie beispielsweise verlangen, daß nur sie entscheiden dürfen, was sexuelle Belästigung ist und was nicht. Der Rest der Gesellschaft soll sich dann danach richten.
Ja, das wollen sie wohl. Aber das ruft ja sofort wieder entsprechende Gegenreaktionen hervor, woran es scheitert.
Dem kann ich nicht so ganz zustimmen. Es hängt davon ab, was angestrebt wird.
Die bisherigen Hochkulturen der Geschichte hatten jeweils alle vollkommen unterschiedlich Moralen. Innerhalb einer jeden galt diese jedoch als gesetzt.
Hitler hat beispielsweise die Ausrottung der Juden zum erstrebenswerten Ziel erklärt. Dadurch hat er sich aber nun gerade nicht über die Barbarei erhoben.
Die abendländische Sichtweise des Menschen ist die eines einzigartigen und einmaligen Individuums. Das ist eine Sichtweise, die durchaus nur der abendländischen Kultur zu eigen ist.
Die griech.-röm. Antike fasst den Menschen als etwas körperhaft Vereinzeltes auf. Das ist nur auf den ersten Blick der abendländischen Interpretation recht ähnlich. Bei genauerer Betrachtung offenbaren sich die fundamentalen Unterschiede.
Der Nationalsozialismus sieht den Menschen als Ausdruck biologischer Rassemerkmale an. Vergleichst Du dies mit der ursprünglichen abendländischen Menschensicht aus der Kulturphase des Abendlandes, wie sie beispielsweise bei Luther zum Ausdruck kommt, dann ist der Nationalsozialismus als Auflösungphänomen abendländischen Verständnisses klar demaskiert.
... (die Mehrheit der Menschen in den meisten arabischen Ländern hat niemals Wohlstand erlebt)...
Doch. Daher ja auch die Märchen und Sagen aus "100 & 1 Nacht". Die stammen aus der Zeit der Kreuzzüge. Damals hatte der mittlere Osten ein Wohlstand- und Zivilisationsniveau, das die damit in Kontakt kommenden Europäer eben zu solchen Erzählungen inspiriert hat.
Und das war - hier schließt sich der Kreis wieder - das Zeitalter, in dem die Araber den größten Bevölkerungsrückgang hatten. Gegen Kreuzzügler und Mongolen boten sie überwiegend fremdländische Söldnerheere auf. Untrügliches Zeichen für einen niedrigen Geburtenstand. Das eigene Rekrutierungspontial fehlte. Zu Zeiten Mohammeds oder zu Zeiten des ebenfalls sprichwörtlich gewordenen Arabersturms wäre das undenkbar gewesen.
Heute in ihrem Elend, da sie in weiten Teilen zum Objekt abendländischer Machtausübung herabgesunken sind, verzeichnen sie einen Bevölkerungszuwachs, der sehr stark ist.
Israel wird übrigen bis zum Jahr 2020 mehrheitlich arabisch bevölkert sein.
Gruß
Andreas
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Garfield, Wednesday, 05.01.2005, 20:37 (vor 7452 Tagen) @ ein weiterer Andreas
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von ein weiterer Andreas am 05. Januar 2005 11:41:35:
Hallo Andreas!
"Eine Diktatur einzuführen wird auch nicht funktionieren, da sich die Menschen in ihrem Freiheitsgefühl verletzt sehen würden, und opponierten."
Ja, eben! Wenn du nun Abtreibungen generell für unmoralisch erklärst und verlangst, daß andere Menschen das auch so sehen, versuchst du damit aber, ihnen deine Moralvorstellungen aufzudiktieren.
"Eine Gesellschaft kann nur dann eine Kultur sein, wenn ihre Moral derart grundlegend konsensual ist, daß das den einzelnen gar nicht mehr als solches bewußt wird. Das ist Kultur."
Das meinten die Nazis auch und wollten deshalb alle gleichschalten. Ein Volk, ein Reich, ein Führer, hieß es damals. Alle sollten brav im Gleichschritt hinter Adolf her marschieren, und viele taten das ja auch. Würdest du das Nazireich deshalb als Musterbeispiel für Kultur bezeichnen?
"Wenn jedoch die Moral ins Belieben gestellt wird, relativiert wird, hinterfragt wird. Dann ist dieser Vorgang einer Bewußtwerdung immer zugleich ein Zersetzungsvorgang, da dann zwangsläufig die von Dir angeführten Argumente kommen und natürlich nicht widerlegt werden können."
Veränderung bedeutet nicht automatisch Zersetzung, sondern kann auch zu Weiterentwicklung führen!
"Doch. Daher ja auch die Märchen und Sagen aus "100 & 1 Nacht". Die stammen aus der Zeit der Kreuzzüge. Damals hatte der mittlere Osten ein Wohlstand- und Zivilisationsniveau, das die damit in Kontakt kommenden Europäer eben zu solchen Erzählungen inspiriert hat."
Ich meinte das bezogen auf die jüngere Vergangenheit. Die Zeiten der Kreuzzüge liegen mittlerweile lange zurück. In den verflossenen Jahrhunderten hätte sich die arabische Welt durchaus wieder zum Positiven entwickeln können. Daß das nicht geschehen ist, ist weniger auf Dekadenz zurück zu führen als auf negative Einflüsse von außen. Zuerst kam das Osmanische Reich, dann wieder die Europäer, schließlich die US-Amerikaner, und heute sind viele arabische Länder fest im Griff einer steinreichen einheimischen Oberschicht. Die mag zwar dekadent sein, auf die Masse der Bevölkerung trifft das aber meist nicht zu.
"Und das war - hier schließt sich der Kreis wieder - das Zeitalter, in dem die Araber den größten Bevölkerungsrückgang hatten. Gegen Kreuzzügler und Mongolen boten sie überwiegend fremdländische Söldnerheere auf. Untrügliches Zeichen für einen niedrigen Geburtenstand. Das eigene Rekrutierungspontial fehlte. Zu Zeiten Mohammeds oder zu Zeiten des ebenfalls sprichwörtlich gewordenen Arabersturms wäre das undenkbar gewesen."
Dafür gibt es viele Beispiele, das stimmt. Auch in Byzanz war es in den letzten Jahrhunderten seines Bestehens so, und ohne die Kreuzzüge wäre das Land noch viel eher von den Türken überrannt worden.
Ich glaube aber nicht, daß das auf eine dekadente, kinderfeindliche Einstellung zurück zu führen ist.
Zunächst einmal muß man auch sehen, daß ein Land, in dem allgemeiner Wohlstand herrschte, natürlich immer Menschen von außerhalb magisch anzog. Selbst wenn seine Bevölkerungszahl nicht sank, bekam es also zwangsläufig immer wieder Probleme an seinen Grenzen. Durch ständige Kriege wird die Bevölkerung dezimiert, auch bei hohen Geburtenzahlen. So wird man zwangsläufig irgendwann Söldner anheuern müssen.
Tatsächlich ist es aber so, daß Menschen, denen es gut geht, oft weniger Kinder bekommen.
In Deutschland erklärt man das heute damit, daß viele Menschen eben egoistisch wären und sich nicht mehr mit Kindern belasten wollten.
Mir ist diese Theorie zu einfach. Ich sehe da mehrere Ursachen:
Zunächst einmal hat die Einführung der Pille einen deutlichen Rückgang der Geburtenzahlen bewirkt. Ich denke, das ist sogar der wesentlichste Faktor überhaupt.
Zwar gibt es in den USA die Pille zur Empfängnisverhütung natürlich auch schon lange. Aber dort sind es eben vor allem die Menschen mit niedrigen Einkommen, die viele Kinder bekommen, genau wie bei uns in Deutschland auch. Die können sich die Pille schlicht und einfach nicht leisten, genauso wenig wie viele Menschen in armen Ländern.
Nun könnte man natürlich fragen, wieso denn Frauen eigentlich die Pille nehmen. Wieso sie also nicht fröhlich ein Kind nach dem anderen in die Welt setzen.
Ich denke, es gibt auch in Deutschland immer noch genügend Frauen, die das gern tun würden. Nur wird das eben durch die Lebensumstände in Deutschland immer schwerer.
Früher fing ein Kind mit 14/15 eine Lehre an, und dann kostete es die Eltern bald kein Geld mehr und trug obendrein oft noch zum Familieneinkommen bei. So war es dann einfacher, die jüngeren Geschwister zu ernähren.
Heute geht ein Kind erst einmal bis mindestens zum 15./16. Lebensjahr zur Schule, oft sogar bis zum 18./19. Lebensjahr. Wenn es dann eine Ausbildung oder ein Studium macht, zieht sich das noch einmal 3-6 Jahre lang hin. In der Zeit hat es nur ein geringes Einkommen und muß von den Eltern finanziell unterstützt werden. Erst im Alter zwischen 18 und 25 verdient es eigenes Geld - wenn es denn einen Job findet. Leider gehen immer mehr Kinder - vor allem Jungen - dabei leer aus, und dann bleibt ihnen nichts anders übrig, als den Eltern weiter auf den Taschen zu liegen.
Dazu kommt noch, daß auf die Kinder heute ein enormer Konsumdruck ausgeübt wird. In manchen Schulklassen werden Kinder, die nicht die neuesten Markenklamotten, Spielekonsolen usw. haben, tatsächlich ausgegrenzt. Das setzt dann die Eltern unter Druck und bringt ihnen noch mehr Kosten.
Die Einkommen sind heute zwar höher als vor 50 Jahren, die Lebenshaltungskosten aber auch. So können sich die Menschen heute schlicht und einfach nicht mehr viele Kinder leisten. Nicht nur, weil sie heute so viel mehr kosten als in früheren Zeiten, sondern auch, weil dann ein Partner zumindest zeitweise aus dem Beruf ausscheiden muß und somit auch noch weniger Geld herein kommt.
Wer zum Hauskauf einen hohen Kredit aufgenommen hat und den nun abzahlen muß, kann sich das einfach nicht leisten. Ein Haus kriegt man heute mit einem Normalverdienst nicht mehr finanziert. Auch da ist nämlich alles deutlich teurer geworden.
Nun könnte man natürlich ein Haus als Luxus bezeichnen. Wenn man sich aber mal vor Augen hält, daß man für eine Mietswohnung im Laufe seines Lebens genausoviel zahlt wie für ein Eigenheim und daß die Menschen, die jetzt 20-40 sind, nur noch Hungerrenten bekommen werden, von denen sie sich im Alter die Wuchermieten nicht mehr leisten können werden, dann sieht das schon anders aus. Gerade mit Kindern braucht man noch eine größere Wohnung, die dann auch noch teurer ist...
Das sind wohl eher die Hauptgründe für den Geburtenrückgang. Die dafür immer gern zitierte Selbstverwirklichungs-Einstellung kann ich in meinem Bekanntenkreis jedenfalls kaum finden. Meine Frau und ich hätten durchaus gern Kinder - aber es geht nicht. Meine Frau darf momentan aus medizinischen Gründen nicht schwanger werden, und außerdem zahlen wir auch ein Haus ab, und das ist mit einem Einkommen - wie oben geschrieben - eben kaum noch möglich. Deshalb hat sich das Thema Kinder für uns vorläufig erledigt, obwohl wir beide die Vorstellung, daß nach uns niemand mehr kommt, eigentlich nicht so toll finden.
Und ähnlich sieht das bei anderen Leuten in meinem Bekanntenkreis auch aus. Ich kenne auch ein Paar, das gern Kinder hätte. Aber es klappt einfach nicht. Mich würde mal interessieren, ob das Problem der ungewollten Kinderlosigkeit in armen Ländern auch so häufig auftritt. Ich vermute, nicht...
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Paul, Wednesday, 05.01.2005, 15:45 (vor 7453 Tagen) @ ein weiterer Andreas
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von ein weiterer Andreas am 04. Januar 2005 13:20:43:
"Im übrigen lehrt uns die volkswirtschaftliche Wachstumstheorie, dass eine Ausweitung des Faktorangebots (also zB Arbeit) auf einen höheren Wachstumspfad führt."
Der problemtatische Begriff hier ist "Theorie"
Gruss,
Paul
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
T.Lentze, Tuesday, 04.01.2005, 15:43 (vor 7454 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Garfield am 04. Januar 2005 12:56:24:
Hallo Garfield!
So dürften Abtreibungen eigentlich gar nicht mehr nötig sein, und es stellt sich schon einmal die Frage, wieso es eigentlich trotzdem relativ viele Abtreibungen gibt.
Ich weißes auch nicht, aber vermutlich treiben Frauen dann ab, wenn ihnen klargemacht worden ist, daß sich der Erzeuger oder der Scheinvater nicht erpressen läßt und somit kein Profit rausspringt.
>Du siehst es offenbar ganz eng, also so, daß der Mensch durch seinen genetischen Code als solcher definiert wird.
NIEMALS ! Ich habe mit dem genetischen Code nichts am Hut! Ich war zwar gezwungen, mir darüber die fürs Abitur nötigen Kenntnisse anzueignen. Das ist ein ganz schlimmer Materialismus. Ich bin der unumstößlichen Überzeugung, daß der Mensch auch vor der Geburt schon existiert, und auch nach dem Sterben - genauso, wie der Mensch schon existiert, bevor er in sein Auto steigt, und (meistens) weiterlebt, wenn er sein Auto verläßt. Daß der Mensch u.U. auch so mit seinem Auto "verwachsen" kann, daß er sich mit ihm identifiziert und dessen Merkmale annimmt, wird immer mehr vorkommen, ist aber eine Katastrophe. Was fürne Nummer steht eigentlich in deinem Ausweis ? Deine Fahrgestell-Nr. ? (War ein Scherz.)
Man könnte auch sagen, daß der Mensch durch sein Bewußtsein definiert wird. Dann wäre ein Embryo kein Mensch. So mancher Koma-Patient und auch einige Menschen mit geistiger Behinderung aber auch nicht...
Selbstverständlich hat er auch als Embryo und im Koma ein Bewußtsein, nur eben kein Wachbewußtsein. In gewissem Grade kann das auch zur Erfahrungstatsache werden. Da werden die Materialisten dann einwenden: diese Erfahrung ist aber nicht intersubjektiv. Aber warum muß es auch Materialisten geben ? Haben die ein Bewußtsein ?
Wie man es auch dreht und wendet: Es ist sehr schwierig, den Menschen exakt zu definieren. Somit ist es auch schwierig, zu entscheiden, ob eine Abtreibung Mord ist oder nicht.
Doch, doch! Hört einfach auf, an den Tatsachen zu drehen und zu wenden !
Sicher wären viele dieser ungewünschten Kinder geboren worden. Welche Chancen hätten sie im späteren Leben gehabt?
Vielleicht dasselbe wie Erwachsene, an denen ein Mordversuch gescheitert ist. Wir können doch nicht in Voraussage eines Schicksals uns zu Herrinnen über Leben und Tod aufspielen !
Dann muß man auch sehen, daß unsere Gesellschaft sich mittlerweile in einer Weise entwickelt hat, die Bevölkerungswachstum gar nicht mehr zuläßt.
Das ist eine höchst befremdliche Auffassung. Denk die mal zuende !
Freundliche Grüße, T.L.
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Jolanda, Tuesday, 04.01.2005, 16:07 (vor 7454 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von T.Lentze am 04. Januar 2005 13:43:12:
Ich weißes auch nicht, aber vermutlich treiben Frauen dann ab, wenn ihnen klargemacht worden ist, daß sich der Erzeuger oder der Scheinvater nicht erpressen läßt und somit kein Profit rausspringt.
--- Darf ich mal fragen, wie das gemeint ist?
Dass der Erzeuger sie nicht heiraten will oder dass er nicht für das Kind aufkommen will, das gibt es ja auch. Ich kenne persönlich drei Männer, die zu den Frauen gesagt haben:
"Ich will das Kind nicht, treibe es ab oder schau selber".
Viele ungewollte Schwangerschaften könnten auch verhindert werden, wenn die Männer konsequent ein "Kondom" verwenden würden. Auf jedenfall in solchen Fällen, wo man sich sicher ist, dass man mit dieser Frau kein Kind will oder wenn Mann weiss, dass er auf keinen Fall Vater werden will.
Mann ist dann nicht abhängig davon, ob Frau sich an die Regeln hält und verhütet, zudem wenn man keine feste Beziehung hat, ist es ja eh von Vorteil, wenn man sich schützt, wegen Aids und auch anderen Geschlechtskrankheiten.
Zudem könnte hier die Pille für den Mann auch viel dazu beitragen, dass Männer selber entscheiden können, ob und wann sie Vater werden wollen.
Was denkst du dazu?
Herzlicher Gruss
Jolanda
Abtreibung, Verhütung
Andreax, Tuesday, 04.01.2005, 16:23 (vor 7454 Tagen) @ Jolanda
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Jolanda am 04. Januar 2005 14:07:02:
Dass der Erzeuger sie nicht heiraten will oder dass er nicht für das Kind aufkommen will, das gibt es ja auch. Ich kenne persönlich drei Männer, die zu den Frauen gesagt haben:
"Ich will das Kind nicht, treibe es ab oder schau selber".
Vorab: Ich finde diese haltung bestimmt nicht ok und sie ist auch rechtlich nicht durchsetzbar.
Jedoch ist es Tatsache, daß eine Frau dies umgekehrt gefahr- und folgenlos machen kann. Was ist wenn der Mann das Kind will und die Frau nicht?
1. Möglichkeit: Die Frau treibt ab. Der Mann hat keine Möglichkeit, dies zu verhindern.
2. Möglichkeit: Die Frau gibt das Kind zur Adoption frei. Selbst wenn der Mann das Kind adoptieren kann und darf, die Frau ist rechtlich aus der Verantwortung raus.
Gruß
Andreax
Re: Abtreibung, Verhütung
Jolanda, Tuesday, 04.01.2005, 20:31 (vor 7453 Tagen) @ Andreax
Als Antwort auf: Abtreibung, Verhütung von Andreax am 04. Januar 2005 14:23:58:
Hallo Andreax
Mich musst du mit Sicherheit nicht davon überzeugen, dass Frauen hier im Vorteil sind, sie können das Kind haben oder eben nicht.
Der Mann kann da nicht so einfach entscheiden.
Mir ging es nur darum, dass die heutige Praxis nicht nur ganz alleine von Frauen missbraucht oder ausgenutzt wird.
Beide tragen Verantwortung, wenn ein Kind gezeugt wurde. Die heutige Praxis verleitet jedoch auch Männer dieses Thema zu leichtfertig anzugehen.
Denn ich kenne Frauen, die sich für ihr Kind entschieden haben, obwohl der Vater nichts von ihm wissen wollte und sich auch nie darum gekümmert hat. Es war kein Spaziergang, aber keine hat es bereut.
Ich rede nur davon, dass wenn Männer sich nicht binden wollen, bzw. kein Kind wollen, dass sie dann auch dazu beitragen sollten, dass es keines gibt und sich hier nicht nur auf die Frau verlassen.
Ein kleiner schüchterner Einwand, dass nicht nur Profitgier Frauen dazu verleitet abzutreiben, manchmal ist es auch die Angst, es alleine ohne Hilfe des Vaters nicht zu schaffen.
Und weil Abtreibung in den ersten Wochen legal ist, wird dann eben oft zu schnell der Entschluss gefasst, das Kind abzutreiben.
Wenn ein Mann ein Kondom benutzt schützt er sich dreifach:
- Er muss nicht für ein Kind aufkommen, dass er nie wollte, dass die Frau ohne seine Einwilligung einfach bekommt.
- Er muss nicht einfach hinnehmen, dass die Frau ein Kind, dass er möchte und sie nicht, dass sie es abtreibt.
- Und er schützt sich vor allfälligen Krankheiten.
Kinder sollten gemeinsam geplant werden, beide sollten es wollen.
Ich weiss sehr wohl, dass die Situation wie sie heute ist, eigentlich meistens zu Lasten des Vaters ausfällt, weil er hinnehmen muss, was die Frau entscheidet, aber gerade deswegen sollten Männer hier doch zumindest versuchen, so weit wie möglich Einfluss zu nehmen. Denn sobald ich mit einer Frau ins Bett gehe, kann sie nun mal auch schwanger werden.
Zusammen reden, abklären, wie sie darüber denkt, wie würde sie handeln, wenn sie schwanger wird, was will der Mann, etc.
Ich habe es noch nicht ganz aufgegeben nach gemeinsamen Lösungen zu suchen, auch wenn das naiv erscheinen mag.
Herzlicher Gruss
Jolanda
Re: Abtreibung, Verhütung
Andreax, Tuesday, 04.01.2005, 20:55 (vor 7453 Tagen) @ Jolanda
Als Antwort auf: Re: Abtreibung, Verhütung von Jolanda am 04. Januar 2005 18:31:41:
Hallo Jolanda,
Bei deinen Ausführungen zur Verhütung und der Verantwortung der Männer gebe ich Dir absolut Recht. Zu einem Kind gehören immer zwei, die sich neben der Entscheidung auch die Verantwortung und Rechte teilen sollten.
Zum Thema Abtreibung kann und wird es verschiede Meinungen geben. Ich selbst bin um Differenzierung bemüht und neige nicht zu einer der radikaleren Meinungen. Fakt ist jedoch, daß der potentielle Vater dabei kein Mitentscheidungsrecht hat. Es geht eben nicht nur um den Bauch der Mutter, sondern auch um ein potentielles Kind und dessen Vater. Warum soll nicht auch ein Vater sein Kind alleine großziehen, wenn er das will und die Mutter kein Kind möchte?
Gruß
Andreax
Re: Abtreibung, Verhütung
Jolanda, Tuesday, 04.01.2005, 21:01 (vor 7453 Tagen) @ Andreax
Als Antwort auf: Re: Abtreibung, Verhütung von Andreax am 04. Januar 2005 18:55:58:
Hallo Andreax
Zum Thema Abtreibung kann und wird es verschiede Meinungen geben. Ich selbst bin um Differenzierung bemüht und neige nicht zu einer der radikaleren Meinungen. Fakt ist jedoch, daß der potentielle Vater dabei kein Mitentscheidungsrecht hat. Es geht eben nicht nur um den Bauch der Mutter, sondern auch um ein potentielles Kind und dessen Vater. Warum soll nicht auch ein Vater sein Kind alleine großziehen, wenn er das will und die Mutter kein Kind möchte?
Gruß
Andreax
-- Hier stimme ich dir vorbehaltlos zu, warum soll ein Mann sein Kind nicht alleine gross ziehen können, wenn er es will und die Mutter nicht.
Sehe ich genauso wie du. Ich finde es schlimm, wenn eine Frau ein Kind abtreibt, obwohl ein Vater da ist, der es haben möchte und dafür sorgen würde.
Lieber Gruss
Jolanda
Re: Abtreibung, Verhütung
Ekki, Tuesday, 04.01.2005, 22:20 (vor 7453 Tagen) @ Andreax
Als Antwort auf: Re: Abtreibung, Verhütung von Andreax am 04. Januar 2005 18:55:58:
Warum soll nicht auch ein Vater sein Kind alleine großziehen, wenn er das will und die Mutter kein Kind möchte?
Gruß
Andreax
Und warum sollte ein Mann gezwungen werden, ein Kind anzunehmen das er nicht gewollt hat?
Gruß
Ekki
Re: Abtreibung, Verhütung
Andreax, Tuesday, 04.01.2005, 23:01 (vor 7453 Tagen) @ Ekki
Als Antwort auf: Re: Abtreibung, Verhütung von Ekki am 04. Januar 2005 20:20:11:
Warum soll nicht auch ein Vater sein Kind alleine großziehen, wenn er das will und die Mutter kein Kind möchte?
Und warum sollte ein Mann gezwungen werden, ein Kind anzunehmen das er nicht gewollt hat?
Das ist eine andere Frage. Man kann darüber streiten. Gleichwohl sollte gleiches Recht für Mann und Frau gelten!
Andreax
Re: Abtreibung, Verhütung
Ekki, Tuesday, 04.01.2005, 22:18 (vor 7453 Tagen) @ Andreax
Als Antwort auf: Abtreibung, Verhütung von Andreax am 04. Januar 2005 14:23:58:
Dass der Erzeuger sie nicht heiraten will oder dass er nicht für das Kind aufkommen will, das gibt es ja auch. Ich kenne persönlich drei Männer, die zu den Frauen gesagt haben:
"Ich will das Kind nicht, treibe es ab oder schau selber".
Vorab: Ich finde diese haltung bestimmt nicht ok ...
Wieso? Sie ist ehrlich und sonst gar nichts.
... und sie ist auch rechtlich nicht durchsetzbar.
Schlimm genug, wenn das Recht einen Mann nicht schützt, der keine Kinder haben will.
Jedoch ist es Tatsache, daß eine Frau dies umgekehrt gefahr- und folgenlos machen kann.
Hier wenigstens sind wir uns einig.
Was ist wenn der Mann das Kind will und die Frau nicht?
Dürfte ein ganz seltener Fall sein. Gleichwohl darf auch dann keine Seite übervorteilt werden.
Gruß
Ekki
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
T.Lentze, Tuesday, 04.01.2005, 17:38 (vor 7454 Tagen) @ Jolanda
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Jolanda am 04. Januar 2005 14:07:02:
Hallo Jolanda !
Ich weißes auch nicht, aber vermutlich treiben Frauen dann ab, wenn ihnen klargemacht worden ist, daß sich der Erzeuger oder der Scheinvater nicht erpressen läßt und somit kein Profit rausspringt.
--- Darf ich mal fragen, wie das gemeint ist?
Was ist da noch unklar ? Kinder sind - für Frauen !- profitabel. Kein Zweifel, oder ? Und viele Frauen sagen sich: na, wenn das Kind erstmal da ist, dann bleibt der Mann, und wenn nicht, dann jedenfalls sein Geld. Aber wenn der Mann sich betrogen fühlt und abhaut, ist Schluß mit der Illusion.
Viele ungewollte Schwangerschaften könnten auch verhindert werden, wenn die Männer konsequent ein "Kondom" verwenden würden. Auf jedenfall in solchen Fällen, wo man sich sicher ist, dass man mit dieser Frau kein Kind will oder wenn Mann weiss, dass er auf keinen Fall Vater werden will.
Mann ist dann nicht abhängig davon, ob Frau sich an die Regeln hält und verhütet, zudem wenn man keine feste Beziehung hat, ist es ja eh von Vorteil, wenn man sich schützt, wegen Aids und auch anderen Geschlechtskrankheiten.
Klingt vernünftig. Aber viele Frauen hätten dann keine Lust mehr...und der Mann wills der Frau rechtmachen, sich jedenfalls nicht sagen lassen, er hätte kein Vertrauen zu ihr.
Zudem könnte hier die Pille für den Mann auch viel dazu beitragen, dass Männer selber entscheiden können, ob und wann sie Vater werden wollen.
Was denkst du dazu?
Ich denke dazu, daß eine Pille schon längst hätte entwickelt werden können. Ist sie aber nicht. Kannst du dir denken, warum ? Ich schon ! Es wäre doch geradezu "widernatürlich", wenn der Mann sich als Herr über die Geburt oder Nichtgeburt eines Kindes aufspielen würde. So wird das heute jedenfalls gesehn. Die Frau hat demnach allein zu entscheiden, ob Leben kommt, und auch, ob es wieder abzutreten hat. Die Totale Macht über Leben und Tod. Übrigens auch in Altenheimen.
Grüße, T.L.
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Jolanda, Tuesday, 04.01.2005, 20:47 (vor 7453 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von T.Lentze am 04. Januar 2005 15:38:23:
Lieber Thomas
Was ist da noch unklar ? Kinder sind - für Frauen !- profitabel. Kein Zweifel, oder ? Und viele Frauen sagen sich: na, wenn das Kind erstmal da ist, dann bleibt der Mann, und wenn nicht, dann jedenfalls sein Geld. Aber wenn der Mann sich betrogen fühlt und abhaut, ist Schluß mit der Illusion.
--Wenn ich dich etwas frage, dann weil ich nicht genau weiss, wie du es meinst, es klingt ein bisschen komisch, wenn du zu mir dann sagst: "Was ist denn da noch unklar?" So, als wolltest du sagen: "Sag mal bist du schwer von Begriff oder stellst du dich dumm?"
Nein, ich habe nicht genau gewusst, wie du es meinst.
Verzeih, aber das kam mir nun komisch rein, wenn es dir unangenehm ist auf meine Fragen zu antworten, dann lasse ich es in Zukunft einfach bleiben.
Und Kinder sind nicht immer profitabel, weisst du, ich befasse mich nun seit über 4 Jahren mit Männeranliegen, habe Arnes Buch gelesen und setze mich auch für viele Männeranliegen ein.
Auch wenn es für die Männer heute sicher oft "beschissen" ist, so sind nicht alle Frauen schlecht, genauso wie nicht alle Männer gut sind. Und was heisst, wenn der Mann sich betrogen fühlt und abhaut. Meinst du, wenn er kein Kind wollte und sie ihm einfach eins unterjubelt.
Nur darf ich dich ganz schüchtern fragen, warum ein Mann, der von einer Frau kein Kind will, warum er sich dann nicht selber schützt, warum er es dann alleine der Frau überlässt und wenn sie ihn bescheisst, dann davon läuft und ja auch in Kauf nimmt, dass sie unter Umständen abtreibt. Mit einer Frau ins Bett zu gehen, das heisst doch, dass unter Umständen ein Kind gezeugt werden kann.
Wo fängt dann für dich die Verantwortung an für ein Kind.
Für mich fängt die Verantwortung dann an, wenn ich mit einem Mann ins Bett gehe und mit ihm schlafe, denn dann besteht die Möglichkeit, dass ich schwanger werden könnte, das weiss auch jeder Mann oder?!
Und wegen der Pille für den Mann. Denkst du nicht, wenn die Männer sich dafür wehren würden, es könnte sie geben? Oder denkst du, dass die Frauen so viel Macht haben, dass sie das verhindern können und die Männer dem hilflos ausgeliefert sind?
Und noch mal, wenn ich dich etwas frage, dann weil ich wirklich von dir wissen möchte, wie du darüber denkst. Und nicht weil ich schwer von Begriff bin.
Ich bin zwar eine Frau, aber keine, die den Glauben an eine glückliche Familie verloren hat, ich habe noch nicht resigniert. Ich suche immer nach Lösungen, die den Männer zwar helfen, so leben zu können, wie sie es für richtig halten und wie sie es möchten, aber ohne alles zu verteufeln, was es zwischen Mann und Frau geben kann.
Gruss
Jolanda
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
T.Lentze, Tuesday, 04.01.2005, 22:13 (vor 7453 Tagen) @ Jolanda
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Jolanda am 04. Januar 2005 18:47:47:
Hallo Jolanda, mein Liebling (unter den Frauen hier)!
>wenn es dir unangenehm ist auf meine Fragen zu antworten, dann lasse ich es in Zukunft einfach bleiben.
Aber nein, deine Fragen sind mir wirklich nicht unangenehm. Manchmal kommt in meiner Schreibe wohl etwas Nervosität zum Ausdruck, das war aber im vorliegenden Fall nicht wegen dir, sondern wegen irgendeinem anderen Schreiber, der mir immer noch im Sinn lag, ich glaub es war der böse susu oder so einer. Ach ja, der(?) böse susu war es, der mich auf Teufel-komm- raus zu einer Stellungnahme getrieben hat, die er dann aber nicht beantwortet hat. Er muß untergetaucht sein. Na schön, dann Deckel zu.
