Fundstücke aus dem Jahr 2009 - Teil II
"(…) sie (Männer, Anm.) können den schnellen Gedankengängen einfach nicht folgen. Männer brauchen Sprache möglichst einfach. Klare Ansagen, klare Aufforderungen, klare Botschaften. (…) Männer brauchen Klartext."
(Quelle: www.krone.at. Gefunden Ende August 2009.)
"Es reift nur die Haut ... aber der Mann normalerweise nicht."
(Quelle: www.noeastro.de. Gefunden Anfang September 2009.)
"Männer sind anders strukturiert als Frauen. Sie können nicht gleichzeitig denken, zuhören und sprechen. Frauen können das. (Anm.: Eine wissenschaftlich fundierte Widerlegung des Mythos' vom angeblichen weiblichen Multitasking findet sich in diesem Buch.) Wenn Männer Probleme haben, verkriechen sie sich am liebsten – im übertragenen Sinne – in ihre Höhle. Immer wieder lassen sie ihre Sorgen durch ihr Gehirn fluten und gehen dabei am liebsten keiner weiteren Tätigkeit nach; oder einer stumpfsinnigen Tätigkeit wie zappen oder sogar Computerspielen. (…) Partnerinnen, die diesen Prozess von außen nicht mitbekommen (können!), kann das zur Weißglut treiben, weil sie das Gefühl haben, ihr Mann sei 'bockig', launisch und unkommunikativ und außerdem mit trivialen Dingen beschäftigt, anstatt seine Probleme anzugehen."
(Quelle: ebenda)
"Die aktuelle Wirtschaftskrise ist vor allem eine Männerkrise. In den USA spricht man bereits treffend von 'he-cession' statt 're-cession'."
(Quelle: Bayerns Arbeitsministerin Christine Haderthauer {CSU} am 4. September in München. Gefunden auf www.focus.de, 04. 09. 2009.)
"Nicht alle Männer sind Schweine, manche sind auch Trottel."
(Quelle: Entertainerin Désirèe Nick. Veröffentlicht in "Gong" 35/2009, 7. September 2009, unter der Rubrik "Zitat der Woche".)
"Wir können sie nicht ändern, nur besiegen
Männer sind gewalttätig und brutal, roh und mangels anderer Fähigkeiten zu keiner nicht gewalttätigen Auseinandersetzung fähig. Erst wenn man diese Tatsache akzeptiert und den ganzen Bullshit von der Erziehung und dem Milieu beiseite lässt, kann man das Problem lösen. Fakt ist und bleibt – Hoden bedeuten weniger Hirn und mehr Gewalt!
Deshalb sollte jede Frau von Kindesbeinen an lernen, wie Männer sind, und wie frau sich gegen sie wehrt. Denn das Ausschalten der Männchen ist gar nicht so schwer."
(Quelle: http://wirfrauen.wordpress.com/, September 19, 2009)
"(…) denn es scheint, als sei der ehemals so starke Versorger der Familie nicht nur über den Umweg einer zunehmend auf feminine Werte achtenden Gesellschaft zum Versager geworden."
(Quelle: www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/scobel/137362/index.html, 24. 09. 2009)
"Die Evolution ist weiblich
Lange, bis ein relativ hoher Grad an Zivilisation und wissenschaftlichem Fortschritt erreicht ist, ist die Existenz von Männchen unvermeidlich, frau braucht sie als Zeuger von Töchtern, als Kriegsmaterial, etc.. Doch im Laufe der Evolution werden die Männchen nicht nur überflüssig, sie werden auch aussterben.
Das männliche Y-Chromosom, bei dem es sich im Wesentlichen um eine Degeneration des weiblichen X-Chromosoms handelt, degeneriert nämlich stetig fort.
Die Degeneration der Männchen, nicht nur beim Menschen, nimmt rapide an Geschwindigkeit zu. In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Spermienproduktion des durchschnittlichen Männchens halbiert. Hodenkrebs tritt gehäuft auf. Missbildungen der männlichen Genitalien auch, und zwar bei Mensch und Tier. Froschmännchen beispielsweise entwickeln sich unter dem Einfluss des Herbizids Atrazin zu Zwittern – mit weiblichen Eizellen im Hoden.
Bereits vor einiger Zeit ist es einem australischen Forscherteam (indem auch dumme Männchen an ihrer eigenen endgültigen Entwertung mitarbeiteten) gelungen, die lange ersehnte Zeugung ohne Männchen zu erreichen. Eizellen können ganz einfach mit Körperzellen befruchtet werden. So können Frauen miteinander Kinder bekommen (oder mit sich selbst). Und das Beste – da dabei gar kein degeneriertes Y-Chromosom im Spiel ist, gibt es auch kein Risiko dass am Baby dann ein ekelhaftes Schwänzchen baumelt ..."
(Quelle: http://wirfrauen.wordpress.com/, September 25, 2009)
"Filmtipp: A Gun for Jennifer
Dead men don't rape!
Die Band singt von Massenkastration, und der Sängerin hängt, um noch expliziter zu werden, irgendwann ein Schwanz aus der Hose, den sie sich in schönster Splattermanier performativ abschneidet. Tribe 8 wissen, wo es Männern wirklich weh tut, ganz wie die Girlgang in 'A Gurt for Jennifer'.
Was bei Auftritten der Band bloßes Showelement für ein ausdrücklich weibliches Publikum ist, das Männer in Umkehrung konstatierter gesellschaftlicher Verhältnisse ausschließt, das ist für die militante Selbsthilfegruppe, die in 'A Gurt for Jennifer' New York von Vergewaltigern und frauenfeindlich auftretenden Männern säubert, mehr als ein bloß halb ernst gemeinter Spaß. Der Film entstand 1996, in der Hochphase der Rrriot-Girl-Bewegung, zu der Zeit also, in der im Popfeminismus nicht die Achselhaarfrage gestellt wurde, sondern Sampler wie 'Free to Fight!' und Organisationen wie 'Home Alive' das Selbstverteidigungsrecht von Frauen gegen Vergewaltiger nicht nur diskutierten, sondern propagierten. Er zeigt gerne die ekligen Ergebnisse der von den Frauen durchgeführten Selbstjustiz: um die Mitte rum verstümmelte Männer."
