Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Schon mal gesehen ?: "Mann tötet Frau - aus Angst vor finanz. Ruin" ... (nT)

Sven, Thursday, 11.05.2006, 14:54 (vor 6785 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Frau tötete ihr Baby - aus Angst um den Job von Odin am 10. Mai 2006 11:48:12:

Frau tötete ihr Baby - aus Angst um den Job
Tatort Eutin: 23jährige wollte Lehrstelle nicht verlieren. Nachbarn erschüttert: Warum hat niemand geholfen? Bianca P. muß vorerst nicht in Haft.
Von Karin Lubowski
Lübeck/Eutin -
Es ist eine Tat, die fassungslos macht: Eine 23 Jahre alte Frau aus Eutin, bereits zweifache Mutter, hat gestanden, ihr drittes Kind kurz nach der Geburt getötet zu haben - aus Angst um den Ausbildungsplatz und aus Sorge um ihre berufliche Zukunft. Die Lübecker Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen. Bianca P. bleibt vorläufig auf freiem Fuß.
Die Auszubildende in einem Kaufhaus hatte das Kind vor 14 Tagen offenbar ohne fremde Hilfe in ihrer Wohnung zur Welt gebracht. Unmittelbar nach der Geburt erdrosselte sie den Säugling angeblich mit einem Kleidungsstück und versteckte die Leiche in der Garage. Dort wurde der Körper jetzt von Polizeibeamten entdeckt. Das Ergebnis der Obduktion liegt noch nicht vor.
Die Welt der ostholsteinischen Kreisstadt ist aus den Fugen geraten. Viele Nachbarn fragen entsetzt: Wie kann die Sorge um den Arbeitsplatz so groß werden, daß ein Kind sterben muß? Warum hat niemand die Verzweiflung von Bianca P. bemerkt? Warum ist der Freund der Frau, mit dem sie zusammenlebte, nicht rechtzeitig eingeschritten?
Auch die Lübecker Staatsanwaltschaft ist spürbar betroffen von der menschlichen Tragödie. Bianca P. sei keine kaltblütige Mörderin, so die Ermittler. "Man muß sicher die psychische Ausnahmesituation direkt nach der Geburt bedenken", sagt Heinrich Wille, Leiter der Staatsanwaltschaft.
Die ersten Hinweise auf die Tat kamen nicht vom Freund der Mutter, sondern von Arbeitskollegen. Wochenlang hatte Bianca P. ihnen gegenüber jedes Gespräch über eine mögliche Schwangerschaft abgeblockt. Dann aber fehlte sie plötzlich zwei Tage. Als sie deutlich schlanker und körperlich schwer mitgenommen wieder zur Arbeit erschien, war nicht mehr zu übersehen, was geschehen war. Kollegen verständigten die Polizei.
Erschütternd, so die Ermittler, sei die fatale Einsamkeit und Hilflosigkeit der Frau, die ihr den Blick auf Auswege wie Adoption oder Babyklappe verstellt hätten. Ihr erstes Kind, einen Jungen, hatte sie zur Welt gebracht, als sie selber erst 16 Jahre alt war. Ihre Tochter wurde vor knapp drei Jahren geboren.
Sie steckte mitten in einer ersten Ausbildung zur Verkäuferin, als sie zum dritten Mal schwanger wurde. Mit einem dritten Kind habe sie keine Möglichkeit mehr für eine berufliche Zukunft gesehen, sagte Bianca P. in einer ersten Vernehmung.
Einen Haftbefehl hat die Staatsanwaltschaft nicht beantragt: "Es besteht keine Fluchtgefahr." Geklärt werden muß noch, welche Rolle der Kindsvater gespielt hat. Die beiden Kinder leben weiterhin bei der Mutter, die Familie ist jetzt bei Bekannten untergebracht und wird vom Kreisjugendamt betreut. Staatsanwalt Wille: "Die Anklage wird voraussichtlich auf Totschlag in einem minderschweren Fall lauten."
erschienen am 10. Mai 2006
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