Auch wenn es für die Männer heute sicher oft "beschissen" ist, so sind nicht alle Frauen schlecht, genauso wie nicht alle Männer gut sind.
Weiß ich ja ! Ich sehs ja an dir, daß es auch anständige Frauen gibt. Um genau zu sein: de natura gibt es sowieso kein Besser und Schlechter in der Geschlechterpolarität. Das gesellschaftliche Umfeld und die Jurisdiktion ist gegenwärtig aber so, daß Frauen zu Fehlverhalten ermuntert und dann dafür belohnt werden. Unter dieser Voraussetzung würden selbstverständlich auch Männer ausarten. Es hat nicht jeder ein inneres Regulativ in sich, das ihn von Belohnung und Bestrafung unabhängig macht.
Nur darf ich dich ganz schüchtern fragen, warum ein Mann, der von einer Frau kein Kind will, warum er sich dann nicht selber schützt, warum er es dann alleine der Frau überlässt und wenn sie ihn bescheisst, dann davon läuft und ja auch in Kauf nimmt, dass sie unter Umständen abtreibt. Mit einer Frau ins Bett zu gehen, das heisst doch, dass unter Umständen ein Kind gezeugt werden kann.
Nach allem, was mir zu Ohren getragen wurde, setzt sich der Mann, welcher ein Kondom benutzen will, dem Vorwurf aus, der Frau nicht zu vertrauen. Dann ist schon mal Schluß mit lustig, bevor es begonnen hat. (Gilt natürlich nur, wenn die Frau die Absicht hat, eine Unterhaltsgeisel ins Leben zu rufen.) Natürlich wollen auch die meisten Männer rücksichtsvoll sein, ihr "dienen", wie das hier schon erläutert wurde. So dominant wie vielleicht in der Firma, so devot und schuldbewußt sind sie kompensativ im Bett. Dann zieht er eben das Gummi wieder ab.
Und wegen der Pille für den Mann. Denkst du nicht, wenn die Männer sich dafür wehren würden, es könnte sie geben? Oder denkst du, dass die Frauen so viel Macht haben, dass sie das verhindern können und die Männer dem hilflos ausgeliefert sind?
Ich hege in der Tat die Vermutung, daß die Pille schon längst hätte hergestellt und auf den Markt kommen können. Sie ist verhindert worden, denn Wirtschaft und Politik hängen bekanntlich ganz eng zusammen.
Die Pille gäbe dem Mann die Macht, Geburten definitiv zu vereiteln. Er könnte sie ja auch heimlich nehmen, dies aber bestreiten. Ein Kondom aber läßt sich nicht verstecken und ist wahrscheinlich auch lustbehindernd, gibt also der Frau einen Veto!-Grund.
Ich bin mir völlig sicher, daß die meisten heute in Deutschland aufgewachsenen Frauen die innere Einstellung haben, ganz allein nicht nur über Geburt, sondern evtl. auch über Tod des Kindes bestimmen zu müssen. Wenn der Mann kein Mitspracherecht hat bei einer geplanten Ermordung des Kindes, warum sollte er es haben dürfen bei dessen Berufung zum Leben ? Er soll ja demnächst nicht einmal mehr wissen dürfen, ob er an einem Kind überhaupt beteiligt war ! Gibt es einen besseren Beweis dafür, daß Männer vom Geschehen völlig abgekoppelt und nur noch als Samenspender und Unterhaltssklave instrumentiert werden sollen ?
Ich bin zwar eine Frau, aber keine, die den Glauben an eine glückliche Familie verloren hat, ich habe noch nicht resigniert. Ich suche immer nach Lösungen, die den Männer zwar helfen, so leben zu können, wie sie es für richtig halten und wie sie es möchten, aber ohne alles zu verteufeln, was es zwischen Mann und Frau geben kann.
Weiter so ! Dafür bist du ja hier unser allseits geliebtes Sahnehäubchen.
Küßchen von T.L.
Re: 8 Mio, Tote - @Jola - Geburtenkontrolle
Ekki, Tuesday, 04.01.2005, 22:15 (vor 7453 Tagen) @ Jolanda
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Jolanda am 04. Januar 2005 18:47:47:
Hallo Jola!
Ich heiße zwar nicht Thomas Lentze, will aber dennoch auf einen Deiner Punkte eingehen:
Und wegen der Pille für den Mann. Denkst du nicht, wenn die Männer sich dafür wehren würden, es könnte sie geben? Oder denkst du, dass die Frauen so viel Macht haben, dass sie das verhindern können und die Männer dem hilflos ausgeliefert sind?
Genau davon bin ich überzeugt! Der SPIEGEL hat mehrfach einschlägig berichtet, u.a. mit der - mit Sicherheit auf den Aussagen befragter Frauen basierenden - Aussage:
Frauen wollen sich die Kontrolle über ihre Fortpflanzung nicht aus der Hand nehmen lassen.
(Leider habe ich den betreffenden SPIEGEL weggeworfen, so daß ich diese Stelle nicht belegen kann. Aber ich nehme an, Du kennst mich gut genug, um zu wissen, daß ich zwar radikal, aber nicht unredlich argumentiere und mir nichts aus den Fingern sauge).
So - wollen sie nicht? Dann wird halt onaniert statt gebumst.
Gruß
Ekki
Re: 8 Mio, Tote - @Jola - Geburtenkontrolle
T.Lentze, Tuesday, 04.01.2005, 23:07 (vor 7453 Tagen) @ Ekki
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote - @Jola - Geburtenkontrolle von Ekki am 04. Januar 2005 20:15:20:
Hallo Jola!
Ich heiße zwar nicht Thomas Lentze, will aber dennoch auf einen Deiner Punkte eingehen:
Frauen wollen sich die Kontrolle über ihre Fortpflanzung nicht aus der Hand nehmen lassen.
Hallo Ekki, hallo Jola:
Das ist doch meine Rede! Damit stehe ich also nicht allein.
Grüße, T.L.
Re: 8 Mio, Tote - @Jola - Geburtenkontrolle
Jolanda, Wednesday, 05.01.2005, 00:13 (vor 7453 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote - @Jola - Geburtenkontrolle von T.Lentze am 04. Januar 2005 21:07:49:
Lieber Thomas
Lieber Ekki
Wisst ihr, ihr müsst auch für Dinge kämpfen obwohl oder gerade weil die Frauen das nicht wollen.
Ich wäre dafür, dass eine Frau, sofern der Erzeuger des Kindes bereit ist, es aufzuziehen und dafür zu sorgen, dass die nicht einfach so abtreiben darf.
Und ihr müsst eben auf die Barrikaden gehen, wenn es um die Pille für den Mann geht, ganz egal, ob die Frauen das wollen oder nicht.
Wenn ihr euch alles nehmen lässt, was die Frauen euch nicht zugestehen wollen, dann endet ihr wirklich in einer totalen Sachkgasse.
Und Thomas, klar kann es sein, dass eine Frau nicht erfreut ist, wenn man ihr verkündet, ich benutze ein Kondom, denn ich will nicht Vater werden und wer garantiert mir, dass du das akzeptierst. Klar ist sie dann vielleicht gekränkt, aber ihr müsst lernen, euch abzugrenzen, dort wo es euch wichtig ist, ihr müsst Grenzen setzen.
Wenn ihr das nur dann tut, wenn die Frau damit einverstanden ist, dann wird das wohl nie der Fall sein, verstehst du? Ich meine das Misstrauen ist nicht unbegründet. Es würde wohl noch so manche Frau viel mehr nachdenken, wenn die Männer ihr klar machen würden, dass die heutigen Gesetze einem Mann hier nicht viel Spielraum lassen und er sich deswegen absichern wird, auch wenn sie das nicht versteht.
Wenn sich eine Beziehung bewährt, dann kommt irgendwann auch der Zeitpunkt, wo ihr euch sicherer seit und es wagen könnt. Aber warum nicht zuerst prüfen, warum nicht Zeit lassen, sehen, wie sich die Beziehung entwickelt.
Dass ein Kondom ein Lustkiller sein kann, wie Ekki sagte, ja klar, das ist sicher ein Aspekt, den man nicht unterschätzen darf. Nur Ekki hat ja gesagt, was dann die Alternative ist und das kann es doch wohl auch nicht sein oder.
Also nehmt nicht Rücksicht dort, wo das nicht mit euren eigenen Interessen kompatibel ist. Lernt auch Ablehnung zu akzeptieren, ist immer noch besser, als dann in eine Situation zu geraten, wo ihr nur noch Ohnmacht empfindet.
Klingt nun hart, ich meine, ich bin eine Frau und es schlimm genug, dass ich so etwas schreiben muss, nur habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Frauen erst dann anfangen nachzudenken, wenn Männer anfangen, sich zu verweigern.
Herzlicher Gruss
Jolanda
Re: 8 Mio, Tote - @Jola - Geburtenkontrolle
T.Lentze, Wednesday, 05.01.2005, 00:30 (vor 7453 Tagen) @ Jolanda
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote - @Jola - Geburtenkontrolle von Jolanda am 04. Januar 2005 22:13:47:
nur habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Frauen erst dann anfangen nachzudenken, wenn Männer anfangen, sich zu verweigern.
Herzlicher Gruss
Jolanda
Ach Jolanda ! Danke für den gutgemeinten Rat - wir sind ja dabei. Das Problem ist nur, daß, wenn man schon in der Ehe anfängt, sich zu verweigern, eines Abends die Wohnung leergeräumt ist und man die eigenen geliebten Kinder nicht mehr sieht. Gut, ich habe selbst die Flucht ergriffen, und mein Kind sehe ich gottseidank, aber es ist doch so: Frauen sitzen grundsätzlich am längeren Hebel. DIE sind es doch, die sich in der Ehe verweigern, wenn nicht alles so läuft, wie sie möchten, und die eine Verweigerung auch riskieren können.
Aber es ist immer wieder erfreulich, daß du für uns Männer eine Lanze brichst.
Herzliche Grüße, T.L.
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Ekki, Tuesday, 04.01.2005, 22:09 (vor 7453 Tagen) @ Jolanda
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Jolanda am 04. Januar 2005 14:07:02:
Ich weißes auch nicht, aber vermutlich treiben Frauen dann ab, wenn ihnen klargemacht worden ist, daß sich der Erzeuger oder der Scheinvater nicht erpressen läßt und somit kein Profit rausspringt.
--- Darf ich mal fragen, wie das gemeint ist?
Dass der Erzeuger sie nicht heiraten will oder dass er nicht für das Kind aufkommen will, das gibt es ja auch. Ich kenne persönlich drei Männer, die zu den Frauen gesagt haben:
"Ich will das Kind nicht, treibe es ab oder schau selber".
Und? Das ist ehrlich und nichts weiter!
Verwerflich dagegen ist das Handeln einer Frau, die einem Mann ein Kind "unterjubelt".
Viele ungewollte Schwangerschaften könnten auch verhindert werden, wenn die Männer konsequent ein "Kondom" verwenden würden. Auf jedenfall in solchen Fällen, wo man sich sicher ist, dass man mit dieser Frau kein Kind will oder wenn Mann weiss, dass er auf keinen Fall Vater werden will.
Mann ist dann nicht abhängig davon, ob Frau sich an die Regeln hält und verhütet, zudem wenn man keine feste Beziehung hat, ist es ja eh von Vorteil, wenn man sich schützt, wegen Aids und auch anderen Geschlechtskrankheiten.
Der Schutz vor Geschlechtskrankheiten ist ein Thema, das in Zeiten von Aids leider dazu zwingt, ungeschützten Geschlechtsverkehr mit unbekannten Partnern zu unterlassen.
Im Übrigen ist ein Kondom für einen Mann in jedem Fall ein Lustkiller. Insofern hast Du Recht, wenn Du forderst:
Zudem könnte hier die Pille für den Mann auch viel dazu beitragen, dass Männer selber entscheiden können, ob und wann sie Vater werden wollen.
Was denkst du dazu?
Verlaß Dich, liebe Jola, auf eines:
So, wie Frauen derzeit noch ihre Kontrolle über die Empfängnisverhütung weitgehend dazu benutzen, den Männern Kindern unterzujubeln, so würden Männer ihre Pille weitgehend dazu benutzen, auch ohne Wissen bzw. gegen den Willen ihrer Frauen zu verhüten.
Gruß
Ekki
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Garfield, Tuesday, 04.01.2005, 16:21 (vor 7454 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von T.Lentze am 04. Januar 2005 13:43:12:
Hallo Thomas!
"Ich bin der unumstößlichen Überzeugung, daß der Mensch auch vor der Geburt schon existiert, und auch nach dem Sterben..."
Wie ist das nun aber mit Tieren? Was macht dich so sicher, daß Tiere kein Bewußtsein haben? Es gibt mittlerweile Studien, die das Gegenteil beweisen...
Wie sieht das nun also mit dem Töten von Tieren aus? Nach deiner Logik ist das auch Mord...
"Dann muß man auch sehen, daß unsere Gesellschaft sich mittlerweile in einer Weise entwickelt hat, die Bevölkerungswachstum gar nicht mehr zuläßt."
"Das ist eine höchst befremdliche Auffassung. Denk die mal zuende!"
Das habe ich schon, Thomas, und das macht mir wirklich Sorgen.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
T.Lentze, Tuesday, 04.01.2005, 17:18 (vor 7454 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Garfield am 04. Januar 2005 14:21:54:
Hallo Garfield !
Wie ist das nun aber mit Tieren? Was macht dich so sicher, daß Tiere kein Bewußtsein haben? Es gibt mittlerweile Studien, die das Gegenteil beweisen...
Natürlich haben Tiere Bewußtsein ! Allerdings kein Selbstbewußtsein. Es ist gegenstandsbezogen, dabei bildlich, traumhaft, und sicher mit starken Gefühlen verbunden, je nach Evolutionshöhe.
Wie sieht das nun also mit dem Töten von Tieren aus? Nach deiner Logik ist das auch Mord...
Ich bin Vegetarier. Aber zu töten, um sie zu essen, bedeutet nicht, einen Mord zu begehen. Tiere werden ja ihrerseits von Tieren gefressen. Das ist ihre Natur. Und auch viele Menschen haben etwas von dieser Natur. Der Schritt darüber hinaus heißt allerdings: Kultur.
"Dann muß man auch sehen, daß unsere Gesellschaft sich mittlerweile in einer Weise entwickelt hat, die Bevölkerungswachstum gar nicht mehr zuläßt."
"Das ist eine höchst befremdliche Auffassung. Denk die mal zuende!"
Das habe ich schon, Thomas, und das macht mir wirklich Sorgen.
Ich habe da jüngst das Buch eines recht bekannten Soziologen gelesen, der sich mit genau diesem Problem gründlich auseinandersetzt. Leider fällt mir sein Name gerade nicht ein. Da ist vieles sehr Interessante drin, auch detaillierte Lösungsvorschläge.
Gruß, Thomas.
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Garfield, Tuesday, 04.01.2005, 17:58 (vor 7453 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von T.Lentze am 04. Januar 2005 15:18:44:
Hallo Thomas!
"Natürlich haben Tiere Bewußtsein ! Allerdings kein Selbstbewußtsein. Es ist gegenstandsbezogen, dabei bildlich, traumhaft, und sicher mit starken Gefühlen verbunden, je nach Evolutionshöhe."
Es gibt aber sehr wohl Hinweise darauf, daß zumindest hoch entwickelte Tiere ein Eigenbewußtsein haben. Affen erkennen sich selbst beispielsweise in Spiegeln. Hochentwickelte Tiere sind von ihrem Bewußtsein her durchaus mit kleinen Kindern vergleichbar.
"Ich bin Vegetarier. Aber zu töten, um sie zu essen, bedeutet nicht, einen Mord zu begehen. Tiere werden ja ihrerseits von Tieren gefressen. Das ist ihre Natur. Und auch viele Menschen haben etwas von dieser Natur. Der Schritt darüber hinaus heißt allerdings: Kultur."
Genau das ist der Dreh- und Angelpunkt. Tiere zu töten wird damit gerechtfertigt, daß sie in der Natur doch auch von Raubtieren getötet werden. Die Existenz von Kannibalen könnte man genauso als Begründung dafür nehmen, Menschen zu töten und zu essen.
Das Problem besteht darin, daß wir Menschen mittlerweile sehr hohe moralische Ansprüche an uns selbst stellen. So hohe Ansprüche, daß wir gar nicht mehr in der Lage sind, sie 100%ig zu erfüllen.
Also muß man zwangsläufig Kompromisse schließen. Du bist zwar Vegetarier, aber sind Pflanzen nicht auch Lebewesen, die man nicht einfach so töten darf?
Andere Menschen verurteilen zwar das Schlachten von Pferden, Katzen oder Hunden, haben aber kein Problem damit, Schweine- oder Rindfleisch zu essen. Das ist auch so ein Kompromiß.
Ja, und Abtreibung ist eben auch einer dieser Kompromisse. Zwar ist das moralisch eigentlich nicht einwandfrei, aber es wird doch getan, weil man damit ja kein weit entwickeltes Kind vernichtet, sondern nur eine bewußtlose Ansammlung von Zellen. Genauso bewußtlos wie eine Möhre. Heikel ist dabei allerdings, daß daraus einmal ein Mensch mit Bewußtsein und Intelligenz werden würde...
"Ich habe da jüngst das Buch eines recht bekannten Soziologen gelesen, der sich mit genau diesem Problem gründlich auseinandersetzt. Leider fällt mir sein Name gerade nicht ein. Da ist vieles sehr Interessante drin, auch detaillierte Lösungsvorschläge."
Welche?
Freundliche Grüße
von Garfield
Möhren und anderes Gemüse
Nick, Tuesday, 04.01.2005, 18:09 (vor 7453 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Garfield am 04. Januar 2005 15:58:14:
Guten Tag Garfield!
"Ja, und Abtreibung ist eben auch einer dieser Kompromisse. Zwar ist das moralisch eigentlich nicht einwandfrei, aber es wird doch getan, weil man damit ja kein weit entwickeltes Kind vernichtet, sondern nur eine bewußtlose Ansammlung von Zellen. Genauso bewußtlos wie eine Möhre. Heikel ist dabei allerdings, daß daraus einmal ein Mensch mit Bewußtsein und Intelligenz werden würde...<"
Das Problem, das ich ich - und wahrscheinlich auch Thomas - und sehr viele andere Menschen bei dieser Argumentation haben ist die Tatsache, daß jeder Mensch eine freie, sittliche Seele hat. Die "entsteht" nicht aus einer 'bewußtlosen Ansammlung von Zellen'. Die Beweislast für das Gegenteil im Falle des Tötens läge jedenfalls bei dem, der tötet. Kannst du das? Einem Menschen den Körper zu nehmen, indem man ihn umbringt ist eben etwas anderes, als eine Möhre zu essen.
Gruß vom
Nick
Re: Möhren und anderes Gemüse
Andreas, Tuesday, 04.01.2005, 18:41 (vor 7453 Tagen) @ Nick
Als Antwort auf: Möhren und anderes Gemüse von Nick am 04. Januar 2005 16:09:34:
Hallo Nick,
Das Problem, das ich ich - und wahrscheinlich auch Thomas - und sehr viele andere Menschen bei dieser Argumentation haben ist die Tatsache, daß jeder Mensch eine freie, sittliche Seele hat.
Eine freie, sittliche Seele? Ist das wirklich eine Tatsache? Gibt es da irgendeinen empirisch überprüfbaren Hinweis? Oder worauf referenzierst Du da genau?
Gruß
Andreas
Re: Möhren und anderes Gemüse
Nick, Tuesday, 04.01.2005, 19:00 (vor 7453 Tagen) @ Andreas
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Andreas am 04. Januar 2005 16:41:03:
"Eine freie, sittliche Seele? Ist das wirklich eine Tatsache? Gibt es da irgendeinen empirisch überprüfbaren Hinweis? Oder worauf referenzierst Du da genau?"
Das kann man nicht empirisch beweisen, sondern nur persönlich erleben, weil die Seele kein "Ding" ist.
Daß du lieben kannst, kann man auch nicht beweisen. Aber du kannst es erleben.
Man kann nur die Konsequenzen der zwei Einstellungen aufzeigen: wenn andere Menschen keine Seele haben, dann ist ihre Vergasung z.B. ein rein technisches Problem. Dieses Problem ließ sich relativ einfach lösen, wie wir wissen. Haben sie aber eine Seele, dann hat man nach dem Vergasen eben ein moralisches Problem, wie wir auch wissen.
Wie erklärst du dir dieses moralische Problem?
Waren es einfach Zellklumpen, die da in die Öfen geschoben wurden?
Oder ist da nicht doch "mehr" vernichtet worden?
Wenn ja: was?
Nick
Re: Möhren und anderes Gemüse
Andreas, Tuesday, 04.01.2005, 19:51 (vor 7453 Tagen) @ Nick
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Nick am 04. Januar 2005 17:00:32:
"Eine freie, sittliche Seele? Ist das wirklich eine Tatsache? Gibt es da irgendeinen empirisch überprüfbaren Hinweis? Oder worauf referenzierst Du da genau?"
Das kann man nicht empirisch beweisen, sondern nur persönlich erleben, weil die Seele kein "Ding" ist.
Zwischen einer Tatsache und einem persönlichen Erlebnis gibt es aber schon noch einen Unterschied. Ich hatte bislang noch kein Erlebnis, das mich notwendigerweise zur Annahme führte, es gäbe da so etwas wie eine Seele.
Daß du lieben kannst, kann man auch nicht beweisen. Aber du kannst es erleben.
Liebe ist ein Gefühl, aber keine eigenständige Entität - oder ist "Seele" für Dich lediglich ein bloßes Gefühl? Ich hatte allerdings noch kein Gefühl von einer "Seele".
Man kann nur die Konsequenzen der zwei Einstellungen aufzeigen: wenn andere Menschen keine Seele haben, dann ist ihre Vergasung z.B. ein rein technisches Problem. Dieses Problem ließ sich relativ einfach lösen, wie wir wissen. Haben sie aber eine Seele, dann hat man nach dem Vergasen eben ein moralisches Problem, wie wir auch wissen.
Wie erklärst du dir dieses moralische Problem?
Ich brauche dafür nicht den Begriff einer "Seele" einzuführen. Ich kann solche Probleme auch ganz pragmatisch lösen. Solche Fragen werden doch schon seit Jahrhunderten diskutiert. Du kennst Dich doch selbst gut mit Philosophiegeschichte aus. Ich halte es hier mit William von Ockham: entia non sunt multiplicanda praeter necessitatem.
Gruß
Andreas
Re: Möhren und anderes Gemüse
Nick, Tuesday, 04.01.2005, 22:01 (vor 7453 Tagen) @ Andreas
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Andreas am 04. Januar 2005 17:51:27:
Guten Abend Andreas!
"Zwischen einer Tatsache und einem persönlichen Erlebnis gibt es aber schon noch einen Unterschied."
Zweifellos. Es gibt sogar Unterschiede zwischen verschiedenen Tatsachen und auch Unterschiede zwischen verschiedenen persönlichen Erlebnissen. Dein Argument ist also hinfällig, weil es nichts erklärt, sondern nur dem Ausweichen vor der Frage dienen soll. Unbestreitbar hingegen ist, daß auch persönliche Erlebnisse Tatsachen sind. Oder hast du keine persönlichen Erlebnisse?
"Ich hatte bislang noch kein Erlebnis, das mich notwendigerweise zur Annahme führte, es gäbe da so etwas wie eine Seele."
Hattest du denn schon Erlebnisse, die dich notwendigerweise zur Annahme führten, es handle sich dabei um Nervenimpulse? Hast du also deine Nervenimpulse schon einmal erlebt? Wenn das nicht der Fall ist, wenn du deine Erlebnisse also nicht in Form von Nervenimpulsen als solchen erlebst, dann handelt es sich offenbar um etwas anderes, als "nur" um Nervenimpulse.
Gibt es Linux? Oder sind das "nur Bits"? Ich habe hier eine alte Schrottdiskette auf dem Schreibtisch liegen. Das sind auch nur Bits. Ist diese Diskette Linux? Ist es (in diesem Fall) nicht in Wahrheit so, daß die immaterielle(!) Anordnung der Bits Linux zu Linux macht? Ich habe damit natürlich nicht gesagt, die Seele sei "wie Linux". Aber ich habe das Argument widerlegt, alles was es gibt, könne nur 'materiell' sein, andernfalls gäbe es das eben nicht.
Ich schlage dir einen einfachen Versuch vor: nimm Mozarts Requiem (als Tonbandkassete oder als CD) und lege sie in den Player. Nimm dir Zeit und höre aufmerksam zu! WAS hörst du? Bits? Magnetisierte Eisenspäne? Wenn ja: warum rührt es dich an? Warum heulst du vielleicht sogar?
"Liebe ist ein Gefühl, aber keine eigenständige Entität - oder ist "Seele" für Dich lediglich ein bloßes Gefühl? Ich hatte allerdings noch kein Gefühl von einer 'Seele'."
Ja klar - Juri Gagarin hatte bei seinem Sputnik-Flug schließlich auch keinen Gott gesehen...
Du hattest ja, wie gesagt, auch noch kein Gefühl von "Nervenimpulsen". Wenn du nun das Phänomen des Gefühls anführst, um die Seele zu widerlegen, dann müßtest du zuvor erstmal erklären, was ein Gefühl eigentlich ist. Kannst du das? Dann tu es. Kannst du das nicht, dann ist dein Argument hinfällig und z.B. deine Aussage "Liebe ist ein Gefühl" ohne Erklärungskraft.
Du fragst mich, ob die Seele "lediglich ein Gefühl" sei und ich antworte dir, daß die Seele nicht lediglich ein Gefühl ist, daß aber Gefühle ebenso wie die anderen Phänomene des Geistes (zum Beispiel: Wahrnehmen, Denken, Beten, Meditieren etc.) Funktionen und Ausdruck der Seele sind. Das Wort "Seele" ist ein altes Wort mit einer sehr langen Tradition, in welcher konstant solche Phänomene, wie ich sie anführe, als Ausdruck der Seele erfahren und beschrieben werden. Ich denke mir da also nicht ad hoc irgendwas aus. Du mußt mir das natürlich trotzdem nicht glauben, denn ich habe dir ja nur gesagt, wie ich mir etwas erkläre, für das du selbst keine Erklärung geben kannst.
Ich hatte vorher geschrieben: "Man kann aber die Konsequenzen der zwei Einstellungen aufzeigen: wenn andere Menschen keine Seele haben, dann ist ihre Vergasung z.B. ein rein technisches Problem. Dieses Problem ließ sich relativ einfach lösen, wie wir wissen. Haben sie aber eine Seele, dann hat man nach dem Vergasen eben ein moralisches Problem, wie wir auch wissen. Wie erklärst du dir dieses moralische Problem? Waren es einfach Zellklumpen, die da in die Öfen geschoben wurden? Oder ist da nicht doch "mehr" vernichtet worden? Wenn ja: was?"
Dem bist du geflissentlich ausgewichen. Also: was wurde da vernichtet? Nervenimpulse? Woher kommen dann deine moralischen Probleme mit diesem grausigen Ereignis (ich unterstelle, daß du solche Probleme damit hast)? Wenn du sagst, daß du das dennoch ganz locker pragmatisch lösen kannst, dann will ich diese Lösung jetzt bitte gerne hören. Andernfalls ist deine Behauptung, du könnest "solche Probleme ganz pragmatisch lösen" nämlich hinfällig. Du solltest so etwas dann in Zukunft besser nicht mehr behaupten.
Bei deinem Ausweichmanöver berufst du dich übrigens zu Unrecht auf William von Ockham. Alle Erklärungsansätze, die du gebracht hast, haben die Zahl der Phänomene nämlich vermehrt und nicht vermindert. Die "Nervenimpulse" z.B. sind eine solche unnötige Vermehrung, weil sie das in Frage stehende Phänomen ja, wie wir gesehen haben, nicht zu erklären in der Lage sind, also nicht notwendig sind. Gleiches gilt für die "Gefühle".
Daß solche Fragen schon seit Jahrhunderten ohne empirisches Ergebnis diskutiert werden, ist übrigens kein Argument für dich, sondern gegen dich. Du behauptest schließlich, du wüßtest, daß es keine Seele gebe. Woher? Ich hingegen sage, daß man die Seele der Sache nach nicht wissenschaftlich fassen kann, daß die seelischen Phänomene also nicht empirisch erklärbar, wohl aber unmittelbar erfahrbar seien. Gegen die Tatsache der Erfahrung selbst hast auch du dich nicht ausgesprochen, nur erklären konntest du es halt auch nicht. Wenn nun seit Jahrhunderten vergeblich diskutiert wurde, du aber eine - sogar pragmatische - Lösung gefunden zu haben behauptest, die dem Niveau des erreichten Diskussionsstandes standhält, dann möchte ich diese Lösung jetzt gerne von dir hören.
Mir geht es, wie ich bereits oben erklärte, nicht um das "Beweisen der Seele". Ich sagte bereits, daß das nicht geht, weil die Seele eben kein "Ding" ist und deshalb der wissenschaftlichen Erklärbarkeit entzogen ist - und zwar der Sache nach! Daraus folgt nicht, daß es das Phänomen nicht geben könne. Es gibt andere Phänomene, die sich, und zwar ebenfalls prinzipiell und der Sache nach, der wissenschaftlichen Erklärbarkeit entziehen, z.B. die "Gründe" für Quantenereignisse.
Das Problem mit der Seele ist also kein seltsamer Einzelfall mehr, seit es die Quantenmechanik gibt. Trotzdem zweifelt kein Physiker im Traum daran, daß die Quantenphänomene real sind und die zugehörige Theorie mit ihren wellenförmigen Wahrscheinlichkeiten die Welt "im Innersten" korrekt beschreibt. Ich behaupte analog, daß die Phänomene der Seele (auf ungleich komplexere Weise) real sind und auch im Prinzip sehr genau beschrieben werden können, aber ebenfalls mit wissenschaftlich-empirischen Methoden nicht erklärbar sind.
Die scientizistische Annahme, alles auf der Welt müsse zwingend empirisch erforschbar und erklärbar sein, setzt stillschweigend voraus, die empirische Wissenschaft läge vor der Welt und wäre gewissermaßen das der Welt auferlegte Gesetz. In Wahrheit ist es, wie jeder weiß, umgekehrt: erst gab es die Welt, dann 4 Mrd. Jahre Evolution und erst dann eine Wissenschaft. Unter anderem deshalb ist es guter, wissenschaftlicher Konsens, daß sich die Wissenschaft nach den Tatsachen - und nicht umgekehrt die Tatsachen nach der Wissenschaft zu richten haben. Gleichwohl verhalten sich heute viele Menschen umgekehrt und meinen, wisenschaftliche Bilder und Floskeln wären a priori und von sich aus immer wahr, auch wenn sie mal so eben und ad hoc aus dem Bauch "herausgefühlt" werden. Das ist natürlich das genaue Gegenteil von Wissenschaft.
Nein, ich habe nicht die Seele bewiesen! Was ich hiermit wirklich getan habe ist, die Haltlosigkeit der Argumente derjenigen zu beweisen, die glauben, die Nichtexistenz der Seele beweisen zu können. Sie können es nicht!
q.e.d.
Nick
Re: Möhren und anderes Gemüse
Rüdiger, Tuesday, 04.01.2005, 23:08 (vor 7453 Tagen) @ Nick
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Nick am 04. Januar 2005 20:01:46:
Ja klar - Juri Gagarin hatte bei seinem Sputnik-Flug schließlich auch keinen Gott gesehen...
