Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: Da es keiner gepostet hat ...

Maesi, Wednesday, 07.09.2005, 03:11 (vor 7009 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Da es keiner gepostet hat ... von susu am 05. September 2005 22:13:58:

Hallo susu

Dass die Grünen in Genderfragen unter aller Sau sind, wirst Du wohl nicht bestreiten wollen? Das ist ja Sexismus beinahe in Reinkultur.
Doch ich würde das bestreiten wollen.
Such mal bei anderen Parteien vergleichbares zu:
http://www.boell.de/downloads/gd/maenner_sex.pdf
http://www.boell.de/downloads/gd/Vaterdoku.pdf
und
http://www.boell.de/downloads/gd/MannoderOpfer.pdf
Und wenn ich mir Sachen wie die Abteilung Väterarbeit in NRW, oder die Strafrechtsreform von 98 ansehe, bei denen konkret in diese Richtung gearbeitet wurde, dann ist das eben kein leeres Gerede (insbesondere weil es eben kein Wahlkampfthema ist).

Du kannst uns zweifellos einen kausalen oder wenigstens statistischen Zusammenhang zwischen der Taetigkeit der Abteilung Vaeterarbeit und einer objektiv gesehen besseren Stellung von Vaetern in NRW gegenueber Vaetern in anderen Bundeslaendern praesentieren. Oder vielleicht kannst Du uns wenigstens stringent darlegen, dass es Vaetern in rot- oder rotgruen-regierten Bundeslaendern gegenueber Vaetern in den uebrigen Bundeslaendern besser geht.

Wenn ich mir die Antworten von gewissen Gruenen (Hr. Altvater, Fr. Roth) in www.kandidatenwatch.de zur Gleichberechtigung so anschaue, dann lese ich v.a. eines heraus: 'Frauen sind benachteiligt und Maenner nicht'; eine andere Deutung der gesellschaftlichen Verhaeltnisse ist aus deren Ideologie heraus offensichtlich nicht statthaft. Wer trotzdem zu einer anderen Deutung gelangt und auf dieser Basis konkrete Fragen an die Kandidaten stellt, wird entweder mit den ueblichen Allgemeinplaetzen abgespiesen, sarkastisch als 'armer, unterdrueckter Mann' hingestellt, ignoriert, oder es wird gar mit Hinweis auf eine angebliche Diskussionsunfaehigkeit der Fragenden jegliche Diskussion verweigert - insgesamt nicht gerade eine positiv anmutende Visitenkarte fuer gruene Politiker. Offenbar mussten die gruenen Politiker (und nicht bloss die) sich bislang kaum irgendwelchen gegenueber der heutigen Gleichstellungspolitik kritischen Fragen stellen; das erklaert auch, weshalb sie derart patzig auf entsprechende Kritik reagieren.

Zwischen den Erguessen der den Gruenen nahestehenden Boell-Stiftung einerseits und den Aussagen der gruenen Kandidaten bzw. den gruenen Statements zur Gleichstellungspolitik (kurzerhand 'Frauenpolitik' genannt) auf deren eigenen Websites sowie in den Medien andererseits existieren erhebliche Diskrepanzen. Und da fragt man(n) sich unwillkuerlich, ob Erkenntnisresistenz bei den gruenen Mandatstraegern eine wichtige Voraussetzung zur Qualifizierung in Geschlechterfragen darstellt.

Desweiteren gibt es natuerlich in allen relevanten Weltanschauungen 'Think-tanks' (insbesondere auch konservative und/oder christliche), die zu Fragen der Gleichstellung und vielen anderen Themenbereichen Positionen und Loesungsvorschlaege praesentieren. Insofern sind die Verlautbarungen der Boell-Stiftung keineswegs so einzigartig, wie Du uns hier weiszumachen versuchst.

Gruss

Maesi


gesamter Thread:

 

powered by my little forum