Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Auszug aus: Hintergründe der 68er-Kulturrevolution Frankfurter Schule ...

Flint, Sunday, 22.01.2006, 12:06 (vor 6871 Tagen) @ Zeitgenosse

Als Antwort auf: Re: Auszug aus: Hintergründe der 68er-Kulturrevolution Frankfurter Schule ... von Zeitgenosse am 21. Januar 2006 11:39:18:

Hallo Zeitgenosse

Homo communicativus erkennt nur noch eine einzige Verhaltensregel als verbindlich an, diese lautet:
`Ich verhalte mich stets so, wie der Andere es von mir erwartet, weil auch der Andere (der jeweilige Kommunikationspartner) sich stets so verhält, wie ich es von ihm erwarte´, d. h. vollständig reziprok (`demokratisch´).21

Selbst, wenn das einmal unvoreingenommen nachzuvollziehen versuche (was mir zugegebenermaßen schwer fällt), komme ich bei nichts Sinnhaftem heraus.

Ja, es ist schwer, sich das vorzustellen. Die Sache ist so pervers, daß man sie mit Vernunft nicht zu packen bekommt. Man versucht, zu verstehen, aber da gibt es nichts zu verstehen weil es dort eben keine Vernunft gibt. Man muß dann verstehen, daß es dort nichts zu verstehen gibt. Wie soll man auch Vernunft in der Unvernunft finden?

Wenn sich zwei gegenüber einander nur so verhalten, wie es der andere (mutmaßlich) erwartet, beide aber von jeglichem Wertekonsens entbunden sind, dann gleichen die doch zwei Atomen im Weltall, die ohne jeglichen sonstigen Halt nur umeinander kreisen. Was aus deren beider Kommunikation wird hängt doch folglich nur noch von den Zufälligkeiten der Situation oder den gerade individuell vorhandenen Neigungen ab.
Kommt ein Dritter dazu wird es noch zufälliger, beliebiger, chaotischer. Und dann ein Vierter, ein Fünfter ... bis schließlich eine Gesellschaft daraus entstehen soll. Eine solche Gesellschaft muß ein System maximaler Entropie (Unordnung) sein, daß sich eine solche zwar noch mit Worten beschreiben ließe, aber niemand mehr eine konkrete Vorstellung davon entwickeln könnte, geschweige denn eine Realisierung auch nur im Ansatz in Angriff genommen werden könnte. Oder ist Anarchie das eigentliche Ziel?

Interessante Ausführung. Da beschreibst du teilweise unseren gegenwärtigen Zustand.

Wer solchen Zielvorstellungen nachhängt kann doch de facto nichts anderes bewirken, als einen bestehenden gesellschaftlichen Wertekonsens zu zersetzen. Im positiven Sinne kann er ja nichts aufbauen, will es ja gar nicht.

Wie oben: Mit Vernunft kann man es nicht mehr verstehen…
Der Volksmund würde sagen: „Sie wollen halt einfach die Sau rauslassen“, aber auch das greift zu kurz. Vielleicht ist es einfach ein instinktiver Hass auf alles Vernünftige, eine Aversion, Hass und Angst bezüglich vernünftiger Ordnung. Sie werden ihre innerlichen Gründe dafür haben. (Ich versuche schon wieder, es zu verstehen…)

Gruß
Flint


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