Vielleicht doch .....
++++
"Der Weltraumfahrer Nikolajewitsch ist glücklich gelandet.
Chruschtschow empfängt ihn. Nach dem Festbankett nimmt Chruschtschow den Weltraumfahrer beiseite und fragt:
"Sag, Genosse Nikolajewitsch, du warst doch so hoch oben im Himmel. Hast du dort Gott gesehen?"
"Ja."
"Hab' ich mir doch gedacht. Aber sag keinem Menschen etwas davon, sonst hast du nichts zu lachen!"
Nikolajewitsch verspricht Stillschweigen und wird auf einen Triumphzug um die Welt geschickt. Unter anderem besucht er auch Rom und wird vom Papst in Audienz empfangen.
"Sagen Sie, Herr Nikolajewitsch", fragt ihn der Papst vertraulich, "Sie waren doch so hoch oben im Himmel. Haben Sie Gott gesehen?"
"Nein."
"Hab' ich mir doch gedacht. Aber sagen Sie es bitte keinem Menschen!"
+++++
Aus Dor/Federmann, Der politische Witz, dtv-Taschenbuch.
Gruß, Rüdiger
Re: Möhren und anderes Gemüse
Andreas, Wednesday, 05.01.2005, 01:28 (vor 7453 Tagen) @ Nick
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Nick am 04. Januar 2005 20:01:46:
Hallo Nick,
"Zwischen einer Tatsache und einem persönlichen Erlebnis gibt es aber schon noch einen Unterschied."
Zweifellos. Es gibt sogar Unterschiede zwischen verschiedenen Tatsachen und auch Unterschiede zwischen verschiedenen persönlichen Erlebnissen. Dein Argument ist also hinfällig, weil es nichts erklärt, sondern nur dem Ausweichen vor der Frage dienen soll.
Selbstverständlich gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Tatsachen, denn ansonsten wären sie ja nicht verschieden. Mein Argument ist auch nicht hinfällig, weil es lediglich darauf hinweisen sollte, daß es einen Unterschied zwischen Tatsachen und persönlichen Erlebnissen gibt. Unter Tatsachen verstehe ich empirische Befunde. Sonst nichts. Ein persönliches Erlebnis ist keine Tatsache. Aber ein persönliches Erlebnis kann anhand von Tatsachen festgestellt werden bzw. sich in Form von Tatsachen äußern, weil es natürlich mit bestimmten chemischen und elektrischen Reaktionen in unserem Nervensystem einhergeht, die durch geeignete Meßverfahren sichtbar gemacht werden können.
Unbestreitbar hingegen ist, daß auch persönliche Erlebnisse Tatsachen sind. Oder hast du keine persönlichen Erlebnisse?
Du hast behauptet, eine sittliche und freie Seele sei eine Tatsache. Ich frage mich, wie Du darauf kommst. Ich gestehe Dir durchaus zu, daß Du persönliche Erlebnisse hast. Wenn Du aber aus Deinen persönlichen Erlebnissen auf die Existenz einer eigenständigen Entität schließt - eben einer Seele und dies auch noch als Tatsache formulierst, dann hätte ich gerne einen empirischen und damit intersubjektiv prüfbaren Beleg für diese Aussage. Sie ist ohne empirischen Gehalt sinn- bzw. bedeutungslos und damit im wahrsten Sinne des Wortes "gegenstandslos".
"Ich hatte bislang noch kein Erlebnis, das mich notwendigerweise zur Annahme führte, es gäbe da so etwas wie eine Seele."
Hattest du denn schon Erlebnisse, die dich notwendigerweise zur Annahme führten, es handle sich dabei um Nervenimpulse? Hast du also deine Nervenimpulse schon einmal erlebt?
Selbstverständlich. Spätestens dann, wenn ich meine Hand auf eine heiße Herdplatte lege. Aber Spaß beiseite, mir ist schon klar, worauf Du hinaus willst:
Wenn das nicht der Fall ist, wenn du deine Erlebnisse also nicht in Form von Nervenimpulsen als solchen erlebst, dann handelt es sich offenbar um etwas anderes, als "nur" um Nervenimpulse.
Wie kommst Du denn auf diese Idee? Was soll dieses "mehr" denn sein und mit welchen Meßgeräten kann ich es feststellen?
Gibt es Linux? Oder sind das "nur Bits"? Ich habe hier eine alte Schrottdiskette auf dem Schreibtisch liegen. Das sind auch nur Bits. Ist diese Diskette Linux? Ist es (in diesem Fall) nicht in Wahrheit so, daß die immaterielle(!) Anordnung der Bits Linux zu Linux macht?
Ich habe damit natürlich nicht gesagt, die Seele sei "wie Linux". Aber ich habe das Argument widerlegt, alles was es gibt, könne nur 'materiell' sein, andernfalls gäbe es das eben nicht.
Läßt sich das in einer physikalistischen Sprache formulieren? Wenn nicht, dann müssen wir nicht weiter darüber sprechen, weil es nichts gibt, worüber wir sprechen müßten.
Ich schlage dir einen einfachen Versuch vor: nimm Mozarts Requiem (als Tonbandkassete oder als CD) und lege sie in den Player. Nimm dir Zeit und höre aufmerksam zu! WAS hörst du? Bits? Magnetisierte Eisenspäne? Wenn ja: warum rührt es dich an? Warum heulst du vielleicht sogar?
Wir drehen uns im Kreise, Nick.
Ich weiß immer noch nicht, wo hier die Seele stecken soll!
"Liebe ist ein Gefühl, aber keine eigenständige Entität - oder ist "Seele" für Dich lediglich ein bloßes Gefühl? Ich hatte allerdings noch kein Gefühl von einer 'Seele'."
Ja klar - Juri Gagarin hatte bei seinem Sputnik-Flug schließlich auch keinen Gott gesehen...
Ganz klar. Er wußte ja auch nicht, wie Gott aussieht. Wie soll er ihn da erkennen - selbst wenn er ihn sieht.
Du hattest ja, wie gesagt, auch noch kein Gefühl von "Nervenimpulsen". Wenn du nun das Phänomen des Gefühls anführst, um die Seele zu widerlegen, dann müßtest du zuvor erstmal erklären, was ein Gefühl eigentlich ist. Kannst du das? Dann tu es. Kannst du das nicht, dann ist dein Argument hinfällig und z.B. deine Aussage "Liebe ist ein Gefühl" ohne Erklärungskraft.
Oh je, Nick...Du fragst mich Sachen. Ich bin nicht allwissend. Das sind Fragen, die von der Forschung beantwortet werden müssen und zwar in Form von physikalischen Aussagen, die auf gegebene Gegenstände in der unserem Wahrnehmungsvermögen zugänglichen Welt referenzieren. Alle anderen Erklärungsmodelle sind - wie Rudolf Carnap so schön sagte - bloßer Audruck eines Lebensgefühls, aber als sinnvolle Aussage über unsere Realität unbrauchbar.
Du fragst mich, ob die Seele "lediglich ein Gefühl" sei und ich antworte dir, daß die Seele nicht lediglich ein Gefühl ist, daß aber Gefühle ebenso wie die anderen Phänomene des Geistes (zum Beispiel: Wahrnehmen, Denken, Beten, Meditieren etc.) Funktionen und Ausdruck der Seele sind. Das Wort "Seele" ist ein altes Wort mit einer sehr langen Tradition, in welcher konstant solche Phänomene, wie ich sie anführe, als Ausdruck der Seele erfahren und beschrieben werden. Ich denke mir da also nicht ad hoc irgendwas aus. Du mußt mir das natürlich trotzdem nicht glauben, denn ich habe dir ja nur gesagt, wie ich mir etwas erkläre, für das du selbst keine Erklärung geben kannst.
Nein, nein - ich habe auch nicht behauptet, daß ich alles erklären kann. Wenn ich das könnte, hätte ich ein paar Probleme weniger. Aber ich akzeptiere nur Erklärungsmodelle, die bestimmte Kriterien erfüllen. Einige davon habe ich ja bereits genannt.
Ich hatte vorher geschrieben: "Man kann aber die Konsequenzen der zwei Einstellungen aufzeigen: wenn andere Menschen keine Seele haben, dann ist ihre Vergasung z.B. ein rein technisches Problem. Dieses Problem ließ sich relativ einfach lösen, wie wir wissen. Haben sie aber eine Seele, dann hat man nach dem Vergasen eben ein moralisches Problem, wie wir auch wissen. Wie erklärst du dir dieses moralische Problem? Waren es einfach Zellklumpen, die da in die Öfen geschoben wurden? Oder ist da nicht doch "mehr" vernichtet worden? Wenn ja: was?"
Dem bist du geflissentlich ausgewichen. Also: was wurde da vernichtet? Nervenimpulse? Woher kommen dann deine moralischen Probleme mit diesem grausigen Ereignis (ich unterstelle, daß du solche Probleme damit hast)? Wenn du sagst, daß du das dennoch ganz locker pragmatisch lösen kannst, dann will ich diese Lösung jetzt bitte gerne hören. Andernfalls ist deine Behauptung, du könnest "solche Probleme ganz pragmatisch lösen" nämlich hinfällig. Du solltest so etwas dann in Zukunft besser nicht mehr behaupten.
Ja, Moment...um solche Probleme anzugehen, muß ich mir keinen Heiligenschein aufziehen. In der Geschichte der Ethik und Moralphilosophie wurde dieses Thema schon ausführlich behandelt. Ich kann Dir hier keine allgemein verbindliche Lösung in Bezug auf Moral und Ethik anbieten, die
jeder akzeptieren muß. Ich kann Dir nur die Lösungen anbieten, die ich für mich persönlich gefunden habe. Ich brauche auch keine "Seele" zu postulieren, um die von Dir angesprochenen Verbrechen zu verurteilen. Ich möchte nicht, daß irgend ein Mensch einen solchen Tod erleiden muß, weil ich selbst so etwas nicht erleben möchte. Ich finde es auch falsch, Menschen zu foltern, weil ich weiß, daß eine solche Behandlung schmerzhaft und würdelos ist und ich niemandem soetwas zumuten möchte. Mir persönlich reicht das.
Bei deinem Ausweichmanöver berufst du dich übrigens zu Unrecht auf William von Ockham. Alle Erklärungsansätze, die du gebracht hast, haben die Zahl der Phänomene nämlich vermehrt und nicht vermindert. Die "Nervenimpulse" z.B. sind eine solche unnötige Vermehrung, weil sie das in Frage stehende Phänomen ja, wie wir gesehen haben, nicht zu erklären in der Lage sind, also nicht notwendig sind. Gleiches gilt für die "Gefühle".
Wir haben überhaupt nichts gesehen. Die "Nervenimpulse" sind durch Verwendung geeigneter Elektroden intersubjektiv nachprüfbar und wir wissen, daß bestimmte Anordnungen von Reaktionen in unserem Nervensystem mit bestimmten Gemütsregungen in unserem Bewußtsein einhergehen und mehr können wir über die von Dir angesprochenen Phänomene derzeit nicht aussagen. Der Rest bleibt der wissenschaftlichen Forschung überlassen. Es gibt ja in der Forschung bereits einige Versuche, die von Dir genannten Phänomene auf der Basis uns zugänglicher empirischer Fakten zu erklären - die Kybernetiker tragen ihre Erkenntnisse dazu bei, die Künstliche Intelligenz, die Neuronalen Netze, Selbstorganisationsmodelle haben in der Bewußtseinsforschung ihren Platz gefunden. Forschung ist nunmal ein langwieriger Prozeß.
Daß solche Fragen schon seit Jahrhunderten ohne empirisches Ergebnis diskutiert werden, ist übrigens kein Argument für dich, sondern gegen dich. Du behauptest schließlich, du wüßtest, daß es keine Seele gebe. Woher?
Nein, das ist nicht ganz richtig. Ich habe nicht behauptet, daß es keine Seele gibt. Ich habe nur angemerkt, daß in unserer Welt und mit dem uns zur Verfügung stehenden Wahrnehmungsapparat kein Gegenstand feststellbar ist, der mit der Entität korrespondiert, die Du als "Seele" bezeichnest. Damit ist dieser Begriff aber bedeutungslos. Er erklärt also nichts, er schafft nur Probleme.
Ich hingegen sage, daß man die Seele der Sache nach nicht wissenschaftlich fassen kann, daß die seelischen Phänomene also nicht empirisch erklärbar, wohl aber unmittelbar erfahrbar seien.
Wie gesagt, dann ist Deine Aussage ohne Bedeutung. Um sinnvolle Erkenntnisse formulieren zu können, benötigen wir eine Sprache als System von Begriffen, die auf der Grundlage einer Menge von logischen Regeln ineinander überführbar sind und die vollständig mit wahrnehmbaren Gegenständen unserer Welt korrespondieren müssen. Alle Sätze, die sich nicht in dieser Sprache formulieren lassen, haben einfach keine Bedeutung. Das gilt insbesondere für Aussagen über "Seelen" oder "Substanzen" oder was sonst auch immer.
Gegen die Tatsache der Erfahrung selbst hast auch du dich nicht ausgesprochen, nur erklären konntest du es halt auch nicht. Wenn nun seit Jahrhunderten vergeblich diskutiert wurde, du aber eine - sogar pragmatische - Lösung gefunden zu haben behauptest, die dem Niveau des erreichten Diskussionsstandes standhält, dann möchte ich diese Lösung jetzt gerne von dir hören.
Meintest Du damit das, was Du als "moralisches Problem" bezeichnet hast?
Ich kenne keine Lösung für dieses Problem. Du weißt ja selbst, daß es bereits die verschiedensten Ansätze gab, die alle irgendwo ihre Schwachstellen besitzen.
Nur Deine Lösung kann ich schon aus erkenntnistheoretischen Gründen nicht akzeptieren.
Mir geht es, wie ich bereits oben erklärte, nicht um das "Beweisen der Seele". Ich sagte bereits, daß das nicht geht, weil die Seele eben kein "Ding" ist und deshalb der wissenschaftlichen Erklärbarkeit entzogen ist - und zwar der Sache nach! Daraus folgt nicht, daß es das Phänomen nicht geben könne.
Es gibt andere Phänomene, die sich, und zwar ebenfalls prinzipiell und der Sache nach, der wissenschaftlichen Erklärbarkeit entziehen, z.B. die "Gründe" für Quantenereignisse.
Darüber kann ich nichts sagen. Ich bin kein Physiker. Hier wäre susu gefragt. Allerdings könnte ich mir vorstellen, daß die Physik mittel- oder langfristig Modelle liefern wird, welche die Quantentheorie als Teilmenge enthalten und die in der Lage sind, strittige Punkte effizient zu erklären.
Die scientizistische Annahme, alles auf der Welt müsse zwingend empirisch erforschbar und erklärbar sein, setzt stillschweigend voraus, die empirische Wissenschaft läge vor der Welt und wäre gewissermaßen das der Welt auferlegte Gesetz.
Nein, die empirische Wissenschaft liegt natürlich nicht vor der Welt, sie liegt in der Welt und kann nicht darüber hinaus gehen. Die Wissenschaft - sollte sie einmal vollendet sein - bestünde aus einem System von Sätzen, die alles beschreiben, was über die Welt ausgesagt werden kann. Mehr kann die Wissenschaft nicht leisten, mehr können wir aus prinzipiellen Gründen auch nicht wissen und mehr können wir damit über die Welt nicht aussagen.
In Wahrheit ist es, wie jeder weiß, umgekehrt: erst gab es die Welt, dann 4 Mrd. Jahre Evolution und erst dann eine Wissenschaft. Unter anderem deshalb ist es guter, wissenschaftlicher Konsens, daß sich die Wissenschaft nach den Tatsachen - und nicht umgekehrt die Tatsachen nach der Wissenschaft zu richten haben. Gleichwohl verhalten sich heute viele Menschen umgekehrt und meinen, wisenschaftliche Bilder und Floskeln wären a priori und von sich aus immer wahr, auch wenn sie mal so eben und ad hoc aus dem Bauch "herausgefühlt" werden. Das ist natürlich das genaue Gegenteil von Wissenschaft.
Ja, das passiert oft. Das ist ein allgemein-menschliches Problem.
Nein, ich habe nicht die Seele bewiesen! Was ich hiermit wirklich getan habe ist, die Haltlosigkeit der Argumente derjenigen zu beweisen, die glauben, die Nichtexistenz der Seele beweisen zu können. Sie können es nicht!
Ich bin Agnostiker, ich mische mich nicht in solche Diskussionen ein.
Aber das ist etwas off-topic. Wird Zeit, daß susu sein Forum wieder aufmacht.
Gruß
Andreas
Re: Möhren und anderes Gemüse
Nick, Wednesday, 05.01.2005, 02:21 (vor 7453 Tagen) @ Andreas
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Andreas am 04. Januar 2005 23:28:21:
Guten Abend Andreas!
"Wir drehen uns im Kreise, Nick.
Ich weiß immer noch nicht, wo hier die Seele stecken soll!"
Macht ja nichts! Das war mir von Anfang an klar, daß wir einander nicht überzeugen werden. Es ist deshalb für mich ganz logisch, daß meine Aussagen für dich ohne Bedeutung sind. Vielleicht wären sie es nicht, wenn wir von derselben Sache redeten. Du redest nur von "Dingen in der Welt", ich habe von Dingen geredet, die nicht von dieser Welt sind. Mir gefallen diese Dinge in meiner Seele nämlich viel besser, als die "Dinge in der Welt"...
Folgerichtig ging es mir nicht darum, dir etwas "intersubjektiv" zu beweisen - das habe ich explizit gesagt - sondern ich wollte gewissermaßen anregen, intrasubjektiv nach etwas zu suchen, was keine Meßsonde je erfahren kann. Aber aufzwingen will ich dir da natürlich bestimmt nichts.
Mir ist es halt einfach zu wenig, wenn ich nur das wahrnehme, was auch ein Meßgerät wahrnehmen kann. Ich sag mir immer: "Nick! Du bist ein Mensch! Du mußt mehr hinkriegen als so ein simples Meßgerät!" Und im allgemeinen kriege ich auch mehr hin. Weißt du, mir gefällt das einfach, es macht mir Freude. Ich glaube, das ist der eigentliche Grund )
Gute Nacht!
Nick
Re: Möhren und anderes Gemüse
Eugen Prinz, Wednesday, 05.01.2005, 02:58 (vor 7453 Tagen) @ Nick
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Nick am 05. Januar 2005 00:21:58:
Mir ist es halt einfach zu wenig, wenn ich nur das wahrnehme, was auch ein Meßgerät wahrnehmen kann. Ich sag mir immer: "Nick! Du bist ein Mensch! Du mußt mehr hinkriegen als so ein simples Meßgerät!" Und im allgemeinen kriege ich auch mehr hin.
Das finde ich durchaus respektabel. Das halte ich genauso.
Weißt du, mir gefällt das einfach, es macht mir Freude. Ich glaube, das ist der eigentliche Grund
)
Und das stimmt eben nicht ganz. Ein großer Teil der Freude für dich besteht offensichtlich darin, dich am Echo der eigenen Worte zu berauschen - was ich nachvollziehen kann - indem du sie anderen mitteilst - was ich auch noch nachvollziehen kann - aber leider tust du das nicht etwa im Forum von Susu, und auch nicht in deinem Restmülllager - schließlich brauchst du für deine Übungen ja Publikum - sondern hier, wo es um Gleichberechtigungsfragen - wenigstens im weitesten Sinne gehen sollte.
Mit etwas mehr Disziplin könntest du eine Welt aus den Angeln heben.
Auch dir eine gute Nacht
gewünscht von
Eugen
Re: Möhren und anderes Gemüse
Jolanda, Wednesday, 05.01.2005, 04:32 (vor 7453 Tagen) @ Eugen Prinz
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Eugen Prinz am 05. Januar 2005 00:58:34:
Lieber Nick
Ich würde sagen, lass ihn schwätzen.
Er muss jede Gelegenheit wahr nehmen, um dich dumm anzumachen. Ist dir aufgefallen, er mischt sich fast in jede Diskussion ein, egal mit wem du redest.
Er muss sich auskotzen, sonst erstickt er.
Er kann einfach nicht anders. Ich kenne das von ungezogenen Kindern, ungezogene Kinder sind so, man muss ihnen das verzeihen, ich weiss, du kannst das
Einen festen Drücker
schickt dir
Jolanda*****
Re: Möhren und anderes Gemüse
Eugen Prinz, Wednesday, 05.01.2005, 01:28 (vor 7453 Tagen) @ Nick
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Nick am 04. Januar 2005 20:01:46:
Nein, ich habe nicht die Seele bewiesen! Was ich hiermit wirklich getan habe ist, die Haltlosigkeit der Argumente derjenigen zu beweisen, die glauben, die Nichtexistenz der Seele beweisen zu können. Sie können es nicht!
q.e.d.
Nick
Sie müssen es auch nicht! Derjenige, der etwas behauptet, z.B. die Existenz einer Seele, der ist in der Beweispflicht.
So einfach ist dein q.e.d. vom Tisch.
Du solltest weniger schreiben und mehr denken!
Eugen
Re: Möhren und anderes Gemüse
Tran, Wednesday, 05.01.2005, 01:52 (vor 7453 Tagen) @ Eugen Prinz
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Eugen Prinz am 04. Januar 2005 23:28:31:
Guten Abend Eugen!
Du solltest weniger schreiben und mehr denken!
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen - ich bin schon der Meinung das Nick denken kann. Das sollte man gerade ihm am wenigsten absprechen.
Tran
Re: Möhren und anderes Gemüse
Eugen Prinz, Wednesday, 05.01.2005, 02:02 (vor 7453 Tagen) @ Tran
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Tran am 04. Januar 2005 23:52:20:
Guten Abend Eugen!
Du solltest weniger schreiben und mehr denken!
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen - ich bin schon der Meinung das Nick denken kann. Das sollte man gerade ihm am wenigsten absprechen.
Tran[/i]
Warum gerade ihm? Hier schreiben meines Wissens Leute, die deutlich mehr auf dem Kasten haben. Sie schreiben allerdings seltener, überlegter und sachbezogener.
Nein, du trittst mir nicht zu nahe. Das hier ist ein Gesellschaftsspiel. Das kann man kaum ernst nehmen.
Vielleicht kann Nick ja wirklich denken. Seine sogenannten Beweisführungen taugen allerdings überhaupt nichts. Es ist mir wirklich nicht die Sache wert, sie im einzelnen zu widerlegen. Aber ein paar Semester Wissenschaftslehre könnten ihm nicht schaden, wenn er unbedingt eine Seele beweisen will.
Eugen
Re: Möhren und anderes Gemüse
Jolanda, Wednesday, 05.01.2005, 04:24 (vor 7453 Tagen) @ Eugen Prinz
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Eugen Prinz am 05. Januar 2005 00:02:14:
Warum gerade ihm? Hier schreiben meines Wissens Leute, die deutlich mehr auf dem Kasten haben. Sie schreiben allerdings seltener, überlegter und sachbezogener.
Nein, du trittst mir nicht zu nahe. Das hier ist ein Gesellschaftsspiel. Das kann man kaum ernst nehmen.
Vielleicht kann Nick ja wirklich denken. Seine sogenannten Beweisführungen taugen allerdings überhaupt nichts. Es ist mir wirklich nicht die Sache wert, sie im einzelnen zu widerlegen. Aber ein paar Semester Wissenschaftslehre könnten ihm nicht schaden, wenn er unbedingt eine Seele beweisen will.
Eugen
--- Tut mir leid, aber du benimmst dich wie ein trotziges Kind, du hast deine Abneigung gegen Nick kein bisschen im Griff. Ein erwachsener Mann, der so offensichtlich immer wieder trotzig mit dem Fuss auf den Boden stampft und aus dem Hinterhalt unqualifierte Bermerkungen fallen lässt, so ein Mann will anderen sagen, dass sie nicht denken können.
Was willst du uns hier beweisen, dass du Recht hast mit deiner Meinung über Nick. Wir können uns alle selber ein Bild machen oder hälst du uns alle für zu dumm dazu, scheint so.
Hier scheint nur einer den totalen Durchblick zu haben und das bist du Eugen, gelle.
Was würden wir nur ohne dich tun, alle total verdummen?!
Re: Möhren und anderes Gemüse
Tran, Wednesday, 05.01.2005, 10:45 (vor 7453 Tagen) @ Eugen Prinz
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Eugen Prinz am 05. Januar 2005 00:02:14:
Guten Morgen Eugen!
Du solltest weniger schreiben und mehr denken!
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen - ich bin schon der Meinung das Nick denken kann. Das sollte man gerade ihm am wenigsten absprechen.
Tran[/i]
Warum gerade ihm? Hier schreiben meines Wissens Leute, die deutlich mehr auf dem Kasten haben. Sie schreiben allerdings seltener, überlegter und sachbezogener.
Das möchte ich nicht von vornherein absprechen. Aber mir fiele da auf anhieb keiner ein. Kannst Du Beispiele nennen?
Andererseits ist das ja auch kein Schreibwettbewerb hier, wird also nichts bringen das jetzt durchzudiskutieren.
Nein, du trittst mir nicht zu nahe. Das hier ist ein Gesellschaftsspiel. Das kann man kaum ernst nehmen.
Vielleicht kann Nick ja wirklich denken. Seine sogenannten Beweisführungen taugen allerdings überhaupt nichts. Es ist mir wirklich nicht die Sache wert, sie im einzelnen zu widerlegen. Aber ein paar Semester Wissenschaftslehre könnten ihm nicht schaden, wenn er unbedingt eine Seele beweisen will.
Ich hatte nicht den Eindruck das er die Existenz einer Seele beweisen wollte. Er hat meiner Meinung nach nur seinen Standpunkt vertreten. Im übrigen geb ich ihm auch da recht, schliesslich bin ich ein Mensch. Ohne eine Seele könnte ich wohl kaum hier sitzen und schreiben.
Aber in Deinen Augen ist das natürlich völliger Unsinn, eine Seele gibt es ja nicht.
Tran
Re: Möhren und anderes Gemüse
Eugen Prinz, Wednesday, 05.01.2005, 12:41 (vor 7453 Tagen) @ Tran
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Tran am 05. Januar 2005 08:45:42:
Hallo Tran,
Ohne eine Seele könnte ich wohl kaum hier sitzen und schreiben.
Aber in Deinen Augen ist das natürlich völliger Unsinn, eine Seele gibt es ja nicht.
Tran
Das habe ich nicht gesagt, dass es so etwas nicht gibt, und schon garnicht, dass es Unsinn ist. Ich halte das aber für eine sehr persönliche Sache, die sich naturgemäß jedem Versuch einer Objektivierung entzieht. Nick hat sehr wohl versucht, die Seele zu beweisen, mit untauglichen Analogschlüssen allerdings, wie ich meine.
Diejenigen, die die Seele objektivieren wollen, haben dafür meist handfeste Motive, wie etwa seinerzeit den Ablasshandel: "Wenn die Münze im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt." Sie instrumentalisieren die Seele für ihre Zwecke.
Wenn wir aber zulassen, dass wichtige Debatten, wie z.B. die um die Abtreibung, mit Glaubensargumenten geführt werden, dann müssen wir uns nicht wundern, wenn die Gegenseite das genauso und noch schlimmer treibt. Dann müssen wir uns z.B. von einer Politikerin sagen lassen: "Ein Vater, der sich an den gemeinsamen Tisch setzt, wenn die Mutter das nicht will, muss der Wohnung verwiesen werden können." So einfach ist das dann, wenn man nach Glauben, nach persönlichen Überzeugungen, nach subjektiven Befindlichkeiten geht.
Also es geht mir schon um sehr konkrete, weltliche Interessen, wenn ich mich gegen Nicks ständig wiederkehrenden Missionierungsversuche verwahre.
Einen Gruß von Eugen
Re: Möhren und anderes Gemüse
Jolanda, Wednesday, 05.01.2005, 04:12 (vor 7453 Tagen) @ Eugen Prinz
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Eugen Prinz am 04. Januar 2005 23:28:31:
Du solltest weniger schreiben und mehr denken!
Eugen
--- Wieso denke ich genau das bei den meisten DEINER Postings?
Re: Möhren und anderes Gemüse
Simon, Wednesday, 05.01.2005, 21:26 (vor 7452 Tagen) @ Nick
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Nick am 04. Januar 2005 20:01:46:
Nein, ich habe nicht die Seele bewiesen! Was ich hiermit wirklich getan habe ist, die Haltlosigkeit der Argumente derjenigen zu beweisen, die glauben, die Nichtexistenz der Seele beweisen zu können. Sie können es nicht!
Natürlich nicht. Weil man die NICHTexistenz von Wasauchimmer aus rein logischen Gründen gar nicht beweisen KANN. Das wüßtest Du, wenn Du Dich ein wenig mit Popper beschäftigt hättest. Dein "Argument" ist ein rhetorischer Taschenspielertrick. Auf dem Mars wohnt der Nikolaus. Das glaubst Du nicht? Beweise mir das Gegenteil! Siehst Du, das kannst Du nicht. Ist damit bewiesen, daß auf dem Mars der Nikolaus wohnt? Wohl kaum. Ein "philosophisches" Argument, lieber Nick, sieht anders aus.
Simon
Re: Möhren und anderes Gemüse
Simon, Thursday, 06.01.2005, 21:43 (vor 7451 Tagen) @ Simon
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Simon am 05. Januar 2005 19:26:15:
Nanu, Nick, kein vor gerechtem Zorn bebendes Traktat von Deiner Seite? Oder hat Dich mein Argument etwa überzeugt? )
Simon
Ja gibts die Seele nun ?
T.Lentze, Tuesday, 04.01.2005, 23:33 (vor 7453 Tagen) @ Andreas
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Andreas am 04. Januar 2005 17:51:27:
Ich hatte bislang noch kein Erlebnis, das mich notwendigerweise zur Annahme führte, es gäbe da so etwas wie eine Seele.
Hallo,
es gibt da diese Anekdote, wonach ein berühmter Chirurg sich folgendermaßen über die Vorstellung von einer Seele mokiert hat: er habe schon viele Gehirne seziert, aber nie eine Seele angetroffen.
Dazu las ich in einem anthroposophischen Buch eine Replik. Der Autor sagte - mit Anspielung auf Obiges: er habe soeben eine geladene Autobatterie aufgeschnitten, jedoch die Elektrizität nicht gesehn.
Und er fragt: wieso glauben wir an etwas, das wir nicht sehen können, dennoch ? -
Grüße, T.L.
Re: Ja gibts die Seele nun ?
Tran, Wednesday, 05.01.2005, 01:49 (vor 7453 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: Ja gibts die Seele nun ? von T.Lentze am 04. Januar 2005 21:33:06:
Guten Abend T.L.!
Dazu las ich in einem anthroposophischen Buch eine Replik. Der Autor sagte - mit Anspielung auf Obiges: er habe soeben eine geladene Autobatterie aufgeschnitten, jedoch die Elektrizität nicht gesehn.
Und er fragt: wieso glauben wir an etwas, das wir nicht sehen können, dennoch ? -
Wieso kann man Elektrizität nicht sehen? Strom ist gelb, weiss doch jeder.
Tran
Aber ohne 'W'
Nick, Wednesday, 05.01.2005, 01:51 (vor 7453 Tagen) @ Tran
Als Antwort auf: Re: Ja gibts die Seele nun ? von Tran am 04. Januar 2005 23:49:27:
Re: Ja gibts die Seele nun ?
