Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: @Krischan

Melanie Sophia, Friday, 08.04.2005, 22:30 (vor 7560 Tagen) @ Krischan

Als Antwort auf: Re: @Krischan von Krischan am 08. April 2005 17:38:

Hallo Melanie,
im Prinzip haben die vorherigen Teilnehmer mir die Worte vorweggenommen. Ich wiederhole mich hier also weitgehend.

Ich sag nur: Befreiung von althergebrachten Rollenzwängen und der ganze Käse, der damit verbunden ist (Ernähererrolle, früheres Ableben, viel höheres Unfallrisiko, weniger Freizeit usw.) Wär das nix?

Die feministische Bewegung hat dreißig Jahre Zeit gehabt, Benachteiligungen der Männer aufs Tapet zu bringen. Bisher ist mir nicht mal eine Femninistin begegnet, die die einseitige Wehrpflicht als Männerdiskriminierung akzeptiert. Im Gegenteil, eine hielt es sogar für ein Privileg, weil nur Männer dort das Kämpfen lernen. Lieber beißen sie sich die Zunge ab. Vom mütterlichen Alleinentscheidung über das Sorgerecht für unehelicher Kinder ganz zu schweigen. Vergiß es. Inzwischen gibt es den Maskulismus. Der Zug ist abgefahren, bei dem den Männern vorgegaukelt werden könnte, sie hätten einen Grund, den Feminismus zu unterstützen.

Unterstützen nicht, aber nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Ich bekomme immer wieder zu hören dass klaro auch Männer benachteiligt sind. Wenn ich recht überlege ist nicht alles nur selbstverschuldet. Es wäre unfair im einen Fall alles strukturbedingt zu sehen - Patriarchat - und im anderen die Schuld beim Individuum Mann zu suchen. Manches ist die logische Konsequenz zementierter Rollen.

Befreiung aus alten Rollen? Die kriegen wir eher beim Karstatt denn beim Feminismus. Aus den alten Zwängen werden wir (Männer wie Frauen) befreit, um sofort in neue reingedrückt zu werden. Schau es dir doch mal an, bei den Blauen drüben. Oder im Emma-Forum als es das noch gab. Unsere Frauen haben besseres verdient, denn als "Schwanzhalterinnen" und "Steigbügelhalterinnen des Patriarchats" beschimpft zu werden, wenn sie sich für Haus und gegen Karriere entscheiden. Komm bitte nicht mit "Extremfällen". Die "gemäßigten" in diesen Foren hatten die Klappe dazu gehalten. Nicht eine hatte jemals den Mut, einer Radikalen zu erzählen, daß neue Zwänge keine Freiheit bedeuten können.

Komm doch nicht immer mit den Foren. Geh raus unter die Leute, da wirst Du viele reale Menschen treffen denen die Probleme anderer nicht am Popo vorbeigehen.

Merkst Du etwas? Das wirft kein besonders helles Bild auf die Männer, sach ich mal, immer unter der Voraussetzung, die Behauptung stimmt.

Dann ist ja gut, daß Frauen immer alles richtig machen. Ein so defizitäres Wesen wir Männer werden so ein göttliches Niveau nie erreichen. Aber weißte was? Das wollen wir gar nicht. Der Erwartungsdruck wäre uns einfach zu hoch, die Häme darüber, wenn wir diese Erwartung nicht erfüllen zu bitter und der Frust nähme mit der Zeit einfach überhand. Nee, wir erlauben uns Fehler, lernen daraus und machen dann weiter.

Niemand ist in der Pflicht, vollkommen zu sein. Die menschliche Würde darf niemandem genommen werden. Jeder sollte frei sein seine Persönlichkeit entfalten zu dürfen. Mein Reden seit langem.

Du hast geschrieben, daß es kein helles Bild auf Männer wirft, wenn sie einen Fehler machen und dafür von einer Feministin gelobt werden. Ich schrieb darauf, daß wir Fehler machen und damit leben können. Ich sehe den Bezug Deiner Antwort darauf nicht.

