Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Prügelei in Potsdam aufgeklärt - Nur Hauerei + Allohol

Garfield, Tuesday, 25.04.2006, 19:45 (vor 6569 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Prügelei in Potsdam aufgeklärt - Nur Hauerei + Allohol von Jörg am 24. April 2006 22:17:34:

Hallo Jörg!

"Muß man inzwischen fürchten, daß die sogenannte Elite unseres Landes kurz davor ist, zu hysterischen Waschweibern zu mutieren?"

Ich fürchte, das ist schön längst geschehen. Wahrscheinlich erinnern sich viele hier noch an die Krawalle in Rostock-Lichtenhagen. Hier nochmal ein Link zum entsprechenden Wikipedia-Artikel:

Wikipedia: Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen

In den überregionalen Medien wurde das alles damals so dargestellt, als hätten die bösen Einwohner von Rostock-Lichtenhagen einfach nur aus purem Ausländerhaß die armen, verfolgten Asylbewerber angegriffen. Auch der Wikipedia-Artikel stellt das alles noch etwas verzerrt dar. Die Wahrheit war:

Diese Zentrale Anlaufstelle für Asylsuchende in Rostock-Lichtenhagen bestand im Sommer 1992 schon seit über einem Jahr. Anfangs waren dort vor allem ehemalige Gastarbeiter aus Vietnam und aus Afrika untergebracht. Da gab es auch keine Probleme, was einige der Vietnamesen (die Afrikaner waren im Agust 1992 nicht mehr da) dann später auch in Interviews gesagt haben.

Im Sommer 1992 trafen in Rostock plötzlich massenweise Zigeuner aus Rumänien ein. Wie dieser Massenansturm zustande kam, ist mir nicht bekannt. Vielleicht hat die rumänische Regierung irgendein Gesetz verabschiedet, das vielen Zigeunern nicht paßte, so daß sie eben beschlossen, in so großer Zahl nach Deutschland auszuwandern. Wie dem auch sei: Die kamen dort plötzlich zu hunderten in der Zentralen Aufnahmestelle für Asylsuchende in Lichtenhagen an, und natürlich war die auf so einen Massenandrang gar nicht vorbereitet.

Leider war ein großer Teil dieser Zigeuner kriminell, jedenfalls häuften sich in der Umgebung plötzlich Einbrüche in Gartenlauben und auch Ladendiebstähle. Manche kleine Händler stellten dann schon Besen vor die Ladentüren. Laut einem alten Aberglauben hält ein Besen vor der Tür Zigeuner fern. Daran hat sicher keiner der Händler geglaubt - sie hofften nur, daß sie so den Zigeunern diskret signalisieren können, daß sie dort unerwünscht sind. Nicht weil sie Zigeuner waren, sondern weil sie tatsächlich oft beim Stehlen erwischt wurden. In einem Fall sah eine Supermarkt-Kassiererin, wie zwei Zigeuner in Begleitung einer hochschwangeren Zigeunerin den Markt verließen. Ihr fiel auf, daß die Zigeunerin beim Betreten des Marktes noch gertenschlank war. Sie stellte die drei also zur Rede und wurde daraufhin von den Zigeunern zu Boden geschlagen.

Man merkte auch deutlich, daß die Zigeuner in ihren Familien-Clans straff organisiert waren und alle Familienmitglieder dazu vergattert wurden, irgendwie Geld heranzuschaffen. Alte Frauen setzten sich mit kleinen Kindern vor Supermärkte und bettelten. Meine Mutter beobachtete mal, wie eine alte Frau so einer Zigeunerin Lebensmittel für das Kind geben wollte. Die Zigeunerin lehnte ab und sagte "Nein, Marki, Marki!" - sie wollte Geld und keine Lebensmittel. Kleine Jungen setzen sie in die Rostocker Fußgängerzone. Die spielten dort auf kleinen Ziehharmonikas und hatten Schilder vor sich stehen, auf denen in fehlerfreiem Deutsch "Ich bin ein Waisenkind aus Jugoslawien und bitte um eine Spende" stand. Ich habe selbst mal gesehen, wie ein erwachsener Zigeuner das so von den Jungen erbettelte Geld einsammelte. Junge Zigeunerinnen boten Männern Sex für Geld an. Sogar auf einem Friedhof, auf dem meine Mutter zu der Zeit arbeitete, tauchten die auf. Die Männer betätigten sich als Hütchenspieler, Taschendiebe, Ladendiebe oder Einbrecher. Einem Kollegen meines Vaters wurde in der Zeit auch von einem Zigeuner das Geld aus dem Portemonnaie geklaut. Der hatte ihn nach Kleingeld zum Telefonieren gefragt und sich die Münzen dann selbst aus dem Geldfach genommen. Später stellte der Mann fest, daß auch die Geldscheine weg waren. Der Zigeuner war dabei so geschickt vorgegangen, daß er das gar nicht bemerkt hatte. Mich haben auch mal zwei Zigeuner auf der Straße nach Kleingeld zum Telefonieren gefragt. Als ich sagte, daß ich nichts habe, merkte ich deutlich, daß es ihnen gar nicht darum ging. Die haben auch überall in Rostock die Altkleider-Container ausgeräumt. Die sind mit Autos hingefahren, haben die Kleidung schnell aus dem Container in den Kofferraum gepackt, und im Asylantenheim wurde dann sortiert. Was sie gebrauchen konnten, behielten sie, verkauften es oder schickten es nach Hause, was sie nicht brauchten, warfen sie einfach auf den Rasen rund um das Heim. Das sah da aus...