(Quelle: http://wirfrauen.wordpress.com/, September 27, 2009)
"Der tierische Beweis, dass Männer überflüssig sind
Manche Tiere haben sich erfolgreich vom männlichen Geschlecht emanzipiert. Auch in der Gattung der Rennechsen bleiben die Weibchen unter sich. Dadurch beweisen sie nicht nur, dass es keine Männer zum Überleben braucht. (…)
(Bilduntertitel) Die Rennechse lebt in der Tierwelt vor, wie eine Menschheit ohne Männer beschaffen sein könnte: Sie zeugt ihren Nachwuchs ohne Zuhilfenahme von Spermien.
Wie friedlich könnte die Welt sein, gäbe es keine Männer. Zwar hört man gelegentlich von Mörderinnen, Terroristinnen und Frauen, die ihre Ehemänner verprügeln, doch sie sind zahlenmäßig deutlich in der Minderheit. Aggression, das ist unumstritten, hat eine hormonelle Komponente. Feministinnen sollten also für das Klonen eintreten. Vermehrung ohne Samenzellen eröffnet die Möglichkeit einer rein weiblichen Menschheit, in der Großmütter, Mütter und Töchter sich gegenseitig Blumenkränze flechten.
Das ist gar nicht so utopisch, wie es klingt, denn solche Feminate gibt es bereits. Manche Arten von Rädertierchen, Fadenwürmern, Krebsen, Wasserflöhen, Asseln, Blattläusen, Bienen, Heuschrecken, Blatt-, Gall- und Schlupfwespen, Schmetterlingen, Fischen, Salamandern und Echsen haben sich vom männlichen Geschlecht erfolgreich emanzipiert.
(…)
Dadurch erbringen sie nicht nur den Beweis, dass Männer überflüssig sind. (…)"
(Quelle: www.welt.de, 29. September 2009)
"Männer hinken hinterher
(…) Aber auch das ist sicher: Männer hinken in der Veränderung der Geschlechterrollen den Frauen hinterher – auf fast jedem Gebiet. 'Wir schlagen den Auftraggebern der Studie vor, von der Annahme auszugehen, dass das heutige Männerleben weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt', heißt es in der Einleitung der Autoren. (…) Die Forscher: 'Frauen scheinen auf dem Weg der Entwicklung der Geschlechterrollen insgesamt weiter voran zu sein. Das erzeugt entweder Druck auf die Männer oder verlangsamt die Entwicklung der Frauen.' (…)
Junge Männer tun sich schwer
Gerade junge Männer tun sich heute oft schwer: Während die meisten jungen Frauen die Gleichstellung der Geschlechter verinnerlicht haben und optimistisch in eine Zukunft schauen, in der sie dieselben Chancen haben wie ihre männlichen Altersgenossen, sind viele junge Männer verunsichert (…) Junge Männer mit höherer Bildung reagieren danach oft hin- und hergerissen: Einerseits teilen sie rational die Ansichten der Frauen zur Gleichberechtigung und finden das offensichtliche weibliche Selbstbewusstsein attraktiv. Andererseits, ergab die Studie, ist ihnen nicht ganz klar, worin ihre Rolle in der Partnerschaft mit einer solchen Frau bestehen könnte (…) Die Krise traditioneller Männlichkeit (…) Dass Männer unter Druck stehen (…) 'Manche Männer kommen oft mit hängenden Schultern (…)' (…) Die Frauen sind den Männern weit voraus. Aber die Männer ziehen nach."
(Quelle: KDFB Engagiert – Die Christliche Frau, Ausgabe 10/2009. Eingestellt: 1. 10. 09.)
"Artgerechte Haltung
(…)
Die Frauen sind schuld. Weil sie stärker und besser und begehrter sind, ist der heutige Mann ein komplexbehaftetes Überbleibsel des urzeitlichen Familienversorgers. Schließlich brauchen wir keinen Jäger mehr, wenn Frau mit ihrer goldenen Kreditkarte auch allein Essen gehen kann. Aber auf die Spezies Mann scheint dies verheerende Auswirkungen zu haben. Denn die armen Kerle von heute werden allem Anschein nach daran gehindert, ihr wahres Ich zeigen zu dürfen. (…) das neue schwache Geschlecht.
Geschrumpftes Selbstbewusstsein
Von Kritik und Nörgeleien gepeinigt, schrumpfe das männliche Selbstbewusstsein zusehends (…)
Gefährdete Männer
(…) Spezies Mann und ihre Verhaltensweisen. (…)"
(Quelle: http://de.lifestyle.yahoo.com/29092009/434/artgerechte-haltung-maenner-unterdrueckt.html. Gefunden Anfang Oktober 2009.)
"Ob bei der Arbeit oder im Bett – überall wird der Mann mit seinen Unzulänglichkeiten konfrontiert."
(Quelle: "Spiegel Online", 05. 10. 2009)
"Der Mann ist grob, der Mann ist schlicht / Der Mann ist eigentlich nicht ganz dicht / Er ist untreu, wüst, frivol / An das Eine denkt er nur / Der einz'ge Irrtum der Natur"
(http://humangenetik.suite101.de/article.cfm/der_mann_eine_aussterbende_spezies, 06. 10. 2009)
"Die Wertlosigkeit des Männchens
Das Männchen ist biologisch unvollkommen: das männliche Y-Gen (Anm. Christoph Altrogge: Es heißt Y-Chromosom, Du Flachzange! Und ein Chromosom besteht aus Genen! Wenn schon Herumrüpeln, dann wenigstens mit korrekten Fachausdrücken!) ist ein unvollständiges weibliches X-Gen, das heißt, es hat eine unvollständige Chromosomenstruktur. (Anm. Christoph Altrogge: Dasselbe. Ein Gen hat eine unvollständige Chromosomenstruktur! Auuua! Und die Banane, die ich vorhin gegessen habe, bestand nicht aus Atomen, sondern ihre Atome bestanden aus Bananen! Ich muss aufhören. Mir wird schwindlig bei soviel Geistesexperimenten …) Mit anderen Worten, der Mann ist eine unvollständige Frau, eine Fehlgeburt, im Genstadium verkümmert.
Männchen reagieren nach ihren Eierchen, ihre Intelligenz ist lediglich Werkzeug ihrer Triebe. Das Männchen ist irgendwo zwischen Mensch und Affe stehengeblieben. Mit seiner totalen Sex-Abhängigkeit und seiner Unfähigkeit zu intellektuellen oder ästhetischen Reaktionen, mit seinem Materialismus und seiner Gier hat das Männchen seine eigene minderwertige Anwesenheit verziert.
