Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Links und konservativ! Nachtrag.

Ridcully, Saturday, 22.10.2005, 02:10 (vor 6964 Tagen) @ scipio africanus

Als Antwort auf: Re: Links und konservativ! von scipio africanus am 21. Oktober 2005 11:14:

Noch mehr gefunden!

Ich finde diese Einseitigkeit fast schon rührend! (Von derselben Seite)

"Mutter Natur - völlig von der Rolle!
28.09.2004: Unter Wasser wie in der Luft - Geschlechterrollen lassen sich in kein Muster zwängen. Das zeigen verschiedene Beispiele aus der Tierwelt. Einen kleinen Einblick in die Vielfalt der Natur bietet Kadda Rönicke.
Den Männchen ist der Jagdtrieb in die Gene eingraviert. Ein Trieb nach Fressen, Krieg und Fortpflanzung. Frauen hingegen haben das Heim-und-Herd-Gen... Früher, "als die Menschen noch Affen waren", mussten Männchen möglichst viele Weibchen begatten, um den Fortbestand ihrer Gene zu sichern. Weibchen hingegen wollten nur das beste Männchen und beschäftigten sich nach der Geburt vor allem mit der Aufzucht und Pflege des Nachwuchses. Die Hausfrau und Mutter als ein Ergebnis der Evolution. "Es geht gar nicht anders, bei den Tieren ist das ja auch so!" Drei Beispiele für das Gegenteil:

Hippocampus - schwangere Männchen
Das Seepferdchen (Hippocampus) gehört wohl zu den beliebtesten Unterwassertieren. Es prangt gar auf dem Schwimmabzeichen, das Kinder in der Schule absolvieren. Und doch gehört es zu den am wenigsten erforschten Tieren der Welt.

Sie können winzig klein sein, ihre Haut so dünn, dass sie fast durchsichtig erscheint und sie schweben und hüpfen grazil senkrecht im Wasser. Wissenschaftlerinnen fanden aber vor allem eine verhaltensbiologische Eigenart bei diesem Wesen: vertauschte Geschlechterrollen. Wenn Seepferdchen Liebe machen spritzt das Weibchen dem Männchen die Eier in die Brusttasche. Dort werden sie mit Sperma befruchtet - das Männchen ist jetzt schwanger. Nach 10-12 Tagen gebärt das Männchen. Danach darf es sich kurz ausruhen, so eine Geburt ist schließlich anstrengend. Aber schon kurz danach will das Weibchen wieder Liebe machen und spritzt dem Männchen eine neue Ladung Eier in die Brust. Manche Seepferdchenarten mit kürzer Schwangerschaft machen es sogar täglich.

(Wild)Hundeleben in einer Kommune
Bei afrikanischen Wildhunden gibt es nur eine Einheitsrolle für (fast) alle: Im gemeinsamen Rudel lebend gebärt meist das dominanteste Paar als einziges. Das Muttertier säugt zunächst die Jungen. Doch für alle weitergehenden Aufgaben der Brutpflege sind alle im Rudel verantwortlich: Männchen wie Weibchen. Geht das Rudel gemeinsam auf Jagd, so bleibt mindestens ein Tier als Babysitterin zurück. Auch hier spielt das Geschlecht keine Rolle. Die Wildhunde erachten es offenbar nicht als notwendig, die Jungen in die fürsorgliche Betreuung einer "Ersatzmami" zu geben - Männer sind genauso gefragt. Ein richtiges Kommune-Leben also, wo die Evolution ein voll emanzipiertes Weibchen hervorgebracht hat. Nur dieses Hierarchie-Gehabe sollten die Wildhunde schleunigst ablegen. Dann wären sie die perfekten Hippies.

Soap Opera bei Graugänsen
Konrad Lorenz, geschätzter Ethologie und Begründer der vergleichenden Verhaltensforschung, beschreibt in seinem Werk "Das sogenannte Böse" das Paarungs- und Liebesverhalten seiner wildlebenden Graugänse. Zunächst sei gesagt, dass diese Tiere meist in langen monogamen Beziehungen leben. Dabei sei es auch schon vorgekommen, dass gleichgeschlechtliche Paare entstanden seien. So habe sich ein junger Gänserich unsterblich in einen anderen Gänserich verliebt. Zum Leidwesen einer jungen Gans, die in dieser Konstellation nur das dritte Rad am Fahrrad war, trotz ihrer großen Liebe zu einem der beiden. Das Dreiergespann zog also über ihren heimatlichen See dahin. Lorenz sagt dem so verehrten Gänserich gar eine gelegentliche Affäre mit der Dritten im Bunde nach. Sie wurde prompt schwanger. Was hat diese Soap-Opera aus der Tierwelt nun mit Geschlechterrollen zu tun? Nun ja, das besondere daran ist, dass der Nachwuchs von beiden Gänserichen akzeptiert und großgezogen wurde. Mit Mama immer im Schlepptau zog die frischgebackene Gänsefamilie also weiter ihrer Wege.


Apfelmama oder Apfelpapa?


Die Krönung des ganzen: Pflanzen! Auch wenn es meist männliche und weibliche Blüten gibt, so zieht doch keines der grünen "Elternteile" den kleinen Setzling auf! Rollen? Gibt's hier nicht. "

Kommentar erübrigt sich eigentlich. Vorsichtshalber: Es ist natürlich eine grandiose Dummheit gerade jene drei Beispiele aus 3Millionen auszuwählen, die der eigenen Ansicht günstig sind.

Nehmen wir den Seeelefanten als EIN Gegenbeispiel. Die Männchen sind riesige, 3mal so große Bullen wie die Weibchen. Das Männchen hat einen Harem und kämpft bis zur physischen Erschöpfung, nur damit er der einzige ist, der Sex hat. Die Weibchen liegen unbeteiligt am Strand und bekümmern sich nicht darum und lassen sich immer vom gerade dominanten Männchen vögeln, gleich welches das ist. Männchen und Weibchen leben also hier - wie bei vielen Arten - in Parallelwelten, deren einziger Berührungspunkt Sex ist.
Und sojemand studiert Biologie...

Grüße
Ridcully




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