T.L., Wednesday, 05.01.2005, 15:18 (vor 7453 Tagen) @ Tran
Als Antwort auf: Re: Ja gibts die Seele nun ? von Tran am 04. Januar 2005 23:49:27:
Wieso kann man Elektrizität nicht sehen? Strom ist gelb, weiss doch jeder.
Tran
Darauf entgegenete Nick: >Aber nur mit "W".<
Hallo Tran und Nick,
ich habe euch beide nicht verstanden. Ich bin von der Anekdote ausgegangen, derzufolge ein Pathologe des 19.Jahrhunderts (Virchow ?) eigener Auskunft nach die Seele im sezierten Gehirn nicht gefunden habe - er war so materialistisch eingestellt, daß er sie sich anders als räumlich ausgedehnt gar nicht vorstellen konnte -, und ein Anthroposoph des 20. Jahrhunderts diese "Widerlegung" mit dem Vergleich der sezierten Autobatterie persiflierte, in der er die Elektrizität nicht angetroffen habe.
Nun fällt mir dazu noch Folgendes ein:
- Die Seele ist (wie der Leib) polarisiert nach M und W.
- Die Elektrizität ist polarisiert nach + und -.
- Der Magnetismus ist polarisiert nach N und S.
Für letztere Beiden gilt aber absolute Gleichberechtigung und Normalität.
D.h., Anziehung und Kraftentfaltung gibt es nur heteropolar. Man merkt das, wenn man zwei Magnete homopolar annähern möchte. Eine homopolare Anziehung kommt nicht zustande, auf Biegen und Brechen nicht.
Nun gibt es neuerdings materialistisch orientierte Denker, die ernsthaft versuchen, einer menschliche Ethik Vorgänge der unbelebten Natur zugrundezulegen (z.B. "Handle entropievermehrend !"). Hier bietet sich nun ein Ansatzpunkt, die Homo-Ehe zu verbieten. Damit wäre ich im Ergebnis einverstanden.
Dann habe ich noch etwas nicht verstanden: es sagte hier Jemand, die Seele könne nicht Gegenstand systematischer Forschung sein. Aber welchen Gegenstand hat die Psychologie ? Der Bezeichnung nach die Seele. Ich kann mich irren, aber ich glaube gehört zu haben, der Betreffende habe sogar Psychologie studiert. Ich weiß übrigens, daß Dipl.-Psych. oft ganz handfeste Interssen haben. Einen solchen habe ich aus einem Sorgerechtsverfahren eliminiert.
Mir hatte er vorgeworfen:
- "ausgeprägte narzißtische Tendenzen",
- "kaum Möglichkeiten einer kritischen Selbstreflexion",
- "Neigung zur Simulation und zur Dissimulation",
- eine "internalisierte Opferrolle",
- "kaum ein intuitives Gespür für die psychischen Bedürfnisse seines Sohnes".
Ich habe ihm sodann attestiert (sehr detailliert):
- "Pseudowissenschaftlich verbrämte Inkompetenz und groteske Anmaßung: Des Kaisers neu Kleider."
Und dann war er raus. Gewissermaßen exorziert. Ob der eine Seele hatte ?
Freundliche Grüße, T.L.
Re: Ja gibts die Seele nun ?
Tran, Wednesday, 05.01.2005, 16:18 (vor 7453 Tagen) @ T.L.
Als Antwort auf: Re: Ja gibts die Seele nun ? von T.L. am 05. Januar 2005 13:18:17:
Guten Tag T.L.!
Wieso kann man Elektrizität nicht sehen? Strom ist gelb, weiss doch jeder.
Tran
Darauf entgegenete Nick: >Aber nur mit "W".<
Hallo Tran und Nick,
ich habe euch beide nicht verstanden.
Das war meinerseits einfach nur ein Scherz gewesen, bei dem ich davon ausging das ihn jeder (vor allem Du, da er ja an Dich gerichtet war) versteht. Konnt mal wieder das Maul nicht halten, war aber nicht bös gemeint, eben nur als Scherz. War an diese nervige Yello-Werbung angelehnt, Du weisst schon - diese Jungs mit dem "Strom ist gelb"-Spruch. Deshalb auch der "W"-Zusatz von Nick.
Ich bin von der Anekdote ausgegangen, derzufolge ein Pathologe des 19.Jahrhunderts (Virchow ?) eigener Auskunft nach die Seele im sezierten Gehirn nicht gefunden habe - er war so materialistisch eingestellt, daß er sie sich anders als räumlich ausgedehnt gar nicht vorstellen konnte -, und ein Anthroposoph des 20. Jahrhunderts diese "Widerlegung" mit dem Vergleich der sezierten Autobatterie persiflierte, in der er die Elektrizität nicht angetroffen habe.
Nun fällt mir dazu noch Folgendes ein:
- Die Seele ist (wie der Leib) polarisiert nach M und W.
- Die Elektrizität ist polarisiert nach + und -.
- Der Magnetismus ist polarisiert nach N und S.
Für letztere Beiden gilt aber absolute Gleichberechtigung und Normalität.
D.h., Anziehung und Kraftentfaltung gibt es nur heteropolar. Man merkt das, wenn man zwei Magnete homopolar annähern möchte. Eine homopolare Anziehung kommt nicht zustande, auf Biegen und Brechen nicht.
Soweit kann ich Dir folgen. Ob man daraus (wenn Du bis dahin recht haben solltest) ableiten kann das jede Seele entweder weiblich oder männlich ist weiss ich nicht. Darüber müsste ich erst nachdenken.
Nun gibt es neuerdings materialistisch orientierte Denker, die ernsthaft versuchen, einer menschliche Ethik Vorgänge der unbelebten Natur zugrundezulegen (z.B. "Handle entropievermehrend !"). Hier bietet sich nun ein Ansatzpunkt, die Homo-Ehe zu verbieten. Damit wäre ich im Ergebnis einverstanden.
Davon hab ich noch wie was gehört. Ich würde allerdings nicht empfehlen die Seele als etwas materielles sehen und ergründen zu wollen. Das kann ja nicht gut gehen.
Dann habe ich noch etwas nicht verstanden: es sagte hier Jemand, die Seele könne nicht Gegenstand systematischer Forschung sein. Aber welchen Gegenstand hat die Psychologie ? Der Bezeichnung nach die Seele.
Nein. Die Jungs heissen zwar im Volksmund "Seelenklempner", orientieren sich aber lieber an geistigen Vorgängen, hüpfen ein wenig auf dem Unbewussten herum, lassen sich ein paar wichtigklingende Wörter einfallen, kassieren ihr Gehalt und geh´n wieder nach Hause.
Jetzt mag man mir vielleicht bösartigerweise unterstellen wollen ich könnte unter Umständen Psychologen nicht leiden. Nun, denen kann ich dann nur entgegenwerfen: stimmt!
Ich kann mich irren, aber ich glaube gehört zu haben, der Betreffende habe sogar Psychologie studiert.
Dieses eine mal sei es mir erlaubt: Scheiss drauf!
Ob einer Psychologie oder SozPäd studiert hat bleibt sich gleich. Beides war verschenkte Zeit.
...Und dann war er raus. Gewissermaßen exorziert. Ob der eine Seele hatte ?
Ja, hatte er. Auch er.
Tran
Re: Ja gibts die Seele nun ?
Eugen Prinz, Wednesday, 05.01.2005, 16:55 (vor 7453 Tagen) @ Tran
Als Antwort auf: Re: Ja gibts die Seele nun ? von Tran am 05. Januar 2005 14:18:36:
Hallo Tran,
ach sei doch bitte so freundlich, mal zu sagen, was du von Beruf bist. Ich möchte auch gerne mal so dumm, bar jeder Sachkenntnis, über einen anderen Berufsstand daherschwätzen.
Wenn ich dich so höre, dann tut es mir leid, dass ich mich ernsthaft mit deinen Beiträgen beschäftigt habe.
Das vor allem scheint verschwendete Zeit gewesen zu sein.
Eugen
Re: Ja gibts die Seele nun ?
Tran, Wednesday, 05.01.2005, 17:28 (vor 7453 Tagen) @ Eugen Prinz
Als Antwort auf: Re: Ja gibts die Seele nun ? von Eugen Prinz am 05. Januar 2005 14:55:03:
Hab ich Dich da irgendwie getroffen? Bist Du Psycho oder SozPäd? Falls ja tut´s mir leid das ich Dich damit getroffen hab. Falls nicht: wo ist Dein Problem?
Aber was auch immer Du da auf dem Herzen hast, es ist noch lange kein Grund mich persönlich anzumachen, oder?
Tran
Re: Ja gibts die Seele nun ?
Eugen Prinz, Wednesday, 05.01.2005, 18:15 (vor 7452 Tagen) @ Tran
Als Antwort auf: Re: Ja gibts die Seele nun ? von Tran am 05. Januar 2005 15:28:08:
Hab ich Dich da irgendwie getroffen? Bist Du Psycho oder SozPäd? Falls ja tut´s mir leid das ich Dich damit getroffen hab. Falls nicht: wo ist Dein Problem?
Aber was auch immer Du da auf dem Herzen hast, es ist noch lange kein Grund mich persönlich anzumachen, oder?
Tran
Du meinst, wenn ich nicht persönlich betroffen bin, dann sollte es mir nichts ausmachen, wenn irgendein Berufsstand oder eine Gruppe vorurteilig und unqualifiziert abgewertet wird?
Ich bin von der gesamten Problematik, um die sich dieses Forum hier dreht, in keiner Weise persönlich betroffen.
Soll ich also sagen: "Scheißegal, was kümmert´s mich?" z.B. wenn einem jungen Vater durch eine matriarchale Gesetzgebung jeder Kontakt mit seinem Kinde verwehrt wird? Soll ich vielleicht mit ihm über die Beweisbarkeit der Seele diskutieren?
Ich werde das mal überdenken. Derweil kannst du ja wenigstens mal sagen, warum du hier schreibst. Das würde mich tatsächlich interessieren. Rein wissenschaftlich natürlich
Eugen
Re: Ja gibts die Seele nun ?
Tran, Wednesday, 05.01.2005, 18:25 (vor 7452 Tagen) @ Eugen Prinz
Als Antwort auf: Re: Ja gibts die Seele nun ? von Eugen Prinz am 05. Januar 2005 16:15:55:
>Hab ich Dich da irgendwie getroffen? Bist Du Psycho oder SozPäd? Falls ja tut´s mir leid das ich Dich damit getroffen hab. Falls nicht: wo ist Dein Problem?
Aber was auch immer Du da auf dem Herzen hast, es ist noch lange kein Grund mich persönlich anzumachen, oder?
Tran[/i]
Du meinst, wenn ich nicht persönlich betroffen bin, dann sollte es mir nichts ausmachen, wenn irgendein Berufsstand oder eine Gruppe vorurteilig und unqualifiziert abgewertet wird?
In diesem Fall: Was ausmachen vielleicht, auch wenn ich nicht ganz verstehe warum. Ist allerdings auch kein Grund für einen persönlichen Angriff.
Ich bin von der gesamten Problematik, um die sich dieses Forum hier dreht, in keiner Weise persönlich betroffen.
Soll ich also sagen: "Scheißegal, was kümmert´s mich?" z.B. wenn einem jungen Vater durch eine matriarchale Gesetzgebung jeder Kontakt mit seinem Kinde verwehrt wird? Soll ich vielleicht mit ihm über die Beweisbarkeit der Seele diskutieren?
Wenn Dich das Thema interessiert ist´s doch in Ordnung, mir gehts ja ebenso. Nur was das mit unserem Thema zu tun hat ist mir noch nicht ganz klar.
Ich werde das mal überdenken. Derweil kannst du ja wenigstens mal sagen, warum du hier schreibst. Das würde mich tatsächlich interessieren. Rein wissenschaftlich natürlich
Warum ich hier schreibe ist doch in meinen Beiträgen zu lesen. Also wie bei jedem anderen hier auch: Ich sag meine Meinung ab, genau wie Du.
Wenigstens darin wirst Du doch hoffentlich kein Problem sehen, oder?
Tran
Re: Ja gibts die Seele nun ?
Eugen Prinz, Wednesday, 05.01.2005, 16:45 (vor 7453 Tagen) @ T.L.
Als Antwort auf: Re: Ja gibts die Seele nun ? von T.L. am 05. Januar 2005 13:18:17:
Ich weiß übrigens, daß Dipl.-Psych. oft ganz handfeste Interssen haben.
Nicht möglich? Ich dachte immer, die arbeiten für Gotteslohn.
Einen solchen habe ich aus einem Sorgerechtsverfahren eliminiert.
[quote]Mir hatte er vorgeworfen:
- "ausgeprägte narzißtische Tendenzen",
- "kaum Möglichkeiten einer kritischen Selbstreflexion",
- "Neigung zur Simulation und zur Dissimulation",
- eine "internalisierte Opferrolle",
- "kaum ein intuitives Gespür für die psychischen Bedürfnisse seines Sohnes".
Ich habe ihm sodann attestiert (sehr detailliert):
- "Pseudowissenschaftlich verbrämte Inkompetenz und groteske Anmaßung: Des Kaisers neu Kleider."
Und dann war er raus. Gewissermaßen exorziert. Ob der eine Seele hatte ?
Freundliche Grüße, T.L.[/quote]
Das ist alles ungemein interessant. Lade ihn doch mal hier ins Forum ein. Vielleicht auch noch deinen Proktologen und deinen Urologen.
Du hast dich mal gebrüstet, schon aus zwei Foren rausgeschmissen worden zu sein. Kann es sein dass du die Foren nur benützt, um Schlachten zu schlagen, die du anderswo nicht schlagen kannst oder schon verloren hast?
Fragt Eugen
Re: Ja gibts die Seele nun ?
T.Lentze, Wednesday, 05.01.2005, 17:43 (vor 7453 Tagen) @ Eugen Prinz
Als Antwort auf: Re: Ja gibts die Seele nun ? von Eugen Prinz am 05. Januar 2005 14:45:25:
Hallo Eugen !
Lade ihn doch mal hier ins Forum ein.
Der wird sich sicher nicht noch mal die Schnauze an mir verbrennen wollen.
Du hast dich mal gebrüstet, schon aus zwei Foren rausgeschmissen worden zu sein.
Das eine Forum war "MANNdat". Du hattest mir angedroht: Entweder verschwindet dein Nickname "Echtes Seifenkraut", oder du fliegst hier raus. Dem bin zuvorgekommen, aber eigentlich war es ein Rauswurf.
Kann es sein dass du die Foren nur benützt, um Schlachten zu schlagen, die du anderswo nicht schlagen kannst oder schon verloren hast?
Fragt Eugen
Ja, aber NICHT NUR. Ehrgeiz habe ich schon. Aber letztlich geht es mir um die Wiedereinsetzung der Männer in ihre Rechte und Würden. Mit einigen von ihnen kann ich nicht so recht, will aber ihre Verdienste für das gemeinsame Ziel durchaus anerkennen.
Gruß, Thomas (Echtes Seifenkraut)
Re: Ja gibts die Seele nun ?
Eugen Prinz, Wednesday, 05.01.2005, 18:40 (vor 7452 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: Re: Ja gibts die Seele nun ? von T.Lentze am 05. Januar 2005 15:43:22:
>Du hast dich mal gebrüstet, schon aus zwei Foren rausgeschmissen worden zu sein.
Das eine Forum war "MANNdat". Du hattest mir angedroht: Entweder verschwindet dein Nickname "Echtes Seifenkraut", oder du fliegst hier raus. Dem bin zuvorgekommen, aber eigentlich war es ein Rauswurf.
Auch durch Weglassen kann man die Unwahrheit sagen. Ich hatte dir zunächst mal ausführlich unsere Motive usw. dargelegt, und dich dann höflich gefragt, ob es dir möglich wäre, im Interesse des Ansehens unseres Forums einen etwas weniger exotischen Namen zu wählen. Es war dir nicht möglich. Daruf habe ich dir vorgeschlagen, entweder einen anderen nickname oder ein anders Forum zu suchen.
Der zweite Grund war, dass du mit einem Thema eingestiegen bist, welches bei uns nicht angesagt ist. Auch hier warst du zu keiner Konzession bereit. Damit wärst du auch in anderen Foren angeeckt.
Außerdem gibt es bei uns keinen FM, sondern interne Abstimmungen zu solchen Fragen. Zugute halten kann ich dir allerdings, dass du selbst die Konsequenz gezogen hast zu gehen, nicht allerdings vorher noch eine Forentodsünde zu begehen - einen Forumsteilnehmer - mich in diesem Falle, zu outen. Also spiel´ dich nicht als die verfolgte Unschuld auf.
Und damit ist für mich Ende dieser Diskussion in jeder Hinsicht.
Eugen
Re: Möhren und anderes Gemüse
Garfield, Tuesday, 04.01.2005, 19:01 (vor 7453 Tagen) @ Nick
Als Antwort auf: Möhren und anderes Gemüse von Nick am 04. Januar 2005 16:09:34:
Hallo Nick!
Was macht dich so sicher, daß die Möhre keine Seele hat? Pflanzen haben in gewisser Hinsicht tatsächlich auch Gefühle. Was sind Gefühle denn eigentlich? Doch nichts weiter als elektrische Impulse in unserem Nervensystem. Solche Impulse gibt es in Pflanzen auch!
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Möhren und anderes Gemüse
Nick, Tuesday, 04.01.2005, 19:13 (vor 7453 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Garfield am 04. Januar 2005 17:01:29:
Hallo Nick!
Was macht dich so sicher, daß die Möhre keine Seele hat?Pflanzen haben in gewisser Hinsicht tatsächlich auch Gefühle. Was sind Gefühle denn eigentlich? Doch nichts weiter als elektrische Impulse in unserem Nervensystem. Solche Impulse gibt es in Pflanzen auch!
Freundliche Grüße
von Garfield
Ich habe nicht gesagt, daß eine Möhre keine Seele habe. Sie hat nur zweifelsfrei keine individuelle, keine freie und keine sittliche Seele, da sie keine persönlichen Entscheidungen treffen kann, schon garnicht nach sittlichen Gesichtspunkten. Die Möhre hat aber vermutlich Anteil an derselben universalen Seele, an der auch der Mensch Anteil hat.
Woher weißt(!) du eigentlich, daß Gefühle z.B. "nichts weiter als elektrische Impulse in unserem Nervensystem" sind?
Da dies ja eine wissenschaftliche Aussage ist, kann man die - und muß sie sogar - empirisch beweisen. Kannst du das?
Gruß vom
Nick
Re: Möhren und anderes Gemüse
Garfield, Tuesday, 04.01.2005, 20:13 (vor 7453 Tagen) @ Nick
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Nick am 04. Januar 2005 17:13:12:
Hallo Nick!
Nun, Hirnforscher haben mittlerweile reichlich Technolgien entwickelt, mit denen man Vorgänge im Gehirn sichtbar machen kann.
Daß Gefühle über Nerven übertragen werden, läßt sich einfach nachweisen. Du brauchst dir nur mal den Ischiasnerv einklemmen - dann kann es dir nämlich passieren, daß Körperteile plötzlich taub sind. Auch bei harmlosen Operationen können kleine Nerven in der Haut durchtrennt werden. Dann spürt man auch plötzlich an bestimmten Körperzonen nichts mehr.
Das betrifft Empfindungen wie Schmerz, Kälte usw. Die vom Gehirn produzierten Empfindungen werden genauso über Nerven übertragen. Auch da haben Mediziner bereits viel nachgewiesen.
Man hat bei Serienmördern sogar teilweise schon nachweisen können, daß ihre Gehirne Fehlfunktionen hatten und daß sie deshalb keinerlei Mitleid mit ihren Opfern empfanden. Das ist natürlich nicht bei allen Serienmördern so, aber man hat es bei einigen tatsächlich festgestellt.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Möhren und anderes Gemüse
Paul, Thursday, 06.01.2005, 01:41 (vor 7452 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Garfield am 04. Januar 2005 18:13:37:
Hi Garfield,
ist reichlich Off-Topic inzwischen, deswegen statt einer langen Antwort nur eine Buchempfehlung:
John C. Eccles, "Wie das Selbst sein Gehirn steuert"
"Der Hirnforscher und Nobelpreisträger vollzieht den lange vorbereiteten, folgenreichen letzten Schritt in seiner Arbeit am Gehirn-Geist-Problem. Während die materialistisch orientierten Naturwissenschaften zum Dogma erheben, dass das Gehirn uneingeschränkter Herscher über den Geist sei, führt Eccles hier zum esten Mal den neurophysiologischen Nachweis: Es gibt ein Bewusstsein, das nicht identisch ist mit der Materie der Gehirnmasse. Es verfügt frei und unabhängig über das Gehirn."
Gruss,
Paul
Re: Möhren und anderes Gemüse
T.Lentze, Tuesday, 04.01.2005, 19:24 (vor 7453 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: Möhren und anderes Gemüse von Garfield am 04. Januar 2005 17:01:29:
Hallo Nick!
Was macht dich so sicher, daß die Möhre keine Seele hat?Pflanzen haben in gewisser Hinsicht tatsächlich auch Gefühle. Was sind Gefühle denn eigentlich? Doch nichts weiter als elektrische Impulse in unserem Nervensystem. Solche Impulse gibt es in Pflanzen auch!
Freundliche Grüße
von Garfield
Hallo ihr zwei,
das war jetzt zwar nicht an mich gerichtet, aber...ich weiß jetzt, oder könnte wissen, daß auch mein Taschenrechner Gefühle hat. Gut, der hat kein Nervensystem ? Haben Pflanzen aber auch nicht !
Ich kannte jemanden, der sprach von einem Experiment, welches "bewies", daß Pflanzen Gefühle haben. Da waren nämlich Elektroden angeschlossen, deren Signale letztlich in Schallwandler gelangten. Wenn nun durch Berührung der Möhre ihr elektrischer Innenwiderstand (der Experimentator ließ Strom durch die Möhre fließen) sich veränderte, dann hörte man aus dem Lautsprecher Schreie wie die von gequälten Tieren. Und was mich verblüffte - das wurde von Manchen als "Beweis" verstanden ! "Hast du nicht gehört, wie furchtbar die Möhre aufgeschrieen hat ? Bist du ein Unmensch ?"
Worum geht es inzwischen eigentlich ? Um eine Rechtfertigung der Steigerungsform bisheriger Massenmorde ? Oder nehme ich das alles zu ernst ?
- fragt sich - T.L.
Re: @Nick - Möhren und anderes Gemüse
Ekki, Tuesday, 04.01.2005, 22:04 (vor 7453 Tagen) @ Nick
Als Antwort auf: Möhren und anderes Gemüse von Nick am 04. Januar 2005 16:09:34:
Guten Tag Garfield!
"Ja, und Abtreibung ist eben auch einer dieser Kompromisse. Zwar ist das moralisch eigentlich nicht einwandfrei, aber es wird doch getan, weil man damit ja kein weit entwickeltes Kind vernichtet, sondern nur eine bewußtlose Ansammlung von Zellen. Genauso bewußtlos wie eine Möhre. Heikel ist dabei allerdings, daß daraus einmal ein Mensch mit Bewußtsein und Intelligenz werden würde...<"
Das Problem, das ich ich - und wahrscheinlich auch Thomas - und sehr viele andere Menschen bei dieser Argumentation haben ist die Tatsache, daß jeder Mensch eine freie, sittliche Seele hat.
Und was "Sittlichkeit" ist - wer definiert das? Jeder für sich selbst!
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
T.Lentze, Tuesday, 04.01.2005, 18:46 (vor 7453 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Garfield am 04. Januar 2005 15:58:14:
Es gibt aber sehr wohl Hinweise darauf, daß zumindest hoch entwickelte Tiere ein Eigenbewußtsein haben. Affen erkennen sich selbst beispielsweise in Spiegeln. Hochentwickelte Tiere sind von ihrem Bewußtsein her durchaus mit kleinen Kindern vergleichbar.
Da könntest du recht haben. Es gibt überall Grenzfälle wo es Grenzen gibt.
Tiere zu töten wird damit gerechtfertigt, daß sie in der Natur doch auch von Raubtieren getötet werden. Die Existenz von Kannibalen könnte man genauso als Begründung dafür nehmen, Menschen zu töten und zu essen.
Wieder so ein Grenzfall. Im Falle des ethnisch spezifizierten Kanibalismus sind es kultische Gründe, ebenso, wenn auch vor völlig anderem Hintergrund, das Essen von Christi Leib und Trinken von Christi Blut im Heiligen Abendmahl (Kommunion), was, je nach Konfession, nicht nur symbolisch, sondern geistig real abläuft.
Das Problem besteht darin, daß wir Menschen mittlerweile sehr hohe moralische Ansprüche an uns selbst stellen. So hohe Ansprüche, daß wir gar nicht mehr in der Lage sind, sie 100%ig zu erfüllen.
Also muß man zwangsläufig Kompromisse schließen.
Selbstverständlich. Gilt auch für mich.
Du bist zwar Vegetarier, aber sind Pflanzen nicht auch Lebewesen, die man nicht einfach so töten darf?
Pflanzen sind eingebunden in einen ökologischen Kreislauf aus Produzenten, Konsumenten und Destruenten. Sie sind darauf angewiesen, gegessen zu werden.
Zwar ist das moralisch eigentlich nicht einwandfrei, aber es wird doch getan, weil man damit ja kein weit entwickeltes Kind vernichtet, sondern nur eine bewußtlose Ansammlung von Zellen.
Also Garfield, du suchst - wie mir scheint händeringend - nach Lücken, Grenzfällen und Kompromissen. Die wirst du aber viel leichter finden auf dem bereits beackerten Feld des Genozids, denn z.B. für den Judenmord hat es ja nun wirklich objektive, (pseudo)wissenschaftlich diskutierte "Gründe gegeben !
Du kannst dich übrigens an Peter Singer orientieren. Der erklärt ganz wissenschaftlich, warum ein (geborener !) Säugling weniger Lebensrecht hat als ein erwachsenes Schwein. Ich stieß darauf in des Juristen G.Friedenbergers Buch "Die Rechte der Frauen - Narrenfreiheit für das weibliche Geschlecht ? Wie Feministinnen Gesetze diktieren." Darin auch viel zum pränatalen Massenmord.
"Ich habe da jüngst das Buch eines recht bekannten Soziologen gelesen, der sich mit genau diesem Problem gründlich auseinandersetzt. Leider fällt mir sein Name gerade nicht ein.
Wird mir schon wieder einfallen.
Grüße, T.L.
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Garfield, Tuesday, 04.01.2005, 20:02 (vor 7453 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von T.Lentze am 04. Januar 2005 16:46:14:
Hallo Thomas!
"Es gibt überall Grenzfälle wo es Grenzen gibt."
Ja, und unsere moralischen Grundregeln führen uns recht häufig an solche Grenzen.
"Pflanzen sind eingebunden in einen ökologischen Kreislauf aus Produzenten, Konsumenten und Destruenten. Sie sind darauf angewiesen, gegessen zu werden."
Na ja, für eine Pflanze ist es zwar wichtig, daß Teile von ihr gegessen werden (vor allem die Früchte, weil die Tiere dadurch die Samen verbreiten), aber für die Pflanze selbst ist es doch besser, wenn sie zumindest zum großen Teil erhalten bleibt. In so einen ökologischen Kreislauf kann man alles reinstecken, was sich essen läßt. Für einen altersschwachen Tiger, der kaum noch andere Tiere bekommt, können durchaus auch Menschen da hinein gehören.
"Also Garfield, du suchst - wie mir scheint händeringend - nach Lücken, Grenzfällen und Kompromissen."
Danach brauche ich nicht suchen - sie sind offensichtlich überall vorhanden.
"Die wirst du aber viel leichter finden auf dem bereits beackerten Feld des Genozids, denn z.B. für den Judenmord hat es ja nun wirklich objektive, (pseudo)wissenschaftlich diskutierte "Gründe gegeben !"
Na ja, diese Gründe bestanden beispielsweise in einem vom russischen Geheimdienst in Umlauf gebrachten Bericht über jüdische Welteroberungs-Pläne, der sich schnell als gefälscht heraus stellte. Die Judenverfolgung im Dritten Reich ist vor allem von Hitler ausgegangen. Er brauchte das, um bestimmte Widersprüche in seiner Politik scheinbar aufzulösen. Und mit der Zeit hat er sich so sehr in seinen Wahn hineingesteigert, daß er das alles letztendlich selbst geglaubt hat. Das waren die Gründe dafür. Es war also nichts, was von der deutschen Bevölkerung allgemein ausging. Sicher gab es in Deutschland - wie überall in Europa und Amerika - antisemitische Tendenzen, aber ohne Hitler wäre das nie dermaßen eskaliert. Selbst manche führenden Nazis waren mit den Maßnahmen gegen Juden nicht einverstanden.
"Du kannst dich übrigens an Peter Singer orientieren. Der erklärt ganz wissenschaftlich, warum ein (geborener !) Säugling weniger Lebensrecht hat als ein erwachsenes Schwein."
Aha. Ißt der gute Mann denn allmorgendlich einen Säugling zum Frühstück?
Idealerweise sollte man weder Säuglinge noch Schweine töten. Nur ganz soweit sind wir leider noch nicht.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
T.Lentze, Tuesday, 04.01.2005, 22:27 (vor 7453 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Garfield am 04. Januar 2005 18:02:59:
Idealerweise sollte man weder Säuglinge noch Schweine töten. Nur ganz soweit sind wir leider noch nicht.
Hallo Garfield,
Wenn ich das jetzt zuendedenke - susu meinte ja in voller Überzeugung, daß das angebracht ist, um die "wahren" Ansichten eines Schreibers bloßzustellen - dann formuliere ich es so:
"Idealerweise sollte man weder Juden noch Schweine töten. Nur ganz soweit
sind wir noch nicht".
Also man soll keine Schweine töten, aber - müssen, können, sollen wir uns so zwingen ?
Und wenn man das eine nicht kann, dann kann man das andere natürlich auch nicht !
Ich weiß, daß du nicht zum Judenmord aufrufen willst, ja daß du dich völlig eindeutig davon distanzieren würdest.
Aber warum distanzierst du dich nicht vom Säuglingsmord in derselben eindeutigen Weise ? Weil das keine(r) von dir fordert ? Weil der pränatale Mord an Menschen im Trend liegt ? Weil Frauen gerade das Sagen haben ?
Mit der Bitte um Nachsicht, T.L.
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Garfield, Wednesday, 05.01.2005, 11:08 (vor 7453 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von T.Lentze am 04. Januar 2005 20:27:38:
Hallo Thomas!
Ich distanziere mich sehr wohl vom Säuglingsmord, und Abtreibungen tragen ja auch dazu bei, die Zahl der Morde an Säuglingen zu verringern. Ich denke, daß in früheren Zeiten mehr Frauen als heute diese "Abtreibung nach der Geburt" wählten.
Verglichen damit ist Abtreibung eben das kleinere Übel, weil es da nur eine Zellansammlung ohne oder mit nur sehr primitiven Empfindungen trifft. Ein Säugling dagegen hat schon ein wesentlich weiter entwickeltes Nervensystem.
Das ist eben der Kompromiß, den man da irgendwie schließen muß.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Tran, Wednesday, 05.01.2005, 11:23 (vor 7453 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Garfield am 05. Januar 2005 09:08:43:
Guten Morgen Garfield!