Deshalb reicht es nicht einfach nur aus, die weibliche Überlegenheit anzuerkennen und zu fördern, sondern so muss die Frau auch das Männchen an seinen Platz verweisen. Männchen wollen und müssen je nach Typ zusammengeschlagen, mit Füßen getreten, am Boden gehalten, gedemütigt und schlechter als Hunde behandelt werden.
Die Frauen hingegen sind von Natur aus das friedliche, freundliche, sozial überlegene Geschlecht. Bei einer weltweiten Studie sollten den beiden Geschlechtern positive und negative Eigenschaften zugeordnet werden. Das Ergebnis war, dass Frauen kulturübergreifend als die 'besseren Menschen' galten, liebevoll, freundlich und gut, während Männchen eher mit Negativem in Verbindung gebracht wurden. Schließlich erschienen sie ja auch in der populären Darstellung als 'soziale und sexuelle Idioten, die man einer gründlichen Dressur unterziehen muss'.
Obwohl es, wie unter anderem Andrea Dworking fordert, geboten ist, sich an den Männchen zu rächen, bleiben die Frauen ihnen moralisch überlegen. Sie für weibliche Zwecke als Trottel zu stilisieren, wird schon alleine durch die Höherwertigkeit der Frau, aber auch durch die Schuld des Männchens gerechtfertigt.
Sexismus gegen Männchen ist präventive Aggression. Ein solches Denken zeichnet das Alphatier aus. Weiblicher Sexismus ist die natürliche Reaktion auf den kulturellen Code von heute, den Biologismus: Der Mann ist eine wertlose Spezies."
(Quelle: http://wirfrauen.wordpress.com/, Oktober 6, 2009)
"Sollte euch ein Mann in irgendeiner Form unangenehm auffallen, sagt, er hat euch vergewaltigt.
Durch Blicke kann es so schlimm wie körperlich sein!
(…)
yabadu (Besucher)
2009-10-22 @ 17:02:40
Hallo Bravegirl85!
Du sprichst aus, was Männer sind!
Schweine!
Elendig und uns unterlegen!
Weiter so!
(…)
Sabine (Besucher)
2009-10-22 @ 18:54:38
Danke, yabadu, für den Kommentar, ich stimme bravegirl zu!
(…)
Geronimo (Besucher)
2010-04-22 @ 11:48:27
Gute Seite, wichtigste Erkenntnis: Frauen sind besser!
Frage: warum streben Frauen immer noch nach Gleichberechtigung? Eine Umkehr der Verhältnisse wäre sicher besser. (…)"
(Quelle: http://bravegirl85.blog.de/2009/10/19/naechste-eintrag-7201449, 19. 10. 2009)
"Achim Achilles, sind Männer eine aussterbende Gattung?
Natürlich nicht. Ein Restbestand wird für Reparaturarbeiten im Haushalt, für Umzüge, zum Einparken und als California Dreamboys gehalten werden."
(Quelle: Aus einer Werbeeinschaltung für das Buch: Achim Achilles: "Der Vollzeitmann". südwest Verlag, München. Gefunden Ende Oktober 2009.)
"Männerpolitik? Zum Teufel damit! (…) Männer sind lernfähig. Jedenfalls im Prinzip. Ihr Können hängt stark vom Wollen ab – von einigen mustergültigen Sonderexemplaren abgesehen, die über so etwas wie Einsicht verfügen. Grundsätzlich aber stellen sich Männer oft grottendämlich an, (…) Wir nehmen zu ihren Gunsten an: Es liegt nicht an einem zu niedrigen IQ. Ein genetischer Defekt? Kaum. Es handelt sich um Boykott. Manches wollen Männer einfach nicht können. Weil sie es dann auch machen müssten. Lieber stellen sie sich dumm an. (…) Vielmehr geht es darum, tatsächliche oder gefühlte Nachteile in Schule und Berufsleben für das ach so starke Geschlecht zu beseitigen. (…) Nun hat schon bisher kein Mensch Männern verwehrt, (…) Kinder zu erziehen, und zwar weder freiwillig zu Hause noch professionell als Beruf. (Anm. Christoph Altrogge: Darüber haben wir in Maskulistenkreisen ganz andere Informationen.) (…) Wenn Männer in weibliche Domänen vorstoßen, dann hauptsächlich, wenn sie dort Starpotenzial für sich wittern. Kaum gelingt dem Mann am Herd einmal die Soße, schwupp, ist er schon Starkoch. Ein Mann als Friseur? Hat beste Aussichten, zum Starfigaro zu avancieren. Eine männliche Direktrice? Kann nur ein Stardesigner werden. Demnächst dürfen wir wohl mit dem Starpfleger und dem Starerzieher rechnen. Den genetischen Defekt haben offensichtlich wir Frauen. Uns fehlt das Wichtigkeitsgen, das uns in den Vordergrund drängeln lässt. (…)
Seit bekannt geworden ist, dass Jungens den Mädchen in der Schule bloß hinterher hecheln, was ihre Leistungen betrifft, leidet konservativer Männerstolz. Familienministerin Ursula von der Leyen hat es bisher verstanden, sich bei Forderungen nach gezielter Jungenförderung taub zu stellen. Vielleicht wird das jetzt schwieriger. Vielleicht aber auch nicht. Von Männern haben wir gelernt, dass es besser ist, manches nicht zu können. Eine Frauenministerin soll Politik zugunsten von Männern machen? Kann nur Männern einfallen. Zum Teufel mit der erweiterten Perspektive!
Charima Reinhardt, freie Autorin, war Vizesprecherin der rot-grünen Bundesregierung."
(Quelle: www.fr-online.de/in, 2. Nov. 2009)
"Warum kann ein Mann keine Gefühle interpretieren? Sind wir Männer alle emotionale Krüppel? Sind wir so von unseren Trieben gesteuert, das wir unfähig sind, die Gefühle einer Frau zu erkennen?"
