Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Femi-Ego-Wahn - Meine Frau, die Ilsebill, will nicht so, wie ich gern will...

Joseph S, Tuesday, 25.10.2005, 02:25 (vor 6961 Tagen) @ Sven

Als Antwort auf: Femi-Ego-Wahn - Meine Frau, die Ilsebill, will nicht so, wie ich gern will... von Sven am 23. Oktober 2005 17:45:

Hallo Sven,

ich habe dazu ein Inteviev mit Doris Dörrie im Radio gehört.

Dörrie mochte das Märchen deswegen nicht, weil die Ilsebil da so schlecht wegkommt. Aber es wäre
ja gelacht, wenn den Frauen nicht eine frauenfreundliche Umdeutung gelänge. Sie macht also
aus dem Konflikt ein Geschwindigkeitproblem. Die agile Frau, der alles nicht schnell genug geht,
gegen den lahmen Mann, der für die kleinsten Änderungen riesigen Antrieb von außen braucht.
Darauf scheint der Film also abzulaufen. Die Berechtigung der Wünsche der Ilsebil wird vermutlich
nicht in Frage gestellt. Schon im Märchen fragte niemand, was der Mann wohl will. Sein intuitives
Wissen, daß die Wünsche seiner Fau nicht recht sind, wird vermutlich auch im Film übergangen.
Daß Männer intuitives Wissen hätten, wäre ja ganz was neues! Ich bin jedoch nicht so neugierig,
zu erfahren, ob ich mit meinen Vermutungen richtig gehe, daß ich mir deswegen den Film anschaue.
Das Interviev hat mir schon mehr als gereicht.

Wenn das Märchen einer Bearbeitung bedarf, dann die möglichst wortnahe Übersetzung ins Hochdeutsche.
Schon die Bechsteinsche Variante "Mann und Frau im Essigkrug" ist eine arg schwache Abflachung
der darin beschriebenen Dynamik.

Gruß
Joseph


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