Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Hans Albert: Traktat über kritische Vernunft

Andreas, Saturday, 15.10.2005, 03:06 (vor 6971 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Hans Albert: Traktat über kritische Vernunft von Andreas am 14. Oktober 2005 23:42:50:

höhöhöhö, das Buch wird immer besser: ;-)

Zum sozialen Aspekt des Dogmatismus gehören vor allem institutionelle Vorkehrungen, die von Gruppen mit dogmatischen Überzeugungssystemen im Rahmen ihrer Möglichkeiten geschaffen werden, um ihre Mitglieder gegen den Einfluß abweichender Auffassungen und gefährlicher Ideen und Informationen zu immunisieren. Auch in sozialer Hinsicht hat die Dogmatisierung also eine Abschirmungsfunktion. Der Zweck der Installierung von Dogmen ist nicht so sehr die Lösung von Problemen der Erkenntnis oder der Moral als die Zurückweisung inadäquater, das heißt: von den betreffenden Autoritäten als gefährlich angesehener Lösungen, die Diffamierung von Alternativen. Sie richtet sich gegen die freie Erwägung solcher alternativer Lösungen und soll der Fixierung der von diesen Autoritäten akzeptierten Problemlösungen und damit gleichzeitig der Existenzsicherung der mit dem betreffenden Glaubenssystem verbundenen Institutionen durch Ausschaltung von Andersgläubigen, also von Individuen, die sich den betreffenden Autoritäten nicht unterwerfen wollen, dienen. [...]

Die dazu in Betracht kommenden Vorkehrungen reichen von der Erziehung von Kindern unter einseitiger Information, Abschirmung gegen alternative Anschauungen und dogmatischen Gesichtspunkten, ihrer Abschließung gegen Personen, die andere Gesichtspunkte verfechten oder gefährliche Ideen vermitteln könnten, bis zu in gleicher Richtung wirksamen Führungs- und Abschirmungspraktiken Erwachsenen gegenüber, etwa durch glaubensmäßige "Gleichschaltung" aller für sie in Betracht kommenden intermediären Gruppen.


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