Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Du meinst wegsehen?

Ekki, Friday, 02.04.2010, 20:15 (vor 5727 Tagen) @ Peilsender

Hallo Peilsender!

Liege ich richtig, wenn ich aus Deiner obigen Äußerung ableite, daß Du -
ohne das so unumwunden auszusprechen - Abtreibung unter bestimmten
Umständen für akzeptabel hältst?


Arg.

Ist dies das Wort "arg" im Sinne von "schlimm", oder ist das irgendeine Abkürzung, die ich nicht zu deuten verstehe?

Drücken wir's so aus: Durch meine Küche verläuft seit geraumer Zeit eine
hochfrequentierte Ameisenstraße, weil die zuständige Vorstandsvorsitzende
offenbar beschlossen hat, dass künftig auf dem Balkon Blattläuse gezüchtet
werden und ich bring's nicht über's Herz, dem Einhalt zu gebieten und mache
inzwischen selbst im Dunkeln automatisch einen großen Schritt über die
richtige Stelle.

Ich erwarte aber von niemandem, dass er das für nachahmenswert hält. Aber
wenn es Gesetz werden sollte, dann muss es für alle gelten, ob's nun gut
ist oder nicht. Fertig.

Das Obige ist mir zu allegorisch, und ich weiß nicht, welche Meinung bzgl. Abtreibung Du damit zum Ausdruck bringen willst.

Allenfalls könnte ich das dahingehend deuten, daß Deiner Meinung nach in jedem Fall die geltende Rechtslage zu respektieren ist.

Das ist zwar für das eigene Wohlergehen eine einsichtige Auffassung, weil man auf diese Weise niemals mit der jeweiligen Staatsmacht in Konflikt gerät.

Es wirft aber eine Frage auf, die weit über das Thema "Abtreibung" hinausgeht:

Kann es Gesetze geben, die zwar formell gesetztes Recht darstellen, aber dennoch Unrecht darstellen, da sie universell geltenden Menschenrechten zuwiderlaufen?

Vor dem Hintergrund von Drittem Reich und Ostblock sind das keine abstrakt akademischen Fragen!

Und die "Abtreibung-ist-Mord"-Fraktion argumentiert ja genau auf dieser Linie:

Der Mensch verfügt vom Augenblick seiner Zeugung an über sämtliche Rechte, deshalb ist Abtreitung in jedem Fall Mord, und alles, was eine bedingungslose Verdammung der Abtreibung auch nur im Mindesten einschränkt, ist ebenso bedingungslos zu verwerfen.

Ich teile diese Auffassung ausdrücklich nicht, sondern befürworte die geltende Fristenregelung.

Und Deppen sind das, weil sie nicht bei Thema bleiben können, sie könnten
auch für Krieg bzw. Kapitalismus sein, sie wären dennoch Deppen,
aber nicht deswegen.

Was willst Du jetzt damit sagen - namentlich auch in Bezug auf Deine Haltung zu Krieg und Kapitalismus?

Gruß

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.


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