Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Die Russen von Cloppenburg ...

Andreas, Tuesday, 05.04.2005, 20:18 (vor 7563 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Die Russen von Cloppenburg ... von Odin am 05. April 2005 16:04:19:

Bemühungen dazu gibt es, leider scheitern sie aber oft. Was aber eben NICHT bedeutet, daß die Bemühungen sinnlos sind. Daß gute Ansätze oft nicht richtig zuende gedacht sind, ist sicher. Trotzdem sind die Ansätze noch immer gut. Einem Sextouristen, der kleine Mädels in Thailand sucht, nehm ich nun wirklich nicht ab, daß er damit die Familie des Mädels unterstützen will. Ebenso wie ichs einem Teppichkäufer abnehme, daß er den Teppich nur aus Kinderliebe kauft.

Mein Beispiel stammte aus den 90er Jahren. Da gab es tatsächlich eine Phase, in der Kinderschutzorganisationen in einer großangelegten bundesweiten Kampagne zum Boykott dieser Teppiche aufriefen. Tatsächlich ging der Verkauf der Teppiche aus Nepal dermaßen stark zurück, daß tausende von Kindern entlassen wurden und auf der Straße landeten, was katastrophale Folgen für die Kinder hatte. Bloßer Aktionismus bringt da nix und wenn diese selbsternannten "Kinderschützer" damals auf die Warnrufe von Ökonomen gehört hätten, dann wäre es auch nicht so weit gekommen. Das Problem "Kinderarbeit" ist nicht einfach durch schnell aufgezogene Boykottaufrufe zu beseitigen und mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht dadurch, daß plötzlich alle von heute auf morgen in den Dritte-Welt-Laden rennen. Dazu bedarf es der Anstrengung der internationalen Gemeinschaft, internationaler Wirtschaftsorganisationen, der betroffenen Staaten und der Industrienationen in Form einer konkreten Planung, die langfristig und nachhaltig vor allem dazu führt, daß es für die entsprechenden Volkswirtschaften wirtschaftlich sinnvoller wird, Kinder in Schulen zu schicken statt in Fabriken. Bei einem Wirtschaft wie Nepal ist das derzeit einfach nicht der Fall.

Gruß
Andreas


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