Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Weisheit eines Deutschen

Sven ⌂, Wolfsburg, Sunday, 11.06.2006, 20:10 (vor 6581 Tagen) @ GENESISWORKS

Da hätte man doch schon einen mögl. Patner >< "Feminists against
Feminism" diese Feministen haben sich bereits weiterentwickelt.

Nein, das haben sie eigentlich nicht. Im Grunde vertreten sie in groben Zügen die gleichen Ansichten, die sie auch zuvor vertreten haben. Geändert hat sich nur der Feminismus. Diese Frauen traten für Gleichberechtigung ein, legten aber Wert darauf, dass keine Gleichmachung erfolgt. Sie bestehen darauf, dass Mann und Frau verschieden, aber vor Gott und Gesetz gleich sind. Und hier ist dann auch ersichtlich, dass diese Gruppe noch andere Elemente in ihren Ansichten verinnerlicht hat - so z.B. die "Gottgegebene Rolle der Frau" oder dass sich Mann und Frau ergänzen, und nicht gegenseitig Konkurrenz machen sollten.

Es darf nicht vergessen werden, dass keine Bewegung oder Gruppe homogen ist. Feminismus ist nicht gleich Feminismus. In Deutschland kennen wir nur den Schwarzerschen Feminismus, weil kritische Stimmen wie z.B. Esther Vilar mit Diffamierungen und auch Gewaltandrohungen mundtot gemacht wurden. Die Schwarzer wiederum hat viele Anleihen bei Solanas Scum-Manifest getätigt, und in diesem ist mit keinem Wort von einer "Gleichberechtigung" die Rede. In anderen Ländern hat sich der Feminismus teils sehr unterschiedlich entwickelt. Aber auch zeitlich gibt es Unterschiede, denn die Schwarzer hat den Feminismus ja nicht erfunden. Das ist ein sehr sehr weites Feld.

Und es gibt nun freilich auch Menschen, die diesen Geschlechterkrieg als das eigentliche Problem sehen, dem nur in seiner Gesamtheit beizukommen ist - mit der Zielvorgabe einer neuen Verständigung zwischen den Geschlechtern. Einem solchen Vorhaben ist aber - wie schon gesagt - nur dann beizukommen, wenn

a) sowohl Männer als auch Frauen daran mitwirken
oder
b) die Bewegungen etwa gleichstark sind, ein solcher ganzheitlicher Ansatz folglich die einzige Möglichkeit für Fortschritt ist

Solange aber eine Seite überprivilegiert ist, werden sich die Frauen nicht bemüßigt fühlen, mit den Männern um deren Rechte zu kämpfen, denn dies würde bedeuten, dass sie ihre eigenen Privilegien beschneiden würden. Zweitfrauen bilden hier eine Ausnahme, dies aber vor allem deshalb, weil sie als Zweitfrauen selbst durch die Diskriminierung ihres Gebraucht-Mannes benachteiligt werden, folglich auch ein persönliches Interesse an einer Verbesserung der Rechte des Mannes haben.


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