Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Weisheit eines Deutschen

Sven ⌂, Wolfsburg, Sunday, 11.06.2006, 19:31 (vor 6683 Tagen) @ GENESISWORKS

Männer- und Frauenbewegungen machen zunächst mal eines: Sie kreiden
Mißstände an, die ihre Klientel ihrer Meinung nach über Gebühr
benachteiligen.


Man könnte sich doch weiterentwickeln, indem man dies gemeinsan
tut.

Sicher könnte man das, aber das ist Utopie.

Wer an der Macht ist, will diese so lange wie möglich behalten. Er wird also versuchen, jegliche konkurrierenden Ansichten zu unterdrücken. Eine Meinung, die nicht gehört wird, existiert nicht. Zu einem Kompromiss oder gar einer Umkehrung der Machtverhältnisse lässt sich dieser erst bewegen, wenn es jemanden gibt, der so viel Macht hat, dass er nicht mehr zu unterdrücken ist (kritische Masse). Und hier schließt sich der Kreis, denn für die Gewinner dieses Machtkampfes gibt es keinen Grund, es nicht genauso zu machen.

Den Kreis durchbrechen könnte man nur, wenn die Kräfte dermaßen gleich verteilt sind, dass keiner sich durchsetzen kann und ein Kompromiss gefunden werden muss. Oder aber es gibt ein höheres Ziel, das wichtiger ist als der Machtkampf und beide Parteien erfordert.

Das Problem dabei: Jene, die eine wirkliche Gleichberechtigung der Geschlechter wollen, werden die "Bewegung" verlassen, sobald die rechtliche Gleichstellung erreicht ist. Zurück bleiben diejenigen, die sich solange als diskriminiert sehen, bis sie die privilegierten sind. Deshalb haben wir die aktuelle Schieflage zu Ungunsten der Männer - weil Frauen wie Solanas/Schwarzer mit dem Feminismus vieles erreichen wollten - aber niemals die Gleichberechtigung. Nicht umsonst gibt es eine Gruppe namens "Feminists against Feminism" - denn jenen Feministen, die nur Gleichberechtigung wollten, ist längst klar, dass der heutige Feminismus über das Ziel hinausgeschossen ist und mit dem einstigen Anliegen nichts mehr zu tun hat.


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