Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft

ein weiterer Andreas, Tuesday, 04.01.2005, 11:24 (vor 7468 Tagen) @ T.Lentze

Als Antwort auf: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von T.Lentze am 04. Januar 2005 08:25:15:

Moin allerseits,

die Feministen behaupten ja immer (mehr rhetorisch) sie wüßten eigentlich selbst nicht genau, was Feminismus sei. Jedoch sei ihnen immer der Vorwurf gemacht worden ein Feminist zu sein, wenn sie einen Gedanken geäußert hätten, der sie im Selbstwertgefühl von einem Fußabtreter unterschieden hätte. So oder so ähnlich jedenfalls, sinngemäß.

Dein Beitrag ruft mir die Definition von Spengler in Erinnerung:
Der Feminismus ist die Freiheit der Frau von dem Kinde.

Die Persönlichkeitsentfaltung der Frau wird im Zweifelsfalle über das Lebensrecht des Kindes gestellt. Das allein ist schon pervers genug. Man muss sich aber den darin liegenden Zielkonflikt vergegenwärtigen: Warum empfinden die Frauen überhaupt das Kind in zunehmenden Maße als Einengung ihrer Persönlichkeit?! Die Antwort führt auf deren Lebenseinstellung. Und da liegt eigentlich der Hund begraben.

Die von Dir zitierten Zusammenhänge sind im übrigen ein gesamtgesellschaftlicher Skandal und Dekadenzphänomen par excellence. Unsere Gesellschaft hat durch die Schrumpfung und Vergreisung infolge der Kinderlosigkeit realiter keine Zukunft mehr. Da mag sie sich selbst ob ihrer Werte feiern wie sie will. Das interessiert vor der Geschichte nicht, denn bald ist sie weg. Bei einer Reproduktionsrate von durchschnittlich 1,3 Kindern pro Frau (oder 1,1 wie in Italien) ist eben nach einer Generation nur noch etwas mehr als die Hälfte da, nach 2 Generationen ein Viertel ...

Sie ist auch im geistigen Sinne zukunftslos, da sie keine zukunftsfähige, lebensbejahende Moral mehr aufbringt. Der einzelne strebt egozentrisch nach einem unbeschwerten (d.h. zuvörderst vom Aufziehen von Kindern befreiten) Leben. Der letzte in einer langen Ahnenreihe zu sein ficht ihn dabei nicht an. Unsere Spaßgesellschaft (Scholl-Latour) verabschiedet sich aus dem Dieseits.

Neu ist das Phänomen indessen nicht:
Das Imperium ist genießt den vollkommensten Frieden; es ist reich, es ist hochgebildet; es ist gut organisiert; es besaß von Nerva bis Marc Aurel eine Herrscherreihe wie sie der Cäsarismus keiner zweiten Zivilisation aufzuweisen hat. Und trotzdem schwindet die Bevölkerung rasch und in Massen dahin, trotz der verzweifelten Ehe- und Kindesgesetzgebung des Augustus ... trotz der massenhaften Adoptionen, der ununterbrochenen Ansiedlung von Soldaten barbarischer Herkunft. (Spengler)

Das Zuwanderungsgesetz wird (abgesehen von den Integrationsproblemen) auch keine Abhilfe bringen, da die Zugewanderten ziemlich rasch unsere Lebenseinstellungen übernehmen werden (färbt ja schließlich ab; ist diesem Sinne auch Integration) ebenfalls wieder zuwenig Kinder haben. Notwendig wäre also ein dauerhafter Zustrom. Wie man aber unter einem solche Integrationsleistung vollbringen will, wo einem doch sonst an allen Ecken und Enden die Sinnkrise begegnet, bleibt schleierhaft ...

Sehr bezeichnend ist auch, daß die Kinderlosigkeit in der öffentlichen Debatte meist auf die Frage nach der Finanzierung zukünftiger Renten hin verkürzt wird. Das bedeutet doch unter dem Strich nicht mehr, als daß sich die heutigen Kinderlosen fragen wer sie zukünftig zu unterhalten gedenkt!

Gruß

Andreas


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