Die Anwohner in Lichtenhagen rund um die Zentrale Aufnahmestelle hatten am meisten darunter zu leiden. Erst einmal herrschten ja in der Aufnahmestelle wüste Zustände. Weil sie hoffnungslos überfüllt war, campierten dort hunderte Zigeuner auf den Rasenflächen, warfen ihren Müll dorthin und verrichteten ihre Notdurft auch dort an Ort und Stelle. (Die Toiletten in der Aufnahmestelle werden ja auch ständig überfüllt gewesen sein.) Jeder, der vorbeiging, wurde angebettelt. Wer nichts gab, wurde beschimpft und bespuckt. Die Zigeuner hielten sich teilweise auch in den Treppenhäusern der umliegenden Wohnhäuser auf.

Die Anwohner schrieben Eingaben und Beschwerden überallhin - aber es kam keinerlei Reaktion seitens der Behörden. Man hielt es nicht einmal für nötig, Dixie-Toiletten an der Aufnahmestelle aufzustellen. Und die Behörden machten auch keine Anstalten, die Zigeuner auf andere Heime zu verteilen.

Im Wikipedia-Artikel wird der Verdacht geäußert, daß man die Situation damals ganz bewußt so zur Eskalation getrieben hat. Die CDU/CSU wollte eine Verschärfung der Asylgesetze durchdrücken, aber die SPD sträubte sich dagegen. Da könnte etwas dran sein, denn das Gefühl hatte ich damals schon. Die Anwohner an der Aufnahmestelle kündigten schließlich eine Demo an, und schon Tage vorher wußten eigentlich alle in der Gegend, daß dann auch Rechtsradikale aufmarschieren werden und daß es Randale geben wird. Ich wußte es auch, obwohl ich keine Kontakte zur rechten Szene hatte. Also muß die Polizei das auch gewußt haben - aber es wurde im Vorfeld nichts unternommen, um die Randale zu verhindern.

Die Rechtsradikalen haben ihre Netzwerke aktiviert und von überallher Randale-Touristen gerufen. Da wurden später Chaoten aus ganz Europa verhaftet. Zusätzlich kamen dann noch Linksradikale, die sich mit den Rechten und auch mit der Polizei prügeln wollten. Man transportierte die Zigeuner dann zwar bald ab, aber da waren die Chaoten schon massenweise da und wollten was erleben. Die machten nun weiter. Die Vietnamesen, die man im Heim gelassen hatte, und die dann von dort flüchten mußten, wurden von Anwohnern aufgenommen - von genau denen, die die Medien damals als böse Nazis und Ausländerhasser beschimpften.

Die Polizei verhielt sich anfangs sehr passiv. Selbst als die Anlaufstelle brannte, griff sie nicht ein, so daß die Feuerwehr noch von den Chaoten attackiert wurde. Man merkte deutlich, daß da jemand von oben bremste.

Dann kamen noch Kamerateams und Journalisten aus aller Welt und heizten die Situation weiter an. Sie zahlten Chaoten Geld dafür, daß sie vor den Kameras Autos umstürzten und anzündeten, und Rostocker Kindern boten sie Geld dafür, daß sie vor der Kamera den Hitlergruß machten.

Das alles wurde so natürlich nie in den überregionalen Medien geschildert. Nur die Rostocker "Ostsee-Zeitung" berichtete objektiv darüber, und das ist kein Revolverblatt auf "BILD"-Niveau, sondern eine seriöse Zeitung, die Anfang der 1990er Jahre einen internationalen Pressepreis bekommen hat. Aber es ist eben eine Regionalzeitung. Die überregionalen Zeitungen und die Fernsehsender verbreiteten allesamt den üblichen Unsinn vom bösen Deutschen, der den armen Asylanten nichts gönnen will.

Und natürlich gab es dann wieder die üblichen "Gegen-Rechts"-Demos, diverse Politiker sprachen sich gegen "Ausländerhaß" aus... Aber die SPD gab ihren Widerstand gegen die Änderung der Asylgesetze auf.

Wer weiß, was diesmal dahinter steckt...

Freundliche Grüße
von Garfield



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