Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Links und konservativ!

scipio africanus, Saturday, 22.10.2005, 14:07 (vor 6964 Tagen) @ carlos

Als Antwort auf: Re: Links und konservativ! von carlos am 21. Oktober 2005 22:35:

Servus, Scipio!
Normalerweise lese ich deine Beiträge sehr gerne und nicke zustimmend; dieses Mal aber liegst Du daneben. Als Konservativer pflege ich ein Familienbild, über das man meinetwegen streiten kann. Keinesfalls jedoch geht die Mehrheit der Konservativen von irgendeinem, wie auch immer gearteten "Verfügungsmonopol der Frauen über die Kinder" aus; ganz im Gegenteil.
carlos

Die üblicherweise als Konservative bezeichneten politischen Kräfte versuchen etwas zu bewahren, was schon längst zerstört wurde, nämlich die bürgerliche Ehe.
Die Ehe war auf Dauer ausgelegt (bis dass der Tod euch scheidet). Heute gilt das nicht mehr. Ob man das nun bedauert oder nicht : Die Ehe muss als GESETZGEBERISCHES LEITBILD aufgegeben werden, denn was von der bürgerlichen Ehe übrigblieb, das sind im wesentlichen nur die Versorger - und Unterhaltspflichten des Vaters. Nur die Pflichten sind garantiert. Daran halten insbesondere linke Frauen mehrheitlich fest.

Die Konservativen schaden mit ihrer Nostalgie allen Männern, die sich von den Pflichten befreien wollen und unterstützen FeministInnen ungewollt.

Vaterschaft wurde derart entwertet, dass nicht einmal mehr der Begriff klar ist :

Ist Vater der Mann, der das Kind gezeugt hat ?
Ist Vater der Mann, den das Kind als seinen Vater bezeichnet ?
Ist Vater der Mann, der durch die Eheschliessung die während der Ehe geborenen Kinder als die seinen akzeptierte ?
Ist Vater der Mann, der unterhaltspflichtig ist ?

biologischer Vater, sozialer Vater, Zahlvater, gesetzlicher Vater ...

Welcher Vater soll wann und wo welche Pflichten erfüllen ? Und mit welcher Begründung ?

Vielen Männern scheint gar nicht klar zu sein, dass die Familie keine vom Staat privilegierte Lebensform mehr ist. Es gilt schlicht und einfach die Konsequenzen daraus zu ziehen.
Wo (soziale) Väter entsorgt werden, da sollen auch die finanziellen Pflichten mitentsorgt werden.
Das dümmliche "diesen Vätern gehts nur ums Geld" kann ganz einfach entgegnet werden : ein guter sozialer Vater kann Mann auch sein, ohne monatlich Geld an Frau und Kinder zu überweisen. Männer sollten sich nicht länger moralisch erpressen lassen !

Emanzipation des Mannes bedeutet auch und nicht zuletzt die Befreiung von der Versorgerpflicht.
Diese Emanzipation wird ganz bestimmt nie von den linken Weiberparteien und ihren Hilfspudelchen unterstützt werden. Für diese Erkenntnis genügt ein Blick in deren Parteiprogramme (von Frauen für Frauen und vor allem und zuerst für Frauen). Ob die rechten Nostalgiker sich vom Leitbild der bürgerlichen Ehe losreissen können, ist aber ebenso fraglich.
Fazit : Ob links oder rechts - Männer haben in geschlechterpolitischen Angelegenheiten keine Lobby.

Scipio



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