Der "Fehler" bezog sich ursprünglich auf die neue Moderation des Forums.
Nicht wenige hier sind der Ansicht dies sei ein Fehler gewesen. Nun meinte Eugen dass etwas nicht stimmen kann -Fehler- wenn Maskulisten von Femenistinnen gelobt werden. Darauf habe ich geschrieben dass das ja wohl nur bedeuten kann dass die Maskulisten möglicherweise etwas nicht checken, auf jeden Fall dass - sollte die Eugens These richtig sein - Feminismus per se männerfeindlich sei. Im darauffolgen Beitrag ging es nicht mehr direkt um diese Aussage, sondern generell um menschliche Unzulänglichkeiten. Ich hoffe, Du kannst es nun wieder richtig einordnen.

Im blauen Forum tauchen auch immer wieder mal Trolle auf, und wisst ihr was, die hinterlistigsten Angriffe kommen von Männern. Vor kurzem hat einer berichtet dass er jahrlang unter Frauennamen geschrieben (Frauenbeauftrage inklusive), auf deutsch die ganze Forengemeinde verscheissert hat. Was sagt uns das jetzt?
Weiß nicht. Die Gemeinde fand das richtig amüsant, er durfte weiterschreiben. Der andere Troll, der sich nach einem Tierquäler aus Karthago nennt, schreibt schon seit Jahren mit. Er ist auch ein Mann und wird akzeptiert. Was sagt uns das? Wer ein Forum stört, das hängt nicht am Geschlecht, sondern an dem was er schreibt. Gesperrt wurden dort jene, die den Feminismus zu stark kritisierten. Aber das gehört hier eigentlich nicht her.

Ich finde dort auch nicht alles richtig. Ich gehe auch nicht mit Hannibal konform. Eigentlich tun das nur sehr wenige (Kork, Loxia, Xenia, Maya, Kwinne). Er genießt eine historisch gewachsene Sonderstellung. Ganz durch blicke ich da auch nicht. Du solltest jedenfalls nicht nur die Extremitäten sehen. Es gibt querbeet bunte Meinungen in dem Forum, und das ist gut so!
Ein Beelzebub musste gesperrt werden weil er es gewaltig übertrieben hat.

Ich wollte damit lediglich sagen, daß es zwar Männer sind, die rumgetrollt haben, aber sie trollten in eine Richtung, die von Cleo geduldet wird. Deshalb wurden sie nicht gesperrt. Es ist in ihrem Forum sogar erlaubt, andere permanent als Dummschwätzer und Idioten zu beschimpfen. Es muß nur die richtigen treffen. Einer hat in früheren Zeiten sogar zum Massenmord aufgerufen. Er darf weiterhin schreiben. Noch ein Grund für mich, kein Feminist zu sein. Ich bin ja auch sonst gegen totalitäre Ideologien.

Foren sind nicht die Welt. Ich habe gelernt dass das Internet eine sehr merkwürdiges Medium ist. Da passieren seltsame Dinge, die sonst nicht einmal in Träumen vorkommen. Man darf nicht alles für bare Münze nehmen.

Nein, nicht dass alle Bösewichte Männer wären, aber Frauenräume haben doch bei solchen Machenschaften ihre Berechtigung, oder?

Wenn wir voraussetzen, daß nur Schutzräume nur für ein Geschlecht gelten, dann ja. Ich mache Schutzbedürftigkeit nicht vom Geschlecht abhängig. Mir ist das Geschlecht egal, wenn ich einem Bedrohten Unterschlupf biete. Alles andere ist Sexismus. Darüber bin ich G''t sei dank hinweg.

Wieso beschränkst Du Dich bei deiner Forderung nach Schutzräumen nur auf die Frauen?

Jetzt muss ich wieder mal unbequem werden: Weil Frauen von Natur aus weniger zur Destruktion neigen? Nur mal so frag.

greets
Melanie S.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum