Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Triebregulierung

Garfield, Friday, 28.04.2006, 16:43 (vor 6572 Tagen) @ Denise

Als Antwort auf: Triebregulierung von Denise am 28. April 2006 11:08:

Hallo Denise!

"Im Kindergarten und in der Grundschule kommen sich Jungs ganz toll vor. Sie halten sich für klüger, stärker und besser als Mädchen. Sie sind stolz Jungs zu sein und demonstrieren das auch."

Tatsächlich? In meiner Kindergartenzeit habe ich sowohl mit Mädchen als auch mit Jungen gespielt. Wenn ich mit Mädchen spielte, dann hatte ich kein Problem damit, dabei auch mit einem Puppenwagen zu spielen.

Die Kindergärtnerinnen fanden das überhaupt nicht gut. Die beschwerten sich prompt bei meiner Mutter, weil ich auch mit Mädchenspielzeug spielte. So läuft das nämlich: Wenn ein Junge sich nicht an sein Rollenbild hält, dann zwingt man (oder häufiger: frau) ihn hinein. Ich habe mal von einer Umfrage unter Eltern gelesen. Da gab die Mehrheit der befragten Eltern an, daß sie es gut finden, wenn ihre Töchter auch mit Jungenspielzeug spielen und daß sie dies auch fördern. Umgekehrt sagte die Mehrheit der befragten Eltern aber auch, daß sie es nicht gut finden, wenn ihre Söhne mit Mädchenspielzeug spielen.

Da läuft es also genauso wie in der übrigen Gesellschaft auch: Mädchen sollen alles dürfen, Jungen dagegen haben sich gefälligst weiter an ihr altes Rollenbild zu halten.

"Mit Mädchen gibt man sich in der Phase nicht ab."

Als ich so etwa in der 3./4. Klasse war, wollte eine Mitschülerin mal unbedingt mit mir Hand in Hand über den Schulhof gehen. Ich tat ihr den Gefallen. Natürlich gab das die in dem Alter üblichen Reaktionen von den anderen Kindern - sie riefen uns alberne Sprüche hinterher. Das taten aber nicht nur die Jungen, sondern genauso auch die Mädchen. Überhaupt blieben auch die Mädchen eher unter sich - das ging also von beiden Seiten gleichermaßen aus. Und für ein Mädchen ist es üblicherweise auch eine Beleidigung, wenn man sagt, daß es wie ein Junge aussieht oder ist.

"In der Teenyzeit finden sich Jungs immer noch ganz toll und f'uhlen sich den Mädchen / Frauen überlegen. Sie definieren ihre Männlichkeit über eine untergeordntete Weiblichkeit."

Wo hast du das denn her? Aus der neuesten "Emma"-Ausgabe?

"Durch den Sexualtrieb interessieren sich Jungs jetzt aber für Mädchen. Zur Triebbefriedigung sind Mädchen gut zu gebrauchen."

Sicher. Bei Mädchen setzt das sogar noch früher ein. In meiner Schulzeit waren es immer die Mädchen, die bei irgendwelchen Klassenfesten unbedingt Küßchen-Spiele mit den Jungen veranstalten wollten. Viele Jungen hatten daran noch gar kein Interesse, oft war es ihnen auch peinlich, aber die Klassenlehrerin war dann immer auf der Seite der Mädchen, also wurde das auf Biegen und Brechen durchgezogen... Zur Triebbefriedigung sind offenbar auch unwillige Jungen zu gebrauchen.

"Männer, die heiraten oder Männer, die mit einer Frau zusammen wohnen beklagen, dass sie sich von ihren Frauen gegängelt, bevormundet, unterdrückt und erpresst fühlen. Es ist immer wieder von Rumgezicke die Rede."

Dann denk doch mal darüber nach, woran das wohl liegen mag! Sieh dir mal Paare mit gemeinsamer Wohnung in deinem Bekanntenkreis an. Wer bestimmt da, wie die Wohnung eingerichtet wird? Wer verbietet dem Partner bestimmte Kleidungsstücke oder geht sogar soweit, dem Partner Kleidung vorzuschreiben?

"In dieser Phase f'uhlen sich Männer den Frauen zwah immer noch überlegen, meinen aber, dass dies nicht genügend honoriert wird."

Das hast du völlig falsch verstanden. Männer fühlen sich den Frauen nicht überlegen, sondern sie wissen oft, daß sie den Löwenanteil der Arbeit leisten. DAS würden sie gern honoriert sehen. Stattdessen hören sie aber von ihren Frauen, wie hart und schwer die sich doch bei den 2,5 Stunden täglicher Hausarbeit und vielleicht noch beim 4-Stunden-Teilzeitjob aufopfern und wie gut sie es doch hätten, weil sie täglich 8 Stunden oder länger "Karriere machen" und dafür noch stundenlang durch die Gegend fahren dürfen. Und daß sie ihren Frauen gefälligst mehr im Haushalt helfen sollen. Wobei die Arbeiten, die sie zu Hause nach Feierabend und am Wochenende sowieso schon leisten, natürlich ganz selbstverständlich nicht zur Hausarbeit gezählt werden, sondern als Hobby gelten.

"Fazit: Männer haben mit Frauen nur aufgrund der sexuellen Impulse Kontakt. Besser wäre es den Trieb auf Null zu reduzieren. Dann kommen sich Frauen und Männer nicht mehr in die Quere. Frauen können gut damit leben..."

Wirklich? Den Eindruck habe ich ganz und gar nicht. Wenn Frauen ohne diese "sexuellen Impulse" leben können - wieso wenden sie denn soviel Zeit und Geld für Kleidung, Kosmetik, Diäten usw. auf? Schlag mal irgendeine typische Frauenzeitschrift auf, wie "Gala", "Die Bunte", "BILD der Frau" usw. Da dreht sich fast alles um Kleidung, Kosmetik oder Diäten.

Und interessant ist dann noch, daß Männer, die in Internetforen schreiben, daß sie kein Interesse mehr an Frauen haben und lieber solo bleiben, von Frauen oft beleidigte Kommentare zu lesen bekommen. Wie paßt das zu deiner Theorie, daß Frauen doch ohne Männer und ohne Sex prima leben könnten?

Freundliche Grüße
von Garfield


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