Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Wenig beachtet, aber rattenscharf...

Altschneider, Saturday, 03.09.2005, 00:31 (vor 7014 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Wenig beachtet, aber rattenscharf... von Odin am 02. September 2005 20:01:55:

Hallo, Odin,

Naja, bis jetzt ist es ein Fachschulstudium. Abi wird man im Kindergarten wohl nicht brauchen, aber Realschule fände ich schon nicht schlecht. Jedenfalls würden die Leute wegfallen, die als Kassiererin bei Tengelmann besser aufgehoben wären.
So easy ist ein Kindergärtnerinnenjob auch wieder nicht, dass jeder in machen könnte. Von Rechtsfragen angefangen, über Psychologiekenntnisse, Erste Hilfe, up to date sein, was Spielzeug und Kindersendungen betrifft, Fachzeitschriften lesen, sich weiterbilden...

Ich mag mich ja täuschen, aber Kindergärtnerin wird mE als Ausbildungsberuf geführt. Die Berufsausbildung findet zwar zum größten Teil in der Fachschule statt, aber von den 3 Jahren wird auch ein Jahr praktisch absolviert. Voraussetzung ist in den meisten Bundesländern noch ein 2-jährige Fachschulausbildung zum Sozialassistenten (SozPäd oder in Bay Kinderpflege), damit läuft die Gesamtausbildung über 5 Jahre, nur in BaWü ist sie vierjährig, wg. des 1 BKSP.
Und soweit ich weiß, ist Realschulabschluss Voraussetzung für den Besuch der Fachschulen.
Kindergärtnerin ist ein durchaus anspruchsvoller Job, was auch die Gesamtausbildungszeit zeigt.
Es gibt bei einer fünfjährigen Ausbildung wohl keinen Grund für ein Studium. Derlei kommt aus den Kreisen der Kindergärtnerinnen selber, die sich mal wieder selbst überschätzen und argumentieren, dass, was sie wissen müssen, wäre schon ein Studium wert, also genau andersrum, wie es gefordert wird. Ich hatte bei den Diskussionen immer den Eindruck, dass es eher um eine Statusfrage geht - die Mädels müssen wieder 3 x soviel können wie die Kerls mit Studium, und werden mal wieder nicht im gleichen Maße anerkannt.

Politisch ist es wohl Teil der Strategie, Kindeserziehung mittels Ganztagsbetreuung in staatliche Hand und Kontrolle zu legen. Ein Studium als Voraussetzung würde deutlich zeigen, dass die Eltern niemals das Wissen haben, um die Aufgaben der Erziehung wahrzunehmen.

Heute mal wieder besonders paranoid
Altschneider


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