Entschuldige bitte wenn ich mich nun auch noch hier reinhänge und meinen Senf dazugebe, aber um es mal als halbwegs frischgebackener Vater auszudrücken:
Rein biologisch gesehen magst Du ja vielleicht recht haben mit "Zellansammlung ohne oder mit nur sehr primitiven Empfindungen". Keine Ahnung, ich kenn mich da nicht aus. Aber wenn ich mir mein Kind so anschau, und mir dann überlege das es ja auch anders hätte kommen können, dann wird mir schlecht. Das mag vielleicht auch mal ein kleiner Zellhaufen gewesen sein, klar, aber ich darf um Gottes willen nicht darüber nachdenken was mir im Falle einer Abtreibung entgangen wäre.
Was Deine an anderer Stelle geschriebene Befürchtung angeht, wegen des werfens des Kindes in eine Welt voller Arbeitslosigkeit: Wer kann denn vorher wissen was aus einem ungeborenen Kind mal wird? Genausogut könnte ich durch ein Arbeitsamt laufen und alle Arbeitslosen umbringen die mir da begegnen. Mein Gott - wie so ein Kind einmal leben wird entscheidet es doch schliesslich selbst! Ob es einmal arbeitslos wird liegt fast ausschliesslich in seiner eigenen Hand, und in seiner Erziehung natürlich.
Nun hab ich aber genug gesenft.
Tran
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Garfield, Wednesday, 05.01.2005, 15:07 (vor 7453 Tagen) @ Tran
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Tran am 05. Januar 2005 09:23:40:
Hallo Tran!
"Aber wenn ich mir mein Kind so anschau, und mir dann überlege das es ja auch anders hätte kommen können, dann wird mir schlecht."
Ja, das kann ich gut verstehen. Aber wenn Eltern das anders sehen und ein Kind nur als Last empfinden, dann finde ich es einfach besser, wenn solche Leute keine Kinder haben. Ohne Grund treibt ja keine Frau ab. Eine Frau, die für ihr ungeborenes Kind dieselben Empfindungen hat wie du für dein Kind, wird eine Abtreibung niemals auch nur in Erwägung ziehen.
"Was Deine an anderer Stelle geschriebene Befürchtung angeht, wegen des werfens des Kindes in eine Welt voller Arbeitslosigkeit: Wer kann denn vorher wissen was aus einem ungeborenen Kind mal wird? Genausogut könnte ich durch ein Arbeitsamt laufen und alle Arbeitslosen umbringen die mir da begegnen."
Ja, nach dieser Logik müßte man auch Arbeitslose töten. Aber so meinte ich das nicht. Ich meinte nur, daß man, bevor man die Geburtenzahlen erhöht und dafür auch Abtreibungen wieder verbietet, erst einmal dafür Sorge tragen muß, daß die so zusätzlich geborenen Menschen auch einen sinnvollen Platz im Leben finden.
"Mein Gott - wie so ein Kind einmal leben wird entscheidet es doch schliesslich selbst! Ob es einmal arbeitslos wird liegt fast ausschliesslich in seiner eigenen Hand, und in seiner Erziehung natürlich."
Das mag vor einigen Jahrzehnten noch annähernd so gewesen sein, aber auch damals hatte nicht jeder wirklich dieselben Chancen. Es ist ein riesiger Unterschied, ob man reiche Eltern hat, die einem mehrere Studiengänge finanzieren oder ob man von den Eltern kaum oder gar nicht finanziell unterstützt wird, neben dem Studium noch jobben muß und so dann weniger Zeit zum Lernen hat. Auch ist es heute schon in normalen Schulen so, daß Kinder, die die neuesten PC's mit Internetzugang zu Hause haben, anderen Kindern gegenüber, die keine oder nur veraltete PC's und keinen Internetzugang zu Hause haben, große Vorteile haben.
Und das ist nicht alles: In den "höheren Kreisen" herrschen ganz eigene Sitten und Bräuche. Die kann man nirgendwo sonst lernen, sondern man lernt sie nur dort. Wenn man sie aber nicht kennt, wird man dort nicht akzeptiert. Das sorgt auch mit dafür, daß üblicherweise nur Kinder von Eltern aus diesen "höheren Kreisen" sehr hohe Führungsposten erreichen. Dazu kommt noch, daß solche Eltern durch ihre Beziehungen ihren Kindern natürlich überall Türen öffnen. Das können kleine Arbeiter oder Angestellte nicht.
So ist es kein Wunder, daß der "stern" herausgefunden hat, daß zu dieser Zeit (vor ca. 2 Jahren) unter den wichtigsten deutschen Managern nur ein einziger war, der aus einer Arbeiterfamilie stammte. Die übrigen hatten ausnahmslos Eltern aus den "höheren Kreisen".
Es gibt Leute, die das mit den Erbanlagen begründen. Angeblich wären die Eltern nur erfolgreich durch ihre überragende Intelligenz, die sie an ihre Kinder vererbt hätten, so daß diese nun deshalb auch erfolgreich wären... Tatsächlich schneiden Spitzen-Manager bei Intelligenz-Tests aber keineswegs überdurchschnittlich ab. Hast du mal diese Sendung "Big Boss" mit Rainer Kalmund gesehen? Da waren auch genügend von solchen Söhnchen reicher Eltern. Nachdem ich eine Folge davon gesehen habe, wundern mich die Management-Fehler der deutschen Wirtschaft gar nicht mehr. Wenn das die neue Generation von Managern ist, dann wird es bald noch viel schneller abwärts gehen...
Die angebliche Chancengleichheit war schon immer nur ein Märchen. Bisher hatten Kinder von normalen oder armen Eltern über BAFöG und gebührenfreies Studium wenigstens noch die Möglichkeit, auf mittlere Führungsebenen zu kommen. Aber mit Einführung von Studiengebühren und Elite-Universitäten (die sich dann natürlich nur Kinder reicher Eltern leisten können und die das Studium an anderen Universitäten entwerten werden) kommen wir geradenwegs wieder zurück zu den Zuständen in Kaisers Zeiten.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Tran, Wednesday, 05.01.2005, 17:20 (vor 7453 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Garfield am 05. Januar 2005 13:07:18:
Guten Tag Garfield!
"Aber wenn ich mir mein Kind so anschau, und mir dann überlege das es ja auch anders hätte kommen können, dann wird mir schlecht."
Ja, das kann ich gut verstehen. Aber wenn Eltern das anders sehen und ein Kind nur als Last empfinden, dann finde ich es einfach besser, wenn solche Leute keine Kinder haben.
Sie könnten es immernoch zur Adoption freigeben.
Ohne Grund treibt ja keine Frau ab. Eine Frau, die für ihr ungeborenes Kind dieselben Empfindungen hat wie du für dein Kind, wird eine Abtreibung niemals auch nur in Erwägung ziehen.
Gut, da geb ich Dir natürlich recht.
"Was Deine an anderer Stelle geschriebene Befürchtung angeht, wegen des werfens des Kindes in eine Welt voller Arbeitslosigkeit: Wer kann denn vorher wissen was aus einem ungeborenen Kind mal wird? Genausogut könnte ich durch ein Arbeitsamt laufen und alle Arbeitslosen umbringen die mir da begegnen."
Ja, nach dieser Logik müßte man auch Arbeitslose töten. Aber so meinte ich das nicht. Ich meinte nur, daß man, bevor man die Geburtenzahlen erhöht und dafür auch Abtreibungen wieder verbietet, erst einmal dafür Sorge tragen muß, daß die so zusätzlich geborenen Menschen auch einen sinnvollen Platz im Leben finden.
Gut, da magst Du recht haben. Aber es ging mir auch nicht um zu erhöhende Geburtenzahlen. Wenn ich mich wegen der Arbeitslosigkeit oder aus sonstigen Gründen gegen ein Kind entscheide ist das eine Sache. Eine andere Sache ist es jedoch wenn ich das Kind umbringe weil es ja vielleicht(!) einmal arbeitslos werden könnte.
"Mein Gott - wie so ein Kind einmal leben wird entscheidet es doch schliesslich selbst! Ob es einmal arbeitslos wird liegt fast ausschliesslich in seiner eigenen Hand, und in seiner Erziehung natürlich."
Das mag vor einigen Jahrzehnten noch annähernd so gewesen sein, aber auch damals hatte nicht jeder wirklich dieselben Chancen. Es ist ein riesiger Unterschied, ob man reiche Eltern hat, die einem mehrere Studiengänge finanzieren oder ob man von den Eltern kaum oder gar nicht finanziell unterstützt wird, neben dem Studium noch jobben muß und so dann weniger Zeit zum Lernen hat. Auch ist es heute schon in normalen Schulen so, daß Kinder, die die neuesten PC's mit Internetzugang zu Hause haben, anderen Kindern gegenüber, die keine oder nur veraltete PC's und keinen Internetzugang zu Hause haben, große Vorteile haben.
Es hat schon immer Kinder gegeben die anderen Kindern gegenüber einen besseren oder schlechteren Start hatten, und das wird es auch immer geben (hoffe ich). Aber wo ist da das Problem? Der eine wird Arbeiter, der andere Akademiker. Ausserdem: Studiengebühren sind ja nicht gleichzusetzen mit einem Studienverbot. Ich hab keine Ahnung wie hoch die ausfallen sollen, aber bezahlbar werden sie ja noch sein.
Und das ist nicht alles: In den "höheren Kreisen" herrschen ganz eigene Sitten und Bräuche. Die kann man nirgendwo sonst lernen, sondern man lernt sie nur dort. Wenn man sie aber nicht kennt, wird man dort nicht akzeptiert. Das sorgt auch mit dafür, daß üblicherweise nur Kinder von Eltern aus diesen "höheren Kreisen" sehr hohe Führungsposten erreichen. Dazu kommt noch, daß solche Eltern durch ihre Beziehungen ihren Kindern natürlich überall Türen öffnen. Das können kleine Arbeiter oder Angestellte nicht.
Auch darin seh ich kein Problem. Ein Leben als Arbeiter oder Angestellter ist doch nicht verwerflich, oder? Es können nunmal nur sehr sehr wenige Menschen ganz nach oben kommen, das ist doch ganz normal. Überspitzt ausgedrückt: Ich werd garantiert kein Kind umbringen weil es nur sehr geringe Chancen auf einen späteren Ministerposten hat.
So ist es kein Wunder, daß der "stern" herausgefunden hat, daß zu dieser Zeit (vor ca. 2 Jahren) unter den wichtigsten deutschen Managern nur ein einziger war, der aus einer Arbeiterfamilie stammte. Die übrigen hatten ausnahmslos Eltern aus den "höheren Kreisen".
Es gibt Leute, die das mit den Erbanlagen begründen. Angeblich wären die Eltern nur erfolgreich durch ihre überragende Intelligenz, die sie an ihre Kinder vererbt hätten, so daß diese nun deshalb auch erfolgreich wären... Tatsächlich schneiden Spitzen-Manager bei Intelligenz-Tests aber keineswegs überdurchschnittlich ab. Hast du mal diese Sendung "Big Boss" mit Rainer Kalmund gesehen? Da waren auch genügend von solchen Söhnchen reicher Eltern. Nachdem ich eine Folge davon gesehen habe, wundern mich die Management-Fehler der deutschen Wirtschaft gar nicht mehr. Wenn das die neue Generation von Managern ist, dann wird es bald noch viel schneller abwärts gehen...
Die Manager sind mir ziemlich egal, und die Sendung kenn ich nicht. Aber Du solltest Dein Bild von Managern nicht unbedingt nach dem beurteilen was Du im Fernsehen darüber siehst.
Die angebliche Chancengleichheit war schon immer nur ein Märchen. Bisher hatten Kinder von normalen oder armen Eltern über BAFöG und gebührenfreies Studium wenigstens noch die Möglichkeit, auf mittlere Führungsebenen zu kommen.
Tut mir wirklich leid, aber ich seh im grossen und ganzen immernoch Chancengleichheit.
Aber mit Einführung von Studiengebühren und Elite-Universitäten (die sich dann natürlich nur Kinder reicher Eltern leisten können und die das Studium an anderen Universitäten entwerten werden) kommen wir geradenwegs wieder zurück zu den Zuständen in Kaisers Zeiten.
Oder wir werden endlich mal das was ich bisher noch nicht so recht zu entdecken vermochte: eine Leistungsgesellschaft. Schaun wir mal.
Tran
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Garfield, Wednesday, 05.01.2005, 18:46 (vor 7452 Tagen) @ Tran
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Tran am 05. Januar 2005 15:20:07:
Hallo Tran!
"Sie könnten es immernoch zur Adoption freigeben."
Ja, aber eine Schwangerschaft ist auch heute immer noch ein gewisses Risiko. Es gibt Frauen, die gesundheitliche Probleme haben und so tatsächlich mit Schwangerschaft und Geburt den eigenen Tod oder eine bleibende körperliche Behinderung riskieren würden.
"Es hat schon immer Kinder gegeben die anderen Kindern gegenüber einen besseren oder schlechteren Start hatten, und das wird es auch immer geben (hoffe ich). Aber wo ist da das Problem? Der eine wird Arbeiter, der andere Akademiker."
Das Problem besteht darin, daß heute immer weniger Arbeiter gebraucht werden. Mittlerweile bleiben zwar zunehmend auch Akademiker erwerbslos, aber sie sind doch immer noch nicht so sehr betroffen wie Arbeiter. Wer also keine große Karriere machen kann, wird mit steigender Wahrscheinlichkeit irgendwann von der Sozialhilfe oder von einem miesen Hungerlohn leben müssen.
"Ausserdem: Studiengebühren sind ja nicht gleichzusetzen mit einem Studienverbot."
Wenn man sie nicht bezahlen kann, schon.
"Ich hab keine Ahnung wie hoch die ausfallen sollen, aber bezahlbar werden sie ja noch sein."
Wenn du schon Mühe hast, mit Nebenjobs die Miete für dein Zimmer, dein Essen und Lehrmaterial zu finanzieren, dann können Studiengebühren durchaus unerschwinglich sein.
Gegen Studiengebühren für Langzeitstudenten habe ich ja nichts. Aber ein Erststudium innerhalb der Regelstudienzeit sollte kostenlos bleiben.
"Auch darin seh ich kein Problem. Ein Leben als Arbeiter oder Angestellter ist doch nicht verwerflich, oder?"
Nein, dagegen ist nichts einzuwenden - solange man noch einen Job findet... Das Problem besteht eben darin, daß die Wirtschaft immer höhere Ansprüche an Bewerber stellt. Die hohe Arbeitslosenzahl macht das möglich.
"Tut mir wirklich leid, aber ich seh im grossen und ganzen immernoch Chancengleichheit."
Absolute Chancengleichheit kann es nicht geben, das ist klar. Aber ist es moralisch vertretbar, einem Menschen mit großen Talenten aber armen Eltern durch finanzielle Hürden an einem Studium zu hindern, während jemand mit mittelmäßigen Fähigkeiten nur aus Langeweile ein Studium nach dem anderen abbrechen kann, nur weil seine Eltern stinkreich sind und ihm das bezahlen?
"Oder wir werden endlich mal das was ich bisher noch nicht so recht zu entdecken vermochte: eine Leistungsgesellschaft."
Genau das ist doch der Punkt! Solange Vermögen, Herkunft und Beziehungen mehr zählen als Leistung, kann es keine Leistungsgesellschaft geben.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Jolanda, Wednesday, 05.01.2005, 19:49 (vor 7452 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Garfield am 05. Januar 2005 16:46:40:
Hallo zusmamen
Darf ich mal ganz schüchtern fragen.
Wenn wir uns hier in unserer dekadenten Gesellschaft darüber Sorgen machen, ob wir Kinder haben sollen, weil die ja dann vielleicht mal von Sozialhilfe leben müssen.
Was sollen sich denn all die Menschen in Afrika, Asien und überall wo es so viel Armut gibt, was sollen die sich fragen?
Die müssten dann ja eigentlich nur noch abtreiben, denn dort hat ein Kind schon zum vornerein kaum Chancen auf einen Beruf und ein gutes Leben!
Eigenartig, dass mir diese Menschen mit ihren Kinder aber immer noch viel den glücklicheren und zufriedeneren Eindruck machen, als das hier in unserer sogenannten relativ heilen Welt der Fall ist.
Ich weiss nicht, bei allem Verständnis von Abwägen, wir sind total dekadent und krank geworden, tut mir leid.
Die Wirtschaftlage diktiert also in Zukunft ob wir Kinder auf die Welt stellen sollten oder nicht. Die Wirtschaft und Politik kann stolz sein auf Ihre Bürger, die sich dermassen nach dem richten, was uns geboten wird, brave Bürger.
Ich weiss, klingt nun sehr zynisch, ist auch kein Angriff gegen dich Garfield, du weisst, ich halte viel von dir, finde deine Beiträge immer bewundernswert sachlich und du bist einer der einzigen, der sich nie im Ton vergreift.
Aber mir ist das zu materialistisch gedacht, nur wenn ein Menschenleben gut abgesichert ist, auch finanziell, nur dann sollte man es auch schützen.
Und wenn eine Frau aus medizinischen Gründen abtreibt, dann wird ihr auch keiner von euch einen Vorwurf machen. Nur hast du in den Statistiken gesehen, wie viele das sind, im Verhältnis zu denen, die aus ganz anderen Gründen abtreiben.
Meine Kinder sind das höchste Gut, dass ich besitze, auch wenn ich mit Ihnen von Sozialhilfe leben müsste, keine Sekunde würde ich bereuen, mich für sie entschieden zu haben.
Ich könnte mir dann nicht mehr viel leisten, klar, aber das Lachen meiner Kinder, ihre Liebe, ihr ganzes Wesen würden mich dafür 1000 mal entschädigen.
Edel und weise geht die Welt zu Grunde.
Herzlicher Gruss
Jolanda
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Garfield, Wednesday, 05.01.2005, 20:54 (vor 7452 Tagen) @ Jolanda
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Jolanda am 05. Januar 2005 17:49:28:
Hallo Jolanda!
Du hast mich falsch verstanden. Ich bin durchaus nicht der Meinung, daß die Wirtschaft die Geburtenzahlen regulieren sollte. Wenn sie das könnte, dann würde sie sie sowieso sofort massiv erhöhen, denn je höher die Arbeitslosenzahlen steigen, umso schneller lassen sich die Löhne drücken.
Für viele Menschen ist es aber eben auch eine ganz rationale Entscheidung, ob sie Kinder in die Welt setzen oder nicht. Wenn man den Menschen die Sicherheit geben würde, daß ihre Kinder auf jeden Fall eine Zukunft haben und nicht frustriert und chancenlos dahin vegetieren, dann wäre schon viel erreicht. Solange ein Land aber ohne Rücksicht auf Verluste nur zugunsten einiger weniger Super-Reicher in den Ruin reformiert wird, werden die Geburtenzahlen eben weiter sinken. So einfach ist das.
Ich glaube auch nicht, daß die kinderreichen Menschen in armen Ländern alle so glücklich sind. Da gibt es Eltern, die ihre Kinder einfach auf der Straße aussetzen, weil sie sie nicht ernähren können. Dort leben sie dann von Betteln und Stehlen und werden von der Polizei mit Schußwaffen gejagt. Die sind bestimmt nicht glücklicher als wir.
Na ja, aber wenn es hier so weitergeht, dann wird es auch hierzulande bald wieder mehr Menschen von dieser Sorte geben, die nichts mehr zu verlieren haben und deshalb einfach gedankenlos in den Tag hinein leben und ein Kind nach dem anderen in die Welt setzen. Vor kurzem war gerade wieder ein Fall in den Medien - da hatte ein Paar mehrere Kinder, hat zusätzlich noch Pflegekinder aufgenommen, dafür jede Menge Geld kassiert und sich davon ein schönes Leben gemacht, während die Kinder auf der Straße um Lebensmittel betteln mußten. Wenn die nächste Generation so aufwächst, dann gute Nacht.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Jolanda, Wednesday, 05.01.2005, 23:22 (vor 7452 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Garfield am 05. Januar 2005 18:54:22:
Hallo Garfield
Ich habe keine Angst davor, dass es bei uns immer mehr Menschen geben wird die gedankenlos Kinder in die Welt setzen.
Ich denke, es gibt immer mehr, die gedankenlos keine in die Welt setzen, bzw. die keine in die Welt setzen und es so begründen.
Ich will ein Haus
Ich will ein Auto
Ich will mind. zweimal im Jahr in Urlaub
Ich will schöne Klamotten
Ich will einfach ein Leben in Luxus
Die jungen Leute wollen keine Kinder mehr, weil sie sagen, ohne Kinder haben sie ein besseres Leben, sie können sich alles leisten. Mit Kindern müssten sie auf einiges verzichten.
Ich habe nicht gemeint, dass die Wirtschaft oder Politik uns zwingt keine Kinder zu haben. Es wird aber mit Arbeitslosigkeit begründet, dass wir keine Kinder haben.
Für mich heisst das, wenn die Wirtschaft und Politik das nicht ändert, dann passen wir uns insofern an, dass wir keine Kinder mehr auf die Welt stellen. Für mich ist das Resignation.
Und wegen diesem Fall von dieser Familie, das ist nun echt ein Einzelfall, nicht, dass es das nicht geben kann. Nur gerade du weisst ganz genau, dass man alles ausnutzen kann. Aber das ist nicht der Normalfall.
Und klar sind nicht alle überglücklich in den armen Ländern, viele Kinder leben auf der Strasse, klar. Nur ich bin vor Jahren monatelang durch die halbe Welt gereist und ich habe viel Armut erlebt, aber die Menschen waren dort zufriedener als es die Menschen hier sind, die gegen die dort sogar als Sozialhilfeempfänger noch besser gestellt sind.
Und ich verrate dir etwas Garfield. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die denken, wir sind nur auf der Welt um glücklich zu sein. Ich möchte aber nicht näher darauf eingehen, weil das sehr schnell off topic werden dürfte und das hatten wir hier nun in letzter Zeit schon genug.
Ich bin da ganz weit weg von den meisten hier, ich sehe den Sinn des Lebens in anderen Dingen. Unsere Aufgaben, die wir haben usw. Aber wie gesagt, dass ist zu persönlich, darauf möchte ich hier nicht eingehen.
Einen lieben Gruss
schickt dir
Jolanda
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
T.Lentze, Thursday, 06.01.2005, 01:07 (vor 7452 Tagen) @ Jolanda
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Jolanda am 05. Januar 2005 21:22:25:
Nur ich bin vor Jahren monatelang durch die halbe Welt gereist und ich habe viel Armut erlebt, aber die Menschen waren dort zufriedener als es die Menschen hier sind, die gegen die dort sogar als Sozialhilfeempfänger noch besser gestellt sind.
Und ich verrate dir etwas Garfield. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die denken, wir sind nur auf der Welt um glücklich zu sein.
Hallo Garfiel, hallo Jolanda,
ich kann aufgrund meines jahrelangen Aufenthaltes in Afrika bestätigen, daß sehr arme Menschen dort in der Regel einen durchaus glücklicheren Eindruck machen als Menschen hier.
Der dortige Kinderreichtum dürfte sich dort allerdings insofern lohnen, als Kinder von klein auf zum Einkommen der Eltern beitragen. Kinder aber machen auch dann das Leben menschlich: durch ihren Charme, ihre (relative) Unschuld usw. -
Eher unsympathisch waren mir die Akademiker. Sie sind im Grunde die einzigen Unzufriedenen, da sie keine angemessene Beschäftigung finden und keine Lust haben, jetzt wieder "einfache" Arbeiten zu machen. Sie fühlen sich auch in der Schuld ihrer Eltern, welche ihnen die Ausbildung bezahlt haben, sie jetzt weiterfüttern müssen, und denen sie selbst nie etwas haben geben können, weil sie ja zur Schule mußten.
Aus diesem Grunde halte ich auch die Alphabetisierungs-Kampagnen für sehr gefährlich. Das erzeugt sozialen Sprengstoff.
Daß wir nicht auf der Welt sind, um uns zu amüsieren - da gebe ich Jolanda recht. Wir haben himmlische Eltern, und auch denen sind wir etwas schuldig. Soweit mein Standpunkt.
Übrigens, zum Thema: das traditionelle Matrarchat in Afrika kennt keinen Kinder- oder Ehegatten-Unterhalt. Muß ja auch nicht. Je mehr Kinder eine Frau hat, desto mehr Einkommen kann sie erzielen. Darum sind Vaterschafts-Tests dort ebenfalls unnötig. Es wird gebumst, was das Zeug hält. Daß u.U. jedes Kind einen andern Vater hat, weiß ohnehin Jeder.
Auch wir könnten das hier diskutierte Problem auf diese Weise beseitigen. Wozu teure Ausbildung, wenn sie dann doch nichts bringt, da der Ausgebildete nicht aus den richtigen Kreisen stammt ?
Also: weniger Ausbildung, weniger materielle Ansprüche > mehr Zufriedenheit, mehr Zeit, mehr Besinnung !
Grüße, T.L.
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Garfield, Thursday, 06.01.2005, 11:54 (vor 7452 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von T.Lentze am 05. Januar 2005 23:07:32:
Hallo Thomas!
"Also: weniger Ausbildung, weniger materielle Ansprüche > mehr Zufriedenheit, mehr Zeit, mehr Besinnung !"
Da gebe ich dir durchaus recht. In Deutschland wird ohnehin viel zu lange ausgebildet. Angehende KFZ-Mechaniker müssen sich ausgiebig mit Mathematik beschäftigen, angehende Kaufleute mit Computerprogrammierung, angehende Programmierer mit Betriebswirtschaftslehre... Im Beruf stellt man dann schnell fest, daß man mit den meisten Inhalten der Ausbildung niemals etwas anfangen kann.
In anderen Ländern läuft das so, daß man für viele Tätigkeiten vor allem darauf sieht, was ein Bewerber vorher gemacht hat und welche Beurteilungen er dafür bekommen hat. Da wird nicht überall immer nur auf irgendein Zeugnis oder Diplom gesehen, und so ist es dort leichter, einfach mal den Beruf zu wechseln, wenn man in seinem bisherigen Beruf keinen Job findet. Man wird dann angelernt, bekommt für die Zeit weniger Lohn, und wenn man sich gut eingearbeitet hat, wird man als qualifizierte Fachkraft angesehen und auch entsprechend bezahlt.
In Deutschland geht das so nicht. Da zählen immer nur Zeugnisse, Diplome usw. Man kriegt zwar zuweilen auch ohne dem einen Job, aber dann wird man grundsätzlich schlechter bezahlt, und zwar nicht nur zeitweilig während der Einarbeitung, sondern dauerhaft. Im öffentlichen Dienst wird der Schwachsinn sogar so weit getrieben, daß dort ein gelernter Schlosser, der dort gerade als Gärtner angefangen hat, sofort als qualifizierte Fachkraft bezahlt wird, während jemand, der nie eine offizielle Ausbildung gemacht hat, aber schon seit 10 Jahren als Gärtner tätig ist, als ungelernter Hilfsarbeiter, also geringer bezahlt wird.
Solange es genügend Erwerbslose gibt, werden Wirtschaft und Behörden ihre Ansprüche an die Ausbildung der Bewerber auch nicht senken.
Wer also heute seine Kinder keine Ausbildung mehr machen läßt, der verschlechtert damit ihre Chancen auf einen Job enorm und kann sie dann womöglich als Rentner noch mit durchfüttern.
Ich fände es fair, wenn jemand, der bereits 5-10 Jahre in einem Beruf gearbeitet hat, automatisch Facharbeiter-Status erlangen würde. Aber dann wären ja die Pfründe der IHK'n in Gefahr und man müßte Beschäftigte ohne offizielle Ausbildung besser bezahlen, und deshalb führt da in Deutschland natürlich kein Weg hin.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Garfield, Thursday, 06.01.2005, 11:31 (vor 7452 Tagen) @ Jolanda
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Jolanda am 05. Januar 2005 21:22:25:
Hallo Jolanda!
"...ein Haus..."
Ich weiß nicht, wie das in der Schweiz aussieht, aber in Deutschland ist ein normales Einfamilien-Haus kein Luxus! Denn hier bezahlt man im Laufe seines Lebens an Miete genauso viel wie man für ein Haus bezahlt hätte. Und zwar ohne daß man dann im Alter mietfrei wohnen kann. Aufgrund der staatlichen Mißwirtschaft können die Menschen, die jetzt jung sind, keine ausreichenden staatlichen Renten mehr erwarten. Da ihnen aber trotzdem immer höhere Beiträge für die staatliche Rente aus den Taschen gezogen werden, können sie auch nicht ausreichend durch Privatrenten vorsorgen. Also bleibt effektiv nur eine Möglichkeit: Miete durch Kreditraten zu ersetzen und so im Alter ein schuldenfreies Eigenheim zu haben, das dann durch Einsparung der Miete die Lebenshaltungskosten deutlich senkt.
"...ein Auto..."
Auch ein Auto ist in Deutschland kein Luxus. Im Berufsleben wird nämlich immer mehr Flexibilität erwartet. Zeitlich und räumlich. Wer beim Bewerbungsgespräch angibt, keinen Führerschein und kein Auto zu haben, hat damit einen dicken Minuspunkt. Denn das bedeutet für die Personalchefs geringe Flexibilität. Und schon kriegt man den Job nicht.
"...zweimal im Jahr in Urlaub..."
Ich persönlich kenne niemanden, der sich das leisten kann. Meine Frau und ich waren einmal vor einigen Jahren in Ägypten, und zur Hochzeitsreise waren wir auf Amrum. Das war alles und wird wohl für die nächsten 10-20 Jahre auch alles bleiben. Wir sind froh, wenn wir mal im Sommer Urlaub kriegen und dann zu meinen Eltern an die Ostsee fahren können.
"...schöne Klamotten..."
Teure Kleidung haben wir auch nicht. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich mir zuletzt neue Klamotten gekauft habe.
"...ein Leben in Luxus..."
Das können sich immer weniger Menschen leisten, egal ob mit oder ohne Kinder.
"Die jungen Leute wollen keine Kinder mehr, weil sie sagen, ohne Kinder haben sie ein besseres Leben, sie können sich alles leisten. Mit Kindern müssten sie auf einiges verzichten."
Ich denke, jungen Leuten geht es vor allem darum, jederzeit ungehindert ausgehen zu können. Mit Kindern ist das nicht so einfach. Erstens hat man dann meist kein Geld für teure Getränke in Diskos übrig, und zweitens muß man das Kind ja irgendwo lassen. Viele Menschen müssen heute weit von ihren Eltern weg ziehen, um noch Jobs zu finden, und dann können sie Kinder auch nicht einfach mal bei den Eltern lassen.
Wenn die Menschen aber älter werden, fallen diese Gründe nach und nach weg. Und heute ist es ja auch für Frauen über 30 nicht mehr so problematisch, ein Kind zur Welt zu bringen.
"Für mich heisst das, wenn die Wirtschaft und Politik das nicht ändert, dann passen wir uns insofern an, dass wir keine Kinder mehr auf die Welt stellen. Für mich ist das Resignation."
Ist es besser, so wie in manchen armen Ländern einfach ein Kind nach dem anderen in die Welt zu setzen, ohne sich darüber Gedanken zu machen, wovon diese Kinder dann leben sollen? Und sie dann zum Teil tatsächlich verhungern zu lassen? Oder sie auf der Straße auszusetzen? Oder an Bordelle zu verkaufen? Oder sie schlicht und einfach als billige Arbeitskräfte zu betrachten, die das Familieneinkommen aufbessern können?
"Und wegen diesem Fall von dieser Familie, das ist nun echt ein Einzelfall, nicht, dass es das nicht geben kann. Nur gerade du weisst ganz genau, dass man alles ausnutzen kann. Aber das ist nicht der Normalfall."
Nein, normal war das sicher nicht. Aber es gibt immer mehr Menschen, die versuchen, von ihren Kindern zu leben. Ich kannte auch mal so eine wirklich asoziale Familie. Wenn man das von denen bewohnte Grundstück schon sah, merkte man gleich, was mit denen los war. Da lag überall Müll herum. Mein Vater war beruflich mal in der Wohnung, und er sagte, daß es da drin genauso schlimm aussah. Die Eltern waren natürlich beide arbeitslos und lebten von Sozialhilfe, und in dem Müll krabbelten schon 4 Kinder herum. Fast jedes Jahr kam ein neues dazu. Ein Rentner, der nebenan wohnte, sagte dazu: "Was soll aus den Kindern nur mal werden? Die Jungen werden Verbrecher, und die Mädchen gehen auf den Strich..." Einmal sagte der "stolze Vater" dazu: "Ich weiß, daß die Leute sagen, daß wir unsere Kinder nicht ernähren können. Aber ich werde ihnen das Gegenteil beweisen!" Interessant fand ich dabei, daß die beiden schon zu DDR-Zeiten verheiratet waren. Da hatten sie aber nur ein Kind. Erst nach der Wiedervereinigung, als es auf einmal auch Kindergeld gab, mußte plötzlich ein Kind nach dem anderen her.
In einem anderen Fall war die Mutter alleinerziehend und Alkoholikerin. Ein Kind lebte schon im Heim, das andere (ein Junge) war noch bei ihr. Der Junge lief oft den ganzen Tag auf der Straße herum. Einmal fragte ihn jemand, wo denn seine Mutter ist. Darauf antwortete er: "Ach, die liegt schon wieder besoffen auf der Couch." Der Junge war gerade mal 3 oder 4 Jahre alt.
So sieht das im realen Leben aus, Jolanda. Natürlich sind bei weitem nicht alle Eltern so. Aber die Eltern, die so sind, sind diejenigen, die heutzutage die meisten Kinder in die Welt setzen.
"Ich gehöre nicht zu den Menschen, die denken, wir sind nur auf der Welt um glücklich zu sein."
Das ist richtig. Aber wenn du den Menschen richtige Umstände schaffst, dann bekommen sie von ganz allein mehr Kinder. Finanzielle Alimentierung bringt da nichts. Bevor man mehr Kinder fordert, muß man erst einmal bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten und die Lösung des Problems der Erwerbslosigkeit fordern. DAS sind die wesentlichen Punkte.
"...ich sehe den Sinn des Lebens in anderen Dingen."
Wenn du damit meinst, daß der Sinn des Leben darin besteht, Nachkommen aufzuziehen, dann gebe ich dir durchaus recht. Mir ist es aber auch wichtig, daß meine Nachkommen einen möglichst guten Start ins Leben bekommen. Und wenn ich dafür geringe Chancen sehe, dann ist das für mich eben ein Grund gegen Nachkommen. Jedenfalls solange ich weiß, daß ich später immer noch welche haben kann.
Herzliche Grüße
von Garfield
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Jolanda, Thursday, 06.01.2005, 16:43 (vor 7452 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Garfield am 06. Januar 2005 09:31:22:
Lieber Garfield
Bei diesem Thema werden wir uns nie finden.
Deine Begründungen mögen logisch klingen. Für mich sind sie trotzdem eher egoistisch motiviert, wobei ich das nun wirklich nicht auf dich beziehe.
Klar für viele ist ein eigenes Haus kein Luxus, ein eigenes Auto auch nicht und vieles andere auch nicht. Aber Kinder sind es...hmmm....wohl eine Frage der persönlichen Prioritäten.
Doch bei uns in der Schweiz ist es schon Luxus ein eigenes Haus zu haben.
Wir haben nicht diese Bausparverträge, wobei dieses Geld ja auch anders angelegt werden könnte, zum Beispiel für eine gute Ausbildung von Kindern oder?!
Und dann bezahlt man normale Miete für eine Wohnung und das Geld, dass man nun in das Haus investiert, dass mach sich durch sparen so gut erwerben kann, das investiert man eben in die Zukunft von Kindern.
Und wenn ich denke, wieviel ein Auto kostet, die Anschaffung, der Sprit, die Versicherung, der Unterhalt, etc. Dann kommt da pro Monat ein rechter Batzen zu stande, auch der könnte in Kinder investiert werden.
Ne, ne Garfield, klingt ja alles ganz nüchtern und harmlos, wenn du das so begründest. Ich sehe das anders, aber wir müssen ja nicht alles gleich sehen, ich mag dich trotzdem, auch wenn du es in diesem Fall nicht schaffen wirst, mich davon zu überzeugen, dass deine Gründe einleuchtend sind
Ich bleibe dabei, wir sind eine dekadente, egoistische Gesellschaft geworden und es wird immer schlimmer.
Aber nichts desto trotz, ich habe über 10 Jahre hart durchbeissen müssen, für mich waren die Ehe und die Kinder kein Gewinn, wie Thomas mal schrieb, dass Kinder immer profitabel sind, weil der Mann dann ja "bluten" muss. Ich bin mit meinem Mann durch harte 10 Jahre hindurch gegangen. Wir haben oft Ende Monat kaum mehr gewusst, wie wir für alles aufkommen sollen. Aber wir haben es geschafft, wenn man zusammen hält, dann schafft man viel, auch ohne eigenes Haus, Auto, etc.
Wir haben zwei wunderbare Kinder und sie geben unserem Leben so viel Inhalt und bereiten uns jeden Tag Freude. Ich würde mich sofort wieder so entscheiden, auf jeden Fall.
Herzlicher Gruss
Jolanda
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
T.Lentze, Thursday, 06.01.2005, 17:33 (vor 7452 Tagen) @ Jolanda
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Jolanda am 06. Januar 2005 14:43:55:
wie Thomas mal schrieb, dass Kinder immer profitabel sind, weil der Mann dann ja "bluten" muss.
Hallo Jolanda,
da hast du mich falsch verstanden. Was ich sagte, gilt unter bestimmten Voraussetzungen.
Beachte auch meinen Beitrag von gestern abend 23:07, wo ich dir für andere Dinge meine Übereinstimmung bekundet habe.
Grüße, Thomas.
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Jolanda, Thursday, 06.01.2005, 17:47 (vor 7452 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von T.Lentze am 06. Januar 2005 15:33:13:
Hallo Jolanda,
da hast du mich falsch verstanden. Was ich sagte, gilt unter bestimmten Voraussetzungen.
Beachte auch meinen Beitrag von gestern abend 23:07, wo ich dir für andere Dinge meine Übereinstimmung bekundet habe.
Grüße, Thomas.
--- Schmunzelt...schon gut Thomas....ja, es stimmt nur unter bestimmten Voraussetzungen und die sind noch lange nicht immer gegeben, ich weiss.
Deswegen mach ich, wenn möglich, ja auch keine Aeusserungen, die dazu neigen, zu pauschal rüber zu kommen.
Ich habe alles von dir gelesen. Ich fühle mich auch nicht angegriffen. Ich wollte nur sagen, Kinder haben und heiraten kann für mich als Frau auch heissen, dass ich kräftig in die Hose steigen muss, damit wir als Familie durchkommen. Ja, Kinder kosten schon Geld und ja, die Unterstützung vom Staat ist dürftig, ich meine die Kosten für Familien sind unverhältnismässig hoch....aujedenfall bei uns in der Schweiz.
Trotzdem, wenn zwei Menschen sich lieben und zusammen halten, dann ist das durchaus machbar. Man muss dann unter Umständen auf einiges verzichten, aber das geht vorüber und es kommen Zeiten, wo es wieder leichter wird.
Was du wegen den Kindern schreibst, das stimmt. Wenn man keine Kinder hat, dann denkt man ganz anders. Die eigenen Kinder verändern nun mal JEDEN Menschen, auch wenn die meisten das nicht glauben würden, wenn man ihnen das vorher sagt.
Ich habe früher auch die Krise bekommen, wenn im Flugzeug stundenlanges Baby-Geschrei war oder habe mich auch entrüstet über die Eltern, wenn Kinder sich nicht benehmen konnten.
Die eigenen haben mich gelehrt, dass eigene Kinder eben eigene Kinder sind, wir sind alle nicht objektiv, wenn es um Kinder geht. Weil fremde Kinder, die kann man leicht verdammen und klug reden, wie man es selber anders oder besser machen würde und was die doch für eine Plage sind.
Wenn einem dann der eigene Sohn oder die eigene Tochter ihre kleinen Arme um den Hals schlingt, einem an sich drückt, küsst und einem sagt, wie lieb sie uns haben, nun ja....dann schmelzt man einfach dahin
Meine Kinder haben mich schon verändert. Ich kann viel durch sie lernen, so wie sie auch lernen müssen, sich an Regeln zu halten, die ich aufstelle.
Kinder brauchen Grenzen und müssen nicht grenzenlos Freiraum bekommen. Auch Kinder können sich in die Gesellschaft eingliedern. Aber Erwachsene müssen eben auch lernen und sie könnten viel lernen von Kindern, wenn sie ihr Herz dafür öffnen würden.
Es sollte immer ein Geben und Nehmen sein. Gerade mit Kindern kann man das wunderbar lernen
Einen lieben Gruss
schickt dir
Jolanda
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
carlos, Thursday, 06.01.2005, 18:23 (vor 7451 Tagen) @ Jolanda
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Jolanda am 06. Januar 2005 15:47:55:
Servus, liebe Jolanda!
Ja ja... die lieben Kleinen... was die mit uns anfangen... Davon koennen wir beide ja ein gar huebsches Liedchen singen! Ich wuensche Dir noch einen schoenen Feiertag und nicht allzu viel Stress mit dem Nachwuchs!
carlos
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
Jolanda, Thursday, 06.01.2005, 18:56 (vor 7451 Tagen) @ carlos
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von carlos am 06. Januar 2005 16:23:17:
Lieber carlos
Wir haben heute leider keinen Feiertag. In der Schweiz ist der 6. Januar ein ganz normaler Arbeitstag
Deine Wünsche für einen stressfreien Tag mit den Kindern...grinst...die nehme ich trotzdem gerne entgegen
Lieber Gruss
Jolanda
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
D.C., Tuesday, 04.01.2005, 21:43 (vor 7453 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von T.Lentze am 04. Januar 2005 13:43:12:
Ich weißes auch nicht, aber vermutlich treiben Frauen dann ab, wenn ihnen klargemacht worden ist, daß sich der Erzeuger oder der Scheinvater nicht erpressen läßt und somit kein Profit rausspringt.
"Kein Profit rausspringt"?
Frauen lassen sich also schwängern und treiben ab, wenn ihre Rechnung nicht aufgeht, dass sie dann versorgt sind? So etwa?
Was meinst du mit "nicht erpressen lassen"?
Dass sie abhauen, wenn sie das Blag nicht wollten, sondern nur ihren Spaß?
Mich widert es an, wie du dich hier hinstellen kannst, auf der einen Seite moralisierend in bezug auf Abtreibung und andererseits von "Erpressung" schwadronierst.
Wie soll denn eine werdende Mutter zurecht kommen, deren "Begatter" sich "nicht erpressen läßt"? Schon mal darüber nachgedacht? Es ist doch billig, sich hinzustellen und Frauen anzuprangern, in dem Bewußtsein, in dieser Misere niemals stecken zu müssen.
Was soll eine Frau denn deiner Ansicht nach tun, die schwanger ist und keine Ahnung hat, wie sie dieses Kind großziehen soll? Wieviel Opferbereitschaft forderst du von Frauen, wenn du gleichzeitig dafür eintrittst dass Männer keine Verpflichtungen haben sollten?
Was hättest du eigentlich meiner verheirateten Freundin geraten, die bereits drei Kinder hat, deren Mann arbeitslos und erwerbsunfähig ist, und das vierte Kind abgetrieben hat? Die Familie konnte sich das vierte Kind nicht LEISTEN und zwar im buchstäblichen Sinne. Es war eine gemeinsame Entscheidung, die beiden bis heute noch unsäglich wehtut. Und dennoch die einzig vertretbare und verantwortungsbewusste gegenüber den anderen drei Kindern.
Und wenn ich schwanger werden würde von einem Mann, der sich "nicht erpressen" ließe, bliebe mir nichts anderes übrig, als diese Schwangerschaft abzubrechen, da ich für zwei weitere Kinder verantwortlich bin. Jetzt einen Säugling, und wir würden uns allesamt in der Sozialhilfe wiederfinden, samt Umzug und Verlust aller sozialen Bindungen.
Ich finde es nur noch widerlich, wenn sich Personen wie du hinstellen, in all ihrer Selbstgerechtigkeit, und abtreibende Frauen als Mörderinnen bezeichnen. Wie kannst du dich auch nur eine Sekunde in die Probleme einer Frau hineindenken, die schwanger ist und dieses Kind in ihr nicht bekommen kann?
Der beste Weg, Abtreibungen zu verhindern ist es, eine mütterfreundliche Gesellschaft auf den Weg zu bringen, in der es keine Katastrophe darstellt, Kinder in die Welt zu setzen. Dich sehe ich nicht als Befürworter dieser Welt, da du von "Erpressung" der Mütter redest.
Was ihr hier so verbreitet vom Egoismus des Frauen, der Abtreibung den Weg bahnt, ist einfach nur zynisch.
Du siehst es offenbar ganz eng, also so, daß der Mensch durch seinen genetischen Code als solcher definiert wird.
NIEMALS ! Ich habe mit dem genetischen Code nichts am Hut! Ich war zwar gezwungen, mir darüber die fürs Abitur nötigen Kenntnisse anzueignen. Das ist ein ganz schlimmer Materialismus. Ich bin der unumstößlichen Überzeugung, daß der Mensch auch vor der Geburt schon existiert, und auch nach dem Sterben - genauso, wie der Mensch schon existiert, bevor er in sein Auto steigt, und (meistens) weiterlebt, wenn er sein Auto verläßt. Daß der Mensch u.U. auch so mit seinem Auto "verwachsen" kann, daß er sich mit ihm identifiziert und dessen Merkmale annimmt, wird immer mehr vorkommen, ist aber eine Katastrophe. Was fürne Nummer steht eigentlich in deinem Ausweis ? Deine Fahrgestell-Nr. ? (War ein Scherz.)
Man könnte auch sagen, daß der Mensch durch sein Bewußtsein definiert wird. Dann wäre ein Embryo kein Mensch. So mancher Koma-Patient und auch einige Menschen mit geistiger Behinderung aber auch nicht...
Selbstverständlich hat er auch als Embryo und im Koma ein Bewußtsein, nur eben kein Wachbewußtsein. In gewissem Grade kann das auch zur Erfahrungstatsache werden. Da werden die Materialisten dann einwenden: diese Erfahrung ist aber nicht intersubjektiv. Aber warum muß es auch Materialisten geben ? Haben die ein Bewußtsein ?
Wie man es auch dreht und wendet: Es ist sehr schwierig, den Menschen exakt zu definieren. Somit ist es auch schwierig, zu entscheiden, ob eine Abtreibung Mord ist oder nicht.
Doch, doch! Hört einfach auf, an den Tatsachen zu drehen und zu wenden !
Sicher wären viele dieser ungewünschten Kinder geboren worden. Welche Chancen hätten sie im späteren Leben gehabt?
Vielleicht dasselbe wie Erwachsene, an denen ein Mordversuch gescheitert ist. Wir können doch nicht in Voraussage eines Schicksals uns zu Herrinnen über Leben und Tod aufspielen !
Dann muß man auch sehen, daß unsere Gesellschaft sich mittlerweile in einer Weise entwickelt hat, die Bevölkerungswachstum gar nicht mehr zuläßt.
Das ist eine höchst befremdliche Auffassung. Denk die mal zuende !
Freundliche Grüße, T.L.
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
T.Lentze, Tuesday, 04.01.2005, 22:46 (vor 7453 Tagen) @ D.C.
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von D.C. am 04. Januar 2005 19:43:42:
Was hättest du eigentlich meiner verheirateten Freundin geraten, die bereits drei Kinder hat, deren Mann arbeitslos und erwerbsunfähig ist, und das vierte Kind abgetrieben hat?
Und wenn ich schwanger werden würde von einem Mann, der sich "nicht erpressen" ließe, bliebe mir nichts anderes übrig, als diese Schwangerschaft abzubrechen, da ich für zwei weitere Kinder verantwortlich bin.
Wie kannst du dich auch nur eine Sekunde in die Probleme einer Frau hineindenken, die schwanger ist und dieses Kind in ihr nicht bekommen kann?
Ja sach mal, wenn wir Männer nicht die Pille u.ä. erfunden hätten, könntste ja noch sagen, ihr seid alle ständig vergewaltigt worden. Kennste keine Pille, keine Spirale, kein Thermometer und, und, und, und ?
Sach mal, willste dich mit mir anlegen, hälst mich für bescheuert oder wat ?
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft
pit b., Tuesday, 04.01.2005, 15:20 (vor 7454 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von T.Lentze am 04. Januar 2005 08:25:15:
[quote]Ich habe übrigens einen klaren Standpunkt, ab wann ein Mensch ein Mensch ist: ab Befruchtung der Eizelle. Da ist ein Vertrag zustandegekommen. Und ein Mord ist dadurch Mord, daß er eine berechnende Tötung ist, an einem Leben, das schutzbedürftig ist. Niemand aber ist schutzbedürftiger als dann, wenn er sich am allerwenigstens wehren kann; und in dem Maße, als er die höchste Potenz der Entfaltung in sich hat. [/quote]
In der ersten Phase nach der Befruchtung ist die Zygoten in meinen Augen
nur ein sich teilender Zellhaufen.
Das hat folgenden Grund:
Bei wievielen Befruchtungen führen Letalfaktoren zum Absterben der Zygote,
noch befor die Frau jemals gemerkt hat das sie überhaupt schwanger war?
Bestimmt mehr als man meint. Und da in der ersten Phase nach der
Befruchtung die Stammzellen noch nicht spezialisiert sind, sind auch
keine Nervernzellen vorhanden. Also man tut niemanden weh wenn jetzt
Abgetrieben wird. In dieser Phase halte ich eine Abtreibung bzw.
Schwangerschaftsabbruch durch die Pille danach für moralisch vertretbar.
Solange sie frühzeitig durchgeführt wird.
Sind jedoch bereits mehrere Wochen vergangen, schlägt bereits ein
Herz, ein kleines Nervensystem arbeitet und Ansätze von Kopf, Armen und
Augen sind, glaube ich, auch schon vorhanden.
Hier wird dann ein kleiner Mensch getötet.
Nur weil eine Frau meit mit ihrem Körper machen zu können was sie will,
was nicht mal ich als Mann darf weil ich Wehrpflichtig bin und mich
somit zum Soldaten aubilden lassen muss.
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 ... - "Mein Schwanz gehört mir!"
Ekki, Tuesday, 04.01.2005, 22:00 (vor 7453 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von T.Lentze am 04. Januar 2005 08:25:15:
Hallo allerseits!
Ich bin mehr als entsetzt darüber, in welche Richtung die Mehrheitsmeinung in diesem Forum in Sachen Abtreibung inzwischen geht. Also nehme ich mir diese Mehrheitsmeinung jetzt mal deftig vor und bin gespannt, ob als Reaktion ...
a) ... Totschweigen
b) ... eine lebhafte Diskussion
zustandekommt.
Hier ist so viel meiner Meinung nach nicht nur Inakzeptables, sondern auch wenig Durchdachtes gesagt worden, dass ich auf einige der Postings in diesem Thread direkt antworten werde.
Vorab aber eine Gesamtdarstellung meiner Position, die auch Aspekte enthalten wird, welche in den Einzelantworten nicht vorkommen werden.
<hr>
Es ist eine bodenlose Unverschämtheit, die Ursache für den Geburtenrückgang nur auf weibliche Urheberschaft zurückzuführen. Damit unterstellt man nämlich implizit, dass die Männer in Bezug auf ihre Fortpflanzung keinen eigenen freien Willen hätten, sondern lediglich Spielball der Frauen seien. Daß so eine Argumentation nicht angeht, darauf haben nur sehr wenige Forenteilnehmer u.a. Jola hingewiesen. Ich unterstreiche es deshalb noch einmal mit allem Nachdruck.
<hr>
Zur Frage des Zusammenhangs zwischen Kinderreichtum und Vitalität einer Gesellschaft:
Kann mir vielleicht einer mal ein einziges Beispiel für eine Gesellschaft nennen, die sowohl zu den kinderreichsten als auch zu den materiell und technisch wohlhabendsten und fortschrittlichsten und zu den friedlichsten Gesellschaften gehört hätte?
Was die USA betrifft, die hier von Ein weiterer Andreas als Beispiel für ein Land genannt wurden, das aufgrund seiner höheren Geburtenrate ein größeres Wirtschaftswachstum hätten (index.php?id=38765), so muß man den von Garfield angeführten Gegenargumenten (index.php?id=38772) noch folgendes hinzufügen: Die USA sind ein Land mit einer Geburtenrate, die zwar höher als in Europa, aber bei weitem nicht so hoch wie in den islamischen Ländern ist. Und man kann sicher sein, dass diese Mäßigung bei der Geburtenraten unter anderem durch aktive Familienplanung in Form von künstlicher Empfängnisverhütung und Abtreibung erreicht wird.
Der SPIEGEL hat vor einigen Monaten in einem Artikel zu dem Thema die These aufgestellt, dass Gesellschaften mit einer explosiven Geburtenraten immer auch in sozialer Hinsicht explosiv seien und meistens auch gegenüber anderen Ländern aggressiv würden. Ich weiß nicht, ob das in dieser Form immer stimmt, aber es fällt schon auf, dass in der islamischen Welt zur Zeit mindestens ebensoviel gezeugt wie gebombt wird.
<hr>
Zum Römischen Reich als einem Beispiel für den Niedergang eines Reiches durch die demographische Entwicklung:
Ich kann bei diesem Argument einfach nicht vergessen, dass der Untergang des Römischen Reiches und das Aufkommen des Christentums zeitlich unmittelbar aufeinanderfolgten.
Zu den unrühmlichsten Kapiteln in der Geschichte des Römischen Reiches gehört zweifellos die Christenverfolgung. Letztendlich aber siegte, wie bekannt, das Christentum, und schließlich wurde es von Kaiser Konstantin zur Staatsreligion erhoben.
Und danach?
Danach hätte doch eigentlich die Seid-fruchtbar-und-mehret-euch-Religion des Christentums sowie dessen (von seinen Anhängern behauptete) hohe Ethik zu einer kulturellen Blüte führen müssen, die diejenige des dahingeschiedenen Römischen Reiches weit überstrahlte.
Statt dessen gehen genau in diesem Moment über Europa für ein halbes Jahrtausend buchstäblich die Lichter aus, beginnt die sogenannte Epoche der Völkerwanderung. Von den Völkern und Herrschern dieser Zeit ist kaum etwas auf uns gekommen, Vieles gar völlig unbekannt. Es muß eine entsetzlich finstere Zeit gewesen sein.
Erst mit Karl dem Großen und 100 Jahre später mit Otto dem Großen beginnt langsam, langsam wieder ein kultureller Aufstieg Europas. Alle Großen aber, die an diesem Aufstieg mitgebaut haben, orientieren sich erklärtermaßen am Erbe Roms, und zwar am vorchristlichen Erbe (Renaissance, Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation). (Ging ja auch nicht anders, denn das Christentum hatte rein destruktiv gewirkt: Das Römische Reich zerstört, aber hernach nichts geschaffen, schon gar nichts annähernd Vergleichbares.) Sogar die christlichen Philosophen leugneten nicht, dass sie den antiken, vorchristlichen Philosophen verpflichtet waren.
Und Italien, die ehemalige Heimat der dekadenten, untergegangenen alten Römer, wird zu einer kulturellen, teilweise auch wirtschaftlichen Vormacht, und die italienische Sprache, die so Vieles vom Lateinischen bewahrt hat, wird zur Mutter der europäischen Sprachen, die auch in die nicht-romanischen Sprachen tief hineinwirkt umgekehrt dagegen so gut wie gar nicht.
Könnte es sein, dass der Geburtenrückgang allenfalls eine der Ursachen für den Untergang des Römischen Reiches war und dass dieser Untergang keineswegs nur positiv zu bewerten ist?
<hr>
Zur Frage der Empfängnisverhütung
Dies ist bezeichnenderweise der Aspekt, der von den meisten radikalen Abtreibungsgegnern gar nicht erwähnt wird. Als rühmliche Ausnahme ist hier Johannes Paul II. zu nennen, der unermüdlich unterstreicht, dass künstliche Empfängnisverhütung von ihm genauso verdammt werde wie Abtreibung. Nicht, dass ich diese Meinung teilen würde. Aber man muß dem Papst Anerkennung dafür zollen, dass er nicht wie viele seiner Anhänger den zweiten Schritt vor dem ersten tut, sondern den Ursprung des Problems beim Namen nennt. Mit anderen Worten: Empfängnisverhütung reduziert sowohl Geburten als auch Abtreibungen aus meiner Sicht wünschenswert.
<hr>
Zur Frage der Pille für den Mann
Selbstverständlich bin ich dafür. Grund: Siehe den letzten Satz des vorherigen Abschnitts.
<hr>
Zum eigentlichen Kern des Problems[/u]
Und der ist meiner Überzeugung nach weder in der Abtreibung noch in der Empfängnisverhütung zu suchen.
Der Kern, des Problems ist die Einstellung zu Kindern.
So wenig ich mit dem Ausgangsposting und denjenigen, die ihm zustimmten, übereinstimme ich finde es dankenswert, dass z.B. von Ein weiterer Andreas darauf hingewiesen wurde, dass der Hund bei der Lebenseinstellung begraben liegt (index.php?id=38738).
Ich selbst bin wohl den meisten Forenteilnehmern als ein Mensch bekannt, der froh ist, keine Kinder zu haben. Meine diesbezügliche Einstellung habe ich u.a. in Tommys Forum eingehend und mit großer Resonanz dargelegt (http://f27.parsimony.net/forum66375/messages/2992.htm)
In Ergänzung zu dem dortigen Posting sowie für diejenigen, die sich diese lange Lektüre nicht antun möchten, hier noch einmal kurz und prägnant meine Haupt-Argumente:
Ich habe und das ist kein Ergebnis rationaler Reflexion, sondern schlicht und einfach in mir angelegt, ohne dass ich darauf Einfluß hätte ein absolutes Unverhältnis zu Kleinkindern. Es gibt für mich kaum eine peinlichere Situation als die, dass so ein Kleinkind auf mich zukommt, mir irgendeinen Gegenstand unter die Nase hält und mich dann mit großen, erwartungsvollen Augen anguckt und erwartet, dass ich mich für es interessiere. Ich bin partout nicht in der Lage, auf Kinder in einer kindgerechten Weise einzugehen, mit ihnen herumzualbern usw. Erst wenn Kinder sich so langsam der Pubertät nähern, man mit ihnen vernünftig reden kann, dann wächst langsam auch meine Kommunikationsfähigkeit mit ihnen.
Aus dem obigen Absatz ergibt sich automatisch,
... dass es für mich keine gräßlichere Vorstellung gibt als die, eigene Kinder zu haben;
... dass ich in keiner Frau eine potentielle Mutter sehe, sondern je nach Individuum eine Partnerin für anregende intellektuelle Kommunikation und/oder eine Sexualpartnerin.
Mit Verlaub:
Ich liebe zwar meine berufliche Tätigkeit, aber diese Tätigkeit ist notwendigerweise in hohem Maße fremdbestimmt. Und da will ich, wenn ich nach Hause komme, endlich etwas tun, was meinen eigenen Bedürfnissen entspricht und nur ihnen.
Außerdem:
Ich habe beobachten können, dass Frauen nach der Geburt ihrer Kinder nur noch Augen für diese haben. Und ich würde nicht wollen, dass ich hinter dem Kind zurückzutreten habe.
Keine wie auch immer geartete rationale Überlegung zur Demographie könnte an dieser emotionalen Ablehnung von Kindern auch nur kratzen, geschweige denn sie ändern.
Ehrlich gesagt, es fällt mir schwer, mich in Männer hineinzuversetzen, die einen Kinderwunsch haben.
Bei Frauen mag es ja so sein, dass sie ein biologisches, dem Manne fremdes Bedürfnis nach Fortpflanzung haben.
Aber Männer?
Es ist bekannt, dass Männer in jeder Hinsicht Jäger und Sammler sind, Monogamie und Häuslichkeit laufen der männlichen Natur diametral zuwider. Wieso lassen sich trotz allem immer noch ziemlich viele Väter zu Männern machen?
Ich habe zu diesem Thema bereits einmal gepostet, leider in einem der dahingeschiedenen M&M-Foren. Deshalb kann ich jetzt keinen Link hier reinstellen. Da mir die dortigen Gedankengänge aber sehr wichtig sind, poste ich den ganzen Text, den ich mir als Datei gespeichert hatte, hier noch einmal. Es handelt sich um einen Auszug aus dem Buch Heiraten ist unmoralisch von Ester Vilar.
<hr>
Daß in den wohlhabenden Ländern des Westens mehr als die Hälfte der Eheschließungen über eine Schwangerschaft zustande kommt, ist für den Statistiker leicht festzustellen: Er vergleicht die Heiratsdaten der Eltern mit den Geburtsdaten ihrer Kinder (und rechnet gewissenhaft die Frühgeburten heraus). Schwerer läßt sich ergründen, wie viele dieser Schwangerschaften sich harmonisch aus dem Vorleben der Partner ergeben (die Ehe war längst beschlossen, man hatte noch auf einen konkreten Anlaß gewartet, und dieser war dann das Kind) und wie vielen der Tatbestand der Nötigung zugrunde liegt. Niemand wird ausgerechtnet dieses Geheimnis das ja neben der eigenen Intimspähre auch die seines Kindes berührt einer Statistik anvertrauen. Da aber jeder von uns gleich mehrere solcher Bündnisse zwischen Opfer und Henker kennt, darf man davon ausgehen, daß diese eingermaßen häufig sind.
Außerdem geht gerade hier die Rechnung zuweilen nicht ganz auf. Und darum wird diese den Kandidaten im Erfolgsfall zum Vertragsabschluß motivierende Methoden von Frauen auch nur als Ultima ration angewendet. Bei der Kalkulation männlicher Reaktionen gibt es wie bei jeder anderen Fehlerquoten: Da muß ein bestimmter Mann zwar gegen seinen Willen Vater werden und Kind und Kindesmutter seinem Einkommen entsprechend versorgen, doch das, was man sich eigentlich von ihm erhoffe, den Gang zu Standesamt, hat er sowohl während der Schwangerschaft als auch nach der Geburt seines Kindes ungerührt verweigert. Vielleicht wollen alle Männer da gleiche, aber gleich sind sie nicht.
Daß der Störrische auch dafür einen Preis zahlen wird, ist unter den gegebenen Umständen ein spärlicher Trost. Und auch die Tatsache, daß dieser Preis die Serie männlicher Eigentore in Sachen Heirat auf die absurdeste Weise abrundet, kann man kaum belächeln. Als Gesetzesmacher haben die Männer es sich nämlich selbst untersagt, mit einem Kind zu verkehren, dessen Mutter sie nicht geheiratet haben. Wenn die uneheliche Mutter es nicht will, hat der uneheliche Vater in den meisten westlichen Ländern auch heute noch kein Umgangsrecht mit seinem Kind. Selbst wenn die Mutter des Kindes stirbt, kann er das Sorgerecht nicht erstreiten. Es kommt dann vielleicht zu Menschen, die er verabscheut oder nicht einmal kennt, aber ein Recht, es zu sehen, hat er auch jetzt noch Auch diese Verfügung stammt aus der Blütezeit des sogenannten Patriarchats, und man darf wohl sagen, [/u]daß die Justiz das Verbrechen noch nie so effizient gefördert hat.[/u]
Und dieses Verbrechen ist, wie gesagt, perfekt. Perfekt, weil es in keinem Gesetzbuch steht, und perfekt, weil man es auch dann nicht verfolgen könnte, wenn es offiziell als Straftat gälte: Es handelt sich um die vorsätzliche, ohne seine Zzustimmung und aus niederen Beweggründen erfolgte Schwängerung eines Mannes. Da in einem solchen Fall dem Opfer, wenn auch indirekt, sexuelle Gewalt angetan wurde, sollte mann die Tat konsequenterweise als sexuelle Vergewaltigung des Mannes bezeichnen. Sie ist ein ebenso brutales und verabscheuungswürdiges Verbrechen wie die Vergewaltigung der Frau, und wahrscheinlich ist sie häufiger.
Um die sexuelle Vergewaltigung der Frau von der des Mannes zu unterscheiden, sollte man von aktiver und passiver Vergewaltigung sprechen. Den die beiden Vergehen sind vor allem im Tathergang voneinander verschieden und ließen sich aus juristischer Sicht vielleicht so definieren:
Aktive Vergewaltigung ist der erzwungene Sexualverkehr mit eine Person des weibllichen (seltener auch des eigenen) Geschlechts, der zu Ziel hat, den eigenen Seuxaltrieb zu befriedigen. Die auf das Oper ausgeübte Gewalt fällt hier mit dem Zeitpuntk der Tat zusammen (wenn maneinmal von den Fällen absieht, in denen eine Vergewaltigung zur Schwangerschaft führt).
Passive Vergewaltigung ist der nicht erzwungene Sexualverkehr mit eine Person des männlichen Geschlechts, der zum Ziel hat, materielle oder immaterielle Vorteile zu erlangen. Ein materieller Vorteil wäre zum Beispiel Versorgung, ein immaterieller die druch die Existenz eines Kinder erzwungene Lebensgemeinschaft mit der Täterin. Die auf ihn ausgeübte Gewalt empfindet der Vergewaltigte erst,wenn die Tat längst vorüber ist.
Wenn man die beiden kriminellen Handlungen von ihren Konsequenzen her vergleicht, fallen folgende Unterschiede auf:
Während das Opfer einer männlichen Vergewaltigung in keinem fortschrittlichen Land gezwungen wird, die Frucht des Verbrechens auszutragen, kann dem Opfer einer weiblichen Vergewaltigung nicht gleiches gestattet werden: Der Mann muß das Kind bekommen, das hier die Folge der vorsätzlich an ihm verübten Gewalttat ist.
Während man den männlichen Vergewaltiger für Jahre hinter Gitter bringt und seine Reputation zu Recht für immer ruiniert, könnte man für den weiblichen Vergewaltiger solches nicht einmal in Betracht ziehen: Wer sollte die Kinder aufziehen?
Während man vom Opfer einer männlichen Vergewaltigung niemals verlangen wird, mit dem Täter später gesellschaftlich zu verkehren, ist ein an seinen Kindern interessierter Mann dazu angehalten, mit der Täterin ein Leben lang freundschaftlichen Kontakt zu pflegen, weil er andernfalls sein Kind ja nicht einmal zu sehen bekäme.
Während das Opfer einer männlichen Vergewaltigung niemals gezwungen wird, später für den Unterhalt des Täters aufzukommen nach Möglichkeit wird es für die Tat entschädigt muß das Opfer einer weiblichen Vergewaltigung gerade dieses tun. Es ist dem vergewaltigten Mann sogar anzuraten, die Täterin zu ehelichen, weil er nur so das Recht erhält, mit der Frucht dieses Verbrechens, die immerhin sein Sohn oder seine Tochter sein wird, als Vater zu verkehren.
Während die Opfer der Vergewaltigung durch den Mann in der Regel jung sind und der Unterschicht entstammen hier hat man die wenigsten Mittel, sich zu schützen -, trifft die Vergewaltigung durch die Frau Männer jeder Altersgruppe, wobei hier die Opfer jedoch vorzugsweise den mittleren und gehobenen Kreisen angehören. Zeugungsfähige Männer mit besonders hohem Einkommen oder Sozialprestige werden auch im fortgeschrittenen Alter noch zu Opfern. Statistisch gesehen sind also wohlhabende Frauen und arme Männer am wenigsten gefährdet.
Na und, dann zahlt er eben, lautet hier ein gängiger Kommentar: Er hat ja auch sein Vergnügen gehabt, oder? Dem ist entgegenzuhalten, daß es zwar undwahrscheinlich, aber immerhin möglich ist, daß auch die Täterin am Tathergang ihre Freude hatte. Und daß heute kein ethisch denkender Mann und keine Feministin einer Frau zumuten würde, ein Kind auszutragen, für das sie sich nicht aus freien Stücken entschieden hat. Dies allein schon im Interesse des ungeborenen Kindes, für dessen Glück dies die denkbar schlechteste Voraussetzung wäre.
Außerdem ist ja gerade für sensible Männer hier nicht das Finanzielle ausschlaggebend. Die Folge des niemals gesühnten Verbrechens an seiner Person ist das Leben eines neuen Menschen eines Menschen, der sein Kind ist und dies für immer bleiben wird -, doch dieser Akt der Schöpfung geschah ganz ohne seine Einwilligung!
Vielleicht wollte dieser Mann aus prinzipiellen Erwägungen keine Kinder. Vielleicht wollte er schon Kinder, aber nicht zu diesem Zeitpunkt: Er hat noch nichts erlebt, fühlt sich zu jung, um soviel Verantwortung zu tragen. Vielleicht sehnt er sich sogar nach Kindern, aber nicht von der Täterin. »Die Mutter seiner Kinder«, jahrelang hat er sie sich vorgestellt und jetzt ist es die!
Ist ein schrecklicheres Gefühl der Ohnmacht vorstellbar als das eines auf so brutale Weise um seine Träume gebrachten Menschen? Ist eine gemeinere Demütigung denkbar als diese unter dem Mantel der Zärtlichkeit vollbrachte Infamie? Gibt es einen Alptraum, der, wie dieser, ein Leben lang dauert?
<hr>
Zur Frage der Moral
Von den Gegnern der Abtreibung / Befürwortern von Kinderreichtum wird gern ins Feld geführt, man dürfe den Partner nicht verdinglichen in dem man ihm nur ein Sexualobjekt sehe. Als prägnantes Beispiel hierfür ein Auszug aus der von Papst Pius XI. (Papst von 1922 bis 1939) erlassenen Enzyklika Casti connubii (Der keuschen Ehe Hoheit und Würde)[/i]:
3. Die Verkennung der Ehe im Hinblick auf die Güter der Ehe im einzelnen
a) Die Mißkennung des ersten Gutes, des Kindes
Der Ehemißbrauch
Aber treten Wir nunmehr, Ehrwürdige Brüder, an die Einzelheiten heran, mit denen man gegen die Güter der Ehe angeht. Das erste dieser Güter ist das Kind. Viele gehen so weit, die Nachkommenschaft eine beschwerliche Ehelast zu nennen und den Rat zu geben, die Eheleute sollten das Kind nicht durch ehrbare Enthaltsamkeit (die mit beiderseitigem Einverständnis auch in der Ehe erlaubt ist), sondern durch Verkehrung des natürlichen Aktes fernhalten. Solche verbrecherische Freiheit nehmen einige für sich in Anspruch, weil sie aus Widerwillen gegen den Kindersegen die Last vermeiden, aber trotzdem die Lust genießen wollen; andere, weil sie angeblich keine Enthaltsamkeit beobachten, aber auch nicht den Kindersegen zulassen können, da es ihre persönlichen Verhältnisse oder die der Mutter oder die schwierige Vermögenslage nicht gestatten.
Aber es gibt keinen auch noch so schwerwiegenden Grund, der etwas innerlich Naturwidriges zu etwas Naturgemäßem und sittlich Gutem machen könnte. Da nun aber der eheliche Akt seiner Natur nach zur Weckung neuen Lebens bestimmt ist, so handeln jene, die ihn bei seinem Vollzug absichtlich seiner natürlichen Kraft berauben, naturwidrig und tun etwas Schimpfliches und innerlich Unsittliches.
Es ist darum auch nicht zu verwundern, daß die Hl. Schrift bezeugt, die göttliche Majestät hasse und verabscheue solch verwerfliches Tun, ja habe es sogar schon mit dem Tode bestraft. Darauf macht auch der hl. Augustinus aufmerksam, wenn er schreibt: Unerlaubt und unsittlich ist der eheliche Verkehr selbst mit der rechtmäßigen Gattin, wenn dabei die Weckung neuen Lebens verhütet wird. Das hat Onan, des Judas Sohn, getan, und darum hat ihn Gott getötet.[48]
Da nun noch vor kurzem einige in offenkundiger Abweichung von der in ununterbrochener Folge von Anfang an überlieferten christlichen Lehre geglaubt haben, amtlich und feierlich über solches Tun anders lehren zu sollen,[/u] erhebt die katholische Kirche, von Gott selbst zur Lehrerin und Wächterin der Unversehrtheit und Ehrbarkeit der Sitten bestellt, inmitten dieses Sittenverfalls, zum Zeichen ihrer göttlichen Sendung, um die Reinheit des Ehebundes von solch schimpflicher Makel unversehrt zu bewahren, durch Unseren Mund laut ihre Stimme und verkündet von neuem: Jeder Gebrauch der Ehe, bei dessen Vollzug der Akt durch die Willkür der Menschen seiner natürlichen Kraft zur Weckung neuen Lebens beraubt wird, verstößt gegen das Gesetz Gottes und der Natur, und die solches tun, beflecken ihr Gewissen mit schwerer Schuld.
...
Die heilige Kirche weiß ferner sehr gut, daß nicht selten der eine Eheteil das sündige Tun nur leidet, nicht vollbringt, indem er aus gewichtigen Gründen die Verkehrung der rechten Ordnung geschehen läßt, ohne sie selber zu wollen, und daß er darum keine Schuld auf sich lädt, wofern er nur des Gebotes der Liebe eingedenk bleibt und es nicht unterläßt, dem Ehegefährten von der Sünde abzuraten und ihn davon zurückzuhalten. Auch jene Eheleute handeln nicht wider die Natur, die in ganz natürlicher Weise von ihrem Recht Gebrauch machen, obwohl aus ihrem Tun infolge natürlicher Umstände, seien es bestimmte Zeiten oder gewisse Mängel der Anlage, neues Leben nicht entstehen kann. Denn es gibt in der Ehe selbst wie in dem Gebrauch des Eherechts auch Zwecke zweiter Ordnung: die wechselseitige Hilfe, die Betätigung der ehelichen Liebe und die Regelung des natürlichen Verlangens, Zwecke, die anzustreben den Ehegatten keineswegs untersagt ist, vorausgesetzt, daß die Natur des Aktes und damit seine Unterordnung unter das Hauptziel nicht angetastet wird.
http://www.stjosef.at/dokumente/casti_connubii.htm
<hr>
Da haben wir doch in wünschenswerter Klarheit, worum es den Moralaposteln geht.
(Bezeichnend, nebenbei gesagt, daß es offenbar bereits zum Zeitpunkt des Erlasses dieser Enzyklika innerhalb der katholischen Kirche selber spürbaren Widerstand gegen die Linie des Papstes gab. Dies ergibt sich aus dem von mir unterstrichenen Fragment Da nun noch vor kurzem einige in offenkundiger Abweichung von der in ununterbrochener Folge von Anfang an überlieferten christlichen Lehre geglaubt haben, amtlich und feierlich über solches Tun anders lehren zu sollen,[/u])
Meine Haltung dagegen:
Das von niemandem geleugnete Verlangen nach körperlicher Intimität mit vielen verschiedenen Partnern ist mehr als legitim, die Moral dagegen fehl am Platz.
Selbst wenn man sich zur Monogamie bekennen sollte, bliebe es doch unerträglich, den ehelichen Akt einzig auf die Zeugung von Leben hin zu ordnen. Die Regelung des natürlichen Verlangens ist kein Zweck zweiter, sondern erster Ordnung. Und das hat aus meiner Sicht ganz praktische Gründe: Es ist nicht wünschenswert, die Bevölkerungsexplosion zu verursachen, zu der es kommt, wenn man als Mittel der Geburtenplanung nur Enthaltsamkeit oder die stark risikobehaftete Zeitwahlmethode zuläßt. Und es ist barbarisch, so etwas wie Enthaltsamkeit überhaupt zu verlangen.
In diesem Zusammenhang noch einmal in aller Deutlichkeit zur Pille für den Mann:
So, wie Frauen derzeit noch ihre Kontrolle über die Empfängnisverhütung weitgehend dazu benutzen, den Männern Kindern unterzujubeln, so würden Männer ihre Pille weitgehend dazu benutzen, auch ohne Wissen bzw. gegen den Willen ihrer Frauen zu verhüten.
Es macht mir überhaupt keine Probleme, mich dazu zu bekennen, dass meiner Meinung nach alle sexuellen Praktiken ein fröhliches Spiel zwischen den Partnern sein sollten, bei dem beide mit ihrem eigenen Körper und dem des anderen ihre Lust ausleben können sollen, ohne dass die Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft auch nur droht.
Jegliche Erhöhung der Sexualität als sakralen Akt usw. blablabla lehne ich rundheraus ab[/u].
Hedonist ist für mich kein Schimpfwort.
Und dies da gebe ich Nick Recht ist tatsächlich eine Machtfrage[/u].
Zur Zeit liegt immer noch viel zu viel Macht in den Händen einer Organisation, die von ihren hauptamtlichen Funktionären verlangt,
a) selbst Armut, Keuschheit und Gehorsam zu üben, was Ehe- und Kinderlosigkeit beinhaltet
b) die Laien zur Zeugung von Kindern anzuhalten.
An so eine Organisation kann man in der Tat nur glauben. Sobald man zu denken anfängt, erblickt man in ihr den organisierten Wahnsinn.
Es ist kein Zufall[/u], dass in der evangelischen Kirche[/u] die Vertreter einer rigiden Sexualmoral erstens[/u] zahlenmäßig geringer sind, und dass dort zweitens[/u] keine Rundschreiben mit solchen Inhalten wie die zitierte Enzyklika erlassen werden.
Es gibt halt zu viele evangelische Pfarrer, die sowohl Sexualität als auch Familie leben durften. Drastisch-plastisch ausgedrückt: Wer (im physischen Sinne) ejakulieren darf, dem strömen solche Gehirn-Ejakulate wie die zitierte Enzyklika einfach nicht aus der Feder.
Gleiches gilt für Judentum und Islam.
Wenn diese Wahnsinns-Organisation namens katholische Kirche ihre Macht einmal verloren haben wird, dann werden die Fragen von Fortpflanzung, Familienplanung und Sexualität von Grund auf neu verhandelt werden müssen.
Und das wird eine wahnsinnig interessante Sache werden.
Wie immer diese Verhandlung auch ausgehen wird ich halte den Spruch Mein Schwanz gehört mir, den ich als Titel dieses Postings gewählt habe, in Ehren. Kinder zeugt man entweder, weil man sie von ganzen Herzen annehmen will, oder man läßt es bleiben.[/u]
Gruß
Ekki
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 ... - "Mein Schwanz gehört mir!"
T.Lentze, Thursday, 06.01.2005, 11:22 (vor 7452 Tagen) @ Ekki
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 ... - "Mein Schwanz gehört mir!" von Ekki am 04. Januar 2005 20:00:54:
Also nehme ich mir diese Mehrheitsmeinung jetzt mal deftig vor und bin gespannt, ob als Reaktion ...
a) ... Totschweigen
b) ... eine lebhafte Diskussion
zustandekommt.
Hallo Ekki,
dein langer Beitrag, verdient es, detailliert gewürdigt zu werden. Leider hast du ihn ungünstig platziert, so daß er gewisssermaßen untergegangen ist.
Ich selbst bin wohl den meisten Forenteilnehmern als ein Mensch bekannt, der froh ist, keine Kinder zu haben. Meine diesbezügliche Einstellung habe ich u.a. in Tommys Forum eingehend und mit großer Resonanz dargelegt (http://f27.parsimony.net/forum66375/messages/2992.htm)
Dazu: Genau dieselbe Einstellung hatte ich auch viele Jahre lang. Erst im Alter von 47/48 bin ich Vater geworden, in Afrika, und ich bin überrascht, ein wie guter Vater ich plötzlich war und immer mehr geworden bin. Das ist am Ergebnis ist überprüfbar. Wer meinen jetzt 7jährigen Jungen erlebt, der wird mir bestätigen, daß er bestens geraten ist. Aber erstens: es kommt immer anders, als man denkt. Und zweitens mußten erst einmal ganz besondere Umstände eintreten - i.d.F. eine afrikansche Frau, ein afrikanisches Umfeld, auch die ursprüngliche Absicht, dort zu bleiben -, um die Voraussetzungen hierfür zu schaffen.
Auszug aus dem Buch Heiraten ist unmoralisch von Ester Vilar.
<h
>Und dieses Verbrechen ist, wie gesagt, perfekt. Perfekt, weil es in keinem Gesetzbuch steht, und perfekt, weil man es auch dann nicht verfolgen könnte, wenn es offiziell als Straftat gälte: Es handelt sich um die vorsätzliche, ohne seine Zzustimmung und aus niederen Beweggründen erfolgte Schwängerung eines Mannes. Da in einem solchen Fall dem Opfer, wenn auch indirekt, sexuelle Gewalt angetan wurde, sollte mann die Tat konsequenterweise als sexuelle Vergewaltigung des Mannes bezeichnen. Sie ist ein ebenso brutales und verabscheuungswürdiges Verbrechen wie die Vergewaltigung der Frau, und wahrscheinlich ist sie häufiger.
Um die sexuelle Vergewaltigung der Frau von der des Mannes zu unterscheiden, sollte man von aktiver und passiver Vergewaltigung sprechen. Den die beiden Vergehen sind vor allem im Tathergang voneinander verschieden und ließen sich aus juristischer Sicht vielleicht so definieren:
Aktive Vergewaltigung ist der erzwungene Sexualverkehr mit eine Person des weibllichen (seltener auch des eigenen) Geschlechts, der zu Ziel hat, den eigenen Seuxaltrieb zu befriedigen. Die auf das Oper ausgeübte Gewalt fällt hier mit dem Zeitpuntk der Tat zusammen (wenn maneinmal von den Fällen absieht, in denen eine Vergewaltigung zur Schwangerschaft führt).
Passive Vergewaltigung ist der nicht erzwungene Sexualverkehr mit eine Person des männlichen Geschlechts, der zum Ziel hat, materielle oder immaterielle Vorteile zu erlangen. Ein materieller Vorteil wäre zum Beispiel Versorgung, ein immaterieller die druch die Existenz eines Kinder erzwungene Lebensgemeinschaft mit der Täterin. Die auf ihn ausgeübte Gewalt empfindet der Vergewaltigte erst,wenn die Tat längst vorüber ist.
Wenn man die beiden kriminellen Handlungen von ihren Konsequenzen her vergleicht, fallen folgende Unterschiede auf:
Während das Opfer einer männlichen Vergewaltigung in keinem fortschrittlichen Land gezwungen wird, die Frucht des Verbrechens auszutragen, kann dem Opfer einer weiblichen Vergewaltigung nicht gleiches gestattet werden: Der Mann muß das Kind bekommen, das hier die Folge der vorsätzlich an ihm verübten Gewalttat ist.
Während man den männlichen Vergewaltiger für Jahre hinter Gitter bringt und seine Reputation zu Recht für immer ruiniert, könnte man für den weiblichen Vergewaltiger solches nicht einmal in Betracht ziehen: Wer sollte die Kinder aufziehen?
Während man vom Opfer einer männlichen Vergewaltigung niemals verlangen wird, mit dem Täter später gesellschaftlich zu verkehren, ist ein an seinen Kindern interessierter Mann dazu angehalten, mit der Täterin ein Leben lang freundschaftlichen Kontakt zu pflegen, weil er andernfalls sein Kind ja nicht einmal zu sehen bekäme.
Während das Opfer einer männlichen Vergewaltigung niemals gezwungen wird, später für den Unterhalt des Täters aufzukommen nach Möglichkeit wird es für die Tat entschädigt muß das Opfer einer weiblichen Vergewaltigung gerade dieses tun. Es ist dem vergewaltigten Mann sogar anzuraten, die Täterin zu ehelichen, weil er nur so das Recht erhält, mit der Frucht dieses Verbrechens, die immerhin sein Sohn oder seine Tochter sein wird, als Vater zu verkehren.
Während die Opfer der Vergewaltigung durch den Mann in der Regel jung sind und der Unterschicht entstammen hier hat man die wenigsten Mittel, sich zu schützen -, trifft die Vergewaltigung durch die Frau Männer jeder Altersgruppe, wobei hier die Opfer jedoch vorzugsweise den mittleren und gehobenen Kreisen angehören. Zeugungsfähige Männer mit besonders hohem Einkommen oder Sozialprestige werden auch im fortgeschrittenen Alter noch zu Opfern. Statistisch gesehen sind also wohlhabende Frauen und arme Männer am wenigsten gefährdet.
Na und, dann zahlt er eben, lautet hier ein gängiger Kommentar: Er hat ja auch sein Vergnügen gehabt, oder? Dem ist entgegenzuhalten, daß es zwar undwahrscheinlich, aber immerhin möglich ist, daß auch die Täterin am Tathergang ihre Freude hatte. Und daß heute kein ethisch denkender Mann und keine Feministin einer Frau zumuten würde, ein Kind auszutragen, für das sie sich nicht aus freien Stücken entschieden hat. Dies allein schon im Interesse des ungeborenen Kindes, für dessen Glück dies die denkbar schlechteste Voraussetzung wäre.
Außerdem ist ja gerade für sensible Männer hier nicht das Finanzielle ausschlaggebend. Die Folge des niemals gesühnten Verbrechens an seiner Person ist das Leben eines neuen Menschen eines Menschen, der sein Kind ist und dies für immer bleiben wird -, doch dieser Akt der Schöpfung geschah ganz ohne seine Einwilligung!
Vielleicht wollte dieser Mann aus prinzipiellen Erwägungen keine Kinder. Vielleicht wollte er schon Kinder, aber nicht zu diesem Zeitpunkt: Er hat noch nichts erlebt, fühlt sich zu jung, um soviel Verantwortung zu tragen. Vielleicht sehnt er sich sogar nach Kindern, aber nicht von der Täterin. »Die Mutter seiner Kinder«, jahrelang hat er sie sich vorgestellt und jetzt ist es die!
Ist ein schrecklicheres Gefühl der Ohnmacht vorstellbar als das eines auf so brutale Weise um seine Träume gebrachten Menschen? Ist eine gemeinere Demütigung denkbar als diese unter dem Mantel der Zärtlichkeit vollbrachte Infamie? Gibt es einen Alptraum, der, wie dieser, ein Leben lang dauert?<
Ich habe das Buch "Heiraten ist unmoralisch" von Esther Vilar, aus dem du ziertiert hast, selbst im Bücherregal. Auch die früheren Bücher der Esther Vilar sind hervorragend und auch heute noch unbedingt lesenswert. Besonders in Erinnerung ist mir der schmale Band "Das polygame Geschlecht". Hier wird äußerst prägnant, übersichtlich und systematisch die Sache auf den Punkt gebracht. Dies Buch sowie der Erstling "Der dressierte Mann" sowie ein drittes gibt es, glaube ich, noch als Sammelband in einem Taschenbuchverlag.
Berühmt ist das Fernseh-Duell zwischen der Vilar und der Schwarzer vor, ich glaube, etwa dreißig Jahren. Sodann ist die Vilar sooft von Feministinnen zusammengeschlagen worden (einmal in einer Damentoilette), daß sie auswandern mußte. Ich habe sie aber vor wenigen Jahren noch in einem öffentlichen Vortrag gehört. Wie gesagt: heute noch unbedingt lesenswert, auch durch die stilistische Brillianz. Darin übertrifft sie alle anderen AutorInnen zu diesem Thema.
Der Ehemißbrauch
Jeder Gebrauch der Ehe, bei dessen Vollzug der Akt durch die Willkür der Menschen seiner natürlichen Kraft zur Weckung neuen Lebens beraubt wird, verstößt gegen das Gesetz Gottes und der Natur, und die solches tun, beflecken ihr Gewissen mit schwerer Schuld.
Ich will nicht ausschließen, daß da was Wahres dran ist. Aber für eine diesbezügliche Diskussion ist hier wohl der falsche Ort. Für mich hat sich das Problem auch nicht so deutlich gestellt.
Grüße, T.L.
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 ... - "Mein Schwanz gehört mir!"
Ekki, Thursday, 06.01.2005, 23:01 (vor 7451 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 ... - "Mein Schwanz gehört mir!" von T.Lentze am 06. Januar 2005 09:22:18:
Hallo Thomas!
Hallo Ekki,
dein langer Beitrag, verdient es, detailliert gewürdigt zu werden. Leider hast du ihn ungünstig platziert, so daß er gewisssermaßen untergegangen ist.
Zunächst einmal vielen Dank für Deine Antwort. Ich hatte schon gedacht, ich bleibe ganz ohne Resonanz.
Was die Platzierung des Beitrags betrifft, so hatte ich ja nicht viel Auswahl: Ich mußte ihn ja als Antwort auf den Beitrag platzieren, auf den ich zu antworten wünschte.
Ein zusätzliches Handicap war, daß schon viele andere zu diesem Thread gepostet hatten.
Im Bewußtsein alles dessen wollte ich durch den Titel "Mein Schwanz gehört mir!" bewußt (Antworten) provozieren.
Aber da meine Ansichten wie auch dieser Satz in diesem Forum schon bekannt sind, hat das wahrscheinlich bei vielen Teilnehmern nur ein Déjà-vus-Gähnen ausgelöst.
Aber nun in medias res.
Deine Antwort fand ich interessant. Natürlich gibt es immer wieder Fälle, in denen ein Mensch eine bisherige Meinung plötzlich radikal ändert, und ich will gewiß niemandem seine Freude an Familie vermiesen.
Es freut mich, daß wir gemeinsame Fans von Ester Vilar sind. Die von Dir beschriebenen Vorfälle zeigen aber auch, wie gefährlich freie Meinungsäußerungen selbst in Demokratien sein können.
Zu folgenden zwei Abschnitten meines Ausgangspostings würde mich Deine Meinung wirklich sehr interessieren:
<hr>
Zur Frage des Zusammenhangs zwischen Kinderreichtum und Vitalität einer Gesellschaft:
Kann mir vielleicht einer mal ein einziges Beispiel für eine Gesellschaft nennen, die sowohl zu den kinderreichsten als auch zu den materiell und technisch wohlhabendsten und fortschrittlichsten und zu den friedlichsten Gesellschaften gehört hätte?
Was die USA betrifft, die hier von Ein weiterer Andreas als Beispiel für ein Land genannt wurden, das aufgrund seiner höheren Geburtenrate ein größeres Wirtschaftswachstum hätten (index.php?id=38765), so muß man den von Garfield angeführten Gegenargumenten (index.php?id=38772) noch folgendes hinzufügen: Die USA sind ein Land mit einer Geburtenrate, die zwar höher als in Europa, aber bei weitem nicht so hoch wie in den islamischen Ländern ist. Und man kann sicher sein, dass diese Mäßigung bei der Geburtenraten unter anderem durch aktive Familienplanung in Form von künstlicher Empfängnisverhütung und Abtreibung erreicht wird.
Der SPIEGEL hat vor einigen Monaten in einem Artikel zu dem Thema die These aufgestellt, dass Gesellschaften mit einer explosiven Geburtenraten immer auch in sozialer Hinsicht explosiv seien und meistens auch gegenüber anderen Ländern aggressiv würden. Ich weiß nicht, ob das in dieser Form immer stimmt, aber es fällt schon auf, dass in der islamischen Welt zur Zeit mindestens ebensoviel gezeugt wie gebombt wird.
<hr>
Zum Römischen Reich als einem Beispiel für den Niedergang eines Reiches durch die demographische Entwicklung:
Ich kann bei diesem Argument einfach nicht vergessen, dass der Untergang des Römischen Reiches und das Aufkommen des Christentums zeitlich unmittelbar aufeinanderfolgten.
Zu den unrühmlichsten Kapiteln in der Geschichte des Römischen Reiches gehört zweifellos die Christenverfolgung. Letztendlich aber siegte, wie bekannt, das Christentum, und schließlich wurde es von Kaiser Konstantin zur Staatsreligion erhoben.
Und danach?
Danach hätte doch eigentlich die Seid-fruchtbar-und-mehret-euch-Religion des Christentums sowie dessen (von seinen Anhängern behauptete) hohe Ethik zu einer kulturellen Blüte führen müssen, die diejenige des dahingeschiedenen Römischen Reiches weit überstrahlte.
Statt dessen gehen genau in diesem Moment über Europa für ein halbes Jahrtausend buchstäblich die Lichter aus, beginnt die sogenannte Epoche der Völkerwanderung. Von den Völkern und Herrschern dieser Zeit ist kaum etwas auf uns gekommen, Vieles gar völlig unbekannt. Es muß eine entsetzlich finstere Zeit gewesen sein.
Erst mit Karl dem Großen und 100 Jahre später mit Otto dem Großen beginnt langsam, langsam wieder ein kultureller Aufstieg Europas. Alle Großen aber, die an diesem Aufstieg mitgebaut haben, orientieren sich erklärtermaßen am Erbe Roms, und zwar am vorchristlichen Erbe (Renaissance, Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation). (Ging ja auch nicht anders, denn das Christentum hatte rein destruktiv gewirkt: Das Römische Reich zerstört, aber hernach nichts geschaffen, schon gar nichts annähernd Vergleichbares.) Sogar die christlichen Philosophen leugneten nicht, dass sie den antiken, vorchristlichen Philosophen verpflichtet waren.
Und Italien, die ehemalige Heimat der dekadenten, untergegangenen alten Römer, wird zu einer kulturellen, teilweise auch wirtschaftlichen Vormacht, und die italienische Sprache, die so Vieles vom Lateinischen bewahrt hat, wird zur Mutter der europäischen Sprachen, die auch in die nicht-romanischen Sprachen tief hineinwirkt umgekehrt dagegen so gut wie gar nicht.
Könnte es sein, dass der Geburtenrückgang allenfalls eine der Ursachen für den Untergang des Römischen Reiches war und dass dieser Untergang keineswegs nur positiv zu bewerten ist?
<hr>
Ich warte gespannt auf Deine Antwort!
Gruß
Ekki
Re: 8 Mio, Tote seit 1974 ... - "Mein Schwanz gehört mir!"
T.Lentze, Thursday, 06.01.2005, 23:57 (vor 7451 Tagen) @ Ekki
Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 ... - "Mein Schwanz gehört mir!" von Ekki am 06. Januar 2005 21:01:09:
Hallo Ekki !