(Quelle: www.psychotherapiepraxis.at/pt-forum/viewtopic.php?f=3&p=184441, Nov 08, 2009)
"Das Buch beschäftigt sich vornehmlich mit der Frage, warum ausgerechnet attraktive, gut aussehende und intelligente Frauen der 'thirty somethings' oft so große Probleme in ihren Beziehungen zu Männern und auch damit haben, überhaupt einen Partner zu finden. Konfus sind die gut aussehenden Schnelldenkerinnen bei ihrer Partnerwahl und in ihrem Liebesleben ja keinesfalls, sie sind vielmehr voller Hoffnung und Zuversicht. Dennoch sind viele Frauen mit 30 schon froh, wenn der Mann, der ihnen gegenübersitzt, nicht verheiratet ist, keine Verhaltensauffälligkeiten zeigt, einigermaßen manierlich essen kann, keine 'Altlasten' hat, irgendwie nett ist, das eigene Kraftfahrzeug nicht einen ganzen Abend lang zum Thema macht, schon einmal gehört hat, dass schnelles Fahren Beifahrerinnen zur Raserei bringt, vielleicht ein paar Bücher besitzt, dafür aber keine schwarze Ledercouch mit Chrom, keine farbigen Sakkos trägt, nicht nur über sich redet, gelegentlich auch mal von den Brüsten hoch ins Gesicht seines weiblichen Gegenübers sieht, vielleicht für irgendetwas Talent hat, mindestens aber Stil ohne 'e' schreibt und eine Ahnung davon besitzt, dass Geld und seine Demonstration weit weniger wichtig ist, als seine Geschlechtskollegen meinen."
(Quelle: www.scheisskerle.de/2009/12/06/scheisskerle-das-buch, 06. 12. 2009)
"Maskulismus
Männer, fürchtet euch doch nicht so vor Frauen!
(…)
Manche Männer sind extrem genervt von den penetrant souveränen, selbstsicheren Frauen. Diese 'Maskulisten', wie sich eine neue Männerbewegung nennt, verstehen selbst bei Witzen keinen Spaß mehr.
Frauenbeine auf roten High Heels, die selbstbewusst durch einen Supermarkt schreiten. Ein gutes Dutzend energischer Frauen im sexy Büro-Look, die alle zielstrebig einen Einkaufswagen in die Pfandabteilung schieben. In ihren Wagen: jeweils ein verschreckt dreinblickender Mann. Der Slogan am Ende dieses Werbespots: 'Wir nehmen alle Flaschen zurück, egal woher Sie sie haben.'
Sie haben geschmunzelt? Dann sind Sie entweder eine Frau oder ein recht selbstbewusster Mann, der den Frauen diesen kleinen Spaß auf Männerkosten gönnt. Leider wird Letzteres immer seltener, die Kommentare von Männern zu diesem Video auf YouTube sind beleidigt statt amüsiert. So droht man dem werbenden Supermarkt mit Boykott und bezeichnet das Filmchen als 'Propaganda'. Wo schon ein kleiner Spot so viele Emotionen auslösen kann, muss ein größeres Problem dahinter stehen.
Mädchen sind die neue Elite
(…) 'Mädchen sind die neue Elite' stellte die Shell Jugendstudie bereits 2006 fest. Die stellvertretende FDP-Vorsitzende Cornelia Piper verkündet, der Mann sei 'von der Evolution und dem weiblichen Geschlecht überholt' worden (…) die abgehängten Männer. (…) 'Frauen können 's besser'. In der Werbung dazu wurden Männer als 'lebende Verkehrshindernisse' und 'Versager' bezeichnet. (…) 'Lauter tolle Frauen' (…) 'Männer sind zum Abgewöhnen' (…) 'Nur ein toter Mann ist ein guter Mann'. (…)
So mancher Mann verfällt in Selbstmitleid
Man kann verstehen, dass manche Männer genervt sind von den penetrant souveränen Frauen. Nicht alle sind souverän und sich ihrer Männlichkeit bewusst genug, um 'lauter tolle Frauen' selbstbewusst zu ertragen.
Manch einer verfällt da in Selbstmitleid. So finden sich vor allem in der Anonymität des Internets 'Maskulisten', die sich seitenweise über die 'Kampagnen' der Medien beschweren. Alles wird hier bitterernst genommen, und überhaupt, was hat man dem Mann nicht alles zu verdanken, Erfindungen und so. Kleinlich wird da alles aufgezählt – und genau dieses unmännliche Kleinmädchengehabe macht den Maskulisten so unattraktiv (Anm. Christoph Altrogge: Also, ich glaube, d a m i t können wir ganz leben, wenn wir auf Feministinnen erotisch nicht sonderlich attraktiv wirken …), dass er selbst all seine Bemühungen ad absurdum führt. Vielleicht sind Frauen doch besser? (…) Gar von Menschenwürde war die Rede.
(…)
Männer suchen sich ein Protestfeld
(…) Manche Frauen verhalten sich so dominant, dass Männer sich nichts mehr trauen und sich dann ihre Selbstbestätigung darin suchen müssen, mehr oder weniger erfolgreich gegen Vorabendserien zu protestieren."
(Quelle: www.welt.de/lifestyle/article5475058/Maenner-fuerchtet-euch-doch-nicht-so-vor-Frauen.html, 09. 12. 09)
"Arme Männer
(…)
Der Mann – lange Zeit die Norm für alles Menschliche – gerät aus der Mode.
In der Politik gewinnen Männer- und Väterbewegungen an Einfluss und gefährden damit erstrittene Erfolge der Emanzipation – Antworten auf die andauernde Identitätskrise der Männer bieten sie aber dennoch nicht.
(…) mehr als prekären Status des Mannes: Die Diskriminierung fängt schon in der Krabbelstube durch den weiblichen Betreuungsapparat an (…) sie müssen den Löffel um einige Jahre früher als Frauen abgeben! (…) das beleidigte Echo der radikalen Männer- und Väterrechtler. (…) In ein Horn blasen da die so genannten 'Väterrechtler', die die Verantwortung für ihr konfliktreiches, instabiles Familienleben lieber einem Komplott aus Staat und ur-weiblicher Bosheit anlasten anstatt sich an der eigenen Nase zu nehmen. Ihr Credo lautet: Wenn die starke Hand des Vaters vorenthalten wird, dann kann es für den Filius ja nur bergab gehen. (…) Jungen seien weniger teamfähig, können sich emotional schlechter artikulieren (…) Dass Mädchen in Bildungsinstitutionen (derzeit) bessere Leistungen erzielen, macht Männer fertig (…) was soll ein Vater leisten können, das eine Mutter nicht machen kann (…)"
(Quelle: http://diestandard.at/1259282430169/Kommentar-Arme-Maenner, 22. Dezember 2009)
"Wenn man eine Behinderung hat, ist man in einer Selbsthilfegruppe oft gut aufgehoben. Blöd nur, wenn dort alle dieselbe Behinderung haben, und sich gegenseitig einreden, diese, im konkreten Fall der Gendefekt, der aus Menschen Männer macht, sei etwas Gutes."
