Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Links und konservativ!

carlos, Sunday, 23.10.2005, 03:58 (vor 6963 Tagen) @ scipio africanus

Als Antwort auf: Re: Links und konservativ! von scipio africanus am 22. Oktober 2005 11:07:

Servus!

„Die üblicherweise als Konservative bezeichneten politischen Kräfte versuchen etwas zu bewahren, was schon längst zerstört wurde, nämlich die bürgerliche Ehe.“

Na ja, das ist ja auch ihr gutes Recht. Schließlich genießen Ehe und Familie immer noch grundgesetzlichen Schutz, auch wenn sich bereits Generationen von windigen Politikern und Juristen bemüht haben, Ehe und Familie zu zerstören. Vielleicht ist der Tag, an dem eine 2/3-Mehrheit im Bundestag den betreffenden Artikel vollends marginalisiert, nicht mehr fern. Meine persönliche Einstellung werde ich jedoch keinesfalls ändern. „Ehe“ ist übrigens nichts ausschließlich „Bürgerliches“: Schließlich gibt’s ja auch verheiratete Sozialisten.

“Die Ehe war auf Dauer ausgelegt (bis dass der Tod euch scheidet). Heute gilt das nicht mehr. Ob man das nun bedauert oder nicht : Die Ehe muss als GESETZGEBERISCHES LEITBILD aufgegeben werden, denn was von der bürgerlichen Ehe übrigblieb, das sind im wesentlichen nur die Versorger - und Unterhaltspflichten des Vaters. Nur die Pflichten sind garantiert. Daran halten insbesondere linke Frauen mehrheitlich fest.“

Nein, das muß die Ehe keinesfalls. Die Ehe einerseits und die verheerenden Folgen der unsäglichen Familienrechtsform Mitte der 70-er Jahre andererseits hängen doch nicht ursächlich zusammen! Daß nicht nur die linken Femanzen-Frauen daran festhalten, weiß ich ja; ändert jedoch nichts. Schließlich hat’s die Ehe ja auch schon lange vor jener „Reform“ gegeben.

„Die Konservativen schaden mit ihrer Nostalgie allen Männern, die sich von den Pflichten befreien wollen und unterstützen FeministInnen ungewollt.“

Es hat mit Nostalgie nix zu tun, lieber Scipio, sondern mit Gesinnung und Geisteshaltung; konservativ eben. Die Femanzen könnten ohne jene Familienrechtsreform kaum einen Stich machen. In Belgien funktioniert’s doch immer noch ganz prima mit dem Schuldigkeitsprinzip, oder? Zeig’ mir einen Fall, wie etwa der übliche Kleinkrieg unter dämlichen Nachbarn oder was und wo auch immer, wo vor Gericht keine schmutzige Wäsche gewaschen wird! Besagte Reform hat die Ehe zu dem einzigen, bürgerlichen Vertrag umgemodelt, bei dem heutzutage nicht der vertragstreue, sondern der vertragsbrüchige Teil belohnt wird, und genau daran muß angesetzt werden, nicht an der Ehe an sich.

(snip)

Im übrigen selbstverständlich d’accord.
carlos


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