Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Du meinst wegsehen?

Robert ⌂, München, Friday, 02.04.2010, 22:44 (vor 5727 Tagen) @ Ekki

ohne das so unumwunden auszusprechen - Abtreibung unter bestimmten
Umständen für akzeptabel hältst?


Arg.


Ist dies das Wort "arg" im Sinne von "schlimm", oder ist das irgendeine
Abkürzung, die ich nicht zu deuten verstehe?

Nach meiner Interpretation ist das kein Wort, sondern eine Interjektion, die so ne Art Entsetzen über die Richtung deiner Interpretation ausdrücken soll. Oft auch "argh" geschrieben.

Das Obige ist mir zu allegorisch, und ich weiß nicht, welche Meinung bzgl.
Abtreibung Du damit zum Ausdruck bringen willst.

Allenfalls könnte ich das dahingehend deuten, daß Deiner Meinung nach
in jedem Fall die geltende Rechtslage zu respektieren ist.

Ich deute das so: Wenn es eine Rechtslage gibt, hat die ohne Unterschiede für alle (im besonderen: sowohl für Herren als auch Frauen) zu gelten. Ich stimme ihm da zu.
Soll heissen: wenn es eine "Abtreibungsregel für Frauen" gibt, so muß es auch (aus Gründen der Gleichberechtigung!) eine analoge für Männer (besser: Herren) geben.

Ob man die aktuell gültigen Regeln akzepiert oder nicht, darüber hat IMO der peilsender keine Aussage gemacht. Noch konkreter: er hat schlicht überhaupt nichts dazu geschrieben, welche Meinung er zur Abtreibung hat.

Das ist zwar für das eigene Wohlergehen eine einsichtige Auffassung, weil
man auf diese Weise niemals mit der jeweiligen Staatsmacht in Konflikt
gerät.

Es wirft aber eine Frage auf, die weit über das Thema
"Abtreibung" hinausgeht:

Kann es Gesetze geben, die zwar formell gesetztes Recht darstellen,
aber dennoch Unrecht darstellen, da sie universell geltenden
Menschenrechten zuwiderlaufen?

Das ist nicht wirklich eine Frage, da es historische Beispiele gibt, die deine Frage beantworten (nennst sie ja selber).

Und die "Abtreibung-ist-Mord"-Fraktion argumentiert ja genau auf
dieser Linie:

Der Mensch verfügt vom Augenblick seiner Zeugung an über sämtliche
Rechte, deshalb ist Abtreitung in jedem Fall Mord, und alles, was
eine bedingungslose Verdammung der Abtreibung auch nur im Mindesten
einschränkt, ist ebenso bedingungslos zu verwerfen.

Da Rechte zugestanden werden (ja, auch die sogenannten "Menschenrechte"!) verwirrt dieses Thema mehr, als es hilft. Wenn es sowas wie ein "Recht auf Leben" geben sollte, dann wird dieses jedenfalls quasi ständig auch vom Staat mit Füssen getreten (Beleg: z.B. die Existenz von Soldaten, wie z.B. unsere Soldaten in Afghanistan).

Ich teile diese Auffassung ausdrücklich nicht, sondern
befürworte die geltende Fristenregelung.

Ich bin kein Gesetze-Macher, drum kann ich mir die Meinung erlauben: Abtreibung ist angesichts des Vorhandenseins von einer Vielzahl von Verhütungsmitteln schlicht unnötig. Auch wenn ich keine (ethischen) Bedenken habe, der Fristenregelung zuzustimmen, halte ich tatsächlich jede Abtreibung für eine unangemessene Massnahme (für mich persönlich kam eine Abtreibung jedenfalls nie in Frage).


Robert

--
Wolfgang Gogolin "Diese Hymnen für Frauen erinnern an das Lob, das einem vierjährigen Kind zuteil wird, weil es endlich nicht mehr in die Hose kackt, sondern von allein aufs Töpfchen geht."


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