(Quelle: http://wirfrauen.wordpress.com/2009/12/25/selbsthilfegruppe-entdeckt-diese-seite/, 25. Dezember 2009)
"Männer ertragen starke Frauen einfach nicht (…) Männer können einfach nicht verlieren. Weder ertragen sie es, wenn sie von Gleichgeschlechtlichen übertroffen werden, noch wenn Frauen besser sind."
(Aussagen von zwei Schülerinnen der Klasse 9b in der Schülerzeitung des Niels-Stensen-Gymnasiums Hamburg. 29. Dezember 2009.)
Atmen Sie noch einmal ganz ruhig durch, bevor Sie den nächsten Text zu lesen beginnen.
Kurz gesagt handelt es sich dabei um ein Kapitel aus einem Buch über Kriminalfälle, bei denen körperliche Gewalt im Spiel war. In dem Kapitel wird begeistert der Messermord an einem Mann – ausgeführt von seiner Ehefrau, während er schlief – bejubelt. Der Grund: Er habe angeblich "zu wenig mit seiner Frau kommuniziert".
Ich meine das jetzt nicht als sarkastische Übertreibung, sondern ganz im Ernst: Atmen Sie noch einmal in aller Ruhe durch! Denn ich selbst war mit den Nerven am Ende, nachdem ich dieses unvorstellbar bösartige Hass-Pamphlet zum ersten Mal gelesen hatte …
"Das böse Schweigen
'Es ist eine furchtbare Waffe. Es kann tödlich sein;
es verletzt oft mehr, als man glauben würde,
denn seine Schläge haben die Eigenschaft,
dass sie mit der Zeit an Wucht zunehmen.'
Julien Green
Herbert S. war vor laufendem Fernsehgerät eingeschlafen. Vor sich ein noch nicht geleertes Glas Bier stehend, lag er, aus halb geöffnetem Mund atmend, in seinem Polstersessel und würde wohl zu später Stunde von seiner Frau geweckt und von dieser gestützt zu seinem Bett geleitet werden. An diesem Abend, der sich durch nichts von vielen vorausgehenden unterschied, wurde seine Frau Ursula S. von Unruhe erfasst. Wiederholt war sie aus dem Zimmer gegangen, hatte sich in der Küche oder auf der Terrasse aufgehalten, hatte ein Glas Wasser getrunken und dreimal zum Telefon gegriffen, ohne dann eine Nummer zu wählen. Sie las in der Zeitung, starrte auf den Bildschirm, dann auf ihren schlafenden Mann, hielt inne und überlegte, wirkte plötzlich entschlossen, blieb aber gespannt sitzen und dachte nach. (Anm. Christoph Altrogge: Neben der Täterin und dem Mordopfer war keine dritte Person am Tatort anwesend. Diese Art von persönlicher Erzählweise ist daher bei der Schilderung eines Kriminalfalls vom Journalistischen her einfach nur unseriös. Und ein bisschen drängt sich auch der Verdacht auf, dass schon ab hier auf subtile Weise beim Leser Sympathien für die Täterin erzeugt werden sollen.)
Unvermittelt stand sie auf, ging raschen Schrittes zur Küche, wo sie der Schublade ein Messer mit 17 Zentimeter Klingenlänge und 3,5 Zentimeter Breite – wie in der Anzeige später festgehalten werden sollte – entnahm, kehrte ebenso entschlossen ins Wohnzimmer zurück und stieß die Klinge mit großer Wucht in die linke Halsseite des Schlafenden. Als sie aus dem Mund des sterbenden Körpers ein gurgelndes Geräusch vernahm, zog sie das Messer aus der helles Blut auswerfenden Wunde, umfasste es mit beiden Händen und stieß es in rascher Folge sieben Mal in die Brust des Gatten. Anschließend stach sie, wie bei der gerichtsmedizinischen Obduktion festgestellt wurde, noch mindestens zehn Mal mit heftigen Bewegungen in den Bauch ihres verblutenden Mannes. In der Küche reinigte sie die blutverschmierte Waffe sorgsam, trocknete sie gründlich ab und legte sie zurück in die Schublade. Mit sicherer Hand griff sie zum Telefon (Anm. Christoph Altrogge: Und schon wieder werden Fakten und psychologisierende Formulierungen auf unseriöse Weise miteinander vermischt.), wählte die Nummer der Polizei und sagte: 'Holen Sie mich ab, ich habe meinen Mann getötet … die Rettung müssen Sie nicht mehr verständigen.'
Beim Eintreffen der Polizisten hatte sie den Leichnam zugedeckt, saß in der Küche, machte einen ruhigen und gefassten, nahezu abgeklärten Eindruck, ging bereitwillig auf die Fragen ein und erzählte ihre Geschichte:
Nein, es habe keinen Zwist und keine Auseinandersetzung gegeben, sie sei nicht erregt, höchstens etwas nervös gewesen. Nein, sie habe keinen Alkohol getrunken, keine Beruhigungsmedikamente genommen und fühle sich im Kopf klar. Sie sei nicht verwirrt, habe nie abnorme Stimmen gehört, werde in ihrem Denken von keinen übernatürlichen Kräften gelenkt und habe noch nie einen Nervenzusammenbruch erlitten, auch nicht in den vorausgehenden Stunden. Nein, sie sei noch nie bei einem Psychotherapeuten gewesen, schon gar nicht bei einem Psychiater. Drogen? Nicht einmal an einem Joint habe sie jemals gezogen, sie kenne dieses Zeug höchstens aus Erzählungen. Mit den bereits selbstständig lebenden Kindern gebe es keine Sorgen, die finanziellen Verhältnisse seien gut. Sie habe nie mit Eifersucht zu kämpfen gehabt, ihr Mann habe, so weit sie das wisse, nie andere Beziehungen gehabt, er sei kein Fremdgänger und kein Bordellbesucher gewesen.
