Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Gedanken zum Osloer Anschlag

Rainer ⌂, Tuesday, 26.07.2011, 17:14 (vor 4869 Tagen) @ Manifold

Das habe ich im gelben Wirtschaftsforum gefunden. Der restliche Thread ist auch lesenswert.

Ich habe gestern abend mal zwei, drei Stunden damit verbracht, mir einen groben Überblick über A.B.'s "2083-A European Declaration of Indepence" zu verschaffen (und mehr werde ich ganz sicher auch nicht tun). Das Dokument ist problemlos im Netz auffindbar.

Was mich neben den unfassbaren Taten am meisten schockiert: der Mann ist offenbar nur einige wenige (viel zu wenige) gedankliche und praktische Schritte weiter als wir selbst, die wir ja auch seit geraumer Zeit die Selbstauflösung der europäischen Nationen durch verschiedene Prozesse kritisieren. Als da wären: ein nichtlegitimiertes Parlament in Brüssel mit einem ehemaligen Maoisten an der Spitze, absehbares und politisch erwünschtes Kippen der demographischen Verhältnisse hin zu Migrantenfamilien mit vorwiegend muslimischen Hintergrundes, Klimalüge, gleichgeschaltete Medien, naives Gutmenschentum in allen seinen Facetten, zunehmend ademokratische politische Entscheidungsprozesse etc etc.

Dieses Manifest mit seinen 1500+ Seiten ist in einem ganz hervorragenden Englisch geschrieben. Es ähnelt in der Struktur einem blog. Während es wie ein Sammelsurium von Gedanken erscheint, bietet es doch einen stringenten Gedankengang von geschichtlichem Hintergrund, Analyse der aktuellen Probleme und nachfolgend einem Aktionsplan in all seinen Verästelungen. Sozusagen ein Business Plan für die militante Zurückdrängung von "Marxismus" und "Islamisierung" in Europa. Eine "europäische Reconquista". Das letzte Drittel ähnelt einem Handbuch für Guerilla-Krieg und Einzelkampf, dessen Besitz vermutlich das Interesse des Verfassungsschutzes nach sich zöge.

Nochmal: ich schreibe dies alles keinesfalls, um Werbung für die Sache zu machen. Ich brauche nicht die Verabscheuungswürdigkeit des Verbrechens zu betonen. Ich schreibe diesen post, weil ich erschreckt feststelle, dass es nur einige wenige Schritte sind von Problemanalyse und "Faust-in-der-Hosentasche-Ballen" hin zu unfassbaren Verbrechen an vollkommen unschuldigen Mitmenschen. Wenn ich das richtig überblicke, war die Tat lediglich eine Public Relation-Aktion, um sein Manifest bekannt zu machen. In all seiner Perfidie und Perversion ein vollkommen logischer Schritt.

Wir schimpfen auch hier im Gelben regelmässig über Politiker, Banker und deren zerstörerische Entscheidungen. Aber hier ist ein Mann, der die Dinge zu ihrem unfassbaren Ende denkt und offenbar über Jahre hinweg konsequent danach gehandelt hat. Wir wissen, die Geschichte ist voll von Menschen, denen für die Erreichung ihres politischen Ziels das Opfern von Tausenden, Zehntausenden von Menschenleben vollkommen egal ist. Alle diese Menschen kamen aus dem Nichts und viele von ihnen sind dann mehr oder weniger unbeobachtet zur Macht gekommen. Ich rege daher mit aller gebotenen Vorsicht dazu, dieses Manifest wenigstens einmal zu überfliegen, um ein Gespür für die Gedankenwelt solch gefährlicher Menschen zu bekommen. Europa hat sicherlich eine Menge von Problemen vor sich, die die Gesellschaft bereits an ihre Problemlösungsgrenzen gebracht hat. Aber wir als Gesellschaft und wir als Bürger müssen solche im Verborgenen agierenden hochintelligenten und fanatischen Gewalttäter im Ansatz erkennen und aus dem Verkehr ziehen können, bevor sie Schaden anrichten. Oder ihrerseits in volatilen Zeiten politische Ämter erringen können.
Ed: Soweit ich das überblicke, überschlagen sich die Medien bereits darin, den Mann als verwirrten rechtsradikalen terroristischen Einzelgänger darzustellen. Das trifft es meiner Meinung nach nicht, und würde fatalerweise dazu führen, als Bürger allzu schnell wieder zur Tagesordnung überzugehen. Dieses Manifest ist meines Erachtens keinesfalls das Werk eines verwirrten Spinners, und eben das macht es so gefährlich.

Daher meine Anregung, sich als erwachsener und mündiger Bürger mit dem Thema mal zu befassen.

http://www.dasgelbeforum.de.org/index.php?id=225991

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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo


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