Zur Diskussion: Gleichberechtigung und "meritokratische Rechte" (Manifold) (Allgemein)
In meinem Bemühen, Manifolds maskulistisches Konzept und seine Denkweise zu verstehen, habe ich mir seinen kurzen Artikel Gleichwertigkeit, Gleichberechtigung, Gleichverpflichtung und Gleichbehandlung im Maskulismus vorgenommen. Die entscheidende Passage scheint mir folgende zu sein:
Gleichberechtigung heisst somit nicht, dass alle Menschen immer und überall automatisch die gleichen meritokratischen Rechte besitzen müssen oder sollen, sondern dass man es ihnen allen gleichmässig gewährt, nach gleichen Massstäben gleiche Rechte zu erarbeiten und zu besitzen.
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Zur Erläuterung: lat. meritum bedeutet "Verdienst, Lohn, verdiente Strafe". Eine Meritokratie ist also eine Regierungsform, in welcher die Menschen weniger z.B. durch Schichtenzugehörigkeit, sondern durch Fleiß oder eigene Anstrengung etwas erreichen.
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Wir sehen: Bei Manifold hat der Begriff "Gleichberechtigung" einen Bedeutungswandel erfahren. Er bezeichnet nicht die tatsächliche Gleichberechtigung, sondern - in aristotelischer Ausdrucksweise - eine potentielle, nicht aktuelle Gleichberechtigung.
Demnach sind selbst Tiere mit Menschen gleichberechtigt. Denn potentiell - nicht aktuell - können Tiere alles, was Menschen auch können. Im Märchen sowieso, in der Realität vielleicht aber irgendwann auch. Das ist nur eine Frage ihrer Evolution (Entwicklung). Angeblich ist ja auch der Mensch nichts Anderes als ein besonders hoch entwickeltes Tier.
In der Lebenspraxis könnte man etwa das Recht, eine Fahrschule zu besuchen und eine Führerscheinprüfung abzulegen, als Ausdruck der potentiellen, "meritokratischen" Gleichberechtigung verstehen. Nicht jeder hat eine Fahrberechtigung; nicht jeder hat sie für bestimmte Klassen; aber jeder könnte sie haben - sofern er die Antragsvoraussetzungen erfüllt.
Ich schlage vor, diese besondere Form der Gleichberechtigung als Antrags-Gleichberechtigung zu bezeichnen. Hingegen sollte die tatsächliche Gleichberechtigung weiterhin als das bezeichnet werden, was sie ist: Gleichberechtigung.
Nur als Hinweis: Männer haben kein Antrags-Recht auf "Abtreibung", auch nicht auf Verhinderung derselben. Das ist natürlich ungerecht.
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Dennoch stellt sich die Frage: Was nützt uns die Antrags-Gleichberechtigung in der Lebenspraxis? Ich habe das einmal so vergrafikt:
(Siehe: Tittenrepublik Deutschland: Gleiche Augenhöhe?) "Beschwerde einlegen", das bedeutet hier soviel wie Antrags-Gleichberechtigung.
Ich bin der Überzeugung, daß uns die Antrags-Gleichberechtigung nicht viel nützt. Sie kann uns sogar schaden, indem sie, bei fehlender Gerechtigkeit der Rechtsprechung, bisweilen gegen den Antragsteller gerichtet wird. Das haben alle diejenigen Männer erfahren, die etwa wegen ihrer schlagenden Frau die Polizei gerufen haben und dann ihrer eigenen Wohnung verwiesen worden sind.
Das Gewaltschutzgesetz ist geradezu ein Tatsachenbeweis, daß Antrags-Gleichberechtigung keine Gleichberechtigung herbeiführt, sondern u.U. das Gegenteil herbeiführen kann. Denn ein Mann, der ein entsprechendes Anzeige-Formular ausgefüllt hat - dazu ist er berechtigt! -, ist dann vielleicht gerade nicht mehr berechtigt, in seiner eigenen Wohnung zu übernachten; seine Frau hingegen schon.
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Fazit:
Der Bedeutungswandel, den der Begriff "Gleichberechtigung" durch Manifold erfährt, ist nicht geeignet, diesen Begriff im maskulistischen Diskurs zu "retten". Er hat keinen Wert; er eignet sich nicht zur Verständigung; er eignet sich vor Allem nicht zur Formulierung von maskulistischen Zielen.
Im Grunde dient der Begriff "Gleichberechtigung", egal ob in wörtlicher oder in modifizierter Bedeutung, nur der Verschleierung der Tatsache, daß Mann und und Frau in einem nicht nur ergänzenden, sondern vor Allem hierarchischem Verhältnis stehen, und nur unter dieser Voraussetzung eine Harmonisierung ihres Verhältnisses in Angriff genommen werden kann.
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- Zur Diskussion: Gleichberechtigung und "meritokratische Rechte" (Manifold) -
MannPassAuf,
02.06.2012, 14:17
- Zur Diskussion: Gleichberechtigung und "meritokratische Rechte" (Manifold) -
Gismatis,
02.06.2012, 17:17
- Und darum ist Gleichberechtigung zwecklos. Sie nützt nur den Fezis. -
MannPassAuf,
02.06.2012, 19:55
- Gleichberechtigung ist eine Fraueneinbahnstrasse, das männliche Geschlecht, Babys und Kinder nicht benutzen dürfen n/t - Christian, 02.06.2012, 23:17
- Und darum ist Gleichberechtigung zwecklos. Sie nützt nur den Fezis. -
MannPassAuf,
02.06.2012, 19:55
- Geschlechterhierarchistische Verständnislosigkeit -
Manifold,
03.06.2012, 22:48
- Geschlechterhierarisches Verständnis - MannPassAuf, 04.06.2012, 00:02
- Zur Diskussion: Gleichberechtigung und "meritokratische Rechte" (Manifold) -
Gismatis,
02.06.2012, 17:17