Sie habe mit ihm seit Jahren nie mehr gestritten, weil man mit ihm nicht streiten könne. (Anm. Christoph Altrogge: Um das Ganze mal zusammenzufassen: Wenn man keine Probleme hat, erschafft man sich künstlich welche.) Ihr Mann habe mit ihr überhaupt nicht geredet (Anm. Christoph Altrogge: Verständlich bei einem solchen … – hier kann ein Ausdruck nach eigenem Geschmack eingesetzt werden.), habe ihr kaum etwas mitgeteilt, nur selten geantwortet, habe meistens nichts gesagt und sie mit ihrer Frage im Nichts hängen lassen. (Anm. Christoph Altrogge: Ach, und deshalb begeht man einen kaltblütigen Mord?) Dies habe sie völlig hilflos gemacht. Sie habe eine ungeheure Wut in sich gespürt, hätte brüllen und schreien und ihren Mann schütteln wollen, habe sich erniedrigt und wie ein Nichts gefühlt. Nicht einmal eine Antwort sei sie ihm wert gewesen. Sie habe nur eisige Kälte und Ablehnung wahrgenommen, hätte alles für ein einziges Wort, ein bisschen Resonanz gegeben. 'Er war kalt wie ein Stein, ein Egoist, ein mitleidloser Tyrann.'
Sie habe ihn angefleht und um Antwort gebeten, aber er habe einfach nichts gesagt. Wenn er einmal mit ihr gesprochen habe, habe sie Hoffnung geschöpft, habe geglaubt, dass jetzt alles anders werde und sie wieder echte Gespräche führen könnten, so wie früher (Anm. Christoph Altrogge: Also ist doch im Verlauf der Zeit scheinbar irgendetwas vorgefallen. Davon erfährt man in diesem Text aber nichts!), aber sie sei jedes Mal enttäuscht worden, ohne Streit und ohne Grund habe er nicht mehr geredet. Sie habe argumentiert, geschmeichelt, gestammelt und immer mehr die Nutzlosigkeit ihres verbalen Kampfes erfahren müssen. Ihr Mann sei so unerreichbar, so weit entfernt gewesen (Anm. Christoph Altrogge: Also, für eine solche 'Dame' möchte ich lieber auch unerreichbar und weit entfernt sein, und zwar im sozialen wie im räumlichen Sinn.): 'Er war so mächtig und ich ein absolutes Nichts.' Sein kontrolliertes, kaltes Schweigen habe sie als Vorwurf erlebt (Anm. Christoph Altrogge: Falls ich mal spekulieren darf: Gab es denn eventuell einen Grund für ein schlechtes Gewissen?), sie habe sich ohne erkennbaren Grund schuldig und ohne Begründung verurteilt gefühlt: 'Über all die Jahre wurde ich schweigend angeklagt, ohne ein Wort verurteilt und durch ewiges Schweigen bestraft.' Sein gnadenloses Schweigen habe sie und ihre Beziehung völlig kaputt gemacht. Jetzt sei sein Schweigen zu seinem Todesurteil geworden. An dieser Stelle wurde die Frau laut Polizeiprotokoll von einem Weinanfall geschüttelt, schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen und stammelte: 'Er hat sich zu Tode geschwiegen!' (Anm. Christoph Altrogge: An dieser Stelle musste ich das Buch, in dem dieses Kapitel veröffentlicht war, zum ersten Mal zuklappen und auf die Seite legen, da auch ich geschüttelt wurde, und zwar von heftigen Atemnotanfällen. Wie gesagt: Keine sarkastische Übertreibung!)
Ursula S. wurde sofort vom Polizeiarzt untersucht. Dieser stellte einen normalen psychischen Befund fest (Anm. Christoph Altrogge: Dann sind wohl gewisse Fragen nach der fachlichen Kompetenz dieses Arztes gestattet!), fand keinen Hinweis auf Beeinträchtigungen durch Alkohol oder Medikamente, sprach nicht einmal von einem emotionalen Ausnahmezustand, wollte aber eine 'mögliche Suizidgefahr' nicht ausschließen. Er empfahl psychologische Betreuung und genaue Überwachung.
Wie kann Schweigen, gemeinhin als Tugend gegenüber dem Silber der Rede als sprichwörtliches Gold geltend, im wahrsten Sinne des Wortes tödlich sein? (Anm. Christoph Altrogge: Und wieder: Das Mordopfer ist schuld.)
Da wir in einer Welt der Worte leben (Anm. Christoph Altrogge: Oder des massenhaften sinnfreien Gequassels.), hat das Schweigen eine besondere Bedeutung. Durch Schweigen kann man auch antworten. Schweigen ist, wenn man so will, eine spezielle Form des Miteinander-Redens und hat eine besondere kommunikative Qualität. Im Schweigen kann man tiefe Gefühlszustände erleben und ohne Worte viel sagen, schweigendes Kommunizieren kann Ausdruck höchster Vertrautheit sein. Schweigen kann aber auch zur tödlichen Waffe werden. Aggressives Schweigen heißt, den anderen zu ignorieren, ihn auszublenden, ja seine Existenz zu verleugnen.
(…)
Verhängnisvoll wird das Schweigen dann, wenn es zur Verweigerung des Dialogs eingesetzt wird. Die Tugend des Schweigens mutiert somit zu einer wichtigen Wurzel des Bösen. Schweigen bedeutet, den anderen nicht zu beachten und nicht ernst zu nehmen, sich für seine Gedanken nicht zu interessieren und ihm den Wert des Wortes vorzuenthalten. Wenn man dem anderen kein Wort mehr gönnt, drückt dies aus, dass er keinen Wert hat oder gar nicht existiert. Während er sich bei der offenen Konfrontation ernst genommen sieht, fühlt er sich durch Verweigerung des Dialogs gelähmt und hilflos. Er kann seine Ansichten nicht kundtun, keine Lösungsvorschläge unterbreiten und keine Rechtfertigungen geben. Selbst das jedem Angeklagten zugestandene Recht, angehört zu werden, wird verweigert. Dies löst beim Opfer (Anm. Christoph Altrogge: Und wieder! Die brutale Mörderin ist das Opfer!) generelle Verunsicherung, in der Anfangsphase auch Schuldgefühle aus, später dann den Wunsch, sich zur Wehr setzen zu wollen. (Anm. Christoph Altrogge: Jetzt wird also schon im Voraus auf Notwehr plädiert. Stellen wir Männermord doch gleich generell straffrei!) Jeder Konflikt wird durch Schweigen verschärft, bewirkt das Aufkommen negativer Gedanken und fördert die Ausgestaltung destruktiver Fantasien. Das Opfer (Anm. Christoph Altrogge: Und schon wieder Opfer. Ich frage mich, wie lange es dauert, bis dieser Begriff frauenspezifisch international als Trademark geschützt wird.) setzt sich gegen die Ablehnungen und Kränkungen zur Wehr, es will seinen Standpunkt hinausschreien und den Schweigenden zum Zuhören zwingen. Der Mensch als sprechendes Wesen will Worte der Erklärung, Worte des Verständnisses oder solche der Entschuldigung. (Anm. Christoph Altrogge: Und vermutlich soll sich in diesem speziellen Fall noch das Mordopfer posthum bei seiner Mörderin entschuldigen.)