Ich freue mich über dein Interesse an meiner Antwort, befürchte aber, deinen Erwartungen nicht ganz gerecht werden zu können. Für gewisse Fragen gibts hier wahre Fachleute. Von denen lerne ich selbt.
Zu folgenden zwei Abschnitten meines Ausgangspostings würde mich Deine Meinung wirklich sehr interessieren:
<hr>
Zur Frage des Zusammenhangs zwischen Kinderreichtum und Vitalität einer Gesellschaft:
Kann mir vielleicht einer mal ein einziges Beispiel für eine Gesellschaft nennen, die sowohl zu den kinderreichsten als auch zu den materiell und technisch wohlhabendsten und fortschrittlichsten und zu den friedlichsten Gesellschaften gehört hätte?
Ich bekenne mein Unwissen ! Aber zu zwei Details:
Der SPIEGEL hat vor einigen Monaten in einem Artikel zu dem Thema die These aufgestellt, dass Gesellschaften mit einer explosiven Geburtenraten immer auch in sozialer Hinsicht explosiv seien und meistens auch gegenüber anderen Ländern aggressiv würden. Ich weiß nicht, ob das in dieser Form immer stimmt, aber es fällt schon auf, dass in der islamischen Welt zur Zeit mindestens ebensoviel gezeugt wie gebombt wird.
Ich kenne den Spiegel-Artikel nicht, vermute aber stark, daß er sich an Gunnar Heinsohn orientiert. Der hat das "Raphael-Lemkin-Institut für Xenophobie- und Genozidforschung" gegründet und betreibt "Vergleichende Vökermordforschung" und "Völkermordfrühwarnung (Genocide Watch)", spricht von "Großtötungen". In einem ZEIT-Artikel (Nr.16, S. 41, 2002) bezeichnete er Präsident Bush als zaghaft und ängstlich. Drei Milliarden junger Leute (natürlich Araber bzw. Moslems !) könnten ihm "zuvorkommen". - Ich habe Heinsohn, nach kurzem Telefonat, angefixt mit der Bitte um nähere Klärung, darauf aber keine Antwort bekommen. - In einem späteren ZEIT-Artikel wurde Heinsohn mit deutlichen Worten kritisiert.
Danach hätte doch eigentlich die Seid-fruchtbar-und-mehret-euch-Religion des Christentums
Das "Seid-fruchtbar-und-mehret-euch" steht im Alten Testament und ist Teil der altjüdischen Bevölkerungspolitik. Christlich ist das nur insofern, als fälschlicherweise noch nicht sauber zwischen alttesttamentlicher Religion (Judentum) und neutestamentlicher Religion (Christentum) unterschieden wird. Dazu habe ich Einiges (in Anlehnung an R.Steiner) in meiner Entgegnung auf susu ausgeführt.
sowie dessen (von seinen Anhängern behauptete) hohe Ethik zu einer kulturellen Blüte führen müssen, die diejenige des dahingeschiedenen Römischen Reiches weit überstrahlte.
Statt dessen gehen genau in diesem Moment über Europa für ein halbes Jahrtausend buchstäblich die Lichter aus, beginnt die sogenannte Epoche der Völkerwanderung. Von den Völkern und Herrschern dieser Zeit ist kaum etwas auf uns gekommen, Vieles gar völlig unbekannt. Es muß eine entsetzlich finstere Zeit gewesen sein.
Erst mit Karl dem Großen und 100 Jahre später mit Otto dem Großen beginnt langsam, langsam wieder ein kultureller Aufstieg Europas. Alle Großen aber, die an diesem Aufstieg mitgebaut haben, orientieren sich erklärtermaßen am Erbe Roms, und zwar am vorchristlichen Erbe (Renaissance, Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation). (Ging ja auch nicht anders, denn das Christentum hatte rein destruktiv gewirkt: Das Römische Reich zerstört, aber hernach nichts geschaffen, schon gar nichts annähernd Vergleichbares.) Sogar die christlichen Philosophen leugneten nicht, dass sie den antiken, vorchristlichen Philosophen verpflichtet waren.
Und Italien, die ehemalige Heimat der dekadenten, untergegangenen alten Römer, wird zu einer kulturellen, teilweise auch wirtschaftlichen Vormacht, und die italienische Sprache, die so Vieles vom Lateinischen bewahrt hat, wird zur Mutter der europäischen Sprachen, die auch in die nicht-romanischen Sprachen tief hineinwirkt umgekehrt dagegen so gut wie gar nicht.
Könnte es sein, dass der Geburtenrückgang allenfalls eine der Ursachen für den Untergang des Römischen Reiches war und dass dieser Untergang keineswegs nur positiv zu bewerten ist?
<hr>
Du berührst hier ein hochinteressantes Thema. Leider bin ich aber kein Historiker. Ich will mich irgendwann auch damit befassen. - Ich bin aber grundsätzlich mißtrauisch, was monokausale Erklärungen betrifft. Die Ursachen von irgendwas können rein geistiger Art sein und sich nur bestimmter Mittel bedienen, z.B. Seuchen, plötzliche militärische Entscheidungen usw. - wir wissen es oft nicht. Man lasse die Phänomene für sich sprechen !
Ich hoffe, du bist nicht zu sehr enttäuscht. Freundliche Grüße !
T.L.
Bockmist....
Femi, Wednesday, 05.01.2005, 01:02 (vor 7453 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von T.Lentze am 04. Januar 2005 08:25:15:
...ist das ganze Geschreibsel da unter mir. Was wisst ihr was in einer Frau vorsich geht, die vor einer Abtreibung steht? Die allein unterschreiben muß, dass sie eventuell unfruchtbar werden kann und niemanden verklagen darf? Nicht für die evt. Spätfolgen sondern auch wegen die Siutation in der sie sich befindet. Nur weil der Freund kein Kondom über seinen Schwanz ziehen wollte.
Was bildet ihr euch eigentlich ein?
Re: Bockmist....
Nick, Wednesday, 05.01.2005, 01:17 (vor 7453 Tagen) @ Femi
Als Antwort auf: Bockmist.... von Femi am 04. Januar 2005 23:02:38:
...ist das Geschreibsel über mir. Was weißt du, was in der Seele eines Embryo vor sich geht, die rein und unschuldig und voller freudiger Erwartung ist, endlich zur Welt zu kommen? Diese Seele muß natürlich nichts unterschreiben, weil sie ja sowieso niemand fragt. Verklagen wird sie die Frau allerdings, die ihre Mutter hätte werden sollen, die sie behüten hätte müssen, da niemand sonst das tun kann, die es aber stattdessen töten läßt, oder selber tötet durch das Schlucken einer einfachen Pille. Dieser kleine Mensch wird niemals leben, kann also nicht mal die Probleme haben, von denen du hier schreibst, geschweige denn all die Schönheiten der Welt und des Lebens eines Menschen erfahren.
Was bildest du dir eigentlich ein?
Das sagte ich bereits....
Femi, Wednesday, 05.01.2005, 01:21 (vor 7453 Tagen) @ Nick
Als Antwort auf: Re: Bockmist.... von Nick am 04. Januar 2005 23:17:39:
Solange Männer nicht die Verantwortung für ihre eigene Verhütung übernehmen tragen sie die Hälfte der Verantwortung für eine Abtreibung. Auch dann wohl Du. Dich wird das Embryo auch verklagen,....es wartet schon....
Ja, das weiß ich!
Nick, Wednesday, 05.01.2005, 01:23 (vor 7453 Tagen) @ Femi
Als Antwort auf: Das sagte ich bereits.... von Femi am 04. Januar 2005 23:21:46:
.
Re: Ja, das weiß ich!
Jolanda, Wednesday, 05.01.2005, 04:09 (vor 7453 Tagen) @ Nick
Als Antwort auf: Ja, das weiß ich! von Nick am 04. Januar 2005 23:23:28:
Lieber Nick
Ja, du weisst das und du verhälst dich auch absolut korrekt, nur das weiss diese Frau eben nicht.
Wenn jeder so konsequent handeln würde wie du, dann gäbe es keine einzige Abtreibung mehr auf dieser Welt.
Du weisst das und ich weiss das...lächelt.....ich finde das genügt
Ganz lieber Gruss
Jolanda*****
Re: Das sagte ich bereits....
Tran, Wednesday, 05.01.2005, 01:39 (vor 7453 Tagen) @ Femi
Als Antwort auf: Das sagte ich bereits.... von Femi am 04. Januar 2005 23:21:46:
Solange Männer nicht die Verantwortung für ihre eigene Verhütung übernehmen tragen sie die Hälfte der Verantwortung für eine Abtreibung.
Ist da wieder die berühmte weibliche Logik am Werk? Wenn Männer nicht ihren Teil der Verantwortung in sachen Verhütung übernehmen tragen sie die Verantwortung dafür das dabei ein Kind entstehen könnte, mehr aber auch nicht. Für Abtreibungen ist allein die Frau verantwortlich.
Tran
So einfach nicht
Femi, Wednesday, 05.01.2005, 01:42 (vor 7453 Tagen) @ Tran
Als Antwort auf: Re: Das sagte ich bereits.... von Tran am 04. Januar 2005 23:39:09:
Du hattest doch auch Deinen Spaß am Sex und Deinen Beitrag zur Enstehung von Leben geleistet. Dass das Embryo im Bauch der Mutter ran wächst willst Du doch wohl nicht in die Waagschale legen? Das ist doch nur eine Laune der Natur.
Re: So einfach nicht
Tran, Wednesday, 05.01.2005, 01:47 (vor 7453 Tagen) @ Femi
Als Antwort auf: So einfach nicht von Femi am 04. Januar 2005 23:42:00:
Du hattest doch auch Deinen Spaß am Sex und Deinen Beitrag zur Enstehung von Leben geleistet.
"Beitrag zur Entstehung von Leben", diesen Satz lass ich mir mal lieber nicht auf der Zunge zergehen. Klingt irgendwie kalt.
Dass das Embryo im Bauch der Mutter ran wächst willst Du doch wohl nicht in die Waagschale legen? Das ist doch nur eine Laune der Natur.
Laune der Natur? Ist dir entgangen das es verschiedene Geschlechter gibt auf die verschiedene Aufgaben warten? Natürlich wächst das Kind im Bauch der Mutter heran, das ist normal. Aber was hat das mit dem Thema Abtreibung bzw. Mord zu tun?
Tran
Re: So einfach nicht
Femi, Wednesday, 05.01.2005, 01:58 (vor 7453 Tagen) @ Tran
Als Antwort auf: Re: So einfach nicht von Tran am 04. Januar 2005 23:47:27:
Da ist genau das Problem hier im Forum. Ihr seht eine Aufgabenteilung. Die gibts nicht. Das ist die Natur gewesen. Unsere Fortpflanzungsgeschichte. Die Evolution eben. Daraus läßt sich nicht ableiten. Schon gar keine Rechte für irgendwen. Da sollte mal ernsthaft drüber nachgedacht werden.
Re: So einfach nicht
Tran, Wednesday, 05.01.2005, 10:26 (vor 7453 Tagen) @ Femi
Als Antwort auf: Re: So einfach nicht von Femi am 04. Januar 2005 23:58:06:
Da ist genau das Problem hier im Forum. Ihr seht eine Aufgabenteilung.
Natürlich seh ich eine Aufgabenteilung. So ist zb. die Frau fürs Austragen des Kindes oder fürs Stillen zuständig. Solche Sachen kann ich nunmal nicht. Wenn sie diese Aufgabe von vornherein nicht übernehmen möchte ist das in Ordnung. Wenn sie aber mangels Verantwortungsbewusstsein schwanger wird hat sie auch kein Recht das Kind einfach so wieder abzutreiben. Dieses Kind ist dann im Bauch, aber es ist nicht DER Bauch.
Tran
Re: So einfach nicht
Odin, Wednesday, 05.01.2005, 12:51 (vor 7453 Tagen) @ Tran
Als Antwort auf: Re: So einfach nicht von Tran am 05. Januar 2005 08:26:21:
Da ist genau das Problem hier im Forum. Ihr seht eine Aufgabenteilung.
Natürlich seh ich eine Aufgabenteilung. So ist zb. die Frau fürs Austragen des Kindes oder fürs Stillen zuständig. Solche Sachen kann ich nunmal nicht. Wenn sie diese Aufgabe von vornherein nicht übernehmen möchte ist das in Ordnung. Wenn sie aber mangels Verantwortungsbewusstsein schwanger wird hat sie auch kein Recht das Kind einfach so wieder abzutreiben. Dieses Kind ist dann im Bauch, aber es ist nicht DER Bauch.
Tran
Femi hat recht: Es ist eine Aufgabenteilung. Und Frauen sind unfähig darin, ihre Aufgabe zu erfüllen. Es wird Zeit für den künstlichen Uterus. Lieber eine Maschine als ein Wesen mit Mordgedanken.
Femi-Frauen - Fehler der Natur
Sven, Wednesday, 05.01.2005, 12:40 (vor 7453 Tagen) @ Femi
Als Antwort auf: Re: So einfach nicht von Femi am 04. Januar 2005 23:58:06:
"Da ist genau das Problem hier im Forum. Ihr seht eine Aufgabenteilung. Die gibts nicht. Das ist die Natur gewesen. Unsere Fortpflanzungsgeschichte. Die Evolution eben."
Da du scheinbar glaubst, dass die Natur bei der Femi-Frau einige Fehler gemacht hat,
dann korrigiere die doch einfach.
Heute gibt es operative Möglichkeiten mit der du z.B. deine Eierstöcke entfernen lassen kannst.
Durch Hormonspritzen könntest du unfruchtbar werden ... und schon sind alle "Fehler" der Natur ausgebügelt.
Viel Spass dabei!
Re: Das sagte ich bereits....
Max, Wednesday, 05.01.2005, 08:40 (vor 7453 Tagen) @ Femi
Als Antwort auf: Das sagte ich bereits.... von Femi am 04. Januar 2005 23:21:46:
Solange Männer nicht die Verantwortung für ihre eigene Verhütung übernehmen tragen sie die Hälfte der Verantwortung für eine Abtreibung. Auch dann wohl Du. Dich wird das Embryo auch verklagen,....es wartet schon....
____________________________________________________________
Deswegen bin ich auch für halbe Abtreibungen. - Max
Re: Das sagte ich bereits....
ChrisTine, Wednesday, 05.01.2005, 08:42 (vor 7453 Tagen) @ Femi
Als Antwort auf: Das sagte ich bereits.... von Femi am 04. Januar 2005 23:21:46:
Solange Männer nicht die Verantwortung für ihre eigene Verhütung übernehmen tragen sie die Hälfte der Verantwortung für eine Abtreibung. Auch dann wohl Du. Dich wird das Embryo auch verklagen,....es wartet schon....
Irgendwie verstehe ich die Frauen in diesem Punkt absolut nicht. Wenn ich als Frau kein Kind will, dann unternehme ich alles, um keines zu bekommen und überlasse diese Frage bei diesem eminent wichtigen Thema nicht einem Mann.
Kein Wunder, das viele Männer der Meinung sind, Frauen könne man keine Verantwortung übertragen.
Christine
Re: Das sagte ich bereits....
Odin, Wednesday, 05.01.2005, 12:47 (vor 7453 Tagen) @ Femi
Als Antwort auf: Das sagte ich bereits.... von Femi am 04. Januar 2005 23:21:46:
Solange Männer nicht die Verantwortung für ihre eigene Verhütung übernehmen tragen sie die Hälfte der Verantwortung für eine Abtreibung. Auch dann wohl Du. Dich wird das Embryo auch verklagen,....es wartet schon....
Oh, mach dir keine Sorgen:
Wir Männer beginnen zu verstehen, daß das, was wir jahrtausende ohne murren getan haben - nämlich für die Verhütung zuständig zu sein (das ging von Coitus interuptus bis zu Fischblasen als Kondome, Verhütung war also beinahe ausschließlich Männersache) nun in den unfähigsten Händen liegt und das seit über 50 Jahren. Hier muß wirklich SCHLEUNIGST Abhilfe geschaffen werden, daß diejenigen Personen, die noch nicht mal im Ansatz fähig sind, für sich selbst Verantwortung zu tragen, natürlich auch keine Verantwortung für andere - Verhütung und Kinder - tragen können.
WIR sind dann wieder für Verhütung zuständig und IHR für das, was IHR am besten könnt: jammern, Ansprüche stellen, maulen und Schnute ziehen.
Sei dir gewißt: das waren keine Überlegungen, die uns Männer dazu brachten, ausgerechnet EUCH die Verhütung zu überlassen. Es gab nur medizinisch keine Alternative.
Re: Das sagte ich bereits....
pit b., Wednesday, 05.01.2005, 16:08 (vor 7453 Tagen) @ Femi
Als Antwort auf: Das sagte ich bereits.... von Femi am 04. Januar 2005 23:21:46:
Solange Männer nicht die Verantwortung für ihre eigene Verhütung übernehmen tragen sie die Hälfte der Verantwortung für eine Abtreibung. Auch dann wohl Du. Dich wird das Embryo auch verklagen,....es wartet schon....
[/i]
Schwachsinn!
Wo bist du aufgewachsen dass du so einen Unsinn zusammen reimst?
Lässt dich ohne Kondom durchpoppen und verweist hinterher auf die
Verantwortung des Mannes. Was soll das? Was ist mit deiner Verantwortung?
Was hindert dich daran Sex abzulehnen wenn er die Verhütung ablehnt?
Der Trieb etwa?
Aber er soll ihn dann im Griff haben, oder was!?
Rein rechtlich kann ein Mann überhaupt nicht für oder gegen eine Abtreibung
manchen, zu der oder gegen die sich die Fraue entschieden hat, unternhemen.
Ihr Bauch gehört Ihr!
Also wo ist hier die Verantwortung zu suchen?
Wenn du ihm die Verantwortung für die Abtreibung in die Schuhe schiebst
weil du dich auf Sex ohne Verhütung eingelassen hast, dann machst du
dir das Leben verdammst einfach.
Aber das ist nun m al die Idiologie einer typischen Feministin oder einfach
eine Zickigen Frau.
Re: Bockmist....
Sebastian, Wednesday, 05.01.2005, 01:23 (vor 7453 Tagen) @ Femi
Als Antwort auf: Bockmist.... von Femi am 04. Januar 2005 23:02:38:
Nur weil der Freund kein Kondom über seinen Schwanz ziehen wollte.
frauen können sich im übrigen (genauso wie männer) gegen sex entscheiden. dies ist unter anderem auch gerade dann möglich wenn der mann kein kondom benutzen will.
also tragen die frauen sehr wohl einen teil (wahrscheinlich die hälfte) der verantwortung. von daher reg dich nicht auf :).
Re: Bockmist....
Femi, Wednesday, 05.01.2005, 01:39 (vor 7453 Tagen) @ Sebastian
Als Antwort auf: Re: Bockmist.... von Sebastian am 04. Januar 2005 23:23:09:
Nun, mann auch sagen: Liebste, du willst Sex und ich habe kein Kondom. Also lass es lieber.....Das habe ich noch nie gehört.
Re: Bockmist....
Sebastian, Wednesday, 05.01.2005, 13:32 (vor 7453 Tagen) @ Femi
Als Antwort auf: Re: Bockmist.... von Femi am 04. Januar 2005 23:39:07:
Nun, mann auch sagen: Liebste, du willst Sex und ich habe kein Kondom. Also lass es lieber.....Das habe ich noch nie gehört.
tja deswegen trägt der mann ja auch die hälfte der schuld. aber die frau trägt eben die andere hälfte.
deine idee das die "männer" schuld sind ist genausowenig geistreich wie die idee das die "frauen" schuld sind.
Typisch Frau
pit b., Wednesday, 05.01.2005, 15:34 (vor 7453 Tagen) @ Femi
Als Antwort auf: Re: Bockmist.... von Femi am 04. Januar 2005 23:39:07:
Nun, mann auch sagen: Liebste, du willst Sex und ich habe kein Kondom. Also lass es lieber.....Das habe ich noch nie gehört.
[/i]
Und wieder ist der Mann der der vernümpftig sein soll.
Re: Bockmist....
T.Lentze, Wednesday, 05.01.2005, 01:37 (vor 7453 Tagen) @ Femi
Als Antwort auf: Bockmist.... von Femi am 04. Januar 2005 23:02:38:
Nur weil der Freund kein Kondom über seinen Schwanz ziehen wollte.
Was bildet ihr euch eigentlich ein?
Hallo Fxxx (obwohl du dir selbst diesen Namen gibst, hat er für mich etwas anstößiges - so wie "Nazi"),
die Zeiten sind doch vorbei, daß eine durch Vergewaltigung zwangsgeschwängert werden konnte. Ist die Pille bei euch ausverkauft, oder was ist passiert ?
Übrigens wäre das Problem doch gelöst, wenn das Feminat endlich mal die Produktion der Pille für den Mann erlauben würde. Machbar ist das bestimmt - nur vielleicht nicht gewollt. Dann wäre, glaub ich, Schluß mit dem Unterhaltsterror. Dann hättest auch du Zeit zum arbeiten gehen: im Straßen- und Untertagebau, Steinekloppen usw.
Viel Spaß mit diesem Ausblick ! T.L.
Re: Bockmist....
Andreas, Wednesday, 05.01.2005, 01:41 (vor 7453 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: Re: Bockmist.... von T.Lentze am 04. Januar 2005 23:37:50:
Hallo Fxxx (obwohl du dir selbst diesen Namen gibst, hat er für mich etwas anstößiges - so wie "Nazi"),
Es wäre nett, wenn Du mit Deinen Nazi-Vergleichen etwas vorsichtiger umgehen könntest. Mir ist heute schon ein anderer Beitrag von Dir unangenehm aufgestoßen.
Gruß
Andreas
Re: Bockmist....
T.Lentze, Wednesday, 05.01.2005, 01:54 (vor 7453 Tagen) @ Andreas
Als Antwort auf: Re: Bockmist.... von Andreas am 04. Januar 2005 23:41:58:
Hallo Fxxx (obwohl du dir selbst diesen Namen gibst, hat er für mich etwas anstößiges - so wie "Nazi"),
Es wäre nett, wenn Du mit Deinen Nazi-Vergleichen etwas vorsichtiger umgehen könntest. Mir ist heute schon ein anderer Beitrag von Dir unangenehm aufgestoßen.
Gruß
Andreas
Einverstanden, Andreas. War ein Ausrutscher. Mir ist bewußt, daß ich in einem gewissen TeilnehmerInnen-Milieu bisweilen unter mein Niveau falle. - Aber sag mal, welchen Beitrag meinst du, der dir unangenehm aufgestoßen ist ? Und was darin genau bitte ?
Gruß, Thomas.
Re: Bockmist....
Andreas, Wednesday, 05.01.2005, 02:09 (vor 7453 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: Re: Bockmist.... von T.Lentze am 04. Januar 2005 23:54:53:
Einverstanden, Andreas. War ein Ausrutscher. Mir ist bewußt, daß ich in einem gewissen TeilnehmerInnen-Milieu bisweilen unter mein Niveau falle. - Aber sag mal, welchen Beitrag meinst du, der dir unangenehm aufgestoßen ist ? Und was darin genau bitte ?
Gruß, Thomas.
Das bezieht sich vor allem auf diesen Beitrag:
Re: Bockmist....
Jolanda, Wednesday, 05.01.2005, 04:18 (vor 7453 Tagen) @ T.Lentze
Als Antwort auf: Re: Bockmist.... von T.Lentze am 04. Januar 2005 23:54:53:
Lieber Thomas
Einverstanden, Andreas. War ein Ausrutscher. Mir ist bewußt, daß ich in einem gewissen TeilnehmerInnen-Milieu bisweilen unter mein Niveau falle. - Aber sag mal, welchen Beitrag meinst du, der dir unangenehm aufgestoßen ist ? Und was darin genau bitte ?
Gruß, Thomas.
--- Dieses Thema geht dir sehr nahe...nicht wahr. Und wenn starke Emotionen im Spiel sind, dann ist die Gefahr einen Schritt zu weit zu gehen eben latent vorhanden.
Aber das wird schon noch, wirst sehen, ich habe auch eine Weile gebraucht, bis ich zu gewissen Themen eine gesunde Distanz entwickeln konnte, nicht in meinem Empfinden, aber in meinen Aeusserungen darüber und trotzdem kann es mir auch heute noch passieren, dass ich auch mal über das Ziel hinaus schiesse
Lieber Gruss
Jolanda
Ich bin Femi-Frau und damit das arme kleine Opferlein...
Sven, Wednesday, 05.01.2005, 12:26 (vor 7453 Tagen) @ Femi
Als Antwort auf: Bockmist.... von Femi am 04. Januar 2005 23:02:38:
"Nur weil der Freund kein Kondom über seinen Schwanz ziehen wollte."
Und wieder sieht sich die Femi-Frau nur als das arme hilflose kleine Opferlein.
Selbstverantwortung scheint es in den Köpfen der Femis nur für Männer und Kinder zu geben.
Sie selber metzeln Millionen Kleinkinder nieder mit dem Hinweis auf ihr ach so schwieriges Gefühlsleben.
BOAH. Ich könnte echt kotzen!
Re: Bockmist....
pit b., Wednesday, 05.01.2005, 15:23 (vor 7453 Tagen) @ Femi
Als Antwort auf: Bockmist.... von Femi am 04. Januar 2005 23:02:38:
[quote]...ist das ganze Geschreibsel da unter mir. Was wisst ihr was in einer Frau vorsich geht, die vor einer Abtreibung steht? Die allein unterschreiben muß, dass sie eventuell unfruchtbar werden kann und niemanden verklagen darf? Nicht für die evt. Spätfolgen sondern auch wegen die Siutation in der sie sich befindet. Nur weil der Freund kein Kondom über seinen Schwanz ziehen wollte.
Was bildet ihr euch eigentlich ein?[/quote]
Ich bilde mir folgendes ein:
Wenn sich ein Mann weigert beim Beischlaf ein Kondom zu benutzen,
dann soll die Frau sich weigern mit ihm zu schlafen.
Fertig! Aus!
Was ist daran so schwer zu kapieren?
Daher interessiert es mich herzlich wenig was in einer Frau, vor einer
Abtreibung, vor sich geht, weil es nicht soweit hätte kömmen müssen.
Männer sollen Verantwortung übernehmen!? Frauen aber auch!
Re: Bockmist....
M.A., Wednesday, 05.01.2005, 16:36 (vor 7453 Tagen) @ Femi
Als Antwort auf: Bockmist.... von Femi am 04. Januar 2005 23:02:38:
...ist das ganze Geschreibsel da unter mir. Was wisst ihr was in einer Frau vorsich geht, die vor einer Abtreibung steht? Die allein unterschreiben muß, dass sie eventuell unfruchtbar werden kann und niemanden verklagen darf? Nicht für die evt. Spätfolgen sondern auch wegen die Siutation in der sie sich befindet. Nur weil der Freund kein Kondom über seinen Schwanz ziehen wollte.
Was bildet ihr euch eigentlich ein?
Zunächst mal spreche ich dir jedes Recht ab, für alle Frauen zu sprechen.
Deine Aussagen nehme ich als deine persönlichen Äußerungen, als das, was du denkst.
Was in dir "vorgeht" (!), sagst du sehr deutlich:
... Du fürchtet das Risiko, unfruchtbar zu werden, wenn dich ein "Arzt" nicht ordentlich "ausmistet" und du später kein Baby mehr bekommen kannst, wenn es dir genehm ist. Für diese zerstörte Option möchtest du Schmerzensgeld als Entschädigung eintreiben dürfen.
... Du ärgerst dich, daß du den zum Vollverantwortlichen erklärten Freund nicht zur Kasse lassen kannst mittels Schmerzensgeld für die Abtreibung, die du leider, leider, leider machen mußt.
M.A.
Re: @Femi - Bockmist....
Ekki, Wednesday, 05.01.2005, 19:56 (vor 7452 Tagen) @ Femi
Als Antwort auf: Bockmist.... von Femi am 04. Januar 2005 23:02:38:
...ist das ganze Geschreibsel da unter mir. Was wisst ihr was in einer Frau vorsich geht, die vor einer Abtreibung steht? Die allein unterschreiben muß, dass sie eventuell unfruchtbar werden kann und niemanden verklagen darf? Nicht für die evt. Spätfolgen sondern auch wegen die Siutation in der sie sich befindet. Nur weil der Freund kein Kondom über seinen Schwanz ziehen wollte.
Was bildet ihr euch eigentlich ein?
Hallo Femi!
Zunächst einmal:
Es erschließt sich mir nicht, wieso Du in einem Thread, dessen Teilnehmer Abtreibung mehrheitlich kategorisch ablehnen, nur Bockmist erblickst. Da kämpfen meiner Meinung nach Leute miteinander, deren Meinungen zum Thema Abtreibung eine große Schnittmenge aufweisen. Geht mir nicht in den Kopf, so was.
Davon abgesehen aber:
Gerade weil es zwischen Deiner Haltung und meiner, die ich in dem Posting
ausgedrückt habe, wohl keine Schnittmenge geben dürfte, wärest Du für mich der/die ideale Diskussionspartner(in).
Also, wenn Du willst, steig in den Ring!
Gruß
Ekki
Re: Bockmist....
Pseudonym, Wednesday, 05.01.2005, 21:43 (vor 7452 Tagen) @ Femi
Als Antwort auf: Bockmist.... von Femi am 04. Januar 2005 23:02:38:
Nur weil der Freund kein Kondom über seinen Schwanz ziehen wollte.
Was bildet ihr euch eigentlich ein?
Ich bilde mir ein, daß eine erwachsene Frau erwachsen genug ist, zu ihrem Freund zu sagen: "Ohne Gummi keinen Sex."
jodel...
carlos, Thursday, 06.01.2005, 17:37 (vor 7452 Tagen) @ Femi
Als Antwort auf: Bockmist.... von Femi am 04. Januar 2005 23:02:38:
So, du,
jenes Weib in der Londoner Besenkammer hat es jedenfalls so gemacht. Die hat sich schwaengern lassen im sicheren Wissen, fuerderhin ausgesorgt zu haben. Und die Trulla konnte sich der oeffentlichen *Meinung* immer sicher sein: Da das arme Weibchen, das sozusagen fast schon vergewaltigt wurde und dort der vollgeile, boese, boese Bobsi, der einfach nur seinen Spaß und sie ficken, i. e. sie natuerlich sexuell ausbeuten wollte. Auch klar: Dieses Stueck hat Versorgungsprostitution auf Weltklasseniveau betrieben.
Wenn du im Zweifel darueber bist, ob du von dem und dem ueberhaupt ein Kind haben willst, dann leg dich halt nicht flach und klapp deine Stelzen nicht auseinander, du dumme Gans. Was ist daran denn so schwer zu kapieren? Als Frau wuerde ich mir und ihm die Frage, was zu tun sei im Falle einer Schwangerschaft, sowieso immer stellen; und zwar BEVOR ich mich ins Bett mit ihm lege. Capito? Und basta.
carlos
Re: jodel...
T.Lentze, Thursday, 06.01.2005, 17:42 (vor 7452 Tagen) @ carlos
Als Antwort auf: jodel... von carlos am 06. Januar 2005 15:37:14:
Versorgungsprostitution
Hallo Carlos, dieses Wort werde ich in mein Inventar aufnehmen. Ist polemisch aber erkenntnisgesättigt und daher sinnvoll. Lob !
Gruß, T.L.