Für das Opfer (Anm. Christoph Altrogge: Opfer, Opfer, Opfer.) wäre es leichter auszuhalten, wenn es vom anderen kritisiert, beschimpft oder beleidigt werden würde. Selbst kränkende Zuwendungen sind nicht so verletzend wie der Stachel des Schweigens, sogar Schimpfen und Streiten sind erträglicher als die eisige Missachtung. (Anm. Christoph Altrogge: Aber nur für Leute, die in Sado-Maso-Studios gehen.) Schweigen bedeutet Schuldzuweisung, Anklage und Verurteilung in einem (Anm. Christoph Altrogge: Was in diesem Text mit dem männlichen Mordopfer gemacht wird.), dies ohne Möglichkeit der Rechtfertigung oder der Wiedergutmachung. Das Opfer des Schweigens hat keine Chance. (Anm. Christoph Altrogge: So wie manches Mordopfer.)
Werden äußere und viel mehr noch innere Konflikte nicht zu Wort gebracht, entwickelt sich eine ungeheure Dynamik mit der Entfachung aggressiver Emotionen und der Anstachelung negativer Phantasien. (Anm. Christoph Altrogge: Es hat auch schon Tote gegeben, weil in Streitgesprächen die falschen Worte gefallen sind. Soviel zum Thema Darüber-Reden als Allheilmittel.) Diese beziehen sich zunächst auf das Verhalten des Schweigenden, auf seine vermuteten Motive und Beweggründe, entfernen sich immer weiter vom Boden der Realität und nehmen nahezu paranoiden Charakter an. (Anm. Christoph Altrogge: Aha. Hier werden also gewisse psychische Defizite der 'Angeschwiegenen' eingeräumt. Auf einmal.) Die Gnadenlosigkeit des Schweigens verhindert jegliche Korrektur und sämtliche Relativierungen. Später schlagen die durch die Sprachlosigkeit angestachelten Vorstellungen in Zorn und Aggression um. Der Schweiger wird zum verständnislosen Tyrannen, zum herzlosen Gegner, zum grausamen Feind hochstilisiert. In hilfloser Ohnmacht braut sich ein explosives Gemisch aus negativen Emotionen und überkochenden Affekten der Enttäuschung, der Wut und des Hasses zusammen. (…) Sofern sich der Druck nicht gegen die eigene Person wendet und zu psychosomatischen Störungen, Depressionen und Suizidalität führt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es zur Katastrophe kommt.
Die Verweigerung des Dialogs ist eine besondere Form der seelischen Gewalt, ein hochgradig perverser Kommunikationsstil oder – um es mit der bekannten Analytikerin und Familientherapeutin Marie-France Hirigoyen auszudrücken – eine der vielen Masken der Niedertracht. Das permanente Schweigen bedeutet, die Außenhaut eines Dampfkessels zu verstärken und gleichzeitig den Druck im Inneren zu steigern. Wenn es dann tatsächlich zur Explosion kommt, bersten alle Kräfte, es gibt keine Sicherung und keine Kontrolle mehr, der Vulkan der angestauten Aggression macht vor nichts mehr halt. Die Wucht der bösen Emotion setzt sich über alles hinweg: über Mitleid, über die Tötungshemmung, selbst über den Moralinstinkt. (Anm. Christoph Altrogge: Die letzten zwei Sätze waren eigentlich eine perfekte Beschreibung für das, was passieren kann, wenn die falschen Worte in den Mund genommen werden.)
Der Mensch ist ein sprechendes Wesen. Nichts unterscheidet ihn so sehr von anderen Lebewesen, wie seine Fähigkeit, das Denken und Fühlen in Worte zu kleiden und Konflikte zur Sprache zu bringen. Werden psychotherapeutische Techniken miteinander verglichen, ergibt sich eine durchgehende Gemeinsamkeit: verschattete Anteile des Unbewussten zu beleuchten, verdrängte Gedanken und Ideen zuzulassen, tabuisierte Probleme zu erörtern – und Unausgesprochenes zur Sprache zu bringen. (Anm. Christoph Altrogge: Mit dem Ergebnis, dass man danach ein psychisch durch und durch gebrochener Mensch ist.) Sprechen bedeutet Abbau von Aggressionen (Anm. Christoph Altrogge: Geht 's noch etwas naiver und weltfremder?), die Verwendung des Wortes hemmt das Ausufern der Fantasie. Der Dialog entzieht dem Bösen eine seiner giftigsten Wurzeln. (Anm. Christoph Altrogge: Vom 'Hochschaukeln', vom 'ein Wort ergab das andere' und dem anschließenden Polizeieinsatz wohl noch nie was gehört?)
(…)
Schweigen ist somit in vielen Fällen tatsächlich ein Akt von unbarmherziger, zermürbender Gewalt. (Anm. Christoph Altrogge: Was das Gegenteil, das pausenlose rhetorische Belästigt-Werden mit einem unangenehmen Thema natürlich überhaupt nicht ist …)
Ursula S. berichtete in der Einvernahme, wie sich ihr Partner dem Gespräch immer mehr entzogen habe. Während er ihr anfangs ständig Interesse entgegengebracht und über alles mit ihr gesprochen habe, habe er allmählich ihre Äußerungen überhört, habe darauf nicht reagiert, sei über ihre Argumente hinweggegangen und habe bei jedem heiklen Thema geschwiegen. (Anm. Christoph Altrogge: Aber was das für heikle Themen waren, davon steht nichts in dem Buch. Es könnte wohl das 'Opfer' in ein schiefes Licht rücken!) Ihren immer inständiger vorgebrachten Bitten um Aussprache sei er ebenso wenig entgegengekommen wie den Wünschen nach Diskussionen. Er habe weder auf Emotionen noch auf Appelle oder Drohungen reagiert, selbst Tränen und bettelnde Appelle hätten ihn unberührt gelassen. Als sie begonnen habe, ihm Briefe zu schreiben, sei er darauf ebenso wenig eingegangen wie auf ihre Versuche, über gemeinsame Bekannte das Gespräch in Bewegung zu setzen. Anfangs habe er im Konfliktfall geschwiegen (Anm. Christoph Altrogge: Hier muss man besonders gut zwischen den Zeilen lesen!!!!! Das ist meiner Ansicht nach die Schlüsselstelle des ganzen Textes!!!!!), später habe er das Schweigen ohne Anlass immer häufiger und für immer längere Zeitabschnitte eingesetzt.
In dieser hilflosen Situation sei in ihr eine ohnmächtige Wut emporgestiegen. Sie habe sich Gehör, Interesse und Zuwendung verschaffen wollen, habe beschlossen, die Missachtung nicht länger hinzunehmen und sich der schweigenden Anklage zu widersetzen. (Anm. Christoph Altrogge: Hier wird eine kaltblütige Mörderin zur Powerfrau empor stilisiert!) Nachdem alle Versuche gescheitert seien, habe sie keinen anderen Ausweg mehr gesehen, als die unerträgliche Spannungssituation zu beenden: 'Das Schweigen eines toten Partners ist viel leichter zu ertragen als jenes eines lebendigen', sagt sie laut aufschluchzend nach der Tat. (Anm. Christoph Altrogge: Und jemand, der so etwas äußert, wird in diesem Text als psychisch gesund 'verkauft'?) Das erzwungene Schweigen in einer Gefängniszelle sei bei Weitem nicht so belastend wie der verweigerte Dialog von freien Menschen. Sie könne die Tat nicht wirklich bereuen, sondern sei zutiefst verzweifelt, dass sich die ganze Situation so entwickelt habe. (Anm. Christoph Altrogge: Wahrscheinlich will sie noch Schmerzensgeld haben!)
Die psychiatrische Untersuchung erbrachte keine Besonderheiten. (Anm. Christoph Altrogge: Was der Psychiatrie ein entsprechendes Zeugnis ausstellt!) Die Frau wies eine gute Intelligenz auf, war in keiner Weise behindert, hatte nie unter einer psychischen Erkrankung gelitten und zeigte keine Abnormitäten in ihrer Persönlichkeitsstruktur. (Anm. Christoph Altrogge: Wenn das bei Frauen der Normalzustand ist, sollte man allen Männern davon abraten, zu heiraten.) Sie hatte einen vergeblichen Kampf gegen eine der schärfsten menschlichen Waffen, die Verweigerung des Sprechens, geführt. (Anm. Christoph Altrogge: Sie ist also eine Märtyrerin, eine Volksheldin? Ist im Flächenwidmungsplan ihrer Gemeinde schon eine Stelle für ein Denkmal für sie gefunden worden?) Zuletzt sah sie keinen anderen Ausweg, als das böse Schweigen mit einer bösen Aggression zu beenden, als dem Schweigenden seine aggressive Botschaft in geballter Form zurückzugeben (Anm. Christoph Altrogge: Oooooh, da trieft sie, die Schadenfreude, dass wieder mal ein Männer-Schwein vom Angesicht der Erde getilgt worden ist! Man ist fast schon geneigt, da ein 'Weiter so!' herauszuhören.), als ihren Mann für sein Schweigen mit dem Tode zu bestrafen. (Anm. Christoph Altrogge: Oh fein, schaffen wir doch gleich die ganze Gerichtsbarkeit ab. Wozu brauchen wir Rechtssicherheit, Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung, Unschuldsvermutung und den ganzen Scheiß? Von nun an darf jeder jeden nach eigenem Gutdünken zum Tode verurteilen!)"
(Quelle: Reinhard Haller: "Das ganz normale Böse". Ecowin Verlag, Salzburg, 2009.)
gesamter Thread:
- Männer! Lest mal hier .... -
Referatsleiter 408,
12.11.2010, 20:27
- Männer! Lest mal hier .... -
Müller,
12.11.2010, 20:32
- .... lest mal hier weiter! Sowas gibts eigentlich garnicht! -
Referatsleiter 408,
12.11.2010, 20:36
- Was Rauchen die Verfasser derartiger Ergüße, und... -
Michi,
12.11.2010, 21:23
- Kleiner Nachschlag gefällig? -
Kurti,
12.11.2010, 22:09
- Fundstücke aus dem Jahr 2000 -
Kurti,
12.11.2010, 22:09
- Fundstücke aus dem Jahr 2001 -
Kurti,
12.11.2010, 22:10
- Fundstücke aus dem Jahr 2002 -
Kurti,
12.11.2010, 22:11
- Fundstücke aus dem Jahr 2003 -
Kurti,
12.11.2010, 22:12
- Fundstücke aus dem Jahr 2004 -
Kurti,
12.11.2010, 22:13
- Fundstücke aus dem Jahr 2005 -
Kurti,
12.11.2010, 22:16
- Fundstücke aus dem Jahr 2006 -
Kurti,
12.11.2010, 22:17
- Fundstücke aus dem Jahr 2007 -
Kurti,
12.11.2010, 22:18
- Fundstücke aus dem Jahr 2008
- Kurti, 12.11.2010, 22:19
- Zu früh gedrückt
- Kurti, 12.11.2010, 22:21
- Muss ich wohl den Text teilen -
Kurti,
12.11.2010, 22:23
- Fundstücke aus dem Jahr 2008 - II -
Kurti,
12.11.2010, 22:24
- Zu früh gedrückt
- Fundstücke aus dem Jahr 2009
- Kurti, 12.11.2010, 22:28
- zweiter Versuch -
Kurti,
12.11.2010, 22:30
- Fundstücke aus dem Jahr 2009 - Teil II - Kurti, 12.11.2010, 22:35
- zweiter Versuch -
Kurti,
12.11.2010, 22:30
- Sehr geil, danke - was für ein Fundus! (kT)
- Müller, 12.11.2010, 22:30
- Fundstücke aus dem Jahr 2010 - I -
Kurti,
12.11.2010, 22:37
- Fundstücke aus dem Jahr 2000 -
Kurti,
12.11.2010, 22:09
- Fundstücke aus dem Jahr 2010 - II -
Kurti,
12.11.2010, 22:38
- Viel Spaß beim Lesen! (n. t.)
- Kurti, 12.11.2010, 22:41
- Sehr gute Arbeit! -
LatexTester,
13.11.2010, 02:06
- Sehr gute Arbeit! -
Kurti,
13.11.2010, 02:19
- Sehr gute Arbeit! -
Kurti,
13.11.2010, 02:19
- Sehr gute Arbeit! -
LatexTester,
13.11.2010, 02:06
- Männer! Lest mal hier .... -
Müller,
12.